Die Größe der Verteidigungsflotte nahm mit jeder Stunde zu. Was zuvor noch 10.000 Schiffe gewesen waren, wurden innerhalb von zwei Tagen 12.000 Schiffe. Mittlerweile gehörte ein Viertel davon zu den neuen Schiffen, die Future Corp. entwickelt hatte. Tatsächlich war Kane mit der Leistung seiner Leute zufrieden. Jetzt fehlte nur noch eins zum Start dieses Infernos. Und das war der Feind. Und darauf galt es nun zu warten. Kamov wurde in seinem Unicorn bereits ungeduldig und nicht nur er, auch die anderen ehemaligen Abgeordneten machten einen unruhigen Eindruck. Aus eben dieser Unruhe heraus stiegen sie schon einmal vorab in ihre Mechs, neue Prototypen von Kanes Wissenschaftsteam, die als „Scythe“ bezeichnet wurden. Sie waren sehr hoch, aber schmal und ergonomisch gebaut. Man konnte fast sagen dass sie gebaut waren wie ein Mensch, was man besonders an den Händen und Füßen erkannte. Der Kopf war vergleichsweiße groß und hatte eine prisma-artige Form. Auf diesem Kopf ragte ein großes gerades Horn nach oben, dass in seiner Form gar an eine Art Schusswaffe erinnerte. Anstelle von Schulterpanzerung ragten zwei Arme mit sehr großen Sicheln am Ende, aus den Seiten des Mechs. Die insgesamt sehr düstere Mischung verschiedener Elemente würde mit großer Sicherheit für großen Schrecken auf dem Schlachtfeld sorgen, wenn sie endlich zum Einsatz käme. Tatsächlich ließ PAIN nicht mehr weiter auf sich warten. Unzählige Wurmlöcher öffneten sich direkt vor der Verteidigungsflotte und gaben die Schiffe von PAIN preis. Tatsächlich war es ein Angriff der seines gleichen suchte und 30.000 Schiffe und Anti-Schiffs-Mechs umfasste. Kane konnte sich ein Lächeln nicht zurück halten. Eine Seltenheit für ihn. Nun würde die Schlacht also beginnen. Während sowohl von den Schiffen von PAIN, als auch von denen von SOUL Jäger- und Mech-Staffeln starteten begannen die größeren PAIN-Schiffe bereits mit einem Artillerie-Feuer. Ein gewaltiges Feuerwerk aus unterschiedlichen Waffensystemen raste schnell auf die SOUL-Flotte zu und wäre wohl in der Lage sie ohne größere Probleme zu vernichten. Plötzlich erhob sich jedoch der Unicorn und bewegte sich mitten in die Schusslinie der PAIN-Schiffe. Von seinem Rücken ging rote Energie aus, die plötzlich die Form von dämonisch wirkenden Flügeln annahm und sich wie eine Mauer vor der gesamten SOUL-Flotte platzierte. Zwei weitere dieser „Wings of Darkness“ umschlossen genauso plötzlich den Unicorn selbst. Unzählige Explosionen bildeten sich und machten eine Navigation auf Sicht unmöglich als die Waffen von PAIN an dieser beinahe undurchlässigen Barriere abprallten. Das war es weshalb Kane gelächelte hatte. Er hatte bereits perfekt vorhergesehen was die Feindliche Flotte tun würde. Kamov begann in wüstes Lachen auszubrechen.
„MEHR HABT IHR NICHT DRAUF?“, schrie er in einem kurzen Moment der Beherrschung durch das Kommunikations-System, als plötzlich eine weitere Runde Artillerie-Feuer auf ihn und seine Schilde eindrosch, aber das selbe Resultat hatte.
„Der Unicorn hat hiermit Feuererlaubnis“, sagte Kane im allgemeinen Flotten-Kanal.
„Na endlich“, kommentierte Kamov lediglich während er die vielen Jäger der Gremlin-Klasse auf sich zufliegen sah. Sie waren wie kleine lästige Mücken und genauso würde er sie auch zerquetschen. Die Flügel des Unicorn begannen sich mit Energie aufzuladen. Als Kamov nun den Angriff einsetzte rasten plötzlich Millionen dünner Strahlen, auf die Jäger zu. Und als würde das nicht genügen schienen diese Strahlen auch noch zielverfolgend zu sein. Eine einzige Mauer aus Explosionen baute sich von einer Seite auf die andere auf als die Strahlen in ihr Ziel einschlugen. Durch diese Mauer stießen die Jäger der Vampire-Klasse von SOUL. Die erste Runde war damit ganz eindeutig an Kane gegangen. Das musste auch Ronald Pain anerkennen.
