Daniel und Katharina verließen direkt nach der Ankunft auf der Fallen ihre Mechs und fielen sich zunächst einmal erleichtert in die Arme. Kujiro und Drake halfen derweilen dem völlig aufgelösten Shiro das Cockpit der Dragonforce-Überreste zu öffnen. Es war das erste Mal, dass sie eine so emotionale Reaktion bei Shiro sahen und das gab ihnen allen einige Rätsel auf. Erst als die Abdeckung des Cockpits vom Dragonforce abgerissen war und Aimi unbeschadet ausstieg schien Shiros Zustand der Emotionslosigkeit zurück zu kehren.
„Wer hat mich zurück gebracht?“, fragte sie so kalt wie immer und Drake und Kujiro zeigten ohne ein Wort zu sagen mit dem Zeigefinger auf Shiro. „Du hättest mich zurück lassen und nicht wegen mir die Mission gefährden sollen“, sagte sie und machte sich auf den Weg aus dem Hangar. Aimis Reaktion schockierte vor allem Drake, Katharina und Daniel. Kujiro schien das ganze kalt gelassen zu haben.
„O.K. Um das nochmal klar zu stellen, Shiro. Du rettest ihr das Leben und ihre Reaktion darauf ist DAS?“, warf Drake nach einer Weile ein.
„Sie hat nur die Wahrheit gesagt. Anstatt sie zum Schiff zu bringen hätte ich besser den Titanen angreifen sollen“, antwortete Shiro so sachlich wie er die meiste Zeit war.
„Aber, fühlst du denn gar nichts dabei?“, warf nun auch noch Katharina ein.
„Ich existiere nicht um zu fühlen. Gefühle sind Ballast bei meinen Aufgaben“, sagte Shiro bevor er sich ebenfalls aus dem Hangar begab.
„O.K.“, sagte Drake, der nun endgültig verwirrt war. „Diese Ausbildungen bei denen müssen ja echt hart gewesen sein.“
„Shiro verschweigt was. Und das garantiert schon seit einigen Jahren“, sagte Kujiro.
„Ob es was schlimmes ist?“, warf Katharina ein. „Daniel sag auch mal was dazu.“
„Was?“, schrak Daniel auf. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen. Bei Nathan, dem Incubus und diesem Titanen und wie die Mission weiter verlaufen würde. Aber es war eigentlich vollkommen klar. Sie würden den Titanen verfolgen und hätten sogar noch einen Vorteil. Nicht nur darin, dass sie zwei Schiffe hatten, sondern auch einen weiteren zahlenmäßigen Vorteil, denn sie hatten im letzten Gefecht bei weitem nicht alles eingesetzt. Ob das von Kane so vorherberechnet war? Die Schiffe setzten sich langsam in Bewegung, das konnte man vom Hangar aus sehen. Damit sollte also eine größere Verfolgungsjagt beginnen. Zeitgleich mit dem Start der Fallen und der Walls of Chaos, startete von letzterer ein kleinerer Personen-Transporter. Wer genau hinsah konnte das Future Corp.-Banner darauf sehen. Es handelte sich also um den privaten Transporter von Kane. Direkt nach der Landung verließ er den Transporter, sah sich kurz um und ging dann auf Daniel, Drake, Kujiro und Katharina zu.
„Sir, wir... Wir möchten uns für unser Versagen entschuldigen“, sagte Katharina schnell bevor Kane etwas sagen konnte.
„Welches Versagen? Wir haben ihnen schwere Schäden zugefügt und selbst nur wenige bekommen. Ich würde das eher als Erfolg bezeichnen. Dummer Weise kann ich den Triumph nicht selbst miterleben. Der Rat ruft mich zu einer Sitzung. Ich lasse den Faceless überprüfen und dann zur Fallen zur Benutzung überstellen. Die Walls of Chaos wird auch weiterhin den Kampfeinsatz unterstützen“,
„Verstanden“, sagten die Vier fast zeitgleich und Kane stieg wieder in seinen Transporter.
„Na, Klasse. Jetzt haben wir noch so´n Hightechteil, dass keiner benutzen will“, stellte Drake nach einiger Zeit fest.
„Wieso? Ich würde es benutzen“, warf Katharina ein.
„Ich denke eher, dass der Mech an Aimi geht. Die hat gerade keinen“, sagte Kujiro.
„Ich würde ihr meinen überlassen“, sagte nun Katharina und sah fragend zu Daniel.
