Helena befand sich weiterhin in diesem eher an einen Kerker als eine Arrestzelle erinnernden Bereich von Firestorms Schiff und war mit den Händen an die Wand gefesselt. Es war ihr unmöglich zu entkommen und bei dem was sie durch das Transporter-Fenster an Flotte gesehen hatte und was sie über Nathans Ausrüstung wusste, war es nur wie eins und eins zusammen zu zählen um darauf zu kommen, dass er selbst, wenn er käme, keinen Erfolg hätte. Nun öffnete sich ganz plötzlich die Zelle und Wachen brachten Helena zu Firestorms Quartier. Er schien bereits seit einer Weile zu warten und stand mit dem Rücken zu ihr an einem Fenster, in dem er seine Flotte sehen konnte. Ihre Arme waren wieder auf den Rücken gefesselt, so dass es Helena bereits klar war, was kommen würde.
„Lasst uns alleine und sperrt die Tür ab, wenn ihr geht“, sagte Firestorm immer noch mit dem Rücken zu Helena und den Wachen. Diese gingen kaum eine Sekunde später und verriegelten die Tür, so wie es ihr Anführer befohlen hatte. Erst jetzt drehte Firestorm sich zu ihr. Er wirkte genauso kalt und rücksichtslos wie immer und das ohne ein einziges Wort gesagt zu haben. Langsam aber sicher, mit großen Schritten in langsamer Abfolge, kam er auf sie zu.
„So, jetzt sind wir alleine in einem Raum. Jetzt versuchen wir das alles noch einmal“, sagte er.
„Was sollen wir noch einmal versuchen?“
„Die Informationen, die ich will. Sag es mir.“
„Ich weiß nichts.“
„Verstehe“, sagte Firestorm und ging eine Runde im Raum. „Dann muss ich anders an das ran kommen was ich will.“
„Bei mir gibt es nichts zu holen.“
„Weißt du. Du bist zwar eine Hure, aber ich weiß, dass du sicherlich gerade deswegen auch einen guten Geschäftssinn hast. Also. Wenn du mir sagst, was ich wissen werde ich dich im Austausch zu einem Mitglied meines Clans machen, dich zur Kriegerin machen. Auf jeden Fall wärst du dann mehr als mein Sexuallobjekt.“
„Woher auf einmal diese Verhandlungsbereitschaft?“
„Spielt das irgendeine Rolle? Sag mir nur was ich wissen will. Alles andere ist egal.“
„Ich kann dir aber nicht helfen.“
Firestorm ging eine weitere Runde durch den Raum. Man sah ihm an, wie er sich versuchte zusammen zu reißen und seine Fassung zu bewahren.
„Das war der größte Fehler, den du je gemacht hast. Denn ich werde an diese Technologie kommen und wenn ich Nathan Tate mit meinen eigenen Händen den Hals umdrehen muss. Und dann werde ich Clans vereinigen und gegen PAIN und SOUL kämpfen und siegen. Aber zuerst, werde ich dich alle 666 Höllenqualen erleiden lassen“, sagte Firestorm nun und ging ein weiteres Mal auf Helena zu. Dieses Mal unterbrach ihn jedoch das Klingeln der Kommunikations-Anlage.
„WAS IST?!?!“, schrie er wutentbrannt durch die Anlage.
„Bruder, es gibt Probleme mit der Verladung unserer Besitztümer. Was soll ich machen?“, sagte Raining Ash verwirrt.
„Ich komme auf die Brücke“, antwortete Firestorm nun wieder ruhig, wohl wissend, dass Helena unmöglich flüchten konnte. Er rief die Wachen zurück und ließ sie wieder in das Verließ bringen, bevor er sich selbst auf den Weg machte.
So sehr Helena sich gewünscht hätte, dass es jetzt endlich vorbei wäre. Firestorm gab einfach nicht auf. Er versuchte immer wieder Informationen von ihr zu bekommen, die sie nicht hatte. Und wenn sie ihm das versuchte klar zu machen, schlug er sie oder tat andere Dinge mit ihr, zum Teil sogar in der Gegenwart seines Bruders, der das Ganze nicht mehr mit ansehen konnte. Zwei Tage vor dem geplanten Abflug betrat er Firestorms Quartierräume.
