Die beiden hatten nun die Stadt hinter sich gelassen und schwebten auf eine nahegelegene, etwas kleinere Planetenscherbe zu, die nicht sehr weit entfern lag. Sie war noch voller vulkanischer Aktivitäten. Die Lava quoll aus mehreren Öffnungen ihrer schwarzen Oberfläche, und verteilte sich in rotfunkelnden Adern über die ganze Scherbe, welche unten, wie üblich, etwas in die Spitze lief. Dort ergoss sich die Lava in die Tiefe des nächtlichen Raums.
Immer wieder faszinierte Irisa dieses Schauspiel von neuem. Sie liebte diese Welt, trotz der dunklen Aschewolken, welche die Scherben, mit so hoher Lava- Aktivität, oft einhüllten. Als sie näher schwebten, fühlten sie den heissen Windstoss, der ihnen entgegenschlug.
„Sind es diese Wolken, die die Atmosphäre verdunkeln?“ nahm Valensios wieder das Gespräch auf. Er fand das was er da gehört hatte sehr interessant.
„Ja…, die Drakonier sagten das zumindest.“ „Diese Erkenntnis muss dich ziemlich getroffen haben. Immerhin stellt das Lilithias Einzigartigkeit in Frage. Der dunkle Mond… wäre somit eigentlich gar nicht dunkel und das bringt so einiges ins Wanken. Besonders wenn man der Göttin so intensiv gedient hat, wie du als Priesterin der Lilithia.“
Irisa dachte nach. Dann erwiderte sie. „Nun, es ist schon so, dass ich diese neuen Erkenntnisse erstmal verdauen musste. Doch dann wurde mir klar, dass dies der Macht von Lilithia nicht wirklich einen Abbruch tut, denn sie bleibt immer die, die sie ist. Sie bleibt die Göttin. Allerdings zeigt sie hier im Reich des dunklen Mondes ihre kriegerische Seite. Das macht unser Volk aus. Es hat die matriarchalische Kultur bestärkt und ist der Grund, warum die Frauen in diesem Reich so selbstbewusst und so gute Kriegerinnen sind. Doch es gibt auch den andern Aspekt der Göttin, welcher im Reich des Silbermondes, wieder mehr zu Tage tritt. Es ist der liebende, der mütterliche Aspekt der Gottheit. Die Gottheit, so glaube ich, spiegelt sich auch in unserem Inneren wieder. Wie im Grossen, so im Kleinen. Wir brauchen jeden dieser Anteile in uns, um vollkommen zu sein. Doch es braucht auch den männlichen Aspekt der Gottheit, welcher bei den Solianern mehr verehrt wird. Das habe ich erkannt und darum fühle ich mich nun viel mehr im Einklang mit allem, viel stärker als bisher. Wir können alle nicht nur den einen Aspekt leben. Wir können nicht nur Kriegerinnen sein und es ist auch nicht gut, wenn wir zu sanftmütig sind. Es ist nicht gut, wenn wir nur unsere weibliche, oder unsere männliche Seite leben. Denn zweifellos haben wir beides in uns, ob wir nun Mann oder Frau sind. Alles hat seine Berechtigung und Respekt verdient.“ Sie hielt nun im Sprechen inne und schaute Valensios in die Augen.
Der junge Mann fühlte Wärme und Zuneigung in sich aufsteigen und küsste Irisa. „Du bist eine einzigartige Frau, wirklich! Ich verstehe nun, warum ich mich von Anbeginn, so sehr zu dir hingezogen gefühlte habe, damals… als wir uns bei Hydrochias Leuchtturm begegnet sind. Jeder Mann, der eine Frau wie dich an seiner Seite hat, ist ein glücklicher Mann und ich muss sagen, ich beneide Trojanas beinahe ein wenig.“
Er lächelte und sie lächelte zurück. „Das sind einfach Dinge, die ich während der letzten Monate erkannt habe und Aellia ebenfalls. Darum setzen wir uns auch so für Veränderungen ein. Wir haben eine viel weitgreifendere Sicht der Gottheit erhalten und das ist ein grosses Geschenk.“
„Du… bist ein Geschenk!“ sprach er und küsste sie erneut.
Sie hatte ihn nun um die feurige Lavascherbe herumgeführt und nun befanden sie sich auf einer kleineren, bereits erloschenen Scherbe, welche ganz nahe dahinter schwebte. Von hier aus hatte man einen wundervollen Blick auf die danebenliegenden Lavaströme. An diesem Ort liessen sie sich nieder.
Als Valensios Irisa ein weiteres Mal verlangend küsste, wurde in ihr erneut das Feuer der Lust entfacht. Sie erwiderte seinen Kuss und sein Mund wanderte herab zu ihrem Hals. „Ich hatte noch gar keine Zeit, dich richtig zu verwöhnen“, meinte er „dabei wäre das doch die oberste Pflicht eines Mannes.“ Er lächelte etwas schelmisch, als er das sagte.
„Ja“, sprach sie mit gespieltem Ernst „das würde ich meinen!“
Er lachte wieder auf und drückte sie ganz nahe an sich heran. Voller Begehren glitt er über ihren Körper, barg sein Gesicht zwischen ihren weichen Brüsten. Sie gab sich ganz hin und liess ihn diesmal machen. Unmittelbar unter ihnen, leuchteten die Lavaströme wie Schlangen, aus Feuer und Blut. Ein magischer, roter Schein ging davon aus. Besonders dort wo das Magma die Oberfläche erreichte, und aus dem schwarzen Gestein hervorsprudelte, entstand ein intensives Leuchten. Es sah aus, wie feurige Quellen, die spritzten und zischten. An einigen Orten fiel der Fels so steil ab, dass aus den Lavaströmen richtige Fälle entstanden. Irisa musste plötzlich an die wundervollen Wasserfälle in Equilibria denken. Sie freute sich wieder dorthin zurückzukehren. Doch dieser Ort, dieser Moment hier, waren magisch und sie wollte gerade nirgendwo anders sein. Dies war ihre Heimat und sie würde es, in gewisser Weise, immer bleiben. Selbst dann noch, wenn die Lavaströme alle erloschen, das Leben wieder hierher zurückkehrte und die Atmosphäre sich klärte.
