Die Reparaturen an der Nightmare waren beendet. Der Ausläufer war ersetzt worden, einige durchkorrodierte Stellen mit neuem Metall verschweißt worden und um ein wenig von dem vielen Rost und den unpassenden, improvisierten Teilen abzulenken hatte einer der Werftarbeiter die verrückte Idee einer Feuerbemalung auf dem Schiff umgesetzt. Ein Upgrade am Incubus wurde nicht vorgenommen. Frost drängelte ohnehin schon. Die Zeit reichte dafür einfach nicht mehr. Mittlerweile waren Nathan und Jakob mit dem Schiff gestartet und nahmen eine Formation in der Nähe der Cryostasis, dem gewaltigen HQ-Dreadnought des Frostclans, ein. Die Cyrostasis hatte eine Anker-Form und war sehr hell mit metallischem Glanz. Das Schiff wurde gut in Schuss gehalten und das sah man. Fenster leuchteten innen blau und zogen einen schimmer über das gesamte Schiff. Rund um die Cryostasis waren sechs weitere Kreuzer in Stellung gegangen, welche die Bezeichnung Coldblade trugen. Die Coldblades waren ebenfalls sehr helle, metallisch glänzende Schiffe. Die Form glich am ehesten einem Quader, an dem vorne ein weiterer kleinerer Quader angebracht war. Das war jedoch bei den vielen Rundungen und Ausläufern nur eine sehr grobe Beschreibung. Die Schiffe waren außerdem innen grün beleuchtet, weshalb sie außen grün schimmerten. Es schienen alte Wiederstands-Schiffe zu sein. Nathan war sich damit jedoch nicht ganz sicher. Jakob hatte sich in der Zeit wieder in die nächste Ecke zurück gezogen. Er verkraftete den Gedanken in einer Formation mit sieben großen, schwer bewaffneten und scheinbar gut dastehenden Piratenschiffen zu fliegen nicht. Auch wenn Nathan seine Reaktionen darauf für überzogen hielt, konnte er sie dennoch gut verstehen, denn er verstand außerdem was in Frosts Kopf vorging. Zeitgleich wusste Nathan jedoch auch, dass niemand so dumm wäre ihn anzugreifen, wenn er vom Frostclan geschützt wurde. Zumindest kein anderer Piratenclan.
„Hey, du da hinten in der Ecke. Fang dich mal wieder, Mann“, sagte Nathan als ihm Jakobs Wimmern langsam auf die Nerven ging.
„Wir befinden uns zwischen sieben großen Piratenschiffen, die es zusammen mit zwei modernen Regierungs- oder Wiederstandschiffen aufnehmen könnten und sie sagen zu mir, dass ich „mich mal wieder fangen“ soll?“, schrie Jakob aufgebracht. Nathan schüttelte nur den Kopf und gab dem Autopilot ein, dass er der Cryostasis folgen sollte. Dann ging er in die Richtung der Tür.
„Wo wollen sie denn hin? Wollen sie etwa wirklich das Schiff auf Autopilot fliegen lassen, während die uns jederzeit angreifen können?“, rief Jakob ihm nach.
„Das werden sie allerhöchstens, wenn ich bis zur nächsten Station nicht alle neuen Songs spielen kann, die sie mir aufgetragen haben. Ansonsten sind wir hier so sicher, wie wir es schon seit mehreren Wochen nicht mehr waren.“
„Sie sind wirklich naiv, wenn sie Piraten vertrauen.“
„Ich vertraue ihnen nicht, glaub mir, Dr. Jackel. Ich vertraue denen nicht. Aber es ist besser sie das nicht direkt merken zu lassen“, waren Nathans letzte Worte bevor er in die Richtung seines Quartierraums verschwand.
Im Gemeinschaftsraum der Kaskadia hatten sich ein Technikerteam, sowie zwei weitere Staffeln, die auf diesem Schiff stationiert waren eingefunden. Zusätzlich waren Drake und Katharina, ja selbst Kujiro, Aimi und Shiro dort. Und man konnte hören, dass sie sich amüsierten. Selbst wenn man hinter der Wand stand und nur zuhörte, wie Daniel es tat. Sollte er eintreten? Wäre das wirklich das richtige? Nein, eigentlich nicht. Sein Vater würde es ihm verbieten wenn er hier wäre. Aber das war er nicht. Und er würde es wahrscheinlich auch niemals rausfinden. Dennoch machte ihm der bloße Gedanke daran Angst.