„Guck mich bloß nicht so an. Da müsst ihr euch untereinander einigen.“
Nathan war in seinem Quartier verschwunden. Es ging ihm mittlerweile alles so richtig auf die Nerven. Jackson und Thomas, die ihre Arbeiten nicht wirklich ernst nahmen und dümmliche Witze machten, während da draußen zwei Schiffe mit voller Feuerkraft waren, die sie verfolgten und jeder Zeit einholen konnten. Wenige Minuten zuvor hatte es einen kleineren Streit darüber gegeben. Er hasste es Kommandant von etwas zu sein. Er hasste die ganze Situation. Die Türklingel riss Nathan aus seinen Gedanken. Laura betrat den Raum und trug ein PDA mit sich.
„Willst du mir auch noch sagen, dass ich am Anfang dieser ganzen Kacke viel besser drauf war? Oder doch noch was anderes?“, fragte Nathan immer noch wutentbrannt.
„Ich hab hier von Jackson die Berichte von den Schäden am Schiff“, sagte Laura ein wenig verängstigt und reichte Nathan das PDA.
„Waffenzielvorrichtungen zerstört, Langstreckensensorik zerstört, Photonen-Türme zerstört. Alles zerstört. Funktioniert überhaupt noch was auf diesem Schiff?“
„Jackson hat das separat unten aufgelistet.“
„O.K. Wir haben zwei Kalamir, eine Graviton-Kanone, einen Vaporator und eine Prisma-Kanone, dazu noch zwei Quantum-Beam-Generatoren, fünf Protonen-Strahler und eine einzige Photonen-Kanone, sowie 25 Torpedo-Werfer und ungefähr 100 Flak-Waffen. Und damit sollen wir wirklich so locker gegen diese beiden Schiffe ankommen, wie Jackson gemeint hat?“
„Nathan, du musst Jackson und Thomas auch verstehen. Sie folgen dir, sie tun ihr Bestes und um das weiter tun zu können ist es nicht so sinnvoll sie dauernd an den Ernst der Lage zu erinnern“
„Wenn man so leichtsinnig an die Sachen ran geht wie die beiden, dann machen sie Fehler und die können mich oder Ray da draußen das Leben kosten. Kapierst du das? Wenn man in einer Lage ist wie wir, dann kann man keine dummen Witze machen, davon dass man sie sich nicht leisten kann, ganz zu schweigen.“
„Jackson und Thomas hatten tatsächlich recht. Die Zeiten in denen du Probleme einfach mit einem sarkastischen Satz beiseite geschoben hast, sind wohl seit langem vorbei. Was ist aus dir nur geworden, Nathan?“, waren Lauras letzte Worte, bevor sie das Quartier verließ.
„EIN ERWACHSENER MANN, NICHT SO EIN KLEINKIND WIE DIESE BEIDEN!“, schrie Nathan ihr noch nach und es war davon auszugehen, dass Laura es noch gehört hatte.
Nachdem festgelegt war, wer den Faceless steuern würde und wer den Ghostdragon, fanden sich Drake, Kujiro, Daniel und Katharina wieder zusammen in einem der Quartiere ein. Weder Shiro noch Aimi ließen sich zu dem Treffen sehen. Was auch immer mit diesen beiden los war, es musste schnell erledigt werden. Alles andere wäre irgendwann vielleicht Lebensgefährlich.
„Was hat Aimi eigentlich gesagt, als du ihr das mit der Mech-Verteilung erklärt hast?“, fragte Drake.
„Mach doch was du willst. Mehr nicht“, antwortete Katharina.
„Dann steht jetzt also fest, dass du im nächsten Gefecht den Faceless steuerst und sie den Ghostdragon?“
„Ich denke schon“, sagte Katharina und eine Weile war es ruhig. „Was das alles wohl zu bedeuten hat?“
„Besonders gesprächig war Aimi noch nie. Und Shiro auch nicht“, stellte Kujiro fest.
„Aber sie sind sich noch nie aus dem Weg gegangen“, warf nun Daniel plötzlich ein. Darauf ging dann niemand mehr ein. Sie wussten nicht womit, denn es war alles gesagt.
„Wir sollten uns wirklich weniger Gedanken über alles Mögliche machen. Dafür werden wir nicht bezahlt“, sagte nun Drake.
„Da hast du wohl recht“, lachte Katharina.
„Ja. Wir sind Soldaten von SOUL. Wir werden nicht zum Denken, sondern zum Kämpfen bezahlt“, versuchte nun Kujiro noch anzufügen und die vorher noch lustige Atmosphäre verflog wieder.
