Es war nun soweit, dass sie alle Leute zusammen hatten. Alle Gefängnisse und Gefängnisschiffe von SOUL waren geleert worden und die Leute von dort nun auf der Eternal Darkness untergebracht und im Hangar des gewaltigen Titanen versammelt. Es waren über 500 Leute, Männer wie Frauen und wirklich aus allen Teilen des Universums zusammen gewürfelt. Aber eines hatten sie alle gemeinsam. Sie waren alle Verfolgte des Systems. Vor diese Menschenmenge trat nun Nathan. Sein Blick war emotions- und ausdruckslos, seine Arme hinten auf dem Rücken verschränkt. Hinter ihm standen alle die Leute, die er schon vorher dabei hatte. Ray, Julian, Jakob, Thomas, Shiro, Drake, Aimi, Kujiro, Jackson und auch Helena standen dort in einer Reihe aufgestellt. Letztere beide nahmen sich dabei fest an den Händen und versuchten sich dabei Kraft zu geben, denn dies war auf eine gewisse Weise ein aufregender Moment in dem sich vieles über den weiteren Verbleib von allen Entscheiden sollte.
„Bürger aus den Gebieten der Regierung, die ihr genau wie auch ich politisch verfolgt werdet“, sprach er die Menschenmenge an. „Die Gründe für eure Inhaftierung mögen verschieden sein, eure Herkunftsorte mögen verschieden sein, aber letzten Endes seit ihr alle Verfolgte des Systems. Und genau das Selbe gilt für mich und die wenigen Leute, die zusammen mit mir in diesem Schiff durch das Universum reisen und immer und jede Sekunde um ihre Leben fürchten müssen. Und wir haben genug davon in Angst und Schrecken zu leben. Wir wollen unsere Leben zurück haben. Um das zu erreichen benötigen wir eure Hilfe, denn dazu müssen wir SOUL direkt angreifen und übernehmen, sowie PAIN endgültig vernichten, so dass sie uns nie wieder gefährlich werden können. Danach muss das System reformiert werden und zu einer wahren Demokratie umgebaut werden. Keine korrupten Scheinparlamente, keine Großkapitalisten mehr in den Parlamenten und keine Abgeordneten die einfach so über den Bürger diktieren und mit ihren Armeen aus brutalen willenlosen Killern auf diejenigen die Wiederstand leisten, einschlagen können. Das sind die Ziele die ich verfolge. Ich erschaffe euch ein Utopia, wie es vor tausenden Jahren das letzte Mal existiert hat. Eine Welt in der alle Menschen zu ihrem Erhalt arbeiten und nicht um die Macht zu erringen. Wenn ihr das auch wollt, dann schließt euch mir an. Seit meine Mitstreiter in diesem Kampf um das Schicksal dieser Welt. Seid ihr dafür bereit?“
Nachdem Nathan seinen Vortrag beendet hatte begannen die Personen im Hangar in einen einzigen Jubel auszubrechen. Nathan hatte es also geschafft. Er hatte eine kleine Armee aufgestellt, die hoffentlich reichen sollte um die wichtigen Kernpunkte der Regierung einzunehmen. Danach hätte man zusätzlich noch die Armee von SOUL und den Geheimdienst von AIR zur Verfügung. Genug Personal und Material um selbst die mächtigen Waffen von PAIN vernichten zu können. Und je mehr Leute sich darüber wirklich bewusst wurden, umso stärker wuchs die allgemeine Euphorie. Jackson und Helena atmeten tief durch, hielten sich aber mit weiteren Freudenausbrüchen noch zurück, auch wenn sie Grund dafür hatten, denn es hätte vorhin alles Mögliche passieren können.