„Bruder, unsere neuen Besitztümer sind verladen. Der Bau des Phönix wird aber noch einige Zeit andauern, da die Werft eben erst wieder geöffnet hat“, sagte er.
„Du bist doch nicht nur hier um mir das zu sagen, hab ich recht?“
„Ich werde nicht mehr länger zu sehen wie du so mit ihr umgehst. Mittlerweile solltest selbst du wissen, dass sie nichts weiß.“
„Halts Maul“, sagte Firestorm ruhig aber abweißend.
„So reagierst du immer wenn, man dich auf sie anspricht.“
„Muss ich dir erst eine reinhauen?“
„Du willst sie für dich selbst, du hattest nie vor, sie mir zu überlassen, hab ich recht?“
„Weshalb sollte ich sie dir überlassen? Weshalb sollte ich dir etwas was mir gehört und was ich begehre überlassen? Damit du mich verrätst und mit der Waffe bedrohst?“
„Wir sind Brüder. Wir sind verdammt zum Teilen.“
„Ich teile doch. Ich beschütze dich in dieser brutalen Welt und passe auf, dass dir nichts passiert. Im Austausch dafür bin ich derjenige, der alles besitzt, der sagt, was gemacht wird und was nicht.“
„Ich hab es satt, dass du mir immer wieder vor hälst was du alles für mich tust! Was tust du denn schon? Mich beschützen? Glaubst du das im ernst?“
„Halt dein dummes Maul!“, schrie Firestorm seinen Bruder an.
„Sonst was? Tötest du mich?“
In genau dem Moment stürmte Firestorm auf Raining Ash zu und verpasste ihm zwei Schläge in den Bauch, gefolgt von einem Schlag ins Gesicht und einem Tritt dorthin. Raining Ash wurde von der ungeheuren Kraft seines Bruders mit dem Rücken an die Wand geschleudert und brach dort zusammen. Er hatte blutige Verletzungen im Mundbereich, zusammen mit einer Platzwunde an der Stirn. Dazu erbrach er nun noch einmal Blut auf den Boden. Aber das schien seinem Bruder nicht zu genügen. Firestorm kam schnellen Schrittes auf ihn zu und packte ihn mit seinen gewaltigen Händen am Genick und drückte ihn zu Boden.
„Siehst du das? Siehst du was du hier auf meinem Boden hinterlassen hast, du Arschloch? Siehst du es?“
„Das mach ich ganz sicher nicht sauber“, murmelte Raining Ash so gut es ihm möglich war. Daraufhin schleuderte Firestorm ihn mit dem Rücken gegen die Wand rechts von den beiden, wo er wieder zusammen brach. Auch dieses Mal packte Firestorm seinen Bruder am Genick und drückte ihn zu Boden. Allerdings jetzt zog er seine Handfeuerwaffe und drückte sie seinem Bruder an den Hinterkopf.
„Ewige Schmerzen, Tod, Verderben. Das würde dir alles blühen, wenn ich nicht wäre. Und jetzt wirst du mir den Respekt zollen, der mir gebührt. Und wenn ich auch nur eine weitere so freche Antwort höre, bring ich dich um. Qualvoller, als du es dir in deinen schlimmsten Träumen je vorgestellt hast. Kapierst du das, oder bist du sogar dazu zu dumm?“
„Ich habe verstanden“, quetschte Raining Ash raus. Sein Bruder ließ ihn los und Raining Ash schleppte sich langsam auf allen Vieren zur Tür.
