Michael Corner befand sich gerade in seinem Büroraum um sich die Strategieen für den Angriff auf Calladria durchzusehen, als ihn die Nachricht über den Tod von Daniel auf dem Bildschirm erreichte. Er verstand es nicht. Es gab nur noch zwei Dinge für ihn zu erledigen. Und das war den Wiederstand zu besiegen, sowie die Piraten, dann hätte er das Ziel, dass er all die Jahre erreichen wollte endlich erreicht. Und dennoch nahm ihn diese Nachricht soweit mit, dass ihm das alles vollkommen egal war. Wie sollte er ohne Daniel zurecht kommen? Wie sollte er ohne Daniel in der Exekutive seine Macht auch tatsächlich ausüben? Im Wesentlichen war sein ganzer Plan, der Plan der ganzen Familie Corner für immer zerstört. Genau in diesem Moment betrat Kane den Raum. In erster Linie um die Bestätigung des Angriffes abzuholen. Aber anstatt einer Unterschrift unter den Plänen fand er einen völlig fertigen Michael Corner vor, der weinte, trauerte und nicht wirklich verstand aus welchem Grund.
„Was ist denn hier passiert?“, fragte Kane völlig sachlich und sah auf den Bildschirm auf dem die Nachricht noch zu finden war.
„Er hat es tatsächlich getan. Dieses elende Stück Scheiße hat meinen Sohn, das Kernstück meiner Zukunftspläne ermordet. Ich hatte immer angenommen, dass Daniel über allen Schwierigkeiten stehen würde und alle Feinde unseres Systems, auch diesen Nathan Tate, vernichten könnte. Aber das konnte er nicht. Stattdessen hat Nathan Tate meinen Sohn ermordet. UND SIE HABEN IHM DIE MÖGLICHKEITEN DAZU GEBEN!!!“
„Für das was andere innerhalb meiner Firma tun, kann ich nichts. Nathan hat das alles schon lange geplant und er hat es geschafft meinen besten Wissenschaftler zu korrumpieren.“
„Das ist wohl wahr“, murmelte Michael Corner einsichtig. „Er hat das geplant, wie ein echter Krimineller. Aber damit kann ich mich jetzt nicht befassen. Ich muss mich um PAIN kümmern.“
„Nathan Tate hat ihren Sohn ermordet“, sagte Kane als er sich plötzlich hinter Michael stellte und während er sprach von einer auf die andere Seite ging. „Wollen sie sich nicht dafür rächen? Wollen sie ihn nicht alle Qualen der Hölle durchleiden lassen? Ist es nicht das was sie wollen?“
„Nichts würde ich lieber tun.“
„Dann tun sie´s. Sie sind momentan der mächtigste Mann im Universum. Veranlassen sie einen Angriff mit allen Schiffen auf die Eternal Darkness. Vernichten sie Nathan Tate und sein gesamtes Gefolge.“
„Das würde unsere Verteidigung gegen die Truppen von PAIN zu sehr schwächen. Das kann ich nicht machen“, sagte Michael Corner, der sichtbar immer mehr an der Frage verzweifelte.
„Aber ich kann ihnen einen Weg ermöglichen das zu tun was sie wollen und dennoch die Verteidigung aufrecht zu erhalten. Ich werde ihnen meinen neuesten Mech-Prototypen geben.“
„Das hat doch sicher alles einen Harken. Was verlangen sie dafür?“
„Nichts weiter. Nur die Kriegsrechte, die sie bekommen haben.“
„Das kann ich nicht machen.“
„Was nutzen ihnen diese Rechte denn noch? Ihre Pläne sind nicht mehr umsetzbar und das ganze wird sie überfordern. Konzentrieren sie sich lieber auf wichtigere Dinge und machen sie Platz für jemanden, der nicht überfordert ist. Denken sie an ihre Rache. Denken sie daran, wie sie Nathan Tate die Eingeweide eigenhändig ausreißen werden und ihn so lange quälen bis er in der Hölle landet und auf einer Ebene gequält wird die sie nicht einmal verstehen können. Fühlt sich dieser Gedanke nicht wahnsinnig gut an? Dann nehmen sie dieses Angebot an. Nehmen sie es an. Eine bessere Chance werden sie nicht bekommen.“
„Ich nehme an.“
„Gut. Ich erwarte in spätestens drei Tagen ihren Rücktritt und ihr erscheinen in den Prototyp-Lagern meiner Firma“, sagte Kane noch bevor er lächelnd den Raum verließ und sich auf den Weg zurück zu seiner Firma machte. Tatsächlich war sein dümmlicher kleiner Bruder doch noch zu etwas nutze. Bald konnte Kane seinen Plan umsetzen. Bald konnte er eine bessere Welt ohne Konflikte und Kriege erschaffen in der alles besser wäre.