„Leute… Geht´s nur mir hier so, oder haben langsam alle irgendwie wirklich echte Zweifel an dem was wir hier machen?“, warf nun Drake ein.
„Nicht nur dir. Das geht wirklich nicht nur dir so. Glaub mir“, antwortete Kujiro.
„Wie machen wir jetzt weiter? Meutern wir? Oder gehen wir einfach? Ich weiß auf jeden Fall nicht ob ich nochmal da raus kann“, fragte Katharina, während sie hilflos zu Daniel sah.
„Seid ihr alle verrückt? Ihr zweifelt das beste System, dass die Menschheit geschaffen hat an und wollt es verraten. Aber ich glaube weiter daran, das System wird sich selbst regulieren“, sagte Daniel eindringlich. „Ich hab geschworen das System unter Einsatz meines Lebens zu schützen und das werde ich tun. Sei es gegen Nathan Tate, PAIN, Piraten oder andere Verbrecher, denn das System zu schützen heißt die Menschen darin schützen. Und genau das ist es wofür SOUL steht“, fügte Daniel noch an und versuchte die anderen mitzureißen mit seiner Begeisterung. Aber es schien nicht so recht zu funktionieren. Als ihm das klar wurde entschied sich Daniel zu gehen. Er wusste nicht was schlimmer war. Dass nun seine besten Freunde, seine einzigen Freunde am System zweifelten und damit gar nicht seine Freunde waren, oder dass er selbst seine Zweifel hatte.
Trotz einiger Probleme, die Nathan mit Thomas und Jackson hatte, liefen die Reparaturen gut. Tatsächlich schafften es Jackson, Thomas und Jakob ohne weitere Probleme den Incubus zu reparieren und den Undead sowohl zu reparieren, als auch mit dem Energy-Driver nachzurüsten. Es fehlte nur noch der Lucifer, der noch keine Reparaturen erhalten hatte. Sehr bald begannen sie sich nebenbei auch um die Reparaturen des Sprungantriebes zu kümmern. Sobald der funktionierte, hatten sie diese Flucht gewonnen und auch nur so lange musste sie der Raumnebel verstecken. Ray begann sich um eine Kampftaktik für den Ernstfall zu kümmern und Nathan entschuldigte sich endlich bei Thomas und Jackson, die einmal mehr geschafft hatten wahnwitziges in kürzester Zeit zu leisten. Das war es was diese beiden auszeichnete. Und jeden Einzelnen zeichnete eine andere Fähigkeit aus. Helena begann sich jedoch zu fragen, welche das bei ihr war. Lange Zeit wurde ihr von Frost eingeredet, dass es der Kampf, später dann die Musik war, dann kam dieser Bordellbesitzer der ihr etwas anderes eingeredet hatte und jetzt sollte sich wohl beides als falsch heraus stellen. Und alles nur dank Laura. Der Gedanke daran machte sie fertig, so dass sie noch unterwegs in den Hangar in Tränen ausbrach, sich mit dem Rücken an eine Wand setzte und so klein machte wie sie konnte. Was tat sie überhaupt hier? Niemand brauchte sie doch wirklich.
„Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, konnte Helena ausgerechnet Laura fragen hören. Helena entschied sich Laura einfach zu ignorieren. Vielleicht würde sie dann einfach verschwinden. „Komm schon, sprich mit mir. Ich weiß, dass du schon seit langem irgendein Problem hast.“
„Du willst wissen, was mein Problem ist? Das kann ich dir sagen. DU BIST ES!“, schluchzte Helena der daraufhin völlig schockierten Laura entgegen. „Du bist immer so perfekt, scheinst alles zu können. Wenn du in der Nähe bist komm ich mir einfach so nutzlos vor. Ich meine, du kannst singen, Sachen problemlos mit den anderen Reparieren und dazu siehst du auch noch um Welten besser aus als ich. Ich meine, wie soll ich gegen jemanden wie dich überhaupt ankommen? Das geht nicht.“
„Das ist doch quatsch. Es gibt sicherlich Dinge, die du um Längen besser kannst als ich. Ich meine. Setz mich mal in eins von diesen Dingern. Ich wüsste nicht einmal was ich machen soll und meinen Flugschein für Gleiter der Klasse A hab ich bis heute nicht hinbekommen. Und du kannst damit sogar noch kämpfen und das sogar noch genauso gut wie die Jungs. Nathan hat mir da so einiges über dich und deine wahnwitzigen Flugmanöver erzählt, ich hab´s nur nicht verstanden“, sagte Laura und brachte Helena damit sogar zum Lachen. „Und diese Sache mit dem Aussehen, das ist doch alles relativ. Vergiss es doch.“
„Warum das alles, was willst du?“
„Ich will nur deine beste Freundin sein. Du weißt schon, diejenige, die mit dir über alles quatscht, was mit den Kerlen nicht geht.“
„Und du meinst, das könnte mit mir hinhauen?“
„Warum sollte es das denn nicht? Weil du bisher immer so verschwiegen warst? Das kann ich dir austreiben, da bin ich mir sicher. Und jetzt komm schon. Nathan macht uns einen Kopf kürzer, wenn wir nicht bald auftauchen“, sagte Laura und reichte Helena zum Aufstehen die Hand.
