„Wie lange ist es nun schon her, dass wir beide uns alleine Gegenüberstanden? Ein Jahr? Zwei Jahre?“, fragte Daniel.
„Es sind genau acht Jahre.“
„So viel Zeit ist vergangen und du hast immer noch deine Einstellung zu dem was wir von SOUL tun nicht geändert, selbst wenn es das Leben einer jungen Frau und meins gleich dazu zerstört.“
„Zumindest seid ihr beide noch am Leben.“
„Die Frage ist nur wie lange noch. Und aus genau dem Grund, werde ich das tun, was ich schon bei unserer ersten Begegnung hätte tun sollen. Ich werde dich töten.“
"Bevor du das versuchst, will ich dass du weißt, wen DU getötet hast, als du zugelassen hast, dass mein Transporter beschossen wird. Sie war für uns alle eine emotionale Stütze, hat einfach nur ihre Musik leben wollen und hätte es zu vielem bringen können. Klingelt da bei dir was? Ich hoffe es, denn die Person, die du auf dem Gewissen hast ist Laura!"
„Katharina hatte es noch gesagt, bevor du sie zu dem gemacht hast, was sie jetzt ist. Es war ein Unfall.“
„HALT´S MAUL!“, schrie Nathan plötzlich während er die Armpanzerung zu den Puls-Werfern transformierte und sie auf den Enforcer richtete.
„HALT DU´S DOCH!“, schrie Daniel noch zurück bevor Nathan zu Feuern begann. Und erst jetzt wich Daniel zur Seite und das mit einer Geschwindigkeit, die so hoch war, dass es Nathan kurzzeitig schockierte. Dann gab Daniel vollen Vorwärtsschub und raste mit dem Enforcer direkt auf den Incubus zu. Als er in Schlagweite war zog Daniel eine der vier Nah-Kampf-Waffen, welche zu einem gewaltigen Energie-Schwert wurde und schlug in äußerst hoher Geschwindigkeit von unten nach oben zu. Nathan wich um wenige Millimeter nach hinten und blockte den darauf folgenden Schlag von oben nach unten mit einer Energie-Klinge am Arm, dann stießen sich beide wieder ab und Nathan nahm den Enforcer weiter mit den Puls-Werfern unter Feuer. Daniel wich ein weiteres Mal zur Seite und baute in dem anderen Arm einen Feuerball auf, der sich als ganzer Feuerstrahl heraus stellte. Nathan gab Schub nach unten und ging direkt auf den Enforcer mit seinem eigenen riesigen Schwert los. Daniel stürmte ebenfalls mit vollem Schub auf Nathan zu. Als die beiden Schwerter aufeinander trafen bildete sich kurz ein heller Lichtblitz und auch als die beiden sich abstießen und das Ganze noch einmal versuchten, endete das Ganze mit dem Zusammentreffen beider Schwerter und einem kurzen Lichtblitz.
