Sie:
Schon am Vormittag des besagten Tages wieselte ich herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. War in meinem Haushalt wirklich alles in Ordnung? War auch jedes Staubkörnchen auf den Möbeln entfernt? Heute musste alles bis aufs kleinste I-Tüpfelchen stimmen, denn heute kommt er. Wer ist er? Das wollt Ihr bestimmt genau wissen. Spanner seid Ihr! Aber ich will mal nicht so sein und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.
Wie so oft in der heutigen, schnelllebigen Zeit trifft man im Internet auf so manche Leute. Das ist zwar eine etwas eigenartige Art und Weise jemanden kennenzulernen. Aber jeder will mit der Zeit gehen und so ist auch das möglich. Online sein ist in, wer nicht online ist, lebt hinter dem Mond. Manchmal hat man Glück, wenn man jemanden kennenlernt, der auch zu einem passt. Es kommt aber auch vor, dass man sich voll vergreift und sozusagen in den Abort fasst. In diesem Fall sollte man schnellstens das Weite suchen und das Geschehen möglichst vergessen.
Mit Vincent hatte ich Glück. Das will schon was heißen. Irgendwie war mir von vornherein klar, mit uns beiden passte es wie bei dem berühmten Deckel auf dem Topf. Wir kannten uns bisher zwar noch nicht persönlich, aber meine innere Eingebung sagte mir, dass es passen könnte.
Wie es begann
Vincent und ich lernten uns in einem Forum kennen. Welches das genau war, das kann ich nach dieser langen Zeit gar nicht mehr sagen. Es muss so 2008 oder 2009 gewesen sein. Komischerweise war diese Plattform keine dieser vielen Dating-Seiten, die damals wie Pilze aus dem Boden des Internets schossen und oft genauso schnell wieder verschwanden. Es hatte zwar etwas mit Sex zu tun, aber mehr auf der schriftstellerischen Ebene. Ein gemeinsames Hobby führte uns sozusagen zusammen. Diesbezüglich passte es. Nur fehlte das Zusammenpassen auf realer Ebene.
Wir waren beide nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung, auch nicht nach einer für nur eine Nacht. Dazu waren wir uns zu schade. Und trotzdem begannen wir uns im Laufe der Zeit zu vertrauen, wie einem richtigen realen Partner. Kein noch so großes Tabu war uns zu peinlich, es dem anderen anzuvertrauen. Es kam einfach so als wäre es vom Himmel gefallen.
So vergingen etliche Monate – nein, es waren es sogar Jahre, in denen wir mehr oder weniger regelmäßig Kontakt via Internet miteinander hatten.
Eines Tages erzählte mir Vincent, dass ihm eine Geschäftsreise bevorstand, die ihn in meine Gegend führen würde. Das war für mich ein Grund, Nägel mit Köpfen zu machen und den „großen Unbekannten“ einmal richtig kennenzulernen. Warum auch nicht, es ist ja nichts dabei, sich zu treffen und bekannt zu machen. „Alles kann, nichts muss“, war meine Devise.
Ich bot Vincent an, bei mir zu übernachten. Platz genug hätte ich, teilte ich ihm mit. Es wäre doch nichts dabei, die Nacht bei einer guten Freundin zu verbringen. Er jedoch zierte sich wie eine Jungfrau vor dem ersten Mal. Oft genug hatte er mir erklärt, dass er in Sachen Frauen recht unbedarft war, obwohl er seit vielen Jahren verheiratet war und bereits eine erwachsene Tochter und ein Enkelkind hat.