„Hey, was meint ihr. Soll ich unserem Ober-MOF sagen, dass er endlich reinkommen soll, oder soll ich ihn noch ein wenig spionieren lassen?“, konnte Daniel Drake plötzlich rufen hören. Er sah schockiert auf. Drake wusste die ganze Zeit, dass Daniel vor der Tür stand. Und wenn er es wusste, dann wussten es die anderen ganz sicher auch. Er kannte diese Situationen nicht. Was sollte er jetzt machen? Sollte er reingehen und ordentlich randalieren, oder lieber schnell verschwinden, bevor man ihn auf frischer Tat beim Spitzeln ertappte? Die Tür öffnete sich schlagartig. Jetzt war es sowieso zu spät. Jetzt hatte er in jedem Falle allen Respekt der anderen verloren. Eine Person trat aus dem Raum und wandte sich ihm zu.
„Du bist also doch gekommen“, sagte sie und stellte sich als Katharina heraus. Noch bevor Daniel einen Satz sagen konnte, packte sie ihn am Arm und zog ihn direkt in den Gemeinschaftsraum. Anstatt einer feindseligen Standpauke über Privatsphäre, erwartete Daniel nun eine freundliche, herzliche Begrüßung aller möglicher Leute, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Als letztes trat Drake vor ihn und schüttelte ihm die Hand, wie er es normal nur mit Leuten tat, die er als seine Freunde bezeichnete. Bei alle dem wich ihm Katharina nicht von der Seite. Auch wenn sie nichts genaues wusste, konnte sie fühlen, dass sich Daniel vor irgendetwas dabei fürchtete. Und selbst wenn sie nicht wusste wovor, war sie sich sicher, dass er seine Furcht bewältigen konnte, wenn er es nicht alleine machen musste. Drake verschwand kurz an den Rand des Raumes. Wenige Sekunden später tauchte er mit drei Getränkeflaschen wieder auf. republikanisches Starkbier mit einer Unmenge an Alkoholgehalt.
„Da habt ihr ´n Bier“, sagte Drake und drückte sowohl Katharina als auch Daniel eins in die Hand.
„Du weißt doch, dass ich nicht trinke“, sagte Daniel deprimiert.
„Was mich sehr wundert. Ich meine. Hier draußen hält man es doch ohne Alk nicht aus. Spüls schon runter. Du wirst es nicht bereuen“, sagte Drake lediglich ganz ruhig. Daniel sah kurz rüber zu Katharina, die bereits die halbe Flasche verzehrt hatte. Dann schüttelte er kurz den Kopf und wollte gerade die Flasche öffnen, als der Bereitschaftsalarm los ging.
„Ach verdammt“, sagte Katharina deprimiert, denn sie wusste, was ein Bereitschaftsalarm bedeutete, nämlich, dass sie ihrem Ziel bereits sehr nahe waren. Genauso bedeutete der Alarm, dass diese inoffizielle Party nun zu Ende war und alle Piloten und Techniker sich im Hangar einzufinden hatten. Drake nahm das ganze gelassen hin.
„Dann eben nächstes mal“, sagte er und verstaute seine Bierflasche wieder, bevor er den Raum verließ. Nach und nach gingen alle Anwesenden. Und auch Katharina ließ Daniel mit den Worten „Ich hoffe, dass wir bald fortsetzen, was wir begonnen haben“ alleine zurück. Dieser begann über diese Worte zu rätseln und über sein Weltbild, bzw. das Weltbild, das ihm sein Vater eingeprügelt hatte. War es vielleicht Fehlerhaft oder Falsch? Egal ob es das war oder nicht. Daniel hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Er musste sich schnell die Ausrüstung anlegen und im Hangar erscheinen.
Nathan kehrte nach einigen Stunden wieder zurück ins Cockpit. Er brauchte eine Pause vom Gitarre spielen. Zumal die Songs die er lernen sollte ein solch hohes Niveau hatten, dass es beinahe frustrierend war. Jakob war nun endlich aus seiner Ecke aufgestiegen. Dafür rannte er nun panisch von einer Seite zur nächsten. Nathan war sich nicht sicher ob das wirklich besser war.