Nach einer guten Weile erreichte Nathan endlich wieder den Hangar der Ethernal Darkness. Auch wenn es im ersten Moment schockierend war den Incubus in diesem Zustand zu sehen, waren alle anderen erfreut Nathan wieder zu sehen. Und das obwohl man ihm immer noch ansehen konnte, dass er Tränen vergossen hatte.
„Erzähl mal. Was ist da draußen abgegangen?“, warf Jackson ein.
„Ich hab ihn umgebracht. Das Schwein, dass Laura auf dem Gewissen hat wird auf ewig in der Hölle schmoren“, gab Nathan als Antwort und schockierte damit die anderen, denn das war so ganz und gar nicht sein Stil. „Jackson, Thomas und Jakob. Wie lange werden die Reparaturen noch dauern?“
„Ich fürchte dass wir weit länger brauchen werden als wir Zeit haben“, gab Jakob als Antwort.
„Ist der Sprungantrieb repariert?“
„Das hab ich grade erledigt“, antwortete Thomas stolz.
„Gut, dann wirst du, Jakob, den Sprung zu unserem ursprünglichen Ziel berechnen. Und zwar vom ersten Punkt unterhalb des Nebels. Sag Julian, dass er Kurs darauf nehmen soll. Danach will ich, dass du am Incubus weiter arbeitest.“
„Wieso das? Ist irgendwas passiert?“
„Daniel hat einen neuartigen Mech gesteuert, der dem Incubus weit überlegen war. Hätte er nicht den Angriff aus unerklärlichen Gründen abgebrochen, wäre ich jetzt an seiner Stelle krepiert. Das heißt also es gibt Mechs die unseren überlegen sind. Und genau das darf nicht sein, wenn wir demnächst gegen sie vorgehen.“
„Was soll das heißen?“, fragte Ray überrascht von dieser Aussage.
„Wir werden in der nächsten Zeit, direkt nachdem unsere Ausrüstung wieder hergestellt und erweitert ist, aktiv gegen SOUL und PAIN vorgehen. Kane hatte recht. Die Menschheit ist zwar für meine Ideale von Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit noch nicht bereit, aber dann müssen wir sie ihnen aufzwingen und eine Zeit lang aufrecht erhalten. Dann werden sie selbst erkennen, wie dumm sie waren, sich dagegen gestellt zu haben“, waren Nathans letzte Worte bevor er sich auf den Weg in sein Quartier machte. Bevor er die Hangartore passierte begann er zu lachen, in einem Stil wie es Leute tun würden, die in Nervenkliniken behandelt wurden.
„Irgendwie ist ihm das nicht gut bekommen“, warf Ray ein.
„Nicht gut bekommen? Ich würde eher sagen, dass er gerade dabei ist völlig durch zu klatschen“, fügte Jackson schnell an.
„Hatte er nicht Daniel gesagt? Und dass der seinen Angriff abgebrochen hatte und er nur so überhaupt hat überleben können?“, stellte Jakob nun zum Schock aller anderen fest.
„Er hat seinen ehemals besten Freund im Hass getötet“, stellte Helena fest und brach dabei in Tränen aus.
„Kein Wunder, dass er sich seltsam benimmt“, fügte Ray an.