Valensios war auch sehr glücklich. Er genoss die Momente mit Irisa, in vollen Zügen. Diese entzog sich ihm nun wieder spielerisch und schwebte schelmisch lächelnd davon. Er folgte ihr, wie es das Paarungsspiel verlangte, obwohl sich sein Körper mit all seinen Fasern, zu ihr hingezogen fühlte.
Schliesslich landeten die beiden auf dem äusseren Rand der kleineren Planetenscherbe. Es gab hier eine Art Felsnase. Von hier aus wirkte es optisch, als ergiesse sich das Magma, der danebenliegenden Scherbe, direkt unter ihnen. Irisa kniete sich hin, die flaumigen Federn ihrer Flügel bewegten sich leicht im warmen Wind. Sie meinte: „Siehst du, von hier aus, kann man besonders gut sehen, wie die Lava unter der Scherbe abfliesst!“
Er neigte sich auch vor. Doch, obwohl er zweifellos beeindruckt von dem Lava-Schauspiel war, war er noch viel beeindruckter davon, was sich ihm, in seiner unmittelbaren Nähe, für ein Anblick darbot. Er betrachtete ihren Körper, ihr rötlichschimmernde Haut, die im magischen Licht des Magmas glänzte. Beide spürten deren Hitze, die zu ihnen empor stieg und irgendwie, weckte dass in ihnen beiden ein unbändiges Feuer. Dieser Ort hatte eine richtiggehend aphrodisierende Wirkung auf sie. Sie fühlten sich sehr wohl an diesem Ort. Sie liebten ihr Land und die Liebe zu ihrem Land, die Schönheit selbigen, die nur jene, die hier aufgewachsen waren, wahrlich wahrnehmen konnten, verband sie. Sie waren vom selben Volk, sie hatten denselben kulturellen Hintergrund und das war wunderbar. Solche Momente, würden nie mehr in dieser Form wiederkehren.
Valensios beugte sich nun von hinten über sie und seine Hände fuhren verlangend über ihren Rücken und ihr Gesäss. Ihre Haut war so samtig, ihre Muskeln gestählt und doch so weiblich. Er küsste leidenschaftlich ihren Nacken und ihre Schultern. Sie wandte nun ihren Blick von dem Lava- Fall ab und lächelte ihn verführerisch an. Das wertete er als Einladung. Er drängte sich nun ganz nahe an sie heran, so dass er sie mit seinem ganzen Körper spüren konnte. Sein Phallus war bereits stark angeschwollen. Er umfasste ihre prallen Brüste und beide stöhnten dabei erregt auf. Immer weiter küsste er sie, erkundete nun auch mit seiner Männlichkeit ihr Formen, liess diese zwischen ihren Schenkeln hin und her gleiten. Das erregte ihn und auch sie im höchsten Masse und sie wölbte sich ihm einladend entgegen. „Ja… Valensios!“ seufzte sie „das ist wunderbar!“ Der junge Mann merkte wie feucht und angeschwollen ihre Vulva bereits war und schliesslich stiess er tief in sie hinein. Sie stöhnte auf und die beiden, kosteten den Moment vollkommen und mit intensiver Leidenschaft aus. Immer schneller bewegte er sich in ihr, immer schneller, bis er schliesslich nicht mehr an sich halten konnte und sich ein weiteres Mal mit einem lustvollen Schrei in ihre Tiefen ergoss!
Nach dem zweiten Liebesakt lagen sie noch, einen Moment lang, schwer atmend nebeneinander. Schliesslich erhob sich Irisa wieder. „Ich muss jetzt wohl langsam zurück. Morgen ist ja das grosse Fest.“ Valensios nickte, wenn auch etwas betrübt. „Werden wir wieder einmal auf diese Weise zusammenkommen?“ fragte er sie, während sie miteinander in die beleuchtete Stadt zurückflogen.
„Ja, irgendwann. Vielleicht ist dann ja auch Trojanas dabei und vielleicht deine… wie hiess sie nochmal?“
„Aequitia.“
„Meinst du ihr würde es Spass machen, wenn wir uns mal zu viert treffen?“
„Es könnte schon sein. Du weisst ja, wie die harpischen Frauen sind!“ Er lächelte verschmitzt.
Irisa nickte und grinste, dann küsste sie Valensios nochmals leidenschaftlich und als die beiden die Stadt erreicht hatten, verabschiedeten sie sich herzlich voneinander.
Beide machten sich nun wieder auf zu ihren Gemächern. Als Irisa leise durch den Balkon hereinschwebte, vernahm sie Trojanas ruhigen Atem. Sie wusch sich noch kurz und ging dann zum Bett. Vorsichtig hob sie die Decke hoch und legte sich zu ihrem Liebsten. Dieser erwachte dabei kurz und fragte verschlafen: „Du warst weg?“
„Ja,“ erwiderter Irisa „ich war bei Valensios.“
„Ach so! Das freut mich für dich. Valensios ist ein netter Kerl, “ gab Trojanas zur Antwort, dann schlief er sogleich wieder ein.
Irisa lächelte, innige Zuneigung erfasst sie und ganz eng an ihren Liebsten gekuschelt, schlief sie dann ebenfalls glücklich ein.