Für mich war das kein Problem, wir mussten ja nichts tun, was der andere nicht wollte. Immerhin waren wir beide erwachsene Leute und keine Kindergartenkinder. Für mich war es wichtiger, den realen Menschen hinter dem Nicknamen kennenzulernen. Warum gerade jetzt mein Jagdtrieb erneut erwachte, den ich eigentlich seit meiner Jugend genügend ausgelebt hatte, war mir ein Rätsel. Ich hatte es nicht mehr nötig, auf „Männerfang“ zu gehen. Die wilden Jahre waren vorbei und Sex war zu einer Nebensache geworden. Es reizte mich aber, Vincent zu sehen, auch wenn nichts weiter daraus entstehen sollte. Die Freundschaft zu ihm war mir lieber als alles andere. Dass er in einer festen Beziehung war, respektierte ich. Ebenso, dass er gewisse Hemmungen verspürte, die Nacht mit einer eigentlich vollkommen fremden Frau zu verbringen. In meinem Hinterstübchen hatte sich ganz plötzlich der Gedanke eingenistet, an dem Tag würde mehr passieren als nur Händchen halten.
Frei von der Leber weg verriet ich ihm: „Hemmungen lassen sich überwinden. Ich stelle dir auch eine Leiter hin, um diese zu bewältigen.“ Dabei grinste ich in mich hinein, er konnte es zum Glück nicht sehen.
Zu guter Letzt sagte Vincent zu, den Abend und die Nacht bei mir zu verbringen. Ich freute mich wie ein Kind an seinem Geburtstag und sehnte den Tag herbei, an dem er hier sein würde.
Er ist da
Nun war er endlich da, der Tag X. Ich stand unter Spannung, als hätte ich 100 Millionen Volt in mir. Es war alles bereit, auch das Schlafzimmer. Vorzusorgen ist besser, als das Nachsehen zu haben. Erst mit der Vorbereitung zu beginnen, wenn es zu spät ist - megapeinlich. Man beziehungsweise Frau weiß ja nie, was sich im Laufe des Abends noch ergibt. Das Bett war neu bezogen und duftete wie eine Blumenwiese. Eigentlich wollte ich Bettwäsche mit Löwen, doch die gab es leider nicht. Ich bin vom Sternzeichen her Löwe, das würde passen, doch so musste Leoparden-Look als Vertretung ran. Leoparden sind auch Wildkatzen. Passt, dachte ich mir.
Endlich war es Zeit, zum Bus zu gehen. Wir hatten ausgemacht, dass ich ihn am Bahnhof abholen würde. Normalerweise fuhr ich immer mit dem Auto in die Stadt. Aber da Vincent mit seinem Leihwagen kommen würde, verzichtete ich auf meinen fahrbaren Untersatz und nahm das erste Mal seit langer Zeit den Bus. Ich war aufgeregt wie schon lange Zeit nicht mehr. Wenn das nur gut geht. Ganz einerlei war es mir nun doch nicht mehr.
Im Bus saß ich auf meinem Platz und starrte zum Fenster hinaus. Eigenartigerweise sah ich immer Vincents Gesicht in der spiegelnden Fensterscheibe vor mir, was gar nicht sein konnte, da er nicht neben mir saß. Mein Herz klopfte wie verrückt in meiner Brust und versuchte, sich den Weg nach unten zu bahnen. Nicht umsonst heißt es wohl: mir rutscht das Herz in die Hose.
Nach einer gefühlten Ewigkeit näherte sich der Bus der Endhaltestelle. Aufgeregt schaute ich über die Straße hinweg, wo ich Vincent wartend auf dem Parkplatz vor dem Bahnhofsgebäude vermutete. Ich erkannte ihn sofort. Er sah genauso aus wie auf einem mir bekannten Bild, das er mir vor ewigen Zeiten einmal geschickt hatte. Wie verlassen stand er neben seinem Mietauto und wartete auf mich.
Nun war es also soweit. Es gab kein Zurück mehr. Mein Herz pochte noch schneller, als ich ihm entgegenstrebte.
Nach einer etwas schüchternen Begrüßung seinerseits ging ich zum Angriff über. Er wagte es kaum, mich anzusehen und gab mir zur Begrüßung nur die Hand. Viel zu wenig für mich. Obwohl ich sonst nicht so draufgängerisch bin, dachte ich: „Jetzt oder nie.“ Ich umarmte Vincent und küsste ihn einfach. Widerstand war zwecklos. Er ließ es zu, anfangs etwas erschrocken, aber dann küsste er zurück. Ich war happy.