„Ach quatsch. Das ist Nathan. Der schreibt nen Metal-Song drüber und morgen lacht er wieder. Oder etwa nicht?“, sagte Thomas voller Reue. Er sah sich verantwortlich für das alles. Er hatte das alles nur durch seine Reparaturarbeiten erst ermöglicht. Was hatte er bloß getan? Er hatte ein Monster von unvergleichlichen Ausmaßen erschaffen. Eine vierte Macht in diesem Universum, die es nach und nach mit Finsternis erfüllen und ins Chaos stürzen würde. Schlimmer als es ein System wie SOUL oder PAIN jemals konnte.
Die Stimmung war äußerst bedrückt auf der Walls of Chaos. Beinahe jeder schien um Daniels Verlust zu trauern, selbst Leute die nichts mit ihm zu tun hatten. „Er war wirklich ein netter Junge, und hätte ins Parlament, nicht auf das Schlachtfeld gehört“, war der Satz, der sich bei den übrigen fünf Team-Mitgliedern am meisten eingebrannt hatte.
„Und was tun wir jetzt?“, fragte Kujiro Drake, als die beiden sich zufällig in einem Gang begegneten.
„Vollkommen egal. Aber hier bleib ich nicht mehr. SOUL und Future Corp haben das alles zu verantworten“,
„Aber wo sollen wir dann hin? Zu PAIN etwa, die auch nicht besser sind? Oder meinst du ernsthaft, wir sollen zu…“
„Genau das meine ich.“
„Vergiss nicht, dass wir gegen ihn gekämpft haben. Ich glaube eher, dass er uns aus dem Weltall ballert oder hinrichtet wenn wir bei ihm auf dem Schiff auftauchen.“
„Alles besser als in einer Gefängniszelle von SOUL zu verrotten. Ich werde auf jeden Fall dorthin gehen. Und das am besten so schnell wie möglich. Ich werde Shiro und Aimi bescheid geben und fragen ob sie uns folgen.“
„Sollten wir wirklich die beiden mit einbeziehen?“
„Wieso nicht?“
„Wir wissen nichts über sie. Nur dass sie emotionslose Killermaschinen sind.“
„Dann ist es für sie an der Zeit zu erkennen, dass das Leben aus mehr als dem Dienst für SOUL besteht. Ich werde sie auf jeden Fall benachrichtigen.“
„Was ist mit Katharina?“
„Die werde ich einfach mit nehmen. Ob sie will oder nicht.“
„Ob das so eine gute Idee ist, sie zu…“, sagte Kujiro als er plötzlich sehr schockiert aus dem Fenster sah und bereits erkannte dass die erste Spitze der Eternal Darkness aus dem Nebel ragte. „Sieht nicht so aus als hätten wir allzu lange Zeit, wenn wir verschwinden wollten.“
„O.K. Treib du uns ein Gefährt auf. Ich werde den anderen bescheid sagen. In 15 Minuten sehen wir uns im Hangar. Wenn ich nicht komme oder noch einer von uns fünf fehlt startest du einfach. Wer dann dabei ist, ist dabei und wer nicht da ist, bleibt zurück“, sagte Drake bevor er in die Richtung in die er ursprünglich wollte weiter rannte. Er hatte keine Zeit um Shiro und Aimi direkt abzuholen. Also zog er schnell sein PDA und baute eine Konferenzschaltung mit den beiden auf. Ohne ihre Antworten abzuwarten begann Drake zu sprechen.
„Shiro, Aimi. Wir drei haben entschieden zum Feind überzulaufen. Und geben euch die Möglichkeit uns zu folgen. So schnell wie möglich im Hangar. Wer dann dabei ist, ist dabei und wer nicht da ist, bleibt zurück“, rief er schnell ins PDA bevor er die Verbindung trennte und an Katharinas Quartier klingelte. Da sie nicht antwortete oder die Türen öffnete, begann Drake den Mechanismus kurz zu schließen. Das ganze hatte weitaus mehr Zeit in Anspruch genommen als Drake geplant hatte. Nun blieben ihm nur noch sieben weitere Minuten. Er sah sich schnell und hektisch um. Suchte nach ihr. Hatte sie etwa das Quartier verlassen? In dem Falle hätte er ein weit größeres Problem, als angenommen. Er sah sich weiter um, in jedem Bereich der Unterkunft und er fand sie. Sie saß tränenaufgelöst in einer Ecke und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Sie sah zu Drake auf, der sich schnell wieder auf sein Zeitlimit besann.