„GEBT SOFORT FLAK-FEUER!!!“ schrie dieser durch den allgemeinen Kommunikations-Kanal. Schnell fuhren an allen PAIN-Schiffen die kleinen, halbkugelförmigen Waffentürme aus und nahmen die Jäger mit einem einzigen Inferno aus verglichen winzigen grünen Energieprojektilen und Strahlen unter Feuer. Die Mechs dienten dabei als Unterstützungs-Einheiten und halfen bei der Jägerabwehr mit. Immer wieder rissen Treffer des Flakfeuers einen Jäger auseinander. Immer wieder zuckten kleine Explosionen zwischen dem großen Schwarm auf. Als der erste Jäger jedoch die PAIN-Flotte erreichte nahm er den vor sich liegenden Kreuzer direkt mit seinen Energie- und Plasma-Gattlings unter Feuer und jagte einige Raketen in dessen Hülle bevor er abdrehte und ein Schlachtschiff als Deckung benutzte. Explosionen rissen einige kleinere Löcher in die Hülle, die jedoch nicht allzu ernst waren. Der Schwarm der nach kam feuerte jedoch ebenfalls mit Raketen, so dass es nicht lange dauerte und die ersten Schiffe, die an der vordersten Front vergingen in gewaltigen Feuerbällen von Explosionen.
„Alle Schiffe haben Feuerfreigabe“, gab Kane plötzlich in seinem gewohnt ruhigen Tonfall durch und man wartete nicht lange mit der Ausführung des Befehls. Unzählige Blitze, Feuerstrahlen, Energie-Bälle, Projektile unterschiedlichster Art und Raketen rasten plötzlich auf die PAIN-Flotte zu und hinterließen ein einziges Inferno der Zerstörung bei ihrem Einschlag.
„Konzentiert das gesamte Haupt-Waffenfeuer der Titanen auf diesen Planeten-Killer dort“, gab Ronald Pain plötzlich durch und tatsächlich feuerten alle Titanen mit ihren Maelstrom-Waffen, sowie auch den Materie-Strom-Waffen auf den Unicorn. Tatsächlich schaffte es die ungeheure Durchschlagskraft der Waffen die Maschine ein gutes Stück nach hinten zu schieben und gewaltige Explosionen zu hinterlassen. Aber das war alles wozu die Waffe in der Lage war. Schäden wurden keine Hinterlassen.
„Könnt ihr denn überhaupt irgendwas? Ach ja. Ich weiß. STERBEN!!!“, schrie Kamov plötzlich als er die Haupt-Waffe seines Unicorns mitten in die PAIN-Flotte feuerte und den Kopf des Unicorns dabei noch zur Seite drehte, so dass der Strahl über mehrere Schiffe hinweg fegte. Das Resultat ähnelte dem des ENOGOLs, nur war der Planetbreaker noch weitaus effektiver und riss eine ganze Schneise in die PAIN-Armee. Über 5000 Schiffe wurden einfach so mit einem einzigen Schuss des Unicorns zerstört, fast eine Million Menschenleben ebenfalls. Kamov begann ein weiteres Mal zu lachen, denn dieses Chaos war einfach perfekt. Das war es wofür er lebte, dieses Gefühl war einfach... Gut.
Es war immer noch ruhig auf den beiden Titanen von Nathans Team. Man wartete auf jene große Nachricht, die sie in die hoffentlich letzte Schlacht führen würde. Drake und Kujiro nutzten diese Zeit noch einmal für das was sie immer taten. Drake versuchte Kujiro in einem Videospiel zu besiegen. Wie es üblich war, blieben sie meistens nicht lange unter sich dabei. Thomas und Katharina waren die ersten die dazu kamen, Shiro und Aimi folgten nur wenig später. Aber es kamen noch zwei Personen, mit denen zu diesem Zeitpunkt keiner gerechnet hätte. Nathan und Helena. Kujiro sah verwirrt zu den beiden, so dass es Drake endlich gelang seinen langjährigen Kameraden im Videospiel zu besiegen.