Ich bemerkte, wie aufgeregt er war. Um das Unvermeidliche – die Fahrt zu mir nach Hause - noch ein wenig hinauszuzögern und um ihm die Möglichkeit zu geben, sich ein wenig zu beruhigen, führte ich ihn in eine Gaststube, wo wir erst einmal zu Abend aßen. Ich hatte plötzlich einen riesigen Hunger. Den ganzen Tag brachte ich vor Aufregung nichts herunter, doch nun knurrte mein Magen ganz plötzlich wie ein grimmiger Löwe.
Während wir aßen, beobachtete ich Vincent. Ich wusste, dass er ein paar Jahre älter war als ich. Trotzdem sah er für sein Alter noch sehr ansprechend aus. Der Bart war gepflegt, so auch das Haar. Große, aber sehr gepflegte Hände rundeten mein Wohlwollen noch ab. Gepflegte Hände gehören zu einer gepflegten Person einfach dazu. Man sah ihnen an, dass sie harte Arbeit nicht gewohnt waren, aber er sollte ja auch nicht in meinem Garten umgraben.
Ich spürte, dass Vincent sehr aufgeregt war. Mir erging es nicht anders. Doch ich versuchte, dies zu überspielen, indem ich einfach losplapperte. Eigentlich gab es nicht viel von mir zu erzählen, wir „kannten“ uns ja bereits. Doch so ganz ohne Konversation am Tisch zu sitzen und zu essen, war für mich einfach nicht möglich.
Er:
Schon den ganzen Nachmittag freute ich mich auf das Treffen mit meiner nahezu unbekannten, aber inzwischen doch so sehr vertrauten Freundin. Was würde mich erwarten? Ich war zu beinahe allem bereit. Ihre Andeutungen waren kaum zu missverstehen. Inzwischen kannten wir uns gut genug, um auch unausgesprochene Worte deuten zu können.
Unser Abend sollte ganz unverfänglich beginnen. Am Bahnhof ihrer Heimatstadt wollten wir uns treffen und erst einmal essen gehen. Da blieb genügend Zeit, um uns näher kennen zu lernen. Da müsste es doch möglich sein, meine Hemmungen abzubauen, dachte ich mir. Aber wie?
Ich hatte sie sofort erkannt, als sie aus dem Bus stieg. Ihr Bild hatte ich schon seit Stunden vor meinen Augen gesehen! Lächelnd überquerte sie die Straße, trat auf mich zu. Galant begrüßte ich sie mit einem Handschlag. Sie jedoch küsste mich einfach auf den Mund.
Nach einer für mich stürmischen Begrüßung lotste sie mich zu ihrem auserkorenen Gasthaus. Betrübt musste sie aber erkennen, dass dieses ausgerechnet heute Ruhetag hatte. Sie kannte sich aus, also suchten wir weiter und wurden fündig.
Während unseres Essens saß ich stocksteif da. Dabei spürte sie wohl deutlich, dass ich mich nicht wirklich wohl fühlte. Ich hatte mich auf dieses Abenteuer eingelassen, von dem ich nicht wusste, wie es ausgehen würde. Diesen Eindruck konnte sie bestimmt von meinem Gesicht ablesen. Was würde wohl noch alles geschehen, wie weit würde sie gehen?
Sie rührte sich, streckte ihre Beine aus und strich über meine Waden. Erschrocken zog ich meine Füße sofort unter meinen Stuhl zurück. Sie aber lächelte mich nur an.
Nach unserem Essen fuhren wir gemeinsam zu ihrem Haus. Ihre Hand, die sie mir demonstrativ auf meinen Schenkel gelegt hatte, konnte ich beim besten Willen nicht ignorieren. Ich ahnte, nein wusste, ich würde diese Nacht bestimmt nicht allein in einem fremden Bett verbringen. Was wäre, wenn wir uns doch nicht so verstanden, wie angenommen? Musste ich mir dann womöglich mitten in der Nacht in einer fremden Stadt ein Hotelzimmer suchen? An diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich schob diesen Gedanken lieber ganz nach hinten, denn daran mochte ich gar nicht denken.