„Du musst mitkommen schnell.“
„Mitkommen? Wohin?“
„Frag nicht so blöde und komm einfach.“
„Du gehst zu Nathan Tate. Hab ich recht?“
„Und wenn schon, komm jetzt.“
„NEIN! Ich werde nicht zu demjenigen gehen, der Daniel getötet hat! NIEMALS!!!“
„Willst du lieber in einer Gefängniszelle leben? Oder öffentlich von SOUL hingerichtet werden?“
„Alles besser als dorthin zu gehen.“
„Schön“, sagte Drake entschlossen und zog seine Dienstwaffe. „Du kommst mit mir, ansonsten…“
„Ansonsten tötest du mich? Tu´s doch! Nichts wäre mir lieber.“
„Halt jetzt die Klappe und komm mit“, kommentierte Drake abschließend als er sie am Arm packte und mit nahm.
Kujiro platzierte sich am Steuer eines relativ kleinen Bergungsschiffes. Der einzige Fahrzeugtyp, der nicht beschädigt von der Schlacht zuvor war. Noch drei Minuten bis zur Deadline und es war immer noch niemand im Hangar erschienen. Weder Shiro und Aimi noch Drake und Katharina. Kujiro begann die Vorbereitungen für den Start zu treffen und starte bei einer Minute die Triebwerke. Plötzlich erschien Drake zusammen mit Katharina. Er zog sie gewaltsam am Arm hinter sich her und bedrohte sie zeitgleich mit der Waffe. Erleichtert öffnete Kujiro die Zugänge seines Schiffes und wartete darauf, dass die beiden einstiegen. Plötzlich erschien jedoch auf der anderen Seite des Hangars ein gewaltiges Sicherheitsteam von mindestens zwei Männern mit schweren Waffen.
„STEHNBLEIBEN!!!“, schrie einer von ihnen.
„Fickt euch selber!“, schrie Drake zurück während er sich mit Katharina zusammen hinter einem Stapel Metall-Kisten versteckte, kurz bevor das Plasma-Feuer der Wachen begann. Es gab nun keine Möglichkeit mehr zum Fluchtschiff zu kommen. Dafür war das Sperrfeuer einfach zu gewaltig. Fast genauso plötzlich wie die Wachen am anderen Eingang erschienen waren, ließen sich nun Shiro und Aimi von der Decke genau über dem Sicherheitstrupp fallen, wo sie mit Energie-Schwertern zuschlugen und bereits jeweils fünf der 20 Wächter in der Mitte zerteilten und Drake nutzte schnell diese Möglichkeit um mit seiner Energiepistole einen Schuss auf einen weiteren dieser Wächter abzugeben und dessen Kopf einfach zu zerfetzen. Zeitgleich durchstach Shiro einen der Wächter mit seiner Schwertwaffe, bevor er zwei der unzähligen Schuss-Waffen der Wachen aufhob und beinahe im Alleingang die restlichen Wachen tötete. Dabei verteilten sich alle möglichen Körperteile der Sicherheitsmänner über den gesamten Bereich direkt vor dem Eingangstor. Shiro und Aimi verstauten ihre Waffen und machten sich auf den Weg zum Transporter, als wäre gerade nicht das geringste geschehen, während Drake und Kujiro sich noch versuchten wieder aus ihrem Erstaunen zu besinnen. Katharina nutzte dabei die Gelegenheit um sich von Drake loszureißen und zu flüchten.
„WAS TUST DU DA?!?“, schrie Drake ihr nach, als es ihm aufgefallen war.
„Ich hatte es dir gesagt. Ich werde nicht mit kommen“, sagte sie noch bevor sie den Hangarbereich verließ, wo sie von zwei weiteren Wächtern abgefangen und abtransportiert wurde. Zeitgleich betrat auf der anderen Seite ein noch größerer Sicherheitstrupp den Raum. Während Drake schockiert reagierte, zeigten Shiro und Aimi überhaupt keine Reaktionen.