„BUJA! Ich hab dich fertig gemacht, Alter!“, schrie er aus.
„ARG! Scheiße!“, schrie nun Kujiro aus als er das feststellte. „Meinen Glückwunsch. Die lange Zeit der Übung war nicht umsonst.“
„Was macht ihr zwei denn hier?“, fragte Drake dann ebenfalls verwirrt als er Nathan und Helena sah.
„Naja, wir dachten, wir könnten auch dazu kommen“, antwortete Helena. Und Drake wies sie in seinem üblichen Ton an sich hinzusetzen und ein Bier zu nehmen.
„Das hätte ich schon lange mal machen sollen“, stellte Nathan fest als er seinen Platz auf einer Couch neben Helena einnahm. Drake und Kujiro starteten derweilen ein neues Spiel und Drake versuchte weiter Kujiro zu besiegen. Aber dieses Mal sollte es ihm nicht gelingen. „Hey. Macht mal Platz. Ich will´s auch mal versuchen“, sagte Nathan dann. Zunächst sahen sich die beiden verwirrt an. Dann rückten sie ein Stück zur Seite und drückten Nathan einen Controller in die Hand. Während er die erste Runde verlor, weil er überhaupt keine Ahnung hatte was er damit überhaupt machen sollte, besiegte er sie beide ohne große Probleme in der darauf folgenden.
„Anfängerglück. Versuchen wir´s nochmal“, sagte Kujiro und nach drei weiteren Runden die alle siegreich für Nathan endeten erkannte auch er Nathans Fähigkeiten an.
„Alter, wie machst du das?“ fragte Drake verwirrt.
„Naja... Es ist im Wesentlichen kaum anders als das Steuern eines Mechs. Es hat viel mit Instinkten und Reaktionen zu tun. Deswegen gewinnt auch derjenige, der auf beides vertraut“, antwortete Nathan.
„Nice. Jetzt weiß ich auch wie ich die beiden demnächst plätten kann“, warf Thomas ein und alle im Raum begannen zu lachen, selbst Shiro und Aimi die sonst immer ruhig waren, wenn ein Witz gemacht wurde. Die angenehme Atmosphäre wurde jedoch durch einen Schiffweiten Gefechtsalarm unterbrochen. Das war er also, der Moment den sie alle gefürchtet hatten.
„Sieht ganz so aus als wäre die Party vorbei“, stellte nun Katharina fest. Nach und nach richteten sich alle Anwesenden auf und gingen auf ihre Position, während die Schiffe für den Sprung vorbereitet wurden.
Im Hangar der Eternal Darkness war das große Chaos ausgebrochen. Technikerteams rannten von einer Seite auf die andere und versuchten noch schnell die letzten Kontrollen durchzuführen. Ganz besonders der ebenfalls noch recht junge Mann, der den Incubus kontrollierte schien sich mit großer Panik an das Ganze zu begeben, so als ob er Teile daraus entfernt und nicht wieder rechtzeitig eingebaut hätte. Aber nichts der Gleichen war der Fall. Der Junge versuchte einfach nur den Mech im besten möglichen Zustand für Nathan zu halten, der mittlerweile eine Art Idol für ihn geworden war. Langsam und ruhig ging Nathan auf ihn zu und legte seine Hand auf die Schulter des Jungen. Als der nun Nathan ansah schüttelte er lediglich den Kopf, was bedeutete, dass der junge Techniker fertig mit seiner Arbeit war, ganz egal, was vielleicht noch an Defekten auftreten könnte. Zunächst noch schockiert darüber sein Vorbild direkt hinter sich stehen zu haben, nickte der Junge wenig später, packte sein Analysematerial zusammen und ging dann.
„O.K. Alle starten ihre Maschinen“, gab Nathan im Hangar der Eternal Darkness durch nachdem Ray eine kurze Vorbesprechung gehalten hatte. Er machte dabei niemandem Hektik, so wie er es früher getan hätte. Er wusste, dass ab jetzt jede Sekunde die manche seiner Unterstützer noch zusammen hatten, die Letzte sein konnte. Außerdem gab es auch für ihn jemanden den er noch einmal sehen wollte. Helena stand vor der Nightmare, während ihr Saviour in den Transporter verladen wurde. Neben ihr befand sich Thomas, der nicht ganz so lange warten musste, bis Katharina endlich bei ihm erschien. Beide grüßten sich mit einem kurzen „Hey“, legten die Arme umeinander und küssten sich kurz.