Daniel lag diese Nacht wach im Bett. Zu viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, über das System, über Nathan und über ihn selbst. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass neben ihm, in seinen Armen Katharina lag, der es ähnlich erging und ihn so einfach wach hielt. Aber wahrscheinlich lag es doch eher daran, dass sich Daniel wirklich fragte was er da tat. Er kämpfte gegen seinen ehemals besten Freund. Und wieso? Wegen einem Stück Technologie, dass in den Händen von PAIN gefährlich werden konnte? War es nicht in den Händen von SOUL genauso gefährlich? War es nicht in den Händen von Nathan genauso gefährlich? Auch nicht gefiel ihm die Tatsache, dass sein Team sich ebenfalls immer mehr mit diesen neuen Vernichtungswaffen ausrüstete. Es machte Daniel Sorgen und er konnte daher auch Nathans Standpunkt sehr gut verstehen, der aus genau diesem Grund die Technologie nur über seine Leiche zurück geben wollte.
„Daniel? Was denkst du grade?“
„Wenn ich verschwinden wollte, zu Nathan und seinen Leuten wechseln wollte, würdest du dann mit mir kommen?“
„Ich würde überall mit dir hingehen.“
„Auch wenn wir für den Rest unseres Lebens auf einem Schiff leben müssten, immer in Angst, bald von SOUL oder PAIN getötet zu werden?“
„Wie gesagt, würde ich überall mit dir hingehen. Wirklich überall, sogar in den Tod. Und ich denke Drake und Kujiro genauso.“
„Und wenn ich von dir verlangen würde das nächste Gefecht zu kämpfen?“
„Dann würde ich das genauso tun. Daniel, ich vertraue dir. Egal was du entscheidest, ich bin mir sicher, dass es das Richtige ist.“
„Das macht es mir nicht unbedingt einfacher zu entscheiden. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Was ist wenn ich dieses Vertrauen enttäusche und mich falsch entscheide?“
„Das wirst du nicht. Das weiß ich“, sagte Katharina als sie noch näher zu Daniel rückte und ihn küsste. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, antwortete Daniel und die beiden küssten sich ein weiteres mal.
Daniel und Katharina wurden vom schiffsweiten Alarm aufgeweckt. Daniel sprang direkt auf und machte sich bereit für den Start. Katharina streckte sich kurz und sagte dann „Nicht schon wieder“ bevor sie letzten Endes doch das Selbe tat wie Daniel. Beide gingen dann zusammen in den Hangar. Unterwegs trafen sie dann auf Drake und Kujiro, die ohne ein weiteres Wort zu sagen mit ihnen rannten. Das ganze Schiff bereitete sich für das Gefecht vor. Überall rannte Personal durch die Gänge um noch schnell die letzten Abstimmungen für das Gefecht zu beenden. Selbst im Hangar brach dieses Chaos aus. Shiro und Aimi schienen in mitten dessen bereits gewartet zu haben. Als sie den Rest der Staffel sahen, stiegen sie ohne ein Wort zu sagen in ihren Maschinen.
„Und was machen wir?“, fragte Drake nun verwirrt.
„Wir gehen raus und kämpfen. Wir beide zumindest“, sagte Daniel entschlossen.
„Was auch immer“, kommentierte Kujiro als er in seinen reparierten Dracula-Transformer stieg.
„Ich hoffe du weißt auch was du da tust. Einen Freund zu töten ist eine heikle Sache“, sagte Drake als auch er in seinen Mech stieg.