„Keine Sorge. Dieser Bereich ist vermint“, kommentierte Shiro noch bevor eine gewaltige Explosion, die aus dem Bodenbereich kam, die Wachen zerriss und die drei nun ungestört an Bord gehen und starten konnten, während Blut und teils von der Explosionshitze verbrannte Organe und Körperteile auf den Boden platschten. Schlagartig verschwand das Bergungsschiff aus Hangar und Reichweite der Walls of Chaos.
Um sich nicht unnütz vor zu kommen, begann Jackson sich um die Reparaturen am Undead zu kümmern, wenn es schon sonst niemand tat. Immerhin war für diesen Mech keine Aufrüstung geplant. Thomas folgte ihm nur wenig später. Während dessen setzte sich das Schiff in Bewegung und verließ den Nebel so wie Nathan es gesagt hatte. Während Julian das Schiff durch die Irrwege des Eisfeldes manövrierte, wie es nur wenige besser könnten, betrat Nathan die Brücke. Neben Julian befanden sich noch Jakob auf der Brücke, der immer noch den Sprung berechnete, sowie Ray, der die Kampfsysteme für den Notfall besetzte.
„Wie lange wird es noch dauern?“, fragte er.
„Ich schätze noch 15 Minuten“, antwortete Jakob an Julians Stelle, der angestrengt darauf hoffte, dass keiner der Eisbrocken im letzten Moment das Schiff streifen würde. Plötzlich schreckte er auf.
„Nathan. Da kommt ein Bergungsschiff von dem Dreadnought“, sagte er schnell.
„Es sendet eine freundschaftliche Grußbotschaft“, fügte Ray an bevor Nathan eine Order geben konnte. „Sie wollen andocken, bevor wir springen und mit uns sprechen.“
„Es sind vier Personen auf engstem Raum an Bord“, kommentierte Julian.
„Das scheint kein Trick zu sein. Da wollen wirklich Welche zu uns über laufen“, stellte Jakob fest.
„Sagt Jackson und Thomas, dass sie den Hangar auf Ankünfte vorbereiten und sich bewaffnen sollen. Ich bin schon auf dem Weg. Für euch drei gilt immer noch das Selbe wie vorher auch. Wir springen sobald es die Berechnungen zulassen“, befahl Nathan, bevor er die Brücke verließ. Jakob widmete sich direkt wieder seinen Berechnungen, während Ray sich versuchte in das IGN, das InterGalaktische Nachrichten-Netz zu hacken und sich über die Lage zwischen SOUL und PAIN zu informieren.
„Da ich mich auf Grund meiner momentanen persönlichen Situation nicht in der Lage sehe, das Amt zu erfüllen nutze ich den Artikel 89 der Kriegsrechte um sie auf eine Person meiner Wahl zu übertragen. Und diese Person ist Kane Willson. Ich selbst trete hiermit von diesem Amt zurück, der Rat hat bereits zugestimmt, daher wird die Übertragung mit der Ankündigung und Veröffentlichung wirksam“, konnte man überall Michael Corner in den IGN sagen hören, während er selbst bereits auf dem Weg zu Future Corp war um Kanes Teil der Vereinbarung einzulösen. Kane erwartete ihn in einem der letzten Stockwerke, dort wo Geheimwaffen versteckt gehalten wurden.
„Mr. Corner. Ich habe sie bereits erwartet“, sagte Kane so ruhig wie meistens.
„Haben sie was ich will?“
„Gewiss doch. Gleich durch diese Tür“, sagte Kane und deutete auf eine gewaltige Tür, welche die beiden wie Ameisen aussehen ließ. Die Tür führte zu einem noch viel größeren Raum, der jedoch finster war und es unmöglich machte zu erkennen, was genau sich darin befand. Kane führte Michael auf eine Metallbrücke in deren Mitte sie stehen blieben. Dann gab er ein Handzeichen und eine Reihe Scheinwerfer begann auf einen gewaltigen Mech zu leuchten, der mindestens zehn mal so groß zu sein schien wie ein Mech es normaler Weise war.