„Ich weiß gerade nicht ob das was wir gerade tun wollen wirklich richtig ist“, sagte Katharina dann nach einer Weile. „Sollten wir nicht lieber aussteigen und uns auf dem Planeten nieder lassen und einfach glücklich sein?“
„Ich glaube nicht dass wir glücklich wären. Die Chance wirklich etwas zu bewirken wäre dahin und wir hätten sie nicht genutzt.“
„Thomas? Ich habe Angst. Nicht vor der Schlacht da draußen, auch nicht vor dem Tod selbst, sondern davor, dich nie mehr wieder zu sehen. Ich habe schon einmal meinen Freund an den Krieg verloren.“
„Ich weiß. Ich hab auch Angst. Aber ich denke auch, dass wir uns nie verzeihen würden, wenn wir jetzt einfach abhauen.“
Es dauerte einen kurzen Moment, aber dann geschah etwas, was seit einer ganzen Weile nicht mehr geschehen war. Katharina brach in Tränen aus und umklammerte ihn mit den Worten „Ach Thomas“ so fest wie sie konnte, weinte sich an seiner Schulter aus.
„O.K. Pass auf. Ich von meiner Seite werde alles tun, dass wir uns wieder sehen. Notfalls auch abhauen“, sagte Thomas dann.
„Wirklich? Du würdest aus der Schlacht türmen, nur wegen mir?“
„Das ist ein Versprechen. Wenn du das auch tust, dann ist die ganze Sache klar.“
Katharina war sprachlos darüber. Sie wusste nichts dazu zu sagen, sie konnte das ganze einfach nur abnicken und küsste Thomas ein weiteres Mal, bevor sie sich langsam von ihm los riss und zu ihrem Mech begab. Thomas selbst sah ihr nach, bis sie hinter einem der Schiffe verschwunden war und stieg in die Nightmare, wo bereits Drake und Kujiro waren. Shiro und Aimi hatten das Glück, dass ihre beiden Maschinen direkt nebeneinander standen. Nur sehr langsam gingen sie Hand in Hand zu ihren Maschinen.
„Du weißt, dass wir das nicht tun müssen“, sagte Aimi sachlich und versuchte die alte Kälte wieder auszustrahlen.
„Ich will es so. Das ist das Risiko, dass wir ganz am Anfang eingewilligt haben einzugehen“, antwortete Shiro ihr als sie vor ihren Mechs ankamen.
„Shiro. Ich würde dir gerne noch etwas sagen. Da ist eine neue Emotion, die weit über diese körperliche und geistige Anziehung hinaus geht. Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube, das ist es was die Menschen allgemein Liebe nennen.“
„Was willst du mir damit sagen?“
„Dass ich dich liebe Shiro. Ich liebe dich. Wahrscheinlich schon lange bevor ich das Gefühl überhaupt verstehen konnte.“
„Und ich habe dich immer geliebt, vom ersten Tag an“, antwortete Shiro ihr und legte seine Arme um Aimi. Dann nahm er sowohl ihre, als auch seine eigene Maskierung ab und küsste sie. Aimi reagierte anfangs verwirrt, aber sie begann die Umarmung und den Kuss sehr bald zu erwiedern. Das genüge für die beiden an Austausch vor dem letzten Gefecht, so dass sie wenig später in ihre Mechs stiegen und den Standby einschalteten. Mittlerweile hatte auch Nathan den Mut gefunden Helena gegenüber zu treten. Er schien sichtbar ratlos zu sein und versuchte zu sprechen, irgendetwas zu sagen, bekam aber keinen Ton heraus.
„Sag nichts und komm einfach nur wieder“. sagte nun Helena stattdessen, bevor sie sich beide ebenfalls küssten. Und noch während sie das taten brach Helena langsam in Tränen aus.
„Was soll das denn? Ich dachte ich sollte einfach nur wiederkommen“, warf Nathan plötzlich ein.
„Ich weiß. Ich hab nur irgendwie so ein schlechtes Gefühl bei der Sache“, schluchzte Helena als Antwort.