Gleich hinter der Türe zu ihrem Haus öffnete ich meinen Koffer und tauschte meine Straßenschuhe gegen meine Filzpantoffel aus. Sie meinte zwar, ich könne die Schuhe anlassen. Aber meine Marotte konnte ich trotzdem nicht ohne weiteres ablegen. Mit einem Schulterzucken nahm sie es hin.
Ihr schwante wohl Fürchterliches. Das bestätigte sich weiter, als ich ihr die Treppe hinauf in ihr Reich folgte und mich auf ihrem Sofa niederließ. Ich kam mir ein wenig gehemmt vor. Was sollte ich tun? Immerhin war ich in einem fremden Haushalt und nur Gast. Da konnte ich doch nicht gleich in die Vollen und auf Angriff übergehen. Was sollte sie da nur von mir denken? Ein Wüstling, der die Gelegenheit ausnutzt, bin ich keinesfalls.
So versuchten wir es anfangs mit Smalltalk, um die Hemmungen ein wenig zu vertreiben. Nach einer Weile fühlte ich mich schon wohl, fast wie zu Hause. Aber dann…
Im dümmsten Moment platzte da noch ihr erwachsener Sohn herein und quasselte drauflos. Ich verstand nur Bahnhof und sagte nichts. Der Dialekt, den meine Freundin und ihr Sohn sprachen, war mir sehr fremd. Ich kam mir vor wie im Ausland. Ein wenig peinlich war es mir schon, nicht an der Konversation teilnehmen zu können. Aber was blieb mir anderes übrig, als still daneben zu sitzen.
Während die beiden redeten, beobachtete ich sie. Am Gesicht meiner Freundin konnte ich so einiges ablesen. „Mensch, hau bloss ab“, dachte sie bestimmt, aber es war ja immerhin ihr Sohn. Nach fast ewiger Zeit ließ er uns endlich allein. Nun musste etwas geschehen, sonst würden wir hier auf dem Sofa noch versauern.
Nachdem er endlich weg war, machte sie sich an mich ran, umschlang mich mit ihren Armen. Ich konnte ihr nicht mehr ausweichen, ihre Lippen pressten sich gegen meine.
Erstaunlicherweise konnte ich meine Hemmungen sogleich ablegen und leistete keinerlei Widerstand, als sich ihre Zunge in meinen Mund schob. Nein! Ich spielte sofort mit! Ganz plötzlich war ich mutiger geworden.
Wir schmusten miteinander, bis wir kaum noch Luft bekamen. Mit unseren Händen strichen wir über unsere Körper. Meine inneren Barrikaden gerieten nun doch sehr ins Schwanken. Ich wagte mich langsam an sie heran. Meine Hände verließen ihren Rücken, strichen sachte über ihre üppigen Brüste.
„Mach nur, die beissen nicht“, raunte sie mir vor unserem nächsten Kuss ins Ohr. Endlich fasste ich etwas Mut, meine Berührungen wurden nun deutlich fordernder. Gezielt suchte ich nach ihren Nippeln, die ich durch ihre Kleidung hindurch allerdings nicht finden konnte.
Deshalb griff sie selbst ein, zog ihre Bluse hoch und auch ihren BH. Ihre schweren Wonneproppen fielen mir daraufhin förmlich in die Hand. Unermüdlich spielte ich an ihren Wärzchen herum. Aber ihr Leib verlangte nach mehr!
Während unserem nächsten Kuss legte sie ihre Hand deutlich und unmissverständlich auf meinen Schenkel, tastete nach meiner Beule in der Hose. Ich wehrte sie nicht ab, einzig mein schwerer Atemzug bewies, dass ich diese Berührung offensichtlich genoss. Nun war alles klar, alles konnte geschehen, wenn wir es beide wollen. Sie erhob sich, zog mich hoch und führte mich in ihr Schlafzimmer. Natürlich hatte sie schon alles für eine erhoffte Liebesnacht vorbereitet.