„Sieh dich an Nathan. Du stehst mir alleine gegenüber und hast nicht die geringste Chance. Bald ist die Rache mein!“, schrie Daniel als er kurz zurück wich, sein Schwert verstaute und den Incubus dann mit vollem Schub rammte. Dabei beschleunigte er beide Mechs in extremem Maße, so dass sie sehr bald beide in den Nebel rasten. Sehr plötzlich und durch den blauen Raumnebel kaum zu erkennen krachte etwas in einen der enormen Eisbrocken. Es handelte sich dabei um den Incubus und den Enforcer, wobei der Incubus zuerst mit dem Eis kollidierte. Ein kleinerer Krater entstand an dieser Stelle und Risse zogen sich durch den gesamten näheren Bereich des kilometergroßen Eis-Fragments. Daniel stieß sich schnell nach hinten ab und begann dort in einer der Hände eine gewaltige Energie-Kugel aufzubauen, die in einem noch einmal doppelt so großen Energie-Strahl endete. Nathan richtete den Incubus schnell auf und wich nach oben. Der Strahl traf stattdessen den Eisblock und sprengte ihn in mehrere kleinere Fragmente, die zusätzlich in Rotation und Bewegung versetzt waren und nun mit anderen Eisbrocken in der Umgebung kollidierten. Heraus ragende Teile splitterten einfach ab und spießten andere Eisfragmente in der Umgebung auf. In mitten dessen führten Daniel und Nathan einen Nahkampf mit ihren beiden fast mechgroßen Schwertern, so lange bis Nathan sich entschied zurück zu weichen und Daniel ein weiteres Mal mit den Puls-Werfern unter Feuer nahm. Dieser wich nach oben und feuerte aus jedem der fünf Finger der mechanischen Hand seines Enforcers einen mittelgroßen Energie-Strahl. Sowohl die Puls-Kanonen, als auch die Strahlen verfehlten ihr Ziel und schlugen in weitere Eis-Fragmente ein, welche daraufhin wieder in noch kleinere Stücke zersplitterten. Nathan zog nun schnell wieder sein Schwert und schlug von links nach rechts damit zu, aber Daniel war mit dem Enforcer einfach zu schnell, so dass er ohne weitere Probleme nach hinten ausweichen konnte, wo er in einer Hand eine Energie-Kugel und in der anderen eine Feuerkugel aufbaute.
„Die Macht der Energie und der Pyrokinese. in meinen Händen“, murmelte Daniel noch bevor er beides als Strahlen auf den Incubus abfeuerte. Nathan wich schnell nach hinten und dann nach unten aus, wo er sich versuchte hinter einem Eisbrocken zu verstecken. Die beiden Strahlen trafen in der Mitte aufeinander und verbanden sich zu etwas, dass aussah wie blaue Flammen und diese waren es auch, welche die Größte der drei Explosionen hinterließen. Jetzt hatte Daniel sie verstanden. Die Hauptfähigkeit seines Mechs bestand darin energieförmige und pyrokinetische Angriffe zu einem zu verbinden und sowohl die eine, als auch die andere Wirkung damit zu erzielen. Nun, nachdem Daniel das wusste, war Nathan verloren. Dessen war Daniel sich zumindest sicher.
Es hatte eine Weile gedauert, bis die Vorbereitungen getroffen waren, aber letzten Endes wurde Katharina in einen Bereich für Operationen transportiert. Dabei mussten sie sowohl vorsichtig als auch schnell sein. Vorsichtig, da sie ein zu grobes Vorgehen weiter verletzen konnte und schnell, da man nicht wusste, wie lange sie das trotz aller lebenserhaltenden Maßnahmen noch aushalten konnte. Man legte sie auf dem Bauch ab, da der Operationsbereich im Rücken lag. Ganze fünf Chirurgen arbeiteten an diesem hochkomplizierten Eingriff und jeder davon ließ sich von zwei Helfern unterstützen. Und so begann der Hauptarzt den Rückenbereich zu öffnen. Alleine das überstieg den Grad dessen was Drake ertragen konnte. Es war einfach zu spannend für ihn und außerdem stand er nur im Weg rum, weshalb er sich entschied die Krankenstation zu verlassen und draußen zu warten. Selbst einem Menschen seines Kalibers waren nun alle Scherze vergangen und das obwohl er es sonst schaffte über den Tod von hunderten Soldaten in einer großen Schlacht noch zu lachen. Aber meistens kannte er keinen einzigen davon und dann nur flüchtig. Dies war das erste Mal, dass es jemanden von seinem Team direkt getroffen hatte. Das nahm ihn mit. Mehr als Drake jemals zugeben wollte. Und wofür war das alles geschehen? Um ein System zu schützen in dem das eigene Volk abgeschlachtet wurde. Drake hatte einen Entschluss gefasst. Wenn das alles vorüber wäre würde er bei SOUL aufhören. Egal was er dann tun würde, bei SOUL würde er nicht mehr arbeiten. Dessen war er sich nun mehr als nur sicher.