„Kannst du nicht mal zwei Sekunden still sitzen?“
„Nicht unter diesen Umständen.“
„Hör du mir jetzt mal zu. Entweder du setzt dich jetzt hin oder du kannst von mir aus…“
Nathan hatte seinen Satz noch nicht beendet, als ein Plasma-Projektil an der Front der Nightmare vorbei raste. Es hatte anscheinend sein Ziel verfehlt und schlug stattdessen in die Cryostasis ein. Oder es war von vorne herein als ein Angriff auf Frost und seinen Clan gedacht gewesen. Zum Glück von Frost flogen seine Schiffe grundsätzlich immer mit aktiven Schilden. Deshalb richtete der Schuss keinen Schaden an. Das Innere der Cryostasis wurde jedoch durchgeschüttelt.
„Was war das?“, fragte Frost.
„Ein Plasma-Projektil aus einer frühen Plasma-Kanone.“
„Ich hab hier vier Kreuzer auf dem Schirm.“
Als der Holographische Projektor vor Frost sich einschaltete und die Kreuzer zeigte wusste er bereits um welche Schiffe es sich handelte. Es waren die Kreuzer der Jericho-Klasse des Jigoku-Clans. Seines Wissens nach alle Schiffe die dieser Clan aufbieten konnte. Die Kreuzer waren zylindrisch gebaut und hatten eine grau-gelbe Farbe. Definitiv ein älteres Regierungsmodell.
„Frost. Zieh dich von diesem Transporter den du eskortierst zurück und ich werde dir und deiner Besatzung das Weiterfliegen gestatten“, tönte eine Stimme durch den Kommunikations-Kanal.
„Jigoku, ich hatte dich immer für einen guten Strategen gehalten, der wusste wann man eine Grenze nicht überschreiten darf. Aus diesem Grund habe ich dich all die Jahre verschont. Aber nachdem du dieses Bild eben zerstört hast, endet auch meine Gnade. Aktiviert alle Kampfsysteme. Startet alle Mechs. Lasst ihn büßen für die Dummheit den Frostclan, unseren Clan angegriffen zu haben.“
Direkt auf Frosts Befehl wurden die Waffen aktiviert. Mehrere Waffentürme in unterschiedlicher Größe fuhren an der Cryostasis und den Coldblades aus, auf denen sich die Waffen austransformierten, wie es typisch für Wiederstands-Schiffe war. Zeitgleich starteten mehrere Mechs vom Typ Messiah von den Schiffen. Die Messiahs waren weiß als Hauptfarbe, und rund sowie relativ ergonomisch in ihrem Bau und wirkten wie mechanische Engel in ihrem Design. Zu diesem Bild trugen vor allem die beiden vogelartig aussehenden Flügel, die trotzdem mechanisch waren, bei. An den Unterseiten der Flügel waren die Triebwerke angebracht. Außerdem ragten jeweils zwei goldgelbe Schwerter, bei denen die graden Klingen durch einen Kreis ragten. In der Mitte des Kreises ragten außerdem zwei grade Ausläufer zur Seite. Nathan konnte sich daran erinnern sie vor vielen Jahren in einer Militär-Datenbank gesehen und nicht für echte Mechs gehalten zu haben. Nun sah er sie wirklich. Aber er hatte keine Zeit um sich mit den Mech-Typen zu befassen. Von den Kreuzern des Jigoku-Clans starteten ebenfalls Mechs. Und diese waren Nathan bereits auf schockierende Art und Weiße bekannt waren. Es waren Scraper. Zumindest wusste er nun woher Black Sun diesen Mech hatte. Und um Jakobs bereits in extremster Weise ausgebrochen Panik noch einen drauf zu setzen, begannen die Schiffe ohne weitere Umschweife das Feuer aufeinander zu eröffnen.