Noch im Stehen küssten wir uns erneut. Unsere Hände glitten hemmungslos über alle Stellen unserer Körper, lösten Schnallen, Reißverschlüsse, Knöpfe… Schließlich standen wir mitten in einem Berg von Kleidern, trugen nur noch unsere Slips.
Sie:
Nun war es endlich soweit. Ich hatte ihn in meinem Schlafzimmer. Wollte ich ihn wirklich dort haben? Doch ein Zurück gab es nun nicht mehr, nicht, nachdem wir schon so weit gegangen waren. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn auf mein Bett. Mich interessiert anschauend glitt er neben mich. Ob er auch so aufgeregt war wie ich? Ich kam mir vor wie ein Teenager kurz vor dem ersten Mal. Aber standen wir nicht gerade vor dem ersten Mal, auch wenn wir beide keine Jugendlichen mehr waren?
Ich schmiegte mich an ihn und streichelte ihn, immer darauf bedacht, vorerst eine bestimmte Stelle auszulassen. Zu sehr aufregen wollte ich ihn nicht, falls er im allerletzten Moment doch noch einen Rückzieher machen sollte. Das wäre zwar nicht schön, aber ich müsste es akzeptieren. Wegschicken würde ich ihn nicht, egal was käme.
Wie ein Kater schnurrend genoss er meine Streicheleinheiten. Ich war inzwischen so sehr aufgeheizt, dass ich alles tun würde. Langsam tastete ich mich in noch „verbotene“ Gefilde vor. Die dicke Beule, die sich an dieser gewissen Stelle bereits zuvor gebildet hatte, ließ mein Interesse ansteigen. Vorsichtig strich ich darüber, dabei immer seine Reaktionen beobachtend. Keine Gegenwehr war zu verspüren, nur ein leises Seufzen. Also weiter. Wieder ein Schnurren wie ein zufriedener Kater.
Beherzt griff ich nun zu. Meine Hand fand den Weg in seinen Slip, den ich gleich darauf herunterzog. Ein wahrlich dickes Ding sprang mir entgegen. Wie selbstverständlich fanden nun meine Lippen den Weg dorthin. Zart umschloss ich ihn und ließ meine Zunge spielen.
„Oh mein Gott, was tust du nur?“, hörte ich Vincent plötzlich aufstöhnen. „Das kenne ich noch gar nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Ich verstand zwar nicht, was er damit meinte, machte aber einfach weiter. Er schien Gefallen daran zu finden, denn er wehrte sich nicht dagegen.
Ich wollte jedoch nicht zu schnell zum Ende kommen. So ließ ich von ihm ab. Hart pulste sein Schwanz in meiner Hand. Schnell gab ich ihm noch einen Kuss auf die Spitze, dann kuschelte ich mich an den immer noch atemlosen Vincent.
„Du bist verrückt“, flüsterte er mir ins Ohr. Dann gingen seine Hände auf Wanderschaft.
Vincents Hemmungen schienen nun vollends beseitigt zu sein. Die Leiter, die ich ihm hinstellen wollte, wurde nicht gebraucht. Meine Bemühungen, ihm dabei zu helfen, schlugen an. Wir verbrachten die Nacht zusammen, sehr lustvoll, voller Hingabe und ohne jegliche Skrupel. Es gab nur uns. Wir genossen jeden Moment.
Er:
Zitternd vor Aufregung ließ ich mich auf ihr Bett ziehen. Ich ließ es einfach geschehen, ich wusste, ich würde ihr nicht mehr entrinnen können. Sie vereinnahmte mich völlig. Entschlossen strich sie mit ihren Händen über meinen Körper. Nur die Stelle, an der ich ihre Berührungen sehnlichst erwartete, ließ sie aus. Warum nur? Doch ich fragte nicht.