„Hey, ruhig. Es wird alles gut werden. Wenn das alles vorbei ist, werden wir uns irgendne tropische Insel suchen und von dort nur noch mit unsern Bands auf intergalaktische Tour gehen“, sagte Nathan mit seinem gewohnten ruhigen Tonfall, der klang, als wäre es unmöglich diese Ruhe zu brechen. „Bitte, beruhig dich. Ein so schönes Mädchen sollte nicht weinen“, fügte er noch an, während er mit seiner Hand über ihre Wange strich.
„Genau das hat Jackson auch immer gesagt, bevor er…“
„Ich bin aber nicht Jackson. Ich komme wieder und dann wird genau das wahr werden, was ich gesagt habe.“
„Verstehe…“, murmelte Helena, während sie sich beruhigte. Dann fiel sie Nathan jedoch ein weiteres Mal mit den Worten „Ich liebe dich“ um den Hals und küsste ihn wieder, genau wie vorher als er seine einleitende Rede zu den Schlachtvorbereitungen gehalten hatte.
„Ich liebe dich auch“, antwortete Nathan ihr bevor sie ganz langsam auseinander gingen und dabei so lange Körperkontakt hielten wie sie nur irgendwie konnten. Als das vorüber war gingen sie beide ihrer Wege und stiegen in die zugeteilten Maschinen. Mittlerweile waren alle Generatoren der Titanen aufgeladen, so dass die Wurmlöcher geöffnet wurden und die Schiffe darin verschwanden.
Die Truppen von PAIN schienen immer noch den Schock den der Einsatz des Planetbreakers bei ihnen hinterlassen hatte zu verarbeiten. Anders war es nicht zu erklären, dass sich so lange Zeit nicht das geringste tat. Kane hatte jedoch auch bereits damit gerechnet. Umso besser für ihn, denn alles was er brauchte war Zeit. Und im Moment hatte er davon mehr als genug. Er hatte eine unbesiegbare Flotte, die von einem beinahe unzerstörbaren Schild geschützt wurde. Wann sonst hätte man Zeit in Massen?
„WAS STEHT IHR ALLE SO BLÖDE IN DER GEGEND RUM? WO BLEIBEN DIE RESERVE-JÄGER? WO DAS GEGENFEUER?“, schrie Ronald Pain plötzlich und scheuchte seine Armee damit wieder auf. Sehr bald ging das Inferno weiter. Es dauerte nicht lange bis von den Mutterschiffen die ersten Ersatzstaffeln starteten und sich direkte Duelle mit den Vampires lieferten und das alles zwischen den eigenen Schiffen.
„VOLLEN SCHUB VORRAUS!!! Wenn wir diesen Schild mit unseren Waffen nicht zerstören können, dann werden wir ihn eben durchstoßen“, befahl der Diktator dann. Kane hatte derweilen angefangen die Sekunden zu zählen und stoppte genau in dem Moment in dem die PAIN-Schiffe und Mechs beschleunigten. Genau wie er es erwartet und berechnet hatte. Es war nun soweit die Schlacht auf das nächste Level zu heben.
„Defensiv-Formation auflösen. Volle Beschleunigung voraus. Feuerfreigabe für alle Einheiten“, gab er dann völlig ruhig durch den Kommunikations-Kanal durch. Es dauerte ebenfalls ein paar Sekunden bis der Befehl umgesetzt wurde, aber dann stürmten auch die Truppen von SOUL nach vorne. Kamov seinerseits ließ die Schilde kollabieren und tat es den anderen gleich. In genau diesem Moment feuerten die ersten PAIN-Schiffe. Unzählige Geschosse und Strahlen aller Art fegten am Unicorn vorbei und schlugen stattdessen in die Schiffe daneben ein, so dass Kamov ungestört mit seinen ganzen 16 Maelstroms feuern konnte. Jeder einzelne Einsatz der Waffe war ein Treffer und vernichtete einen Titanen der Avatar-Klasse. Als diese sich plötzlich mit Materie-Strömen wehrten baute Kamov jedoch mit Hilfe der Driver einen Kugelschild aus allen im möglichen Driver-Elementen auf, bevor er die Flügel mit Chaos-Energie auflud. Als er den Angriff abfeuerte bildete sich ein gewaltiges Netzwerk aus roten Chaos-Energie-Strahlen, das alles was sich vor dem Unicorn befand durchschlug und einfach vernichtete. An anderer Stelle griff ein Demon-Dreadnought einen Chaos-Klasse-Titanen mit den Kalamirs an, brachte jedoch nur die Schilde zum Aufblitzen, und wurde wenig später von einem Feuerstrahl am Reaktor getroffen. Die Frontlinien begannen sich zu vermischen, so dass man nur noch durch die Kennung in der Lage war Freund von Feind zu unterscheiden. Als würde dieses Chaos nicht schon genügen öffneten sich plötzlich zwei weitere Wurmlöcher am Rande der Schlacht aus denen die beiden Titanen von Nathan und seinem Team kamen. Es dauerte nicht lange bis PAIN bereits erste Schüsse mit Quanten-Strahlen und Graviton-Projektilen auf die Schiffe abgab. Kane begann darüber lediglich zum zweiten Mal zu lächeln.