Wie ein Sturm aus Energie und Projektilen offenbarte sich die Schlacht. Die Kreuzer feuerten unaufhörlich aufeinander, während die Mechs versuchten in die Nähe des Feindes zu gelangen. Einer der Messiahs feuerte mit Gattlings auf ankommende Raketen eines Scrapers, während ein weiterer Messiah mit den Artillerie-Kanonen feuerte. Der Scraper wurde von der Explosion der Artillerie-Projektile ohne weitere Probleme zerrissen. Kaum zwei Sekunden später tauchte ein weiterer Scraper zwischen den beiden Messiahs auf und packte einen von beiden mit der Klaue. Während er ihn nach und nach zerquetschte feuerte der Scraper mit den beiden Strahlen-Kanonen, verfehlte jedoch sein Ziel um Längen, als der zweite Messiah zur Seite auswich. Nachdem er mit beiden Schwertern zugeschlagen hatte, war das Schicksal des Scrapers besiegelt. Tatsächlich schafften es zwei andere Messiahs durch die Mauer aus feindlichen Mechs zu einem der Kreuzer, wo sie jedoch von dessen Flak-Feuer zerrissen wurden. Nathan hatte während dessen andere Sorgen. Er wich nämlich gerade einem weiteren Plasma-Projektil eines Jericho-Kreuzers aus. Zeitgleich feuerte die Cryostasis mit ihren Artillerie-Kanonen und setzte mit den Ionen-Strahlern nach. Obwohl die Explosionen beeindruckend wirkten, war der angerichtete Schaden eher im mittleren Bereich. Wieder schrie Jakob seine üblichen panischen Sätze durch das Schiff und die machten Nathan langsam aber sicher komplett irre. Sogar so sehr, dass er nachdem er die Nightmare sicher hinter der Cryostasis in Deckung hielt, zu Jakob rüber ging und ihm einen Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht verpasste.
„Jetzt pass mal auf, du Wissenschaftsfuzie. Wenn du das hier überleben willst, solltest du zuerst mal deine innere Ruhe finden. Dann setzt du dich an die Steuerung und hälst mein Schiff genau hier“, sagte er dann eindringlich. „Hast du das verstanden?“, setzte er nach und Jakob nickte nur panisch mit dem Kopf. Dann rannte Nathan nach hinten in den Frachtcontainer um den Incubus zu starten. In der Zeit feuerte einer der Jericho-Klasse-Kreuzer das Magnet-Geschütz, eine riesige Hauptwaffe auf die Cryostasis ab. Das Gesamte Schiff wurde durchgeschüttelt als das gewaltige Projektil aus Metall in die Schilde Schlug und dort eine Explosion verursachte. Die Ionen-Strahler versuchten dem Kreuzer zu folgen, aber das Schiff war zu schnell. Zeitgleich versuchten sechs Scraper in die Nähe des Hauptschiffes des Frostclans zu gelangen. Der erste wurde von mehreren Gattling-Projektilen getroffen, verlor die Kontrolle und krachte in die Hülle der Frostclan-Basis. Ein zweiter wurde von Puls-Kanonen getroffen und explodierte direkt. Die übrigen vier schafften es durch das Flak-Feuer und flogen eng an der Hülle entlang. Plötzlich schlugen zwei Strahlen in den Scraper ganz rechts in der Formation. Auch dieser Scraper verlor die Kontrolle und krachte gegen die Hülle der Cryostasis und trudelte ein Stück ins All, bevor er explodierte. Wenig später tauchten vor den drei Scrapern zwei Messiahs auf, die mit ihren Puls-Werfern feuerten und die Scraper so zum Ausweichen zwangen. Die Scraper erwiederten das Feuer mit Gattlings, wärend der dritte Scraper mit der Klaue auf einen der Messiahs los ging. Dieser zog schlagartig beide Schwerter, welche direkt darauf an der Klinge gelb zu leuchten begannen und trennte zunächst die Klaue ab und teilte anschließend den Scraper in der Mitte. Plötzlich wurde jedoch der andere der beiden Messiahs von Plasma-Feuer an den Flügeln getroffen und anschließend von einem weiteren Strahl vaporisiert. Der nun noch übrige Messiah lud eine gelbe Waffe im Zentrum der Einheit auf, den Protonen-Emitter und das alles während die beiden Scraper mit ihren Schwertern direkt auf den einzelnen Mech zustürmten. Als der Messiah die Waffe abfeuerte, stellte sie sich als einziges gewaltiges gelbes energieförmiges Projektil heraus, welches den ersten der beiden Scraper vaporisierte. Der zweite wich zur Seite aus und durchstieß kaum eine Sekunde später den Messiah mit dem Schwert. Nachdem der Mech explodierte war, wandte sich der Scraper wieder der Cryostasis zu und flog schnell direkt zur Brücke, wo er die Plasma-Kanonen ausrichtete. Das einzige was Frost tun konnte war schockiert auf den Auflade-Vorgang zu starren, welcher jedoch ganz plötzlich stoppte. Der Scraper war von einem blauen dünnen Energie-Strahl durchschlagen worden und wurde anschließend von einem weiteren größeren Energiestrahl einfach zerfetzt. Für kaum eine Sekunde konnte Frost nun einen ihm unbekannten Mechtyp an der Brücke vorbei fliegen sehen. Den Incubus. Für einen kurzen Moment reagierte Frost schockiert. Dann besann er sich wieder auf die Situation und sah auf den Holoprojektor. Die Coldblades hatten gerade eine Verteidigungsstellung um die Cryostasis eingenommen. Nach Frosts Meinung ein schwerer Fehler.