Im Gegenzug traute ich mich ebenso wenig, sie intim zu berühren. Wir küssten uns, ließen unsere Zungen miteinander spielen. Ich nuckelte an ihren Brustnippeln. Verlangend presste ich meinen Unterleib gegen ihren Schoß. Sie verstand wohl meine Begierde. Nun endlich wanderte ihre Hand über meinen Bauch, tastete über meinen Slip.
Unwillkürlich stöhnte ich auf, meine Beine öffneten sich, hoffte darauf, dass sie weiter machen würde – nein, nie aufhören würde.
Sie hatte meine Signale wirklich verstanden. Nun griff sie richtig zu, ihre Hand schlüpfte in meine Shorts, umfasste meinen Schwanz. Bereitwillig stemmte ich mich hoch, als sie sich anschickte, mir die Hose abzustreifen.
Gleich darauf glaubte ich zu träumen! Sie hatte sich doch tatsächlich über mich gebeugt und ihre Lippen um meine Eichel gelegt! So etwas hatte ich noch nie erleben dürfen. Für die nächsten Sekunden ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Es war zu schön, um wahr zu sein. Doch es war wahr. Ihre Lippen, die meine Eichel umspielende Zunge waren Realität und ich fühlte mich wie im siebten Himmel.
Nach einiger Zeit wandte sie sich wiederum mir zu, wir küssten uns. Deutlich schmeckte ich den herben Beigeschmack in ihrem Mund. Mit ihrer Faust stimulierte sie meine Erektion weiter.
Nun waren auch meine letzten Bedenken weggespült. Hemmungslos streifte ich ihr den Slip ab, meine Hand suchte ihre empfindlichste Stelle.
Während der nächsten Stunde keuchten und stöhnten wir um die Wette. Es bereitete mir ein teuflisches Vergnügen, meiner Partnerin mit meinen Lippen und meinen Händen immer wieder die Schreie ihrer höchsten Lust zu entlocken.
Plötzlich zog sie meine Hand aus ihrem Schoß zurück. Stattdessen wandte sie ihr Gesicht wieder meinem Schwanz zu. Anders als zuvor legte sie es nun darauf an, mich von meinem Druck zu befreien. Mit ihren Lippen und ihrer Zunge spielte sie mit meiner Eichel, mit ihrer Faust massierte sie meinen Schaft.
Verzweifelt bemühte ich mich, meinen Erguss zu unterdrücken.
„Halte dich nicht zurück“, stöhnte sie, „lass es kommen.“
Ich konnte es zwar kaum glauben, aber ich gehorchte ihren Worten. Einige Sekunden später erlebte ich den bisher irrsten Höhepunkt meines Lebens.
Total erschöpft musste ich wohl gleich darauf eingeschlafen sein. Am nächsten Morgen wurde ich wach und lag in einem fremden Bett. Anfangs nur vage erinnerte ich mich, was am Vorabend und in der Nacht geschehen war. Dann sah ich sie neben mir, noch schlafend, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
Sie:
Vincent muss gänzlich kaputt gewesen sein, als ich endlich von ihm abließ. Ich war es aber auch. Sex macht halt müde. Vincent ging ab wie eine Rakete. Echt, das hätte ich von ihm gar nicht erwartet. So wie er sich anfangs etwas zierte. Stille Wasser sind wohl doch tiefer als man manchmal denkt.
Es war aber auch eine heiße Nacht. Viel schöner als ich es erwartet hatte. Schade, dass sie so schnell vorbei war und Vincent sich schon am nächsten Morgen auf den Heimweg machen musste. Sein Flieger nach Hause ging von Berlin aus. Bis dorthin war es ein weiter Weg und er musste pünktlich am Flughafen sein, da er seinen Mietwagen noch abgeben musste. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder – wer weiß, was die Zukunft für uns bereithält. Schön wäre es. Aber warten wir mal ab…
© Sandy Reneé / 03.01.2021