Der Angriff des Unicorns sorgte für Aufregung in allen Teilen des bekannten Universums. Die Bilder der Zerstörung des Planeten gingen in allen Nachrichten-Sendern rund und selbst im besetzten Baldur kamen Bilder davon an. Während SOUL das Ganze als einen glorreichen Sieg darstellte, liefen die Darstellungen von PAIN eher auf „Verbrechen an der Menschheit heraus“. Apophis sah sich gerade beide Berichte an. Ihn schockierte das Ganze recht wenig. Ihm war von vorne herein klar gewesen, dass jemand, der ihn verstoßen konnte, auch in der Lage war einen Planeten ohne ein schlechtes Gewissen zu zerstören.
„Verdammt. SOUL wird uns alle vernichten“, warf einer der anderen Clan-Anführer ein.
„Wenn sie jetzt schon bei PAIN, einer Art zweitem Staat, in der Lage sind so etwas zu tun, was werden die dann mit uns machen?“
„Wir sollten das hier beenden, so lange wir noch können und uns einfach nur zurück ziehen!“, schrie ein weiterer als er gerade den Raum verlassen wollte. Apophis stand ihm jedoch im Weg, so dass er sich nicht traute weiter zu gehen.
„Black Light hat recht. Wir sollten das hier beenden, so lange wir noch können“, sagte er jedoch zur Überraschung aller.
„Ha... Ha... Hab ich das?“, stotterte der eben als Black Light bezeichnete Pirat.
„Ich hatte soeben eine Eingebung. Gemeinsam werden wir eine ähnlich mächtige Waffe wie diesen Planeten-Killer bauen, stark genug um uns die Vormachtstellung zu sichern. Mit dem Bau werden wir sofort beginnen. Wenn er abgeschlossen ist, werden wir direkten Kurs auf die Erde setzen und dort unsere Forderungen durchsetzen. Mit aller nötigen Gewalt“, sprach Apophis weiter.
„Was ist das für eine Waffe?“
„Ein neuer Mechtyp. Aus Guardium, wie unsere Schiffe. Mit genügend Macht um es ohne weitere Probleme mit diesem Monster aus Metall aufnehmen zu können. Er wird unzerstörbar sein und eine ähnliche Zerstörungskraft besitzen. Wir werden kämpfen. Und wir werden siegen.“
Mit den abschließenden Worten verließ Apophis den Raum und begann dann zu lachen, so dass alle anderen es hören konnten. Die übrigen Clan-Anführer sahen sich fragend und ratlos an.
„Der Typ ist total irre. Der wird unser aller Ende besiegeln.“
„Aber jetzt stecken wir in der Sache drin. SOUL wird uns jagen, PAIN auch und wenn wir aussteigen, wird Apophis uns auch jagen…“
„...so lange bis er uns hat und uns langsam in kleine Scheiben schneiden kann, bei vollem Bewusstsein.“
„Nein, sinnvoller ist es das Spiel mitzumachen und eventuell wenn alles gut geht einen Teil des Profits zu machen.“
Thomas hätte nicht erwartet jemals fertig zu werden, aber er hatte es tatsächlich geschafft. Beinahe alle Mechs hatten einen Particle-Driver erhalten, der Saviour war fertig gestellt und das Upgrade des Incubus ebenfalls, sowie alles was auch noch dazu gehörte. Die Reparaturen der Blazze Luminous sollten zwar noch eine Zeit dauern, aber auch das verlief schneller als erwartet. Der neue Incubus dürfte wohl einer der besten Mechs sein, die Thomas und Jakob jemals zusammen gebaut hatten. Inspiriert von Feinden, die in der letzten Zeit angetroffen wurden, aber mit eigener Technologie versehen. Als Nathan den Hangar betrat um sich seine neue Maschine anzusehen, musste selbst er sich erst noch einmal sammeln. Die vierte Version des Incubus hatte nichts mehr wirklich mit dem zu tun, was er damals in seinem Frachter gefunden hatte. Der Grund-Mech war sehr schmal gebaut und sichtbar darauf ausgelegt schnelle Bewegungen ausführen zu können, etwas wo man eindeutig Ähnlichkeiten mit dem Enforcer, jenem Mech, den Daniel vor seinem Ende gesteuert hatte, erkennen konnte. Dazu kamen Flügel, wie sie der Darklord verwendete, sowie beinahe unzählbar viele Klingen über dem gesamten Mech, die an den Slayer erinnerten. Trotz der Klingen verfügte auch diese Version des Incubus über zwei riesige Schwerter. Diese waren zweiklingig und nach außen hin mit Zacken versehen. Vorne endeten beide Klingen in zwei spielverkehrt zueinander stehenden Dreiecksform, die wirkten wie einfach nur zwei besonders große Zacken.