„Damit endet Stufe 3 von Phase 1 meines Plans und Phase 2 beginnt“, sagte er ruhig, während der Unicorn sich einfach zwischen zwei Avatare schob, die kleineren Mechs mit den Tentakeln packte und zerquetschte oder mit den Iridium-Beams darin einfach durchtrennte. Anschließend packte er einen der Avatare, umschloss ihn mit den Flügeln und dem Schwanz, und durchstieß ihn dann mit den Tentakeln, die er als Driver-Medium für einen pyrokinetischen Angriff nutzte. Der Avatar verging in einer gewaltigen Explosion, der Unicorn blieb weiter unbeschädigt. Derweilen waren alle Rebellions und Mechs von den beiden Titanen von Nathans Truppe gestartet. Die Armee von Nathans Wiederstand belief sich auf 750 Schiffe der Rebellion-Klasse und 2000 Mechs vom selben Typ zu dem auch der Undead gehörte. Und als wäre die Situation nicht schon kritisch genug wurde nun auch noch Kamov auf die kleine Flotte aufmerksam.
„Ausschwärmen. Direkter Angriff. Und wir brauchen sofort Artillerie-Feuer“, gab Nathan noch gelassen durch. Genauso plötzlich wie sie erschienen waren teilte sich das Team plötzlich auf und stürmte einzeln auf einen anderen Punkt der Schlacht zu.
„Gebt volles Haupt-Waffenfeuer!“, rief Julian plötzlich auf der Brücke der Blaze Luminous. Schnell fuhren die beiden Kanonen an der Seite aus und feuerten mit Nova-Strahlern mitten in die beiden Armeen hinein. Der Strahl der auf die PAIN-Schiffe gerichtet war, sorgte für unzählige Explosionen zwischen den Truppen. Der Strahl, der auf die SOUL-Flotte gerichtet war, wurde von weiteren Wings of Darkness, die nicht vom Unicorn stammten abgefangen. Nathan stürmte weiter nach vorne. Er konnte bereits erste Mech-Staffeln erkennen, die seinen Incubus direkt mit Energie-Kugeln und Plasma-Kanonen unter Feuer nahmen. Während Nathan mehrfach verfehlt wurde, hatte die Undead-Staffel dahinter nicht dieses Glück und wurde einfach von dem gewaltigen Waffen-Feuer eines Schlachtschiffes zerrissen. Nathan raste einfach an seinen Feinden vorbei und wich anschließend dem selben Energie-Strahl des selben Schiffs nach oben aus, bevor er daran vorbei raste. Genau rechtzeitig bevor ein Hadron-Projektil in die Draco einschlug und das Schiff durch eine größere Explosion in der Mitte zertrennte. Während Nathan weiter in das Herz der Schlacht vorrückte widmeten sich die Undead-Teams den Mechs und nahmen sie mit Puls-Kanonen unter Feuer. Die Rebellions stürmten weiter vor. Eine davon griff ohne weitere Umschweife einen Dreadnought der Demon-Klasse mit Vaporatoren an und wurde dabei von Avatar auf der anderen Seite unterstützt, so dass der Dreadnought sehr bald in einer größeren Explosion verging. Katharina nahm derweilen mit mehreren Greensparks einen Locust von PAIN unter Feuer und hielt die Maschine gerade so davon ab eine Rebellion-Klasse zu greifen. Diese feuerte ihrerseits mit der Graviton-Kanone auf eine Blackfire-Klasse, welche brennend mit einem Titan von SOUL kollidierte. Direkt darauf wendete Katharina den Akuma und feuerte zwei Chaos-Strahlen auf fünf Mechs vom Typ Mantis, bevor sie wiederrum mit einer der übrigen Klauen einen Aeon packte und als Wurfgeschoss gegen einen Wraith verwendete. Innerhalb weniger Sekunden befanden sich alle Mitglieder des Wiederstandes mitten in der Schlacht. Genau wie Kane es erwartet hatte.