Nathan ging nervös einige Runden in seinem Quartier. Bisher hatte er immer die Flotte von Firestorm beobachtet. Und seit einer guten Weile flogen keine Transporter mehr zu den Schiffen. Und dennoch waren sie noch da. Also wartete Firestorm auf etwas bestimmtes, was er bekommen sollte, aber noch nicht hatte. Er hoffte nur, dass das neue Schiff bald fertig wäre. Damit hätten sie eine um 3,68% höhere Chance die Flotte zu besiegen. Zumindest hatte Ray das ausgerechnet. Das schlimme war, dass es keinen anderen Weg gab, als den von Ray bereits gefundenen um die Flotte zu besiegen und Helena zu retten. Auch wenn Nathan das auf eine gewisse Weiße Angst machte. Er musste es jetzt durchziehen. Aber um die Falle effektiv vorbereiten zu können musste die Flotte bereits unterwegs sein.
„Nathan. Wir haben es geschafft. Das Schiff ist fertig“, tönte Jacksons Stimme durch die Kom-Anlage.
„Jetzt schaff ich erstmal nix mehr. Damit das klar ist!“, setzte Thomas schnell nach.
„Das müsst ihr auch nicht mehr. Ich werde euch Julian mit der Nightmare rüber fliegen und mir das Schiff ansehen“, sagte Nathan nachdem er einmal gelacht hatte. Dann machte er sich auf den Weg um Julian mit der Nightmare zur Station rüber zu fliegen. Bereits unterwegs konnten sie einen Blick auf den Kreuzer werfen. Er bestand aus einer Quader förmigen Hauptsektion, an der wiederrum die vier dreieckig geformten Seitensektionen angebracht waren. Dabei zeigte die Spitze grundsätzlich immer nach Vorne und überragte bei den vorderen beiden Ausläufern die Hauptsektion sogar noch. Die Ausläufer waren jedoch zur Seite hin abgerundet und in ihrer anordnung nicht waagerecht sondern eher an ein umgedrehtes „V“-erinnernd. Dazu waren die Ausläufer an vier Zylindrischen Gebilden befestigt, welche wiederrum an den Enden der Hauptsektion hingen. Die schwarze Färbung gab dem Schiff sogar auf eine gewisse Weise etwas dämonisches, beängstigendes und das obwohl es sich lediglich um einen superschweren Kreuzer handelte.
„Wow. Jakob und die Jungs haben mal wieder ganze Arbeit geleistet“, sagte Julian. Nathan sagte nichts, was eher seiner Natur entsprach. Er wollte sich das Lob für die direkte Begegnung mit den Erbauern aufheben. Und dennoch war es schwierig für ihn den Blick von dem Schiff zu nehmen. So schwer, dass es sogar fast einen Unfall mit der Nightmare verursacht hätte. Trotzdem ging alles gut und die beiden kamen im Werftbereich der Station an. Dort erwarteten sie bereits Thomas, Jackson und Jakob, sowie der Werftleiter.
„Ich stelle hiermit die „Rebellion“ vor. Benannt nach genau dem was sie tun soll“, sagte Jakob.
„Und was kann die so?“, fragte Julian ohne weitere Umschweife.
„Das solltest du lieber selbst in der Datenbank lesen. Aber das Teil ist durch die Wiederstands-Technologie darin ein einiges fliegendes Waffenlager und so gebaut, dass ein Mensch es effektiv fliegen kann“, sagte Jackson.
„Dann dürfte unser Kampf tatsächlich zu gewinnen sein“, sagte Nathan und der Werftleiter räusperte sich kurz. „Oh Entschuldigung“, schreckte Nathan auf und überreichte ihm ein PDA mit den Kontodaten.
„Hey. Sag mal. Bist du irre dem deine Kontodaten zur Selbstbedienung zu überlassen?“, flüsterte Jakob Nathan zu.
„Wieso? Auf meinem Konto gibt es sowieso nichts zu holen. Und das wird der auch sehr bald merken“, flüsterte Nathan zurück und gab dann den Befehl zum Abflug. Plötzlich piepte sein Kommunikations-Gerät.
„Nathan. Sieh nach draußen, schnell!“, schrie Laura über die Kommunikations-Anlage. Und tatsächlich. Die Flotte von Firestorm setzte sich in Bewegung. Ab jetzt musste alles ganz schnell gehen.