„Ist das der Bruticus?“, fragte Michael Corner verwirrt.
„Er ist unser neustes Mech-Modell und sollte in der Lage sein es ohne Probleme mit ganzen Flotten aufzunehmen. Genau das richtige, wenn sie gegen Nathan Tate kämpfen wollen“, sagte Kane.
„Und sie überlassen ihn mir einfach so?“
„Sie haben ihren Teil der Abmachung bereits eingehalten, Mr. Corner. Das war alles was ich wollte. Außerdem ist es in meinem Interesse, wenn sie die Feinde meiner neuen Ordnung ausschalten und mir so die lästige Drecksarbeit abnehmen. Wenn sie mich nun entschuldigen. Ich habe mich um Kriegsführung und wichtige andere Staatsgeschäfte zu kümmern“, sagte Kane als er den Raum verließ. Michael musterte den Bruticus noch einmal genau. Dann begann er zu lachen. Nicht mehr lange und er könnte sich an Nathan Tate und dessen ganzer kriminellen Vereinigung rächen. Nicht mehr lange.
Das Schiff von Drake, Kujiro, Shiro und Aimi befand sich bereits im Hangar als Nathan eintraf. Als die Eingänge sich öffneten fielen die Vier Nathan direkt vor die Füße. Ein äußerst bizarrer Anblick für alle Außenstehenden, selbst wenn man bizarres gewohnt war.
„Ein noch kleineres Schiff hast du nicht nehmen können?“, fragte Drake Kujiro, der in dem Haufen ganz unten lang und das Gewicht der anderen drei tragen musste.
„Das war das Einzige, das noch flugtauglich war“, antwortete der ruhig. „Könntet ihr jetzt bitte alle von mir runter gehen?“, fragte er dann und die Drei begannen sich aufzurichten und Nathan gegenüber zu treten, der das ganze bisher völlig kommentarlos hingenommen hatte. Er wusste auch ganz genau weshalb. Diese vier Piloten waren die selben, die zuvor mit Daniel zusammen versucht hatten ihn zu töten.
„Was wollt ihr hier? Einen Sabotageakt verüben? Ein direktes Mann gegen Mann-Duell gegen mich oder was?“ fragte er dann.
„Nein in keiner Weise“, antwortete Kujiro.
„Wir sind hier um uns dieser Wiederstandsgruppe gegen das System anzuschließen“, warf Drake schnell ein.
„Wir sind lediglich Flüchtlinge“, antwortete Nathan darauf.
„Flüchtlinge mit sehr starken Waffensystemen“, gab nun Shiro zum Besten. „Es gibt nur einen Grund für Flüchtlinge so etwas aufzufahren. Und der ist ein direkter offener Kampf mit den Truppen von SOUL“,
„Und selbst wenn es so wäre. Ihr habt mich ein paar Tage vorher noch versucht zu killen. Ich werde euch ganz sicher nicht bei mir aufnehmen. Quetscht euch in eure Blechdose zurück und verschwindet. Ich kann euch nicht vertrauen. Ihr seid von SOUL, ihr könntet genauso gut Spitzel sein, oder persönliche Racheakte gegen mich starten. Haut ab.“
„Das ist die eine Sichtweise. Die andere ist allerdings, dass unsere Wiederstands-Aktion scheitern wird ohne noch ein paar qualifizierte Piloten und neues Material“, warf nun Ray ein, der mit einem PDA in der Hand das Schiff betrat. „Kujiro Shinji. Gilt als eins der vielversprechensten Wunderkinder des Militärs. Es gibt eigentlich im Kampf nichts was er nicht gegen den Feind benutzen kann und das auf einem Level den selbst einige Generäle niemals erreicht haben. Shiro Agaki und Aimi Edo. Ein gefürchtetes Assassinen-Duo, dass jedoch auch im Mech-Kampf immer in perfekter Zusammenarbeit agiert. Und zu guter Letzt haben wir da noch Drake Ryan. In den Slums von Crematoria aufgewachsen, weiß er neben seinen über dem Durchschnitt liegenden Fähigkeiten im Mech-Kampf noch einiges über das Knacken von Verriegelungen und den Diebstahl.“
„Moment... In den Slums von Crematoria sind wir beide auch aufgewachsen“, warf Thomas ein und Jackson nickte es ab.
