Lasziv lehnte Victoria am Laternenpfahl und beobachtete die Leute, die geschäftig auf dem Bürgersteig an ihr vorbei hetzten. Sie konnte es nicht verstehen, warum sich so viele Mitmenschen derart stressten, anstatt ihre Zeit ganz relaxed wie sie zu verbringen. Sie ließ sich lieber aushalten. Victoria sah es nicht für zwingend notwendig, einer geregelten Arbeit nachzugehen, wenn es doch auf eine andere Art und Weise so einfach war, an die benötigte Kohle zu kommen. Wofür waren die reichen Schnösel da, die mit ihrem meist geerbten Geld um sich warfen, wie manch andere mit Kieselsteinen.
Obwohl sie ständig an Geldnot litt, war es für Victoria wichtig, sich gut zu kleiden. Es musste ihr nicht gleich anzusehen sein, dass sie ihre Kröten dreimal umdrehen musste, ehe sie sie ausgab. Trotzdem war Geldverdienen eine Nebensache.
Auch heute sah sie etliche Opfer, die ihr das nötige Kleingeld für ihren gewohnten Luxus spendieren könnten. So drückte sie sich aus, wenn sie andere abzog, oder besser gesagt, bestahl. Am liebsten natürlich, nachdem sie mit ihnen im Bett war. Nebst ihrem Spaß sah sie es als Gegenleistung für das, was sie ihnen geboten hatte. Immerhin war sie eine sehr ansehnliche Frau.
Da, Victoria richtete sich interessiert auf. Nur wenige Meter von ihr entfernt stand ein Mann, der recht gut gekleidet war. Auffällig beobachtete sie ihn eine Weile, bis sie sein Interesse erweckt hatte. Ganz locker stand er an der Haltestelle und sah ganz offen zu ihr herüber. Er senkte nicht einmal den Blick, wenn sie ihn ungeniert musterte.
Ihre Augen richteten sich besonders auf seine protzig mit Gold beringten Finger. Dicke Armkettchen prangten an einem Handgelenk, sowie am anderen eine protzige goldene Uhr. Wenn das mal kein guter Fang war, wollte sie nicht mehr Victoria heißen.
„Auweh, was für eine Sahneschnitte“, dachte sich Guido, als er Victoria bemerkte. Seine Sensoren schalteten sofort von Null auf Hundert. Was für Beine! Ewig lang und schlank. Die Highheels, die sie trug, ließen sie noch länger erscheinen. Das Röckchen konnte man schon nicht mehr als Rock bezeichnen. Breiterer Gürtel wäre da wohl besser ausgedrückt. Die Titten erst noch, genau das Kaliber, das er bevorzugte. Groß und prall. Genießerisch zog er sie mit seinen Augen aus.
„Diese geile Braut muss ich haben“, schoss es durch sein Gehirn und auch noch woanders hin. Ungeniert griff er sich in den Schritt und rückte sein arg drückendes, prall gewordenes Anhängsel zurecht. Seine edle Lederhose trug auch nicht gerade dazu bei, das peinliche Dilemma zu verbergen.
Unauffällig schlenderte Guido den Gehweg entlang, ohne sein Opfer aus den Augen zu lassen. Auf keinen Fall wollte er sie verlieren. Auch er sah den edel aussehenden Schmuck, den Victoria offen zur Schau stellte. Das eine mit dem anderen zu verbinden, war für ihn ein Spiel, ganz nach seinem Geschmack. Erst flachlegen, dann ausrauben, war sein Überlebensmotto. Da zog er gerne alle Register, um zum gewünschten Ziel zu kommen.
„Hey Süßer, wie wäre es mit uns?“, säuselte ihm Victoria entgegen, als Guido sich ihr näherte. In ihrer Mitte kribbelte es. Sie brauchte wirklich mal wieder einen Mann, der es ihr so richtig besorgen konnte.
„Mann, geht die aber ran, die hat´s wohl nötig“, dachte Guido und ging auf die Anmache ein. „So wie du aussiehst, gerne“, entgegnete er. „Was kostet eine Nummer?“
„Ich verbitte mir solche Gedanken“, fuhr Victoria den Mann erbost an. „Ich bin doch keine Nutte. Wenn, dann mach ich es umsonst. Einfach so, aus Spaß daran. Du verstehst?“
„Entschuldige, ich dachte schon, dass du… naja, lassen wir das lieber. Ich habe mich geirrt“, entgegnete Guido beschwichtigend. „Lust hätte ich schon. Du bist genau das Kaliber Frau, das ich mag. Also! Wohin mit uns beiden?“
„Ich kenne da in der Nähe ein kleines Hotel, da fragt niemand nach Namen“, erwiderte Victoria. „Die Kosten teilen wir uns. Was meinst du?“
Guido konnte nur noch zustimmend nicken, zu sehr stellte er sich die nächsten geilen Stunden mit der Frau vor. So folgte er ihr in die Höhle des Löwen.
Es kam wie es kommen musste. Victoria war wirklich die geilste Braut, die Guido jemals untergekommen war. Ohne Hemmungen schrie sie ihre Lust hinaus und feuerte ihn immer wieder an, es ihr so richtig zu besorgen.
Guido tat sein Bestes, denn auch er konnte nicht genug bekommen. Immer wieder beglückte er Victorias alles fressende Möse und auch ihre anderen Löcher, bis ihm der Schwanz schmerzte und der letzte Milliliter Samen aus ihm herausgepumpt worden war.
Schweißbedeckt und erschöpft lagen sie nach gefühlten Stunden nebeneinander auf dem Bett. Es roch nach Mösensaft und Sperma. Die Laken waren versaut, doch es störte sie nicht. Guido war rechtschaffen müde und war nahe daran, einzuschlafen.
„Eigentlich müsste ich gleich los“, sagte er zu Victoria nach einem Blick auf die angeblich goldene Uhr. „Wichtige Termine, du weißt…“
„Schade“, seufzte Victoria. „Ich geh dann mal duschen. Kommst du auch?“ Sie stand auf, legte ihren Schmuck ab und ging ins Bad.
Guido streckte sich genüsslich aus und stellte sich die nackte Frau unter der Brause vor. Sein Schwanz ging sofort wieder in Habacht-Stellung. „Nein“, schimpfte er sich selbst. „Ein wenig ausruhen, dann…“, und schon döste er ein.
Plötzlich war er hellwach. Was war das? Wer zerrte an seinem Finger? Er riss die Augen auf und sah Victoria, die nackt vor dem Bett kniete und versuchte, ihm einen Ring vom Finger zu ziehen.
„Das ist ja wohl die Höhe!“, schrie Guido sie an und sprang auf. „Mich erst abschleppen und dann auch noch beklauen! Komm her, du Hure. Ich werde dir schon zeigen, wer hier der Gelackmeierte ist!“ Er zerrte sie aufs Bett und warf sich wütend auf sie, um sie zur Strafe nochmals gnadenlos durchzuziehen.
„Bitte, ich kann alles erklären“, jammerte die Frau und begann zu reden. Guido hörte zu. Als sie geendet hatte, begann er schallend zu lachen. „Was ist da so lustig dran?“, fragte sie ganz perplex.
„Weißt du was? Ich dachte, ich hab mit dir einen Goldfisch an der Angel“, erklärte er den Zusammenhang. „Du dachtest bei mir das Gleiche! Wer also hat hier wen geangelt?“
© Sandy Reneé / 28.06.2017