„Beeindruckendes Design“, gab Nathan zum besten.
„Jop. Jakob hat sich dieses Mal ausnahmsweise auch da mal Mühe gegeben. Aber das aller krasseste ist die Technik. Du kannst jetzt eigentlich alles damit anstellen, was die Feind-Mechs, von denen Jakob sich hat inspirieren lassen, auch konnten und noch mehr. Zum Beispiel: Die Flügel sind weitaus flexibler als die auf dem letzten Mech gegen den du gekämpft hast. Ich hab außerdem die Leistungsbeschränkung neu eingestellt und die Reaktor-Kammer stärker gesichert. Jetzt sind wir wenigstens auf der Hälfte des Möglichen“, warf Thomas ein, der da war um Nathan alles nötige zu erklären.
„Und wo waren wir vorher?“
„Jakob meint bei nem Zehntel. Ich würd aber sagen noch weniger. Und ich denke so ein Viertel an Waffen-Power geht jetzt in die Prisma-Kanone. Also pass bloß gut auf wohin du damit zielst. Ein Achtel geht zum Hexa-Driver und der Rest davon zu den übrigen Waffen. Größten Teils Plasma-Waffen, weil wir dafür eben noch keinen Driver erfunden haben. Ach ja. Die alten Raketen-Werfer hab ich wieder dran gebaut und das abartigste kennst du ja noch gar nicht. Hast du dich mal gefragt wozu diese komische Flügelerweiterung unten an deinem Schiff ist?“
„Ich dachte das wär ein Upgrade für das Schiff.“
„Das Ding, das Nightshade-System ist so ne Art Exoskelet für den Mech.“
„Wieso hängt es an der Blaze Luminous?“
„Weils einfach zu groß ist um in den Hangar zu passen. Aber das Ding ist wirklich das genialste an der ganzen Sache. Damit hast du sogar die Möglichkeit…“
„HEY!!!“, schrie plötzlich Drake und unterbrach die beiden damit, während er in den Hangar stürmte. „Ihr müsst ganz dringend mit kommen und euch das ansehen.“
Tausende Leute hatten sich tatsächlich versammelt und das nur um die Rede eines einzelnen Mannes zu hören. Selbstbewusst trat Ronald Pain auf und das obwohl die Situation eher eine unterwürfige Haltung erforderte. Lautstark, deutlich und dennoch mit einer gewissen Ruhe begann er zu sprechen.
„Meine anwesenden Damen und Herren. Es erfüllt mich mit tiefer Trauer, immer wenn ich mir die Aufnahmen der Zerstörung von Rakarion betrachte. Viele Menschen mussten in diesem kurzen Moment sterben, viele unschuldige Menschen. Der Feind glaubt er könnte uns mit diesem Angriff einschüchtern und zur Kapitulation bringen. Er meint, wenn er die Muskeln spielen lässt werden wir uns ihm und seinem Regime des Verbrechens an der Menschheit einfach unterwerfen. Doch gerade in diesen Zeiten, in den Zeiten solcher Krisen, ist es wichtig, dass wir alle zusammen halten und das letzte geben um Verbrecher wie Kane Willson ihrer gerechten Strafe zu zuführen. Daher frage ich euch, meine treuen Anhänger. Seit ihr bereit an meiner Seite den letzten Angriff gegen das Imperium zu führen? Seit ihr bereit alles zu geben, sogar euer Leben, um eine bessere Welt zu erschaffen in der wir alle in Frieden und Freiheit leben können? Seit ihr bereit für einen totalen Krieg?“
Beinahe blitzartig schrie ein Großteil der anwesenden Personen ein „Ja“ auf jede seiner Fragen aus. Jene die zunächst noch unschlüssig waren schlossen sich schnell an, so dass letzten Ende alle Anwesenden geschlossen und lautstark zustimmten.