„Stufe 2 von Phase 2 beginnt“, gab er durch. Das war das Zeichen für die Schiffe der Revenge, Hellside und Fallen-Klasse ebenfalls vorzurücken. Auch die Mechs vom Bruticus, Darklord, Slayer und Faceless-Typ rückten mit vor. Eine der Revenge-Klassen feuerte direkt einen gewaltigen Chaos-Energie-Ball zwischen den vorderen Klingen ab und jagte ihn direkt auf einen Avatar. Aber nicht nur der Avatar wurde von der Chaos-Energie aufgelöst. Auch umliegende Kreuzer nahmen Schäden und vergingen in größeren Explosionen als es für ihre Klasse üblich war. Shiro deaktivierte derweilen seine Tarnung und durchstach einen Dragonforce mit dem Schwert, bevor er einen pyro-energetischen Ball auf einen Torchbearer, der von der Seite angriff abfeuerte. Kurz bevor er die Tarnung aktivieren konnte fegte plötzlich der der Strahl einer Positronen-Kanone, der Positronen-Kanone eines Bruticus über ihn hinweg und wäre er nicht nach unten gewichen, wäre dieser Angriff auch sein Ende gewesen. Der Strahl schlug stattdessen in ein Kriegsschiff der Ressurection-Klasse und riss einem Demon-Dreadnought den Antrieb ab. Der Dreadnought krachte seitlich in eine Rebellion-Klasse und zerschlug sie einfach durch seine gewaltige Masse.
Nathan raste zwischen einem Avatar und einer Chaos-Klasse hindurch, die sich mit Partikel und Plasma-Waffen unter Feuer nahmen. Mehrere Explosionen überzogen die Hüllen beider Schiffe während Nathan der Länge nach daran entlang flog. Es war nicht mehr weit bis zu dem was er für den Titanen von Kane hielt. Plötzlich schob sich jedoch ein Kreuzer der Fallen-Klasse in seinen Weg und nahm den Incubus mit Flak-Waffen unter Feuer. Nathan sah sich gezwungen nach unten zu weichen. Dort wartete jedoch bereits ein Trupp Faceless-Mechs zusammen mit einem Darklord. Schlagartig regnete ein einziges Inferno aus Chaos-Blitzen auf den Incubus herab während der Darklord mit einem Gravitonen-Strahl feuerte. Nathan baute eine pyro-energetische Kugel zu seinem Schutz auf und blockte anschließend den plötzlichen Schlag eines weiteren Faceless, der von hinten kam, mit dem Schwert ab. Während die anderen Faceless-Mechs ebenfalls los stürmten packte Nathan den anderen Faceless und schleuderte ihn in den Weg der anderen. Dann gab er schnell eine Reihe Graviton-Partikel ab, welche die Faceless-Mechs zerquetschten und sammelte sie wieder in einer der Armkanonen um sie dann als Gravitonen-Strahl auf den Darklord abzufeuern, der ein ähnliches Schicksal erlitt wie der Rest seiner Staffel. Plötzlich stieß ein Scarab nach oben und packte den Kreuzer der Fallen-Klasse mit der Klaue. Bevor er ihn jedoch zerbrechen konnte kollidierte ein Schiff der Skeleton-Klasse mit dem gewaltigen Anti-Schiffs-Mech und riss sie beide einfach zur Seite und damit auch aus Nathans Flugrichtung. Der Weg war nun frei und Nathan raste weiter mit vollem Schub auf das Kommando-Schiff zu. Dabei fand er seinen Weg sogar durch ein Kreuzergefecht und eine Wraith-Staffel hindurch. Kurz vor dem Kommando-Schiff schob sich jedoch ein weiterer Kreuzer von SOUL, dieses Mal jedoch nur einer der Hydra-Klasse in den Weg, der eine Fregatte der Arachnian-Klasse mit Energie-Blitzen unter Feuer nahm. Als Nathan gerade nach unten ausweichen wollte rammte plötzliches etwas gigantisches den Kreuzer von unten aus dem Weg. Es war kein Titan, es war weitaus größer. Es war der Unicorn.