Nathan hielt sich immer noch hinter einem Eisfragment versteckt. Was war das gerade eben gewesen? Blaue Pyrokinese? So etwas hatte Nathan noch nie zuvor gesehen. Pyrokinese und Energie, die sich verband und die Wirkung potenzierte. Das machte Daniel nicht ungefährlicher. Nathan hatte jedoch sein Ziel immer noch klar vor Augen. Das Ende von Daniel war für ihn die höchste momentane Pflicht und aus genau dem Grund verließ Nathan sehr bald sein Versteck und nahm den Enforcer direkt mit der Photonen- und der Quanten-Kanone unter Feuer. Daniel wich jedoch schnell zur Seite und ließ einen weiteren Feuerstrahl auf den Incubus los, bevor der wie zuvor auch eine Feuer und eine Energie-Kugel zusammen führte. Das ganze verband sich wie erwartet zu etwas, was wie eine blaue Feuerkugel aussah und ohne weitere Umwege feuerte Daniel das ganze ab. Obwohl Nathan zur Seite wich begann ein geringer Teil der Oberfläche des Incubus zu schmelzen, so viel Hitze strahlte das Gebilde ab. Und als es in den Eiskristall hinter den beiden einschlug, zerriss es ihn vollständig. Die unzähligen kleinen Splitter regneten in alle Richtungen, so dass Nathan ihnen sogar ausweichen musste. Zeitgleich dazu zog Daniel einen der beiden Stäbe auf dem Rücken des Enforcers und setzte ihn wie eine Energie-Sense ein. Nathan flog nach oben und blockte dort einen Schwertschlag von Daniel mit seinem eigenen Schwert.
„Wieso hast du Laura getötet? Sie hatte dir doch nichts getan!“, sagte Nathan durch die Kommunikations-Anlage, während er die Sense mit dem anderen Schwert abfing.
„Zum dritten Mal... Es war ein Unfall!“, sagte Daniel als er zurück wich und ein Feuer aus vielen kleinen Energie-Projektilen auf Nathan los ließ. Nathan schützte sich mit den Energie-Flügeln und feuerte mit den Tachyon-Blastern, bevor er die Klingen-Drohnen startete.
„Ich weiß... ABER EIN UNFALL DEN DU VERSCHULDET HAST!!!“, schrie Nathan ihm plötzlich entgegen als die Drohnen hinter dem Eis auftauchten und den Enforcer mit Strahlen-Kanonen unter Feuer nahmen, denen Daniel mehrfach zur Seite und nach oben auswich. „Laura hatte niemals etwas bösartiges im Sinn. Sie wollte nicht einmal wirklich mit uns mit. Das System hat sie dazu gezwungen. Sie wollte nur ihre Musik machen und war darin talentiert. SIE HATTE ES EINFACH NICHT VERDIENT ZU STERBEN!!!“, schrie Nathan bevor er mit dem Schwert zuschlug, aber nur auf das von Daniel traf.
„Und was ist mit Katharina? Sie hat auch nicht verdient was sie bekommen hat“, sagte Daniel als er nach hinten wich.
„Sie war bei SOUL. Alleine deshalb ist sie selbst schuld daran. Sie hatte ihr Schicksal von Anfang an gewählt“, antwortete Nathan ihm, als sie beide einen weiteren Angriff starteten und sich ihre Schwertschläge gegenseitig blockierten.
„Sie war niemals für das Schlachtfeld oder auch nur die Militärpolizei geeignet. Dafür war sie einfach eine viel zu liebenswerte Person und jetzt, wird sie sterben, durch deine Schuld.“
„Lass mich mit deiner beschissenen Schlampe endlich in Ruhe!“, schrie Nathan, als er sich zurück zog und die Drohnen einen weiteren Angriff starten ließ. Dieses Mal schützte Daniel sich jedoch mit einer Energie-Kugel um den Mech.