„Daniel. Müssen wir wirklich da raus und kämpfen?“, fragte Katharina, während sie Daniels Hand immer fester hielt. „Willst du wirklich deinen alten Freund töten? Denkst du nicht es gibt einen besseren Weg?“
„Die Möglichkeit mit ihm zu sprechen hat nicht geholfen. In dreifacher Ausführung. Jetzt ist ihn zu töten die letzte Möglichkeit dem für uns und für den Rest des Volks ein Ende zu machen“, antwortete Daniel ihr, während sie langsam immer kräftiger in Tränen ausbrach. „Was ist mit dir?“
„Ich bin mir nur sicher, dass wenn wir jetzt in diese Maschinen steigen, ich dich nie mehr wieder sehen werde.“
„Nathan ist zu sehr geschwächt um uns gefährlich werden zu können. Und wenn er erst beseitigt ist, werden wir beide bei SOUL aufhören und auf Paradise auf einer Insel leben. Das ist ein Versprechen und dazu gehört auch, dass wir uns wieder sehen“, sagte Daniel während er Katharina umarmte und versuchte ihr das Gefühl von Sicherheit zu geben.
„Ist das dein ernst oder sagst du das nur so?“
„Sowas würde ich nie einfach daher sagen“, antwortete Daniel und Katharina küsste ihn schnell.
„Ich liebe dich“, sagte sie bevor sie langsam immer weiter auseinander gingen und letzten Endes in ihre Mechs stiegen. Katharina brauchte eine Weile bis sie ruhig genug war, aber sie aktivierte letzten Endes die Energie-Systeme ihres Mechs und folgte den anderen ins All. In das hoffentlich bald letzte Gefecht.
Nach einer längeren Reparaturzeit am Lucifer betraten die letzten fehlenden Leute rund um Nathan die Brücke, so dass sie alle sehr bald dort versammelt waren. Das Schiff befand sich nun in der Nähe des Nebels, so dass man ihn bereits auf einem Bildschirm sehen konnte. Er hatte eine Farbe in fast allen weiß-blau Abstufungen, die man sich vorstellte. Und für Nathan und seine Leute war es ein Hoffnungsschimmer am dunklen, ewigen Horizont des Weltalls.
„Das ist es also. Unser Versteck“, sagte Ray.
„Es ist auf eine gewisse Art Wunderschön“, stellte Laura fest.
„Das ist wahr“, fügte Helena an.
„Tzzss... Frauen…“, kommentierte Thomas das Ganze. Während dessen sahen Julian und Nathan nur schockiert auf den Raum-Nebel.
„Was ist denn mit euch beiden? Ihr guckt als hättet ihr nen Geist gesehen“, warf Jackson plötzlich ein. Julian erhöhte den Vergrößerungsgrad mit dem der Nebel auf dem Bildschirm zu sehen war. Und jetzt konnten sie es alle sehen.
„Das ist kein Nebel. Das ist ein Eisfeld umhüllt von einer seltsamen Gaswolke“, stellte Nathan fest und damit sank die Stimmung von allen anderen ab. Jakob begann sogar wieder zu schwitzen.
„Was machen wir jetzt?“, versuchte er so gefühlsneutral wie möglich zu fragen.
„Das Schiff trotzdem irgendwie da rein fliegen. Irgendwie wird das schon gehen“, sagte Nathan.
„Aber da sind Eisklumpen, die locker nochmal fünf bis zehn Mal so groß wie unser Schiff sind und es locker zwischen sich zerquetschen können“, warf Jakob nun hörbar in Panik ein.
„Aber genau deshalb können wir darin auch manövrieren“, sagte Jackson und wenige Sekunden danach ging der Alarm los.
„SIE HABEN UNS GEFUNDEN! JETZT STERBEN WIR ALLE!!!“, schrie Jakob auf.
„Ray und Jackson. Ihr werdet an meiner Seite in den Mechs kämpfen“, sagte Nathan schnell.
„Und ich? Ich kann auch kämpfen“, warf Helena schnell ein.
„Nein. Denn du wirst mit Laura in der Nightmare in dieses Eisfeld flüchten. Sie sind nicht hinter meinem Transporter her, sondern viel mehr hinter diesem Schiff und dem Incubus. Sie werden euch in Ruhe lassen.“
„Dann werden wir uns also selbst als Köder anbieten?“, fragte Jackson verwirrt.
„Genauso ist es. Wenn wir intelligent handeln und alles gut aufeinander abstimmen können wir ihnen in den Nebel entkommen“, antwortete Ray an Nathans Stelle.
„Noch zehn Minuten bis sie eintreffen“, sagte Julian und Nathan, Jackson und Ray, sowie auch Laura und Helena machten sich auf den Weg in die gewaltigen Hangar-Räume der Eternal Darkness.