„Du gehörst mir. Nur mir alleine“, lachte Kamov in die Kommunikations-Anlage, während er mit Plasma-Gattlings ein Dauer-Feuer auf den Incubus abgab. Nathan wich schnell nach hinten und dann nach unten wo er den Unicorn mit einigen Feuerbällen unter Beschuss nahm und dann einen Strahl aus Protonen, Photonen und Quanten abfeuerte. Aber es schien nicht als würden diese Angriffe auch nur den geringsten Schaden anrichten. Nicht einmal aus nächster Nähe. Aber was tat er da eigentlich? Er hatte überhaupt keine Zeit sich mit so einem Feind zu befassen. Er suchte sich einen Weg um den gewaltigen Planetenkiller herum und gab vollen Schub. Als er bereits ganz nahe war, stießen aus dem Unicorn mehrere kleine Tentakelarme, die versuchten den Incubus zu packen und Nathan wieder zwangen den Rückzug anzutreten.
„Reingelegt“, lachte Kamov weiter, bevor er mit den Iridium-Beams feuerte. Die dünnen roten Strahlen wären nur schwer auszumachen und würden den Incubus in Scheiben schneiden wenn auch nur einer davon einen Treffer landen würde.
„Du willst einen Kampf? Fein, den kannst du haben“, sagte Nathan, während er die Reichweite der Tentakel und deren Strahlenwaffen verließ. Dann begann er eine Kugel aus allen Driver-Elementen aufzubauen und sie dem Unicorn entgegen zu jagen. Ein gewaltiger Lichtblitz bildete sich mitten im Zentrum der Maschine, hinterließ aber nicht den geringsten Kratzer. Kamov seinerseits hatte begonnen die Flügel mit Chaos-Energie aufzuladen und feuerte seinen Chaos-Netzwerk-Angriff ab. Die vielen ineinander verwobenen Chaos-Strahlen rasten auf den Incubus zu und zwangen Nathan sich mit den stärksten Schilden zu schützen, die sein Driver hergab. Die übrigen Strahlen schlugen in umliegende Schiffe ein, so dass sich um die beiden Maschinen ein einziges Inferno aus Explosionen ereignete. Und dabei schien es Kamov völlig egal zu sein ob es sich um Freunde oder Feinde handelte.
„Jetzt wirst du endlich sterben“, lachte Kamov während er die Flügel des Unicorns zusammen führte. „VERRECKE!!!!“ schrie er dann als sich ein schwarzes Loch dazwischen bildete, ausgelöst durch sehr stark komprimierte Graviton-Partikel. Nathan reagierte schockiert, denn nicht nur der Incubus war von der Anziehungskraft betroffen. Auch die umliegenden Wracks und kleineren Schiffe waren es. Schnell wendete er seinen Mech und gab allen Schub den er aufbringen konnte, deaktivierte alle Waffensysteme und leitete die ganze Energie in den Antrieb. Aber es half nichts. Die Anziehung war einfach zu stark. Langsam aber sicher wurde der Incubus nach hinten gezogen, drohte im Schwarzen Loch zu landen.
„Du kannst mir nicht entkommen! NIEMAND KANN DAS!!!“, schrie Kamov aus und begann dann zu lachen. Tatsächlich gab es keinen Weg zu entkommen. Zumindest nicht ohne Nightshade-System. Aber es war noch viel zu früh für das Nightshade-System. Wenn er jetzt Nightshade einsetzen würde, dann wäre der Überraschungseffekt gegen Kane weg und den brauchte Nathan noch. Vielleicht war es sogar die einzige Möglichkeit um überhaupt etwas gegen Kane ausrichten zu können. Plötzlich sah er einen Kreuzer auf sich zu treiben, der ebenfalls gerade eingesaugt wurde. Und es sah nicht so aus als könnte Nathan einer Kollision mit dem Schiff noch entkommen.