„ICH WERDE DICH TÖTEN!!!“, schrie er als sich die Energie-Kugel wie eine Schockwelle weiter ausbreitete und die Klingen-Drohnen vernichtete. „ICH BRING DICH UM, NATHAN!!!“, setzte er noch nach während er ähnlich wie Kane zuvor beim Faceless beide Stabwaffen zu einer einzigen riesigen Energie-Sense kombinierte und damit auf Nathan zustürmte.
„UND ICH WERDE DICH TÖTEN!!!“, schrie nun Nathan als auch er mit beiden Schwertern auf Daniel zustürmte. Eine weitere gewaltige Schockwelle bildete sich als die Waffen aufeinander trafen, welche weitere Eisbrocken in der Umgebung einfach zu verglichen winzigen Fragmenten zerfetzte.
Jacksons letztes Zusammentreffen mit einem Mädchen in einer solchen Form war nun schon einige Monate her. Das lag vor allem daran, dass er sich alleine mit fünf anderen Kerlen und gerade einmal Helena und bis vor kurzem noch Laura auf einem superschweren Titan aufhielt. Umso aufgeregter war er darüber, denn er wusste nicht wann er das nächste Mal ein anderes Mädchen antreffen würde. Er war sogar so aufgeregt, dass er gegen die Tür klopfte anstatt die Türklingel zu benutzen, wie es normale Menschen taten. Niemand öffnete und das machte Jackson sorgen, so dass er nach drei weiteren Versuchen die Klingen zu verwenden einen echten Klopf- und Klingelterror begann, so lange bis Helena die Tür öffnete.
„Was ist denn mit dir los? Hast du wieder geweint?“, fragte Jackson direkt als er Helena ins Gesicht sehen konnte, denn man konnte es ihr ansehen. Direkt darauf begann Helena ein weiteres Mal in Tränen auszubrechen. Sie versuchte noch dagegen anzukämpfen, aber als Jackson sie umarmte und sie zu sich zog, vergas sie das einfach. „Ist schon in Ordnung. Nur weil ich fast ein Drittel größer und breiter bin, musst du nicht irgendwas beweisen. Hey, ruhig… Ganz ruhig... Du bist hier sicher, ich passe auf dich auf.“
„Ich schon. Aber Laura nicht. Eigentlich war ich in der Schusslinie und sie ist gestorben um mich zu retten. Ich bin daran schuld. Dabei wäre es besser andersrum gewesen. Ich hätte bei ihrer Rettung sterben sollen.“
Jackson schreckte bei dieser Aussage auf. Dann packte er sie an den Schultern und hielt sie vor sich, so das er ihr direkt in die Augen sehen konnte, wenn er so eindringlich wie möglich mit ihr sprach.
„So darfst du auf keinen Fall je wieder denken.“
„Aber alles was ich kann, konnte Laura 1000 mal besser als ich.“
„Das ist völlig egal. Du bist ein Mensch. Sei stolz darauf. Du bist es genauso wert hier zu sein und zu leben wie Ich, Thomas, Jakob, Ray, Julian, Nathan und genauso wert wie Laura es war. Und sie wusste das. Deswegen hat sie dich gerettet, deswegen nimm dieses letzte Geschenk von ihr noch an und lebe.“ Jackson war sich sicher, dass er alles mit jedem Wort nur noch schlimmer machte und diese Vermutung bestätigte sich für ihn als Helena ein weiteres Mal in Tränen ausbrach. Aber was sie von ihm dachte, war jetzt völlig egal. „Versprichst du mir nie wieder sowas zu denken?“, fragte er nun so freundlich er konnte, während er so sanft es seine Arbeiterhände zuließen über ihre Wange strich und ihre Tränen aus dem Gesicht wischte. Helenas schnelles, hektisches nicken sollte ihm fürs erste als Antwort reichen. Dann drehte Jackson sich zur Tür um.