„Der Feind kann die Regeln der Moral und der Menschlichkeit brechen, er kann uns schlagen, uns treten und einige von uns töten. Aber er wird niemals unseren Willen, euren Willen brechen. Er wird niemals uns brechen! Lasst uns daher unseren Feinden eine Botschaft senden. Eine ganz einfache Botschaft. Wir werden siegen! Wir werden siegen! Wir werden siegen!“, sprach Ronald Pain weiter und immer mehr Menschen aus der Menge und auf anderen Planeten, die sich die Rede aus der Entfernung betrachteten, begannen die drei Worte mit zu sprechen und zu schreien, so dass eine einzige große Menschen-Masse synchron das Selbe sagte, so lange bis sie es selbst glaubten. Aber nicht nur in den Gebieten von PAIN kam diese Rede an. Auch Nathan und seine Leute sahen das Ganze.
„Heilige Scheiße. Er hätte mich sogar fast überzeugt“, stellte Drake schockiert fest.
„Das PAIN irgendwann versuchen würde einen direkten Angriff auf die Erde zu starten hat mich nicht weiter schockiert. Das war von vorne herein ganz klar“, gab Ray zum besten.
„Stimmt. Viel mehr schockiert mich die Zerstörung des Planeten. Ich hätte nicht gedacht, dass die Future Corp.-Technologie schon so weit entwickelt ist“, kommentierte Jakob.
„In jedem Falle müssen wir jetzt noch schneller arbeiten als zuvor, wenn wir Tyr einnehmen wollen. Sonst ist PAIN lange vor uns mit einer riesigen Armee dort, die wir nicht besiegen können“, sagte Nathan. „Julian. Setz direkt einen Kurs nach Tyr. Unfertige Reparaturen beenden wir unterwegs.“
„Aber das ist jetzt schon Irrsinn Nathan!“, kommentierte nun Ray. „Wir haben immer noch keine stärkere Armee als bisher und du willst diesen Angriff ausführen. Das können wir nicht schaffen!“
„Du hattest unseren Tod schon beim letzten Angriff prophezeit. Also quatsch mich nicht voll, dass es unmöglich ist, geh lieber einen Weg suchen um das unmögliche möglich zu machen.“
Ronald Pain plante also einen totalen Krieg mit einem Angriff auf die Erde. Wie gut für Kane, dass AIR für ihn eine Aufzeichnung der Rede gemacht hatte. Der Plan von PAIN war gut, ohne Zweifel, aber er hatte einen Fehler. Wenn der Angriff nicht gelang wären die Truppen so schwach, dass es ein leichtes war das Regierungszentrum auszulöschen und die Gebiete von PAIN zu übernehmen. Und Kane wusste dass es genauso kommen würde. Denn dafür hatte er bereits seit langer Zeit Geheim ohne das Wissen aller anderen Waffen produzieren lassen. Ursprünglich waren sie gedacht um selbst einen Staatsstreich auszuführen, so wie Nathan es nun vor hatte, aber jetzt würden sie die Flotte von SOUL verstärken. Außerdem gab es keinen Grund mehr sie geheim zu halten. Der gesamte ehemalige Rat war ihm untergeben und wurde nun für den Kampf ausgebildet um einen Ersatz für den SOUL und den AIR-Chef zu bilden. Alles lief perfekt nach Plan.
„Mr. Willson“, sagte plötzlich Kenji Yamamoto, der den Raum gerade betreten hatte.
„Läuft ihr Training nicht gut, oder warum sind sie hier?“
„Nein. Ich bin hier weil ich sie bitten möchte den Krieg zu beenden, so lange es noch möglich ist.“
„Weshalb sollte ich das tun? Alles läuft voll und ganz zu meiner Zufriedenheit.“
„Sie werden uns alle ins Verderben führen.“
„Wenn dem so ist, dann ist Menschheit ihrer eigenen Existenz nicht würdig.“
„SIE WERDEN DAS BEENDEN, SOFORT!!!“, schrie Kenji plötzlich und zog eine Energie-Pistole, die er auf Kane richtete.