„Gut. Dann werden wir uns jetzt darum kümmern, wer welche Fähigkeiten besitzt und werden eure Aufgaben entsprechend zuteilen“, sagte Nathan abschließend bevor Ray die Leute bat sich einzeln in mehreren Reihen aufzustellen. Wärend Ray das alles organisierte, ließen Jackson und Helena ihren Freudenausbrüchen völlig freien Lauf. Aber allzu lange konnten sie das auch nicht, denn nun kam eine Menge Arbeit auf sie alle zu, wenn sie das alles organisieren wollten. Es gab jedoch nicht nur erfreute Menschen. Einige wenige erkannten ein Gefahrenpotenzial für ihr Leben in dieser Armee.
Eine relativ große Flotte von SOUL hatte sich im Orbit von Zorion versammelt. Obwohl sie gewaltig war, war sie immer noch nicht komplett. Die letzten Teile der Verteidigung trafen zusammen mit der Fallen ein. Nun brachte es die Flotte von SOUL auf 400 Schiffe, davon gehörten alleine 40 zur Chaos-Klasse. Katharina betrat die Brücke ihres neu zugeteilten Schiffes. Zum ersten Mal sah sie wie die Brücke der Fallen aussah, denn diese zu betreten war nur den Führungsoffizieren gestattet und genau das war sie ja jetzt. Noch etwas unsicher nahm sie im Sessel des Kapitäns Platz und sah auf das Hologramm der Schlachtaufstellung. Die schien so weit in Ordnung zu sein.
„Startet alle Jäger und Mechs. Lasst meine persönliche Staffel bereit machen“, befahl sie.
„Aber es ist noch gar niemand feindliches zu sehen.“
„Das wird noch kommen. Und dann müssen wir bereit sein.“
Noch während die Befehle von Katharina ausgeführt wurden, tauchten plötzlich die Schiffe von PAIN auf. Es erwies sich als völlig richtig bereits im Voraus derartige Vorbereitungen getroffen zu haben. Und so kam es, dass Takeru nicht schlecht staunte als plötzlich Unmengen an Vampire-Jägern auf seine Armee zurasten, gefolgt von Aeon- und Cerberus-Mechs, während in der zweiten Reihe Dragonforces und Torchbearers kamen. Die PAIN-Flotte wurde völlig unvorbereitet getroffen.
„AUSWEICHMANÖVER!!! VOLLES FLAKFEUER!!!“, schrie er plötzlich zu seinen Leuten und die Schiffe wichen zur Seite als die Jäger völlig chaotisch das Feuer eröffneten. Zeitgleich eröffneten die PAIN-Schiffe ein gewaltiges Flak-Feuer. Einer der Vampire-Jäger wurde direkt davon getroffen und krachte brennend in eine Fregatte, bevor eine weitere Jägerstaffel mit Raketen feuerte und die Fregatte in einem gewaltigen Feuerball verging. Ähnlich endete ein Kreuzer, dessen Brücke von einem Jäger durchschlagen wurde. Während das Schiff langsam in Flammen auf ging driftete es auf ein Schlachtschiff zu und kollidierte mit ihm. Gewaltige Explosionen rissen beide Schiffe in Stücke. Die Trümmerteile regneten auf die anderen Schiff in der Nähe, richteten aber keinen Schaden mehr an, da nun mittlerweile die Schilde hoch gefahren waren. Doch nun sahen sich die PAIN-Truppen mit den Mechs konfrontiert, die auf sie zukamen. Noch während die teils sehr schweren Mech-Waffen in die Schilde schlugen starteten Mechs und Jäger von PAIN und stürmten einzeln vor um die beinahe unmögliche Übermacht von SOUL abzufangen. Deren Schiffe gaben derweil vollen Schub und aktivierten die Waffen, während sich die Jäger zurück zogen und Bomber sowie Korvetten starteten. Katharina war sich sicher, dass Kane mit ihren Leistungen zufrieden sein würde.