„Wo willst du hin?“
„Dir ein paar Tage oder Wochen Zeit geben. Du bist noch nicht bereit. Und bis du es bist, werde ich auf dich warten.“
Nathan wich einem weiteren Schwertschlag von Daniel aus und startete die Bat-Drohnen. Daniel seinerseits ließ einige Pyro-Energie-Bälle auf den Incubus los, während er dem Puls-Kanonen-Feuer der Drohnen zur Seite auswich und zwei der beiden Schwerter zog, von denen eines zum Energie- und eines zum Feuerschwert wurde. Damit blockte Daniel die darauf folgenden Schwertschläge von Nathan. Dann ließ er die Schwerter plötzlich los und richtete die Handfläche seines Enforcers auf den Kopf des Incubus, wo er einen Feuerball aufbaute und versuchte ihn aus nächster Nähe abzufeuern. Nathan ließ jedoch ebenfalls seine Schwerter einfach los und bog mit dem Arm des Incubus den des Enforcers nach oben, so dass der Feuerball wiederum nur in einen Eisbrocken einschlug. Während Daniel den anderen Arm des Incubus packte um ihn zu demobilisieren formierte Nathan die Bat-Drohnen um den Enforcer. Als er jedoch angreifen wollte gab Daniel vollen Schub und beide Mechs krachten durch die enorme Beschleunigung durch ganze vier Eis-Brocken, drehten sich mehrmals um die eigene Achse und blieben dann an einem weiteren Eis-Fragment hängen. Der Incubus schlug dabei mit dem Heck als erster ein. Der Enforcer packte mit einem Arm den Torso-Panzer des Incubus und riss ihn mit aller Kraft einfach ab, während er mit der anderen Hand nach einem der beiden Stäbe griff und eine Spitze aus Energie ausfuhr, so dass die ganze Waffe zu einem Speer wurde. Wieder einmal war es eine Schachmatt-Situation für Nathan. Jetzt war er ganz der Gnade von Daniel ausgeliefert, der nun nur noch den Speer durch das Cockpit rammen musste. Plötzlich meldete sich jedoch bei Daniel ein Annährungsalarm. Ein weiteres, wenn auch kleineres Eisfragment bewegte sich auf das zu auf dem die beiden kämpften und drohte beide Mechs zwischen sich zu zerquetschen. Bevor das geschehen konnte startete Daniel nach oben. Nathan dagegen nach unten. Beide schafften es dem schweren Schicksal zu entkommen, bevor das kleinere Eisfragment mit dem größeren kollidierte und sie beide zersplitterten. Während Daniel sich mit einer Energie-Kugel vor den teils schnellen, spitzen Bruchstücken schützen konnte, musste Nathan ihnen allen einzeln ausweichen und wurde dabei von einem stumpfen Bruchstück direkt am Cockpit getroffen und nach hinten geschleudert. Nicht nur, dass die Panzerung verbogen wurde und Nathan ein gutes Stück entgegen kam, der Incubus drohte gegen einen weiteren Eisbrocken zu krachen und dort zerquetscht zu werden. Nathan baute schnell eine Energie-Klinge am Arm des Incubus auf und zersägte das Eis vor sich, bevor er seinen Mech abfing. Wenige Millimeter vor einer Kollision. Dabei war ihm Daniel entgangen, der nun über dem Incubus mit der gewaltigen Energie-Sense herab stürzte und dabei zuschlug. Nathan wich so weit zurück wie es noch möglich war und krachte in das Eis, vermied aber so, dass die Sense ihn selbst traf. Der vordere Teil des Incubus wurde jedoch um einen recht tiefen, vertikalen Spalt von Kopf bis Beinansatz erweitert. Die Cockpitpanzerung wurde dabei völlig abgerissen, so dass Nathan selbst nun völlig frei zugänglich für weitere Angriffe war. Bevor Daniel jedoch ein weiteres Mal zuschlagen konnte, zertrennte Nathan mit zwei Energie-Klingen die Sense und die Bat-Drohnen formierten sich um den Enforcer. Die anfänglich erwartete