„Wollen sie mich wirklich erschießen? Wer soll das Imperium führen, wenn nicht ich?“
„Dafür wird sich schon jemand finden.“
„Außerdem haben sie einen strategischen Fehler gemacht“, warf Kane nun sehr zu Kenjis Verwirrung ein, bevor er plötzlich aufsprang und Kenjis Arm packte. Mit einem Ruck riss er den Arm einfach nach oben. Man konnte sogar den Knochen brechen hören und das ganze schien Kane nicht die geringste Anstrengung zu bereiten. „Ich bin ein höheres Wesen“, setzte Kane dann nach, bevor er Kenji einen Schlag in den Bauch verpasste, der ihn gegen die Wand schleuderte und einige Rippen brach. Langsam aber sicher kam Kane auf Kenji zu, während dieser mehrmals Blut erbrach.
„Was zum Teufel sind sie für ein Monster?“, murmelte er.
„Nun ja. Symbiose kann wahre Wunder bewirken. Der Kraftzuwachs, meine übermenschlichen Reaktionen und meine höhere Intelligenz. Das alles kann Symbiose bewirken. Ich bin die nächste Stufe der Evolution“, antwortete Kane bevor er Kenji mit einem Arm am Hals packte und ihn gegen die Wand drückte.
„Das alles wird ihnen trotzdem nicht dabei helfen das Universum zu beherrschen“, murmelte Kenji weiter.
„Ich will das Universum nicht beherrschen. Ich will die Konflikte beseitigen. Die Menschheit einigen und auf die nächste Stufe, die ich bereits erreicht habe bringen. Und wenn ich eins nicht dabei gebrauchen kann, dann sind das Verräter“, antwortete Kane wieder so ruhig wie immer und packte plötzlich mit dem anderen Arm den von Kenji und riss ihn mit einem einfachen Ruck aus. Blut spritzte aus dem übrigen Armstummel wie aus einer Fontäne, während Kenji vor Schmerz aufschrie. Aus dem Stummel ragte noch ein Stück Knochen. Kane hatte Kenji den Arm ausgerissen, den er ihm zuvor gebrochen hatte.
„Wenn die Welt davon erfährt was hier geschehen ist und was sie wirklich sind, wird sie sich gegen sie wenden“, murmelte Kenji und wiederholte die letzten drei Worte immer wieder.
„Es wird niemand je erfahren, was in diesen Räumen geschehen ist“, antwortete Kane als er den Kopf von Kenji packte und einfach nach hinten knickte, wie einen Strohhalm. Das Genick brach dabei mehrmals und mit einem sehr lauten Knacksen, so das der Kopf nun nur noch von Halsmuskeln und Haut am Körper gehalten wurde und einfach nach hinten in Richtung Boden hing. „Ich konnte dich ohnehin nie leiden“, sagte Kane abschließend bevor er sich einen kleinen Trupp von AIR kommen ließ und ihnen die Leichenbeseitigung auftrug.
Sofort nachdem Kujiros Schulter verheilt war, begannen er und Drake sich wieder dem Spielen von Videospielen zu widmen. Drake wollte Kujiro unbedingt einmal besiegen. Nur ein einziges Mal. Aber es schien immer noch nicht als würde es ihm gelingen. Plötzlich betrat noch jemand anders den Raum. Erstaunlicher Weise waren das Thomas, Katharina und Helena. Personen mit denen keiner der beiden noch gerechnet hatte.
„Was gibt´s?“, begann Drake direkt ernst zu fragen.
„Naja. Wir würden uns gerne dazu gesellen. Ihr wisst schon. So wie früher“, sagte Katharina mit einer bedrückten Stimme. Drake und Kujiro sahen sich kurz an, bevor Drake sich mit einem sehr ernsten Blick, der auf keine positive Antwort hindeutete, wieder den Dreien zuwandte.