„Jeder von uns hat irgendein Nebentalent, dass euch weiter helfen kann. Es wär einfach wahnsinnig uns wieder weg zu schicken“, sagte nun Kujiro.
„Ich hab da allerdings immer noch eine Frage. Warum seit ihr hier? Ich habe viele eurer Leute getötet und Daniel macht da keine Ausnahme“, warf Nathan noch schnell ein.
„Kannst du damit mal aufhören? Wir sind hier weil wir das System anzweifeln. Wir haben gesehen wie sie nur schon mit Verdächtigen umgehen. Und das können wir nicht einfach so hin nehmen. Wir sind bereit gegen das System anzukämpfen und jeder, der es mit seinem Leben beschützt hat es nicht anders verdient als dieses Leben zu verlieren. Egal wer es ist“, sagte Drake und die anderen drei nickten lediglich dazu. Bevor Nathan etwas sagen konnte ging ein Alarmsignal los.
„Verdammt, das hatte ich fast befürchtet“, sagte Ray. „Sie werden uns nicht einfach so verschwinden lassen.“
Sehr plötzlich und hektisch erschienen Nathan und Ray wieder auf der Brücke. Dort konnten sie die Walls of Chaos bereits sehen. Das Schiff nahm direkten Kollisionskurs auf die Eternal Darkness und es würde sicher nicht mehr lange dauern bis sie in Waffenreichweite wären. Jakob begann immer hektischer und panischer an seinen Berechnungen zu arbeiten und das mit jeder Sekunde die verging.
„Ray. Aktivier die Kampfsysteme.“
„Das ist aber nicht mehr viel.“
„Egal. Alles was wir noch haben.“
Ein paar Türme fuhren aus. Puls-Kanonen und die eine oder andere Plasma-Kanone. Mehr war nicht mehr übrig von den mittlerweile unzähligen Kämpfen, die sie mit der Eternal Darkness schon geführt hatten. Die Walls of Chaos begann ebenfalls Waffen auszufahren und bereit zu machen und wenn sie erst in Feuerreichweite waren, gab es keinen Weg mehr zu entkommen, selbst mit einem Titan dieser Größe nicht.
„Julian, JETZT!!!“, schrie der mittlerweile Schweißnasse Jakob plötzlich und Julian aktivierte schlagartig den Sprungantrieb. Der Wirbel, der das Wurmloch erschuf bildete sich langsam, während die Walls of Chaos das Feuer eröffnete. Kurz bevor die Waffen einschlagen konnten, verschwand der gewaltige Titan im Wurmloch, welches wenig später in sich kollabierte und damit die Flucht endgültig besiegelte. Das Schiff war weg, einfach verschwunden und das für alle Sensoren der Walls of Chaos. Die Mission war gescheitert. Endgültig gescheitert. Umso größer die Freude der Besatzung der Eternal Darkness, als das Schiff ein paar Millionen Kilometer von Rakarion entfernt wieder erschien. Auf keinem der Sensoren waren irgendwelche militärischen Schiffe zu sehen, sei es von SOUL oder von PAIN. Sie hatten es geschafft. Sie waren sicher. Nathan wünschte sich jedoch insgeheim, dass Laura das alles hätte sehen können, während sich Drake und Kujiro wünschten Katharina und Daniel noch dabei gehabt zu haben. Nun gab es jedoch mehr zu tun als jemals zuvor. Drei ganze Schiffe mussten repariert und eins davon aufgerüstet werden, sowie drei Mechs repariert und aufgerüstet und vier weitere gebaut werden. Zu diesem Zweck hatte die Eternal Darkness Kurs auf eine Werft genommen, die groß genug erschien um den Titan aufzunehmen. Und nur der Herr Gott im Himmel wusste welche Ideen Jakob, Thomas und Jackson noch bekommen würden um weitere Aufrüstungen oder Neubauten zu erschaffen.