Nathan hielt gerade auf einen der Jericho-Kreuzer zu, als er sich plötzlich mit einem gewaltigen Gattling-Feuer von einer Fünfergruppe Scraper konfrontiert sah. Den ersten Kugeln wich Nathan zur Seite aus und blockte die nächsten Schüsse mit den Flügeln. Zeitgleich richtete er die Arme nach vorne und feuerte mit den kleinen blauen Projektilen, traf aber nur auf Schilde der Scraper. Diese rasten nun alle auf den Incubus zu. Bevor der erste mit der Klaue zuschlagen konnte, wurde er von Nathan mit einem seiner Schwerter zerteilt. Während dessen starteten acht der Klingen-Drohnen und jeweils vier davon durchstießen einen von zwei Scrapers. Die übrigen beiden richteten Plasma und Strahlen-Kanonen aus und feuerten. Schlagartig wich Nathan zur Seite und baute in der noch freien Hand des Incubus eine riesige Energie-Kugel auf, die er direkt auf einen der beiden Scraper abfeuerte. Die Explosion zerriss den ersten direkt und entfernte die Hälfte des letzten Scrapers, machte ihn so gefechtsunfähig. Nathan war jedoch ein weiterer Scraper entgangen. Der griff ihn von hinten mit dem Schwert an, während er die Klaue zur Gattling transformierte. Bevor er jedoch dazu kam schlug das Energie-Projektil eines Protonen-Emitters in ihn ein und schleuderte ihn nach hinten, wo der Mech in Flammen aufging.
„Du solltest wirklich besser auf dich aufpassen“, tönte Helenas Stimme über die Kommunikations-Anlage als sich einer der Messiahs näherte, was nur den Schluss zu ließ, dass sie diesen Mech steuerte.
„Ich weiß schon was ich tue“, erwiederte Nathan lediglich und feuerte einen kleinen Energieball auf einen weiteren Scraper, der sich ihm frontal näherte. Dann wandte er sich wieder dem Kreuzer zu, der bereits mit Flak-Feuer begann. „Warte hier“, sagte Nathan beinahe zu ruhig und der Incubus transformierte zum Jäger und raste mit vollem Schub auf den Kreuzer zu. Während Nathan einer Reihe Gattling-Projektile auswich ließ er die Bat-Drohnen starten, welche zwei weitere Scraper mit ihren Plus-Kanonen zerstörten, die sich gerade in den Weg bewegen wollten. Als Nathan langsam in die Nähe des Kreuzers kam feuerte er mit Hilfe der beiden Schwerter energetische Blitze ab, welche die ersten Waffentürme zerstörten. Dann transformierte er den Incubus wieder zum Mech und landete auf der Hülle, wo er wie bei der Crossfire zuvor eines der beiden Schwerter in die Hülle rammte und Energie-Blitze in das Schiff abgab. Es dauerte kaum zwei Sekunden, da durchstießen erste Explosionen das Schiff von innen, bevor es mit einer ganz besonders Großen in zwei Teile zerbrach. Nathan hatte sich im Jäger-Modus rechtzeitig davon entfernt um dieses Mal keinen Schaden davon zu tragen. Das nächste Problem folgte jedoch auf dem Fuß. Fünf weitere Scraper feuerten mit Plasma-Kanonen und zwangen ihn zu einer schnellen Kursänderung.