„Konzentriert das Feuer auf den vordersten Avatar“, sagte sie und auf ihr Kommando ging ein einziges Feuerwerk auf die PAIN-Truppen los. Die Fallen selbst feuerte mit den Photonen-Kanonen und wich dann nach unten aus um einem Titan der Chaos-Klasse den Weg für die Missile-Barrage, eine Waffe, welche eine Unmenge an unterschiedlichen Raketen und Torpedos mit einer hohen Feuerrate feuerte, frei machte. Der Avatar wehrte sich mit Kalamirs, die er auf die Chaos-Klasse und die Fallen feuerte, verfehlte letztere jedoch um Längen und die Schilde der Titanen der Chaos-Klasse waren stark genug um mehreren Treffern der Kalamirs stand zu halten. Bevor der Avatar die nächsten Ladungen abfeuern konnte, schlugen die unzähligen Raketen in seine Schilde und überzogen sie mit unterschiedlichen Explosionen. Während dessen hatte der Titan der Chaos-Klasse seine Photonen-Kanonen vorbereitet und feuerte sie alle auf den Avatar. Während zunächst nur einfache Löcher in das Schiff rissen, brachen überall an dem gewaltigen Metallmonster Brände aus, bevor es in zwei Teile zerriss und in einem gewaltigen hellen Blitz aus Licht verging. Großer Jubel brach in den Reihen von SOUL aus und Katharina schlug stolz und selbstsicher die Beine übereinander. Sie hatte soeben den ersten Abschuss eines Avatars erzielt. Und sie war sich sicher, das noch viele weitere folgen sollten in dieser gewaltigen Schlacht.
Es hatte eine gute Weile gedauert die ganzen neuen Besatzungsmitglieder zu sortieren und ihnen eine Arbeit die zu ihnen passte zu zuteilen, aber nachdem es erledigt war, wurde das Leben für die Gründer der Bewegung um Längen einfacher. Nathan konnte sich wieder dem Gitarre spielen und Gesang widmen, während Drake und Kujiro nun feierliche Zusammenkünfte mit Thomas, Jackson und Helena machen konnten, genauso wie sie es zuvor mit Daniel und Katharina getan hatten. So kam es oft vor, dass die fünf sich in Drakes Quartier trafen, eine Menge alkoholische Getränke konsumierten und sich Drake, Kujiro und Thomas versuchten in Videospielen gegenseitig zu besiegen, während Jackson und Helena auf einer Couch Platz genommen hatten. Jackson saß dabei zu den anderen gerichtet, während Helena sich über die ganze Länge des Sofas gelegt hatte und ihren Kopf bei Jackson auf die Beine gelegt hatte. Jackson hatte seinen rechten Arm über sie gelegt und sie hielt bei aller gemütlicher Lage und sicherem Gefühl durch seinen Arm immer noch seine Hand.
„Ich mach dich alle, Mann“, sagte Thomas zu Kujiro, als er gerade einen sehr effektiven Schachzug getan hatte.
„In deinen Träumen vielleicht“, antwortete Kujiro, als er durch einen guten Trick zurück ins Spiel kam. Und Thomas ein weiteres Mal besiegte.
„Wie zum Geier macht er das?“, fragte Thomas niedergeschlagen.
„Das versuch ich auch noch rauszufinden“, antwortete Drake.
„Wenn ich spielen würde, wäre Kujiro ganz schnell weg“, sagte Jackson leise.
„Dann geh doch“, antwortete Helena ihm.
„Nein. Ich bleibe lieber bei dir.“
„Ich liebe dich. Du bist ein wirklich wunderbarer Mensch“, sagte Helena und strich Jackson mit ihrer weichen Hand über das Gesicht.
„Und du bist wunderschön“, antwortete Jackson und Helena richtete sich kurz auf um ihn zu küssen.
„Alter Jackson. Hör auf rumzuknutschen und beweg deinen Arsch hier her“, rief Thomas nachdem er zum wiederholten Male von Kujiro besiegt wurde. Jackson lächelte Helena nur kurz an und sie erwiederte sein Lächeln, woraufhin die beiden sich weiter küssten und Thomas einfach ignorierten, der wiederrum nur mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte.
"Mann, ey Leute... Nehmt euch ´n Extrazimmer. Das hält ja kein Mensch auf die Dauer aus", konnte sich Kujiro nicht verkneifen zu kommentieren.
