Wie auf einem Klavier spielten Rafaels Fingerspitzen zart auf Camillas Körper, der unter seinem Tun erzitterte. Er stupste mal hier, mal da, fand Stellen, die ihr besondere Lust verschafften und die zu berühren und zu liebkosen, sie zum Stöhnen brachte. Die Lust, die dadurch entfacht wurde, schien sich ins Unermessliche zu steigern. Sie wand sich unter ihm wie eine gefangene Schlange. Er jedoch hielt sie fest, als hätte er Furcht, sie würde ihr entgleiten.
Im Hintergrund spielte ganz leise Musik, ein Tango. Genau passend zu den beiden Liebenden und dem, was sie hier taten. Der Tango, der Tanz der Ekstase, der Lust, Leidenschaft und der Begierde.
Gier, auch das war wie ein Stichwort für Camilla. Sie verspürte eine immense Gier. Nach ihm, nach noch mehr, nach seinem Luststab, der sie schon so oft verwöhnt und sie laut zum Stöhnen gebracht hatte. Und trotzdem war jedes nächste Mal wie das erste für sie.
Doch anstatt seine Liebste endlich zu lieben, ließ er sie erzittern, nach mehr zu schreien und zu betteln, sich vor Begierde winden. Ihr Luststöhnen wurde bereits viel lauter. Hörte Rafael dies nicht? „Komm, gib mir endlich, was ich mir so sehnlichst wünsche! Ich brauche die Erfüllung, fast genauso wie die Luft zum Atmen“, schrie Camilla ihr Verlangen hinaus.
Allerdings wusste sie, dass er sie gerne so zappeln ließ, sehr lange sogar. Da war er ganz gemein zu ihr. So sehnlichst, wie sich Camilla die Vereinigung mit ihm wünschte, so sehr ließ er sie darben. Das tunlichst so lange, bis sie nur noch ein in Ekstase zitterndes und bebendes Bündel Mensch war.
„Lass uns aufstehen“, hörte sie Rafael an ihrem Ohr flüstern. Dabei strichen seine Lippen leicht über ihr Ohrläppchen, Zähne knabberten daran, bissen ganz zart hinein. Eine vorwitzige Zunge liebkoste die empfindliche Stelle dahinter. Ein leiser Seufzer entfleuchte ihrem Mund. Die kleinen Haare auf ihren Unterarmen stellten sich auf, eine Gänsehaut bildete sich. Camilla stöhnte noch einmal und ihr Leib bog sich ihm entgegen. Mit weit geöffneten Augen sah sie ihn an. Begierde sprach aus ihnen.
Rafael erhob sich und zog sie mit sich. Sein erigiertes Glied pendelte vor Camilla wie der biegsame Stamm einer Lärche im Wind. Gierig starrte sie es an, bereit, sofort über ihn herzufallen wie ein wildes, hungriges Tier.
Mit wenigen Schritten ging Rafael zum CD-Spieler und stellte die Musik lauter. Es dröhnte fast im Zimmer. Das Beben der Bässe wirkte wie ein elektrischer Impuls auf ihre Körper, der sie dazu brachte, sich im Einklang mit der Musik zu bewegen.
Schnell war Rafael wieder bei Camilla und zog sie an sich, so nah, dass sie seine Nacktheit spüren konnte und seine harte Männlichkeit, die sich zwischen ihre Schenkel drängte. Sie spürte das Pulsieren, das sich auf sie übertrug und sie erneut vor Lust aufstöhnen ließ. Langsam bewegte er seinen Unterkörper, beinahe als würde er sie penetrieren. Doch leider tat er es immer noch nicht, sehr zu ihrem Unmut.
Camilla fühlte, wie sie bereits auslief vor Lust, sie könnte ihn mit Haut und Haar verspeisen. Man konnte es sicher sogar fast riechen. Ihr Nektar rann an ihren Schenkeln hinab, benetzte Rafaels harten Phallus und machte ihn glitschig. Immer heftiger bewegte er sein Glied zwischen ihren Schenkeln und brachte sie damit nur noch mehr zum Glühen.
Es war Wahnsinn, was er mit ihr trieb. Sie wollte mehr, sehr viel mehr. „Nimm mich endlich“, flüsterte sie ihm zu und sah ihm dabei in die Augen. Lüstern leckte sie mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Einen ihrer Finger steckte sie dazwischen, gierig saugte sie daran, als würde sie seinen Luststab mit den Lippen verwöhnen.
Rafael stöhnte verhalten über ihr Tun. Ein Glitzern war in seinen Augen zu sehen. Genauso lüstern wie Camilla ihn ansah, blickte er zurück. Er ließ sie erneut los, um zum CD-Spieler zu gehen und die Musik noch etwas lauter zu stellen. „Darf ich bitten“, sagte er lächelnd zu ihr. Er wartete nicht einmal ihre Antwort ab, sondern nahm sie einfach in die Arme, als wäre sie federleicht.