Frost sah mit Wohlwollen die Zerstörung des ersten Kreuzers des Jigoku-Clans. Dieser unbekannte Mech war definitiv eine Massenvernichtungswaffe und er hatte Glück, dass er auf seiner Seite kämpfte. Aber nun galt es noch drei weitere Kreuzer auszuschalten.
„Allgemeiner Befehl an alle Coldblades. Konzentriert das Feuer auf den flankierenden Kreuzer“, gab er durch das Kommunikations-System durch. Sein Kommando wurde direkt umgesetzt als die Coldblades mit ihren Quanten-Kanonen und Quanten-Torpedos feuerten. Die hellblau-weißen Energie-Projektile schlugen direkt in die Schilde der Jericho ein und rissen Löcher in das Schutz-Netzwerk aus Energie. Zeitgleich schlugen die Torpedos in die Hülle und rissen das Schiff in fünf Bruchstücke, welche wenig später mit verschiedenfarbigen Schockwellen zerrissen. In der Zwischenzeit hatte die Cryostasis den Kurs auf einen Frontalen Kollisionskurs geändert und alle Front-Waffen, zehn Quanten-Kanonen, vier Protonen-Emitter und eine weitere sehr große Protonen-Waffe ausgefahren. Ein gewaltiges Feuerwerk aus blauen und gelben Partikel-Projektilen krachte in die Schilde des Kreuzers und brachte sie zum Kollaps, so dass die Projektile nun nach und nach immer mehr Löcher in die Hülle rissen. Dann wurde die gewaltige Protonen-Haupt-Waffe der Cryostasis abgefeuert. Der Reaktor der Jericho wurde einmal direkt getroffen und das ganze Schiff zerfetzte ohne weitere Explosionen direkt. Blieb noch ein Kreuzer übrig der sehr bald die geballte Macht der gesamten Frostclan-Flotte zu spüren bekam und ein ähnliches Schicksal erlitt als der Vorgänger. Die nun noch übrigen Scraper-Piloten zogen sich verängstigt zurück. Etwas anders blieb ihnen bei der Übermacht des Frostclans nicht mehr übrig, denn nun war ihr Clan, der Jigoku-Clan ausgelöscht. Nach und nach kehrten alle übrigen Messiahs zu ihren Basis-Schiffen zurück. Und auch Nathan kehrte zu seinem Schiff, der Nightmare zurück. Frost konnte von der Brücke aus sehen wie der Incubus im Frachtcontainer landete.
„Nehmt den ursprünglichen Kurs wieder auf“, sagte er jedoch einfach nur. Während die Schiffe wieder in ihre Formationen zurück kehrten und weiter in die alte Richtung flogen, betraten Helena, sowie Frosts Adjutant die Brücke.
„Diese Schlacht war gefährlich. Sie hätten uns fast gehabt“, sagte dieser.
„Das stimmt. Dass wir gesiegt haben verdanken wir Nathan Tate und seiner Massenvernichtungs-Waffe.“
„Nathan Tate, Boss?“, fragte der Adjutant verwirrt.
„Jetzt weiß ich wieder woher ich den Namen vorher schon kannte. Er besitzt diese Waffe und wird wegen Mordes von SOUL gesucht. Außerdem hat er die Hudson-Bande und Black Sun mit seinem Clan erledigt. Und wenn das so ist müssen wir uns vor ihm tatsächlich in acht nehmen.“
„Was ist der Plan, Boss?“
„Helena. Du wirst in der nächsten Zeit seine Nähe suchen, Schwächen heraus finden. Und es ist mir verdammt nochmal egal, was du dafür tun musst. Schlaf mit ihm, wenn es sein muss“, sagte Frost und deprimierte Helena dadurch sichtbar. „Hast du ein Problem damit?“
„Nein“, sagte sie schnell und panisch, da sie genau wusste was sie erwartete wenn sie sich gegen Frost stellte.
„Ansonsten werden wir ihn für unsere Missionen rekrutieren, ihn ausnutzen so gut wie wir können, bis Helena uns seine Schwächen mitteilt. Wenn alles gut geht, werden wir ihm in einem günstigen Moment diesen Mech abnehmen und Nathan Tate an SOUL ausliefern können. Dann haben wir endlich die Macht die wir brauchen um die Clans zu vereinigen.“