„Jakob, Jackson, Thomas. Rein da“, sagte Nathan und deutete auf die Nightmare, während Julian bereits die Rebellion betrat und seinen Platz dort einnahm.
Die Flotte von Firestorm hatte einen Kurs ins Wiederstands-Gebiet gesetzt und hatte die höchste mögliche Geschwindigkeit erreicht. Damit würden sie das nächste Ziel sicherlich in kürzerer Zeit erreichen. Helena machte das alles Angst. Sie wusste nicht was sie erwarten würde. Aber einer Sache war sie sich sicher. Nathan würde nicht kommen um sie zu holen. Der Kerker in dem sie gefangen war öffnete sich. Jemand trat ein. Und es war entgegen ihrer Erwartungen nicht Firestorm, sondern viel mehr sein Bruder Raining Ash, der sie aufsuchte.
„Was willst du? Schickt Firestorm dich um mich zu ihm zu bringen?“, fragte Helena deprimiert.
„Nein. Ich bin aus einem anderen Grund hier“, antwortete Raining Ash zielstrebig.
„Dann tu dir keinen Zwang an“, sagte nun Helena, die bereits etwas erwartete. Aber es machte ihr nichts mehr aus. Sie hatte sich an den Gedanken gewöhnt Sexualobjekt der Clananführer zu sein. Und auch wenn diese kurze Gelegenheit für Raining Ash verlockend war, so blieb er dennoch standhaft.
„Ich bin nicht deswegen hier.“
„Weswegen dann?“
„Ich bin hier um dich rauszuholen.“
Diese Antwort überraschte Helena. Aber sie versuchte sich mit Freudensprüngen zurück zuhalten. Immerhin war sie noch nicht draußen. Aber es war auf eine gewisse Weise ein Silberstreif am schwarzen Horizont für sie.
„Also. Hör mir genau zu. Ich werde jetzt deine Fesseln öffnen. Und wenn ich das getan habe, kletterst du in den Lüftungsschacht über dir. Der wird nicht überwacht. Und in dem Schacht nimmst du die erste rechts und dann die 15te links. Damit kommst du in den Hangar in dem mein Bruder seine Privat-Mechs aufbewahrt. Nimm den vom Typ Lucifer und verpass ihm dieses Programm. Dann kannst du verschwinden und zu Nathan Tate gehen“, sagte Raining Ash und gab Helena einen Datenkristall.
„Wieso tust du das? Gibt es da einen Harken?“
„Ich kann einfach nicht mehr mit ansehen wie er dich behandelt und wie du leidest. Es geht einfach nicht mehr“, Raining Ash brach in Tränen aus und musste sich kurz hinsetzen und versuchte dagegen anzukämpfen. „Ich will einfach nur, dass du glücklich wirst. Verstanden? Mehr will ich nicht“, schluchzte Raining Ash und richtete sich nun wieder auf um ihre Fesseln zu lösen. Bevor jedoch Helena antworten konnte hörten beide ein Klopfen und Raining Ash verschwand mit den Worten „Verschwinde jetzt!“ aus dem Raum und tatsächlich quetschte Helena sich nun in den Lüftungsschacht und begann um ihr Leben zu kriechen, bevor man nach ihr zu suchen beginnen würde.
Es dauerte nicht lange, da waren sowohl die Nightmare, als auch die Rebellion an der Eternal Darkness angedockt und das Schiff startete die Sprungsequenz. Beinahe blitzartig erschien der gewaltige Titan hinter dem Asteroidenfeld, dass direkt auf der vermuteten Strecke von Firestorms Flotte lag. Das ideale Schlachtfeld für einen kleinen Trupp wie den von Nathan um gegen eine Flotte wie die von Firestorm anzutreten. Zuerst wurden nun jedoch Minen repliziert und auf die Nightmare anstelle des Incubus verladen. Jeder half dabei mit. Sogar Laura tat ihr bestes um beim Tragen der schweren Sprengkörper zu helfen. Dann starteten Nathan, Ray und Jackson in der Nightmare, wo sie begannen die Minen auszulegen und einen fortlaufenden Minenteppich bildeten. Ray gab dabei die Position an, Jackson steuerte das Schiff und Nathan warf in seinem Raumanzug die Minen aus dem offenen Container. Als alle Minen ausgelegt waren, kehrte die Nightmare zur Eternal Darkness zurück und wurde ein weiteres Mal beladen. Außer Nathan, Jakob und Ray wusste jedoch niemand mit was.