„Was ist jetzt? Noch ne Runde oder was?“, fragte Drake.
„Wenn Nathan wüsste was wir hier tun, würde er uns alle erschießen lassen glaub ich“, stellte Thomas nun sehr ernst fest.
„Aber zum Glück weiß er es nicht und wenn´s ihm keiner erzählt wird er´s auch nie erfahren“, antwortete Kujiro und startete das nächste Spiel.
Langsam aber sicher vermischten sich die unzähligen Schiffstypen und ein einziges großes Chaos entstand. Ab jetzt verlief die Schlacht nach dem Schiffs-Klasse gegen Schiffs-Klasse-System. So auch bei der Fallen, die dem Fireball-Geschütz einer Arachnian zur Seite auswich und zeitgleich eine Korvette von PAIN mit den Plasma-Kanonen unter Feuer nahm. Das kleine Schiff konnte dem nicht stand halten und brach in Stücke. Zeitgleich raste die Fallen an der Fregatte von PAIN vorbei und nahm nun einen Kreuzer mit beiden Photonen-Kanonen unter Feuer. Plötzlich schob sich ein Avatar in die Schussbahn und zwang das Schiff zum schnellen Ausweichmanöver nach unten. Zeitgleich tauchte nun neben dem Avatar ein SOUL-Dreadnought auf und feuerte mit allen Waffen die das Schiff zu bieten hatte. Pyrokinetische Projektile krachten längs an der Hülle in den Avatar und rissen Teile aus dem Schiff, während die Fallen in die selbe Richtung floh.
„Ordert mein persönliches Mech-Team in den Hangar. Ich werde starten. Mr. Black soll das Kommando über die Flotte übernehmen“, befahl Katharina bevor sie aufsprang und die Brücke der Fallen verließ. Der nächste Ranghöhere Offizier übernahm das Schiff, welches gerade mit einer Rolle dem Waffenfeuer eines Dreadnoughts von SOUL auswich und mit den Plasma-Gattlings eine Mech-Staffel unter Feuer nahm, die viel zu nahe kam. Kaum fünf Minuten später startete Katharina mit ihrer Staffel welche aus fünf massenproduzierten Faceless-Mechs und ihr selbst bestand. Sie selbst steuerte einen modifizierten Faceless, der nun einen Backpack mit vier weiteren großen Klingen und weitaus mehr Stacheldrohnen, sowie neue externe Handwaffen trug. Direkt nach dem Start musste sich die gesamte Staffel mit Chaos-Schilden gegen eingehendes Feindfeuer von anderen Mechs verteidigen. Dann stürmte Katharina vor und zog eine der beiden Stabwaffen, welche sich als die übliche Sense heraus stellte und zerteilte mit einem Schlag von unten nach oben einen Lich von PAIN in der Mitte, bevor sie sich schlagartig zur Seite drehte und unzählige kleine Energie-Projektile auf einen Trupp Wraiths abfeuerte. Die PAIN-Mechs schützten sich zwar mit ihren Schilden, aber es entgingen ihnen dabei die anderen fünf Teammitglieder, welche genauso plötzlich mit ihren Sensen zuschlugen und die Wraiths einfach vernichteten.