Camilla schmiegte sich an ihn, nackte Haut an nackter Haut, ganz eng, um jeden Zentimeter des Mannes fühlen zu können. Sie bemerkte die Hitze seines Körpers, die sich augenblicklich auf sie übertrug. Doch anstatt mit ihr zu tanzen, hob Rafael sie noch ein wenig höher an. Mit gespreizten Schenkeln schwebte sie regelrecht vor ihm. Sie umklammerte seine Schultern und hielt sich an ihm fest. Ihre feuchte Süße rieb an seinem Bauch, was sie erneut lüstern aufstöhnen ließ und nach und nach in ein lauteres Stöhnen überging. Ihre Blicke kreuzten sich. Sie war heiß und bereit, er war es auch.
Rafael wusste genau, was sie sich jetzt so sehnlichst wünschte. Um das zu erahnen, benötigten sie keine Worte. Ihre Blicke sagten alles. Doch anstatt sie zum Bett zu tragen und sie darauf niederzulegen, hob er sie erneut ein wenig hoch. Ein kleiner Griff und sein erigiertes Glied war an ihre Lustpforte platziert. Langsam ließ er sie darauf herabsinken. Seine Wunderkerze glitt tiefer in sie, bis sie sie vollends ausfüllte.
Stöhnend genoss sie den harten Stab in sich, wie er ihr Innerstes massierte und sie noch wilder und gieriger machte. Im Takt der Musik stieß er im Stehen in sie, während sie an seinem Hals hing und versuchte, sich festzuhalten. Sie fanden ihren eigenen Rhythmus, den sie mit allen Sinnen genossen.
Der Tango schien kein Ende zu nehmen. Die beiden Liebenden keuchten, als die Lust sie wie eine Lawine überrollte. Doch den Höhepunkt erreichten sie noch lange nicht. Wollten sie damit warten?
Camilla erahnte, wie lange Rafael es hinauszögern wollte. Sie kannte seine kleinen Tricks, ihr süße Qualen zuzufügen, nur zu genau. Wie viele Male zuvor, würde es wohl so lange dauern, bis auch der Tango zu Ende war. Fast war es soweit, dass Camilla die Erregung nicht mehr aushalten konnte. Sie schien innerlich zu verbrennen. Das Feuer loderte hoch, löschen konnte nur er es.
Stets im Takt der Musik bewegte sie sich im vollem Einklang mit ihm. Sie spürte es, auch er würde nicht mehr lange benötigen, die Erfüllung zu finden. Doch er kostete ebenfalls jeden Moment aus.
Ein Zittern durchdrang ihren Leib, der sich eng an ihn schmiegte. Ihre Knospe rieb an seinem kurz getrimmten Schamhaar. „Gleich ist es soweit“, konnte sie nur noch flüstern. Die Wellen schlugen immer höher, wurden länger und intensiver. Es war fast unheimlich, mit welcher Kunst er sie zum Beben brachte, ohne auf sich selbst zu achten.
Nun stieß Rafael nicht mehr so sanft in sie. Seine Augen waren verklärt, fast wie benebelt und im Rausch schaute er sie an. Die Lust durchzuckte seinen Körper und seine Lenden. Endlich ging er zum Bett und ließ sie dort vorsichtig nach hinten fallen, ohne aus ihr herauszurutschen. Wie eine nicht lösbare Kupplung steckte sein Glied pochend und pulsierend in ihr.
„Ja, nimm mich“, seufzte Camilla, während Rafael sich immer schneller in ihr bewegte. Sie fühlte, wie sich sein Penis scheinbar in ihr vergrößerte und sie noch mehr ausfüllte. Noch einmal stöhnte Camilla laut auf, dann überkam es sie wie eine riesige Welle, in deren Fluten sie zu ertrinken drohte. Da kam auch er auf dem Gipfel der Lust an, er verströmte seinen Samen in ihr. Währenddessen verkrampfte sich sein Körper im Ekstase. Laut stöhnend und heftig atmend schauten sie sich dabei an.
Der CD-Spieler spielte immer noch wie in einer Endlosschleife den Tango. Selig lächelnd schaute Rafael die unter ihm Camilla an. Im selben Rhythmus der Musik machte er noch ein paar zaghafte, fast zärtliche Stöße, dann zog er sich aus ihr zurück.
„Lass uns endlich tanzen“, sagte er auf einmal und half ihr, sich zu erheben. Nun tanzten sie einen neuen Tanz – den Tango Amore in einem Takt, den nur sie beide kannten.
© Sandy Reneé / April 2012