„Macht´s euch gemütlich und nehmt euch´n Bier“, sagte er dann in seinem gewohnt scherzhaften Ton und die drei stürmten förmlich das Quartier, vor allem Katharina und Helena, die sich gleich als erste einen Sitzplatz suchten. Thomas ging eher ruhig an die Sache heran und setzte sich neben Katharina, jedoch so, dass er sehen konnte was Drake und Kujiro taten. Kaum hatten sich diese drei hingesetzt, betraten schon die nächsten Personen das Quartier. Erstaunlicher Weise waren das Shiro und Aimi und um die Verwirrung zu vollenden hatten sie nicht ihre übliche Kleidung, die sie auch bei einem Assasinen-Auftrag oder sonst die ganze Zeit trugen, an, sondern viel mehr ganz normale Zivilkleidung. Nicht einmal Maskierungen trugen die beiden noch, so dass man nun sogar ihre Gesichter sehen konnte, was auch nicht gerade ein gewohntes Bild war, genauso wenig wie die beiden zu sehen, wie sich an den Händen hielten.
„Sind wir hier nicht erwünscht oder warum starrt ihr uns alle so an?“, fragte Aimi.
„Nein, nein. Ist nur ungewohnt euch beide so zu sehen, nach all der Zeit“, antwortete Drake und Kujiro nickte schnell zustimmend.
„Wir wollten fragen ob wir dazu kommen können. Wir hatten in der Vergangenheit ja niemals wirklich in dieser Form die Möglichkeiten dazu und haben jetzt einen gewissen…“, begann Shiro zu sprechen.
„Setzt euch endlich und nehmt euch ´n Bier“, unterbrach Kujiro die beiden die sich ebenfalls sehr bald einen Sitzplatz suchten.
„Was werdet ihr machen, wenn das hier alles vorbei ist?“, traute sich Helena zu fragen.
„Keine Ahnung“, antwortete Kujiro und Drake ebenso.
„Was ich und Thomas machen ist ja wohl ganz klar. Und ich denke bei denen beiden auch“, sagte Katharina und deutete auf Shiro und Aimi. „Wieso fragst du überhaupt?“
„Naja, ich weiß selbst nicht was ich machen soll. Irgendwie hat man sich an das alles gewöhnt. Den Krieg und die ständige Gefahr. Deshalb weiß ich nicht ob ich ohne Hilfe im normalen Leben überhaupt zurecht komme.“
„Dann werden wir dir eben auch durch das normale Leben helfen“, warf nun Thomas ein.
„Vielleicht auch Nathan, falls es wirklich soweit kommt“, fügte Katharina schnell noch an und Thomas schlug ihr leicht den Ellenbogen in die Seite um sie darauf hinzuweisen, dass sie das Thema nicht ansprechen sollte. „Komm schon, die zwei wären sicher ein richtig süßes Pärchen und es fällt doch jedem Kleinkind auf, wie sie ihn immer noch an sieht.“
„Ich weiß nicht. Nathan hat sich von dem Moment als ich ihn zum ersten Mal getroffen hatte bis jetzt sehr verändert. Er ist kaum noch anders als die Clan-Anführer die meinten mich zu besitzen.“
„Stimmt schon, dass er sich verändert hat. Aber ich denke nicht, dass es gleich so krass ist. Und das bisschen Veränderung, das musste zwangsweise kommen nach alle dem“, begann Drake Nathan zu verteidigen.
„Bist du dir da sicher? Ich meine Nathan lässt ohne weiteres Mal hunderte Männer hinrichten, oder tötet Aimi und Katharina nur knapp. Und damals, als Laura von uns ging, da konnte ich ihm in den Augen ansehen wie sehr er gehasst hat, als er versucht hat mich zu verprügeln.“
„Das stimmt alles schon. Nathan weiß nicht mehr so richtig was er überhaupt tut. Aber ich denke der fängt sich wieder, wenn das hier alles rum ist“, warf nun Thomas ein.
„Wie lange wird das wohl noch dauern. Ich meine bis alles vorbei ist?“
„Das weiß wohl keiner so genau. Aber ich bin mir sicher, dass es schneller geht, wenn du den neuen Mech steuerst“, sagte nun Katharina.