„Das war gut. Immer weiter“, gab Katharina durch die Kommunikations-Anlage durch als sie direkt vor stürmte und einen Chaos-Blitz auf eine der Arachnians abgab. Der rote Blitz durchschlug das Schiff einfach als würde es nur aus Papier bestehen und traf den Reaktor, woraufhin die Fregatte in einer gewaltigen Explosion verging. Plötzlich griff ein Trupp Mantis-Mechs an, und nahm sie und ihre Team-Mitglieder mit Strahlen-Kanonen und Puls-Kanonen unter Feuer. Katharina steuerte blitzartig nach oben und feuerte einen Pyro-Energetischen Strahl auf einen der Mantis-Mechs ab. Während der damit beschäftigt war aus zu weichen, schlug Katharina mit der Kampf-Klinge zu, was der Pilot des Mantis aber mit seinem Energie-Schwert zu blocken verstand. Zeitgleich zu dem Kampf der beiden Mech griff etwas weiter unten ein Scarab einen Kreuzer von SOUL mit seinen gewaltigen Klauen und rammte ihn in einen Dreadnought. Beide Schiffe verbogen unter dem gewaltigen Druck dieses Zusammenpralls und explodierten langsam aber sicher von innen heraus. Wenig später schob sich ein Titan der Chaos-Klasse dazwischen und griff einen Demon-Klasse-Dreadought an. Dieser feuerte gerade seine schweren Kalamirs auf ein Schiff der Draco-Klasse und wich dann nach unten um einem Scarab-Mech den Weg zu räumen. Der gewaltige Mech packte den Titan mit seinen Klauen und zerbrach ihn mit einem kräftigen Ruck in der Mitte, bevor er sein Kalamir abfeuerte und die Überreste vaporisierte, aber auch eine Fregatte dahinter traf und einfach beiseite fegte. Katharina wich derweilen einem Schwertschlag des Mantis zur Seite aus und schützte sich mit Chaos-Schilden vor seinen Drohnen, die sie alle mit einer Energie-Schockwelle zur Seite fegte. Nun war es ein leichtes den Mantis mit der Armklinge zu durchstechen. Der schockierte Pilot bemerkte kaum, wie die Klinge seinen Körper durchstieß und sich sein Blut im Cockpit und über ihn selbst verteilte. Dann riss Katharina die Klinge nach oben und zerteilte den Reaktor, welcher wenig später explodierte. Dann richtete sie alle Klingen nach vorne und feuerte eine Reihe Feuer-, Energie- und Chaos-Strahlen auf einen Dreadnought, bevor sie einer Quanten-Kanone nach hinten ausweichen musste, wo gerade ein brennender Dreadnought von SOUL mit einem Avatar von PAIN kollidierte. Der Avatar begann sich um den Dreadnought zu biegen und brach dann in mehrere Stücke, bevor der Dreadnought explodierte. Insgesamt konnte man festlegen, dass SOUL dieses Mal um Längen besser mit den Truppen von PAIN zurecht kam. Lediglich die gewaltigen Anti-Schiffs-Mechs bereiteten SOUL noch einige Probleme. Aber auch das änderte sich als plötzlich eine Bomber-Staffel mit Transphasen-Torpedos auf einen Scarab feuerte und mehrere kleine verteilte Raum-Verzerrungen das riesige Vehikel in Stücke rissen.
„Sag mir wo ihr euch befindet und ich werde den Bevollmächtigten um eine Flotte bitten“, konnte Shiro plötzlich Taos Stimme sagen hören, als er auf dem Weg zu seinem Quartier war. Schnell griff er nach einem seiner Messer und bewegte sich leise zur Tür, wo er das weitere Gespräch versuchte zu belauschen.
„Unsere Position ist Rakarion in den PAIN-Gebieten“, konnte Shiro nun Aimi sagen hören und das schockierte ihn. Aimi, der Mensch den er nun seit über 20 Jahren kannte, hinterging ihn auf diese Weise. Wieso war ihre Treue zu Tao ihr so wichtig?
„Ich werde dir so schnell wie möglich Verstärkung schicken. So lange wirst du dich nicht wegbewegen und die Maske weiter aufrecht erhalten. Wann du Nathan töten sollst, werde ich dir dann mitteilen.“
„Ich habe verstanden“, sagte Aimi als die beiden die Kommunikations-Verbindung trennten. „Du kannst rein kommen, Shiro“, sagte sie dann und schockierte Shiro dann ein weiteres mal. Sie wusste also die ganze Zeit, dass er da war.
„Wieso hast du das getan?“, fragte Shiro als er den Raum betrat.