„Damit ist nun alles für unser Gefecht vorbereitet“, stellte Ray fest.
„Nicht ganz. Ich muss noch die Piloten und Aufgaben zuteilen“, sagte Nathan nun.
„Bitte lass mich den neuen Kreuzer fliegen!“, rief Jackson.
„Nein Jackson. Dich brauchen wir an den Kontrollen, der Eternal Darkness. Jakob dich auch. Und Laura. Du wirst versuchen an den taktischen Kontrollen, die Übersicht zu behalten. Das wird schwer genug. Aber Ray brauche ich im Undead an meiner Seite.“
„Und was mach ich?“, warf Thomas ein.
„Für dich habe ich eine ganz besondere Aufgabe. Du wirst die Nightmare mit einem ganz besonderen Präsent steuern“, sagte Ray.
„Ach ja? Was ist das für ein „Präsent“? Und was zum Teufel ist überhaupt ein Präsent?“, fragte Thomas nun verwirrt. Laura begann zu lachen. Julian und Jackson standen kurz davor.
Es waren noch einige Stunden Flugzeit bis zu dem Regressio-Asteroiden-Gürtel. Firestorm stand auf der Brücke und sah sich die Übersicht über die kahlen, nutzlosen Felsen mitten im All an, versuchte etwas zu erkennen was ihm weiter helfen würde. Raining Ash betrat die Brücke.
„Bruder. Hast du es auch gesehen? Das gewaltige Schiff in der Nähe der Station?“, fragte Firestorm. „Der einzige dem es gehören kann ist Nathan Tate.“
„Soll das heißen, dass er jetzt doch eine Bedrohung für deine Flotte darstellt?“
„Längst nicht. Was sind schon ein Mech und ein Schiff und sei es noch so groß, gegen unsere Armada? Nichts. Und Nathan wird das auch wissen. Er wird uns eine Falle stellen. Und ich denke er wird den Regressio-Gürtel als Schlachtfeld wählen.“
„Wie kommst du darauf?“
„Ist es nicht offensichtlich? Dieser Asteroiden-Gürtel bietet die besten Voraussetzungen für Guerillia-Angriffe. Zuschlagen, verstecken und wieder zuschlagen. Das wird es sein womit wir rechnen dürfen. Außerdem denke ich, dass das ganze Asteroidenfeld vermint ist.“
„Was sollen wir also jetzt machen? Großzügig außenrum fliegen?“
„Nein. Wir fliegen geradewegs drauf zu. Startet Mechs und aktiviert alle Flaks. Wir werden auf Konfrontation mit ihm gehen und ihn vernichten.“
„Ich glaube kaum, dass unsere Flotte in diesem Asteroidenfeld fähig ist koordiniert gegen Nathan Tate und seine Leute zu kämpfen.“
„DANN WERDEN SIE EBEN UNKOORDINIERT KÄMPFEN!!!“, schrie Firestorm seinen Bruder nun wieder an. „Und warum steht ihr Arschgeigen nur so blöde rum? Meine Befehle sind absolut und haben ausgeführt zu werden.“
Schockiert sprangen alle Anwesenden auf der Brücke wieder auf ihre Posten und begannen mit der direkten Umsetzung von Firestorms Befehlen. Überall an den Schiffen fuhren Plasma- und Energie-Gattlings aus. Außerdem wurde der Pyro-Driver aktiviert, sowie die Schutzschilde. Die Vorbereitungen zur unmöglich noch zu verhindernten Schlacht waren damit getroffen.