„Ich weiß nicht ob ich das kann.“
„Hatten wir nicht erst über das „an sich selbst glauben“ gesprochen?“
„Dann werd ich´s wohl tun.“
Mittlerweile waren die beiden Titanen nicht mehr weit von Tyr entfernt. Die letzten Reparaturen waren abgeschlossen und alle Waffen waren einsatzbereit. Mittlerweile brachten es die Wiederständler auch wieder auf 50 Schiffe der Rebellion-Klasse und zusätzliche 180 Mechs vom Undead-Typ. Dennoch schätzte Ray die Situation als aussichtslos ein, denn er rechnete mit weitaus mehr Feindschiffen als in der letzten Schlacht. Und obwohl es unmöglich funktionieren konnte, hatte er einen Plan aufgestellt, den er für gut genug hielt um danach in dieser Schlacht vorzugehen. Es galt nun dringend Nathan und die anderen zu Informieren.
„O.K. Ich denke, dass dieser Plan unser Überleben und den Erfolg sichern wird. Wir machen es im Grunde wie in der letzten Schlacht auch. Wir warten bis sich SOUL und PAIN bekriegen und halten dann die beiden Titanen raus und schicken die Rebellions und die Undeads vor. Ein kleines Team Undeads wird zurück bleiben um die Schiffe zu schützen. Somit können wir selbst mit unseren speziellen Mechs vorrücken, die Kommando-Schiffe suchen und zerstören. Wenn wir die erst einmal haben, dann wird der Rest einfach werden“, begann Ray zu sprechen als sich Nathan, Julian und Jakob um seinen Holoprojektor versammelt hatten.
„Und was ist der Unterschied zu dem letzten Plan?“, fragte Nathan ein wenig enttäuscht.
„Wir werden per Sprungantrieb vor Tyr erscheinen. Dafür brauche ich dich Jakob. Du musst die Sprünge für beide Schiffe berechnen. Das wird uns einen Überraschungseffekt geben. Direkt nach der Ankunft muss die Blaze Luminous mit dem Aufladeprozess für das ENOGOL beginnen. Das dürfte die Feindeszahl etwas reduzieren, aber noch nicht für den Erfolg sorgen. Kernstück unseres Angriffs allerdings bist du Nathan. Du und dein neuer Incubus. Halte dich so gut zurück wie du kannst und setz die neuen Waffen und Technologien erst ein wenn du sie auch dringend brauchst oder wenn wir genau wissen, welche Schiffe die Kommando-Schiffe sind“, beendete Ray seine Rede.
„Noch Fragen?“, setzte Nathan nach und weder Julian noch Jakob schien noch eine Frage zu haben. „Gut. Dann alle Mann auf Kampfpositionen. Systeme auf Standby-Modus hochfahren“, kommandierte Nathan weiter und Julian sowie Jakob und der Rest der Brückenbesatzung befolgte umgehend den Befehl.
„Nathan, ich hoffe du weißt, dass du uns alle in den Tod schickst“, warf Ray noch schnell und so leise ein, dass es niemand sonst hören konnte.
„Das ist nicht von Bedeutung. Wichtig ist nur unser Sieg und die Entmachtung von Kane. Ihr habt gesehen zu was er fähig ist, zu was er seine Macht missbraucht. Wenn er weiter an Macht ist, wird es niemals eine konfliktfreie Welt geben. Deswegen müssen wir jetzt alles riskieren und alles gewinnen“, sprach Nathan so laut, dass jeder es hören konnte. Das war es wofür sie kämpften. Für eine Welt ohne Konflikte, eine Welt ohne Kriege. Die Erinnerung daran genügte den Meisten um sie soweit zu motivieren, dass sie wieder mit Optimismus in diese Schlacht zogen. Ray gehörte jedoch nicht zu ihnen. Er war sich sicher, dass dies das Ende war.
„Was stehst du noch so dumm rum? An die Arbeit. Geh die Mech-Teams informieren“, rief Nathan Ray zu als er im Kommandantensessel der Blaze Luminous Platz nahm. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Ray dieser Aufgabe nach, während Jakob seiner Aufgabe nachging und mit den Berechnungen für den Sprung begann.