„Das weißt du genau.“
„Verstehe. Deine Treue zu Tao ist also so gewaltig, dass du alles für ihn wegwirfst.“
„Er hat mehr für mich getan als jeder andere Mensch zuvor und deshalb werde ich ihm bis in den Tod folgen.“
„Das wirst du nicht. Dafür werde ich sorgen indem ich dich jetzt fest nehme.“
„Bist du dir sicher, dass du zu Nathan stehen willst? Ich dachte du wärst wegen mir damals zu AIR gegangen.“
„Das ist korrekt. Aber ich bin nicht mehr bereit Tao länger zu folgen.“
„Dann wirst du dich nun entscheiden müssen. Deine Freiheit und mein Tod, oder unser beider Leben und ewige Treue für Tao“, sagte Aimi nun abschließend als auch sie eine Messerwaffe zog. „Entscheide dich für eins, denn eine Zwischenlösung wird es nicht geben.“
„Das habe ich längst“, sagte Shiro bevor Aimi das Messer auf ihn schleuderte. Schlagartig zog Shiro sein Schwert und schlug das Messer damit zur Seite, bevor er blitzartig auf Aimi zustürmte und sie mit einem gezielten Schlag am Bein verletzte und ihr anschließend einen schweren Schlag auf den Kopf verpasste.
„Vergib mir, meine alte Freundin“, kommentierte Shiro bevor Aimi bewusstlos hinter ihm zusammen brach. Dann nahm Shiro sein Kommunikations-Gerät und benachrichtigte die anderen über das was hier vor sich gegangen war.
Katharina nutzte die erste beste Möglichkeit um mit ihrem Faceless nach unten zu stoßen und sich mit einem Scarab anzulegen. Der hatte gerade einen weiteren Dreadnought zerbrochen und nutzte die Teile als Wurfgeschosse gegen sie, bevor er mit einem gewaltigen Flak-Feuer aus Puls-Werfern und Strahlen-Kanonen. Unzähligen Strahlen hämmerten in die Chaos-Schilde des Faceless, während dieser weiter auf den Scarab zuraste und sich an die Hülle heftete. Dort angekommen schlug Katharina mehrmals mit den Arm-Klingen zu und riss einige Teile der Panzerung ab, bevor sie den Arm des Faceless in genau dieses Loch rammte und einen Stoß aus Chaos-Energie abgab. Wenig später schossen unzählige Stacheln durch den Scarab und durchlöcherten den gewaltigen Anti-Schiffs-Mech von innen heraus. Katharina wich nun schnell nach hinten und baute einen kleinen Feuerball in der Hand ihres Faceless auf, den sie auf die eigenartige Masse feuerte, die zuvor die Chaos-Energie gewesen war. Man konnte richtig verfolgen wie die Masse nach und nach in Flammen aufging, bevor die Reste des Scarabs in einer gewaltigen Explosion vergingen. Und wieder brach ein großer Jubel in den Reihen von SOUL aus, denn Scarab-Abschüsse waren normaler Weise ähnlich selten, wie es Abschüsse von Avatars waren. Nun geschah jedoch etwas womit keine der beiden Fraktionen gerechnet hatte. Mehrere Sprungportale öffneten sich. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende. Heraus kamen die vielen Schiffe der vereinigen Piraten-Clans. Allen voran die völlig unbekannten Schiffe des Apophis-Clans. Es dauerte nicht lange bis die Schiffe ziellos das Feuer auf die restliche Schlacht eröffneten und sich ein einziger Sturm aus Feuerbällen und Verwüstung durch die Armeen von SOUL und PAIN zog, während die Mechs der Piraten-Clans weiter vorrückten. Wer hätte das erwarten können, dachte sich Katharina als sie mit ihren Truppen schnell abzog und in einem Sprungportal verschwand. Sie hatte ein weiteres Mal versagt. Jetzt würde sie sich niemals als würdig erweisen gegen Nathan Tate anzutreten. Während dessen nahm die Freude von Apohis beinahe jede Sekunde zu. Die erste Fraktion war nun ausgeschieden und das was nun von PAIN übrig war, waren nur einige wenige klägliche Überreste. Plötzlich wandten sich alle Avatars den Piraten zu, während sich an ihren Seiten acht Strahlen von violett-gelb-blauer Farbe entluden und die Piraten-Schiffe einfach zerstörten. Es handelte sich dabei um die Waffen die als Materie-Strom bezeichnet wurde. Takeru hatte Glück gehabt, denn er wollte sie zuvor gegen SOUL einsetzen und hatte sie vorbereiten lassen. So hatte Apophis keine andere Wahl als sich direkt zurück zu ziehen und PAIN auch diesen Planeten zu überlassen, denn seine Ressourcen waren weit begrenzter als es die seiner Feinde waren.