„Raining Ash. Mein Bruder. Ich habe langsam ernste Zweifel daran ob du noch auf meiner Seite stehst, oder ob du nicht schon längst auf Nathan Tates Seite stehst und hier nur noch spionierst.“
„Du fantasierst doch.“
„Was hat er dir versprochen? Schutz? Geld? Diese Hure in der Arrestzelle? Meinen Clan? WAS HAT ER DIR VERSPROCHEN?!?!“
„Wie gesagt. Du fantasierst.“
„Verstehe“, kommentierte Firestorm nun wieder ganz friedlich. „Aber wenn du mich belogen hast und ich das rausfinde, dann ist mir egal, was der letzte Wille unserer Mutter war. Dann wirst du sterben. Verstanden?“
Alles war vorbereitet, so wie Ray es geplant hatte. Nathan hatte allen Grund stolz auf seine Leute zu sein. Wieder einmal hatten sie zu siebt geschafft was ganze Schiffsbesatzungen von hunderten in der selben Zeit erledigten. Es dauerte nach Rays Berechnungen jedoch noch eine Weile, bis zum Eintreffen von Firestorm und seinen Schiffen. Zeit genug für das Team sich noch einmal mit Dingen zu befassen, die sie sonst gerne taten. Jackson und Thomas hatten sich in den Hangar gesetzt und „hingen ab“, wie sie es nannten.
„Ey. Warum machen wir das eigentlich alles, Alter?“, warf nun Thomas ein. „Wegen ner Frau oder?“
„Ja, aber du hast nicht gesehen, was für eine Frau“, antwortete Jackson.
„Lohnt sich´s wenigstens?“
„Glaub mir Thomas. Für die lohnt es sich wirklich zu sterben.“
„Was meinst du? Werden wir sterben?“
„Ich wahrscheinlich nicht. Bei dir bin ich mir da nicht so sicher“, sagte Jackson völlig ernst und schockierte Thomas damit. Dann begann er zu lachen und Thomas stimmte mit ein. Ein paar Decks höher und Sektionen weiter, saß Nathan in seinem Quartier und bereitete sich vor allem geistig auf seine Schlacht vor. Er hatte noch nie in diesem Stil gekämpft, nicht einmal in seiner Akademiezeit. Es machte ihm Angst. Zumal er auch nicht wusste, wie er es schaffen sollte die Flotte zu besiegen und Helena gleichzeitig zu retten. Seine Tür klingelte und Laura trat ein. Man konnte ihr ansehen, dass sie besorgt, in einem panischen, krankhaften Sinne war.
„Nathan. Weißt du auch wirklich was du da tust?“, fragte sie und Nathan schüttelte verneinend den Kopf.
„Ich hab wirklich nicht die geringste Ahnung was ich da tue. Aber ich muss es versuchen. Ich hab sie in diese Lage gebracht und ich werde sie wieder raus holen. Egal wie.“
„Nathan. Ich weiß, dass du immerzu versuchst den Leuten zu helfen, aber es gibt einfach Menschen, denen du nicht helfen kannst.“
„Ich weiß. Solche wie die Soldaten bei SOUL und PAIN oder diejenigen die diesem Firestorm treu untergeben sind. Die sind so dämlich im Hirn, denen kann man nicht mehr helfen.“
„Ich meine nicht nur die.“
„Für alle anderen kann man immer etwas tun. Du erinnerst dich, als wir auf Firestorm getroffen sind. Er hat mir angeboten Helena im Austausch gegen den Incubus freizulassen. Und ich habe langsam Zweifel ob es nicht der richtigere Weg gewesen wäre. Aber naja… Für große Reue ist es jetzt zu spät“, sagte Nathan und richtete sich auf um zum Incubus zu gehen und zu starten.
„Nathan. Pass bitte auf dich auf“, sagte Laura und umarmte Nathan noch einmal, bevor er den Raum verließ und im Hangar erschien. Julian und Ray waren ebenfalls dort erschienen. Es dauerte nicht lange, da waren Ray und Nathan in ihre Mechs, Julian in die Rebellion und Thomas in die Nightmare gestiegen und unterwegs auf ihre Positionen, die sie in der Schlacht einnehmen sollten.