Es war ein schockierendes Bild für Aimi als sie wieder erwachte. Sie war an einen Stuhl gefesselt worden und um sie herum standen Nathan, Ray, Shiro und Jakob.
„Endlich wach? Das war ja wohl Zeit“, stellte Nathan wutentbrannt fest.
„Was willst du von mir?“
„Was ich will? Informationen. Was hast du Tao Zi Fai gesagt?“
„Das würde ich dir niemals sagen.“
„Na los. Sag es mir“, sagte Nathan nun in einem äußerst aggressiven Ton während er im Halbkreis um sie herum ging. „Weißt du, ich dachte mir eigentlich, dass du zusammen mit Shiro eine Bereicherung wärst. Aber nichts warst du gewesen. DU BIST WERTLOS! EIN WERTLOS STÜCK SCHEIßE, WEITER NICHTS!!!“, schrie er sie nun an und das schien unerwartet etwas in ihr auszulösen. Schlagartig riss sie ihre Augen auf und setzte einen Blick an, der mehr als nur panisch wirkte. Nur ihre Maskierung verhinderte ein wirkliches erkennen ihrer Emotionen.
„DAS NICHT WAHR!!!“, schrie sie zurück während sie verzweifelt versuchte mit ihrer reinen Körperkraft die Fesseln zu durchbrechen. Dabei fügte sie sich einige leicht blutende Verletzungen an den Armen zu. Als sie feststellte, dass ihr das nicht möglich war, brach sie in Tränen aus und murmelte einfach nur immer wieder „Das ist nicht wahr“ vor sich hin.
„Jakob. Gib mir das Plasma-Gewehr“, sagte Nathan und hielt seinen Arm wartend zur Seite. Jakob reagierte noch einen kurzen Moment schockiert, gab Nathan aber letzten Endes was er wollte. Shiro sah mit an wie Nathan sie als Ziel anvisierte und jetzt schien es auch Aimi aufgefallen zu sein, was Nathan mit ihr vorhatte, so dass sie nun panisch zu schreien begann, ihn dabei um ihr Leben anflehte und immer wieder „Bitte, ich will nicht sterben!“ schrie.
„Das hättest du dir vor deinem Verrat überlegen müssen“, sagte Nathan als er den Finger bewegte und langsam den Abzug zurück schob. Bevor er jedoch feuern konnte packte Shiro das Gewehr und riss es nach oben, so dass das Plasma-Projektil in die Decke einschlug. Dann zog er sein Energie-Schwert und zersägte das Plasma-Gewehr in der Mitte, bevor er seine Waffen einfach wieder verstaute und sich der völlig fertigen Aimi zu wandte. „Shiro. Du also auch?“, warf Nathan ein.
„Nein. Ich beschütze sie nur vor dir. Wäre ich ein Verräter würdest du schon längst nicht mehr leben“, war Shiros analytische Antwort darauf, als er Aimis Fesseln löste und sie auf seine Arme nahm.
„Sie hat uns alle verraten.“
„Sie hatte einen guten Grund dafür. Einen den jemand wie du niemals verstehen würde“, antwortete Shiro während er die immer noch weinende Aimi aus dem Raum trug. Nathan begann zu lachen. Das ganze Geschehen hatte ohnehin keinen Einfluss auf ihn und sein weiteres Vorhaben. Wenn Shiro dieses Weib, von dem er nicht einmal wusste wie sie aussah, wollte, dann konnte er es von Nathan aus haben.