Schachmattsituation für Daniel wendete sich jedoch schnell wieder, als er mit einem Pyro-Energetischen Flak-Feuer um sich schoss und die Drohnen vernichtete bevor sie Feuern konnten. Dann zog er schnell eine weitere Nah-Kampf-Waffe, welche sich als riesiges pyro-energetisches Schwert heraus stellte und schlug von oben nach unten zu, womit der den rechten Arm des Incubus abtrennte. Als er nun einen weiteren Energieball auf den Incubus aus nächster Nähe abfeuern wollte, sah er sich mit einer weiteren Eiskugel hinter sich konfrontiert, so dass Daniel sehr bald nach oben auswich und Nathan völlig seinem Schicksal überließ als die beiden Eis-Gebilde miteinander kollidierten und Nathan, sowie seinen Mech eigentlich zwischen sich zerquetscht haben mussten. Daniel begann zu lachen. Er hatte soeben Nathan besiegt. Endgültig. Zumindest dachte er das. Nathan war ähnlich wie letztes Mal nach unten entkommen anstatt nach oben. Er begann die Schäden an seinem Mech zu überprüfen. Die Prisma-, sowie die Quanten- und Photonen-Kanonen waren zerstört, die kleinen Drohnen waren zerstört, ein Arm fehlte völlig, was den Verlust von zwei Puls-Werfern bedeutete und das Cockpit war nach vorne hin offen. Ab jetzt musste Nathan mehr denn je aufpassen was er tat. Daniel sah während dessen auf sein Gravidar und stellte es auf optische Sensoren um, da alles andere im Nebel gestört wurde. Der Optische Sensor zeigte ihm ungefähr fünf Objekte die er als Mech identifizierte und zwei die er als die Eternal Darkness identifizierte. Verursacht durch die vielen Reflektionen des Lichtes an den Eisbrocken. Und auch wenn Daniel so keine Positionen feststellen konnte, erkannte er dennoch, dass Nathan noch am Leben war.
„Ich dachte du wolltest mich töten Nathan. DANN KOMM HER DU FEIGES STÜCK DRECK!!!“, schrie er durch das Kommunikations-System während er sich auf die Suche machte.
Es war nun schon mindestens zwei Stunden her, dass Drake etwas von Katharinas Operation gehört hatte. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Und obwohl es beinahe ewig zu dauern schien, blieb Drake vor dem Operationsraum der Krankenstation sitzen. Er kämpfe sich durch, gegen alle Panikzustände und Bedürfnisse zu Verschwinden. Plötzlich öffnete sich die Tür. Es war der leitende Arzt.
„Und was ist jetzt?“, fragte Drake schnell und hektisch.
„Sie ist völlig außer Lebensgefahr. Unsere Behandlungen verliefen besser als ich erwartet hatte. Seit einer Stunde ist ihr Rückenmark in Ordnung und seit gerade eben sind die anderen Verletzungen regeneriert. Noch ca. zehn Minuten dann können wir sie aus ihrem Komatösen Zustand erwecken. Dann wird sie ganz die Alte sein.“
Beinahe außer sich vor Freude stürmte Drake zur nächsten Kommunikationsanlage und versuchte Daniel zu erreichen. Es war ihm jedoch nicht möglich. Außer Störgeräuschen bekam er keine Rückmeldungen und selbst eine Rekalibrierung schien völlig nutzlos. In der Zeit machte der Arzt seine Ankündigungen war und weckte Katharina auf. Noch etwas verwirrt und schockiert begann sie sich um zusehen. Sie suchte nach Daniel, aber fand ihn nicht nur Drake war da und der trat in genau dem Moment wutentbrannt gegen die Kommunikations-Konsole und brach dann in Tränen aus.
„Drake was ist los? Und wo steckt Daniel?“, fragte Katharina ihn.
„Daniel? Der ist da draußen und versucht gerade seinen alten Freund zu töten!“, brachte Drake noch raus, sehr zu Katharinas Schock, denn genau das war es was sie nicht wollte und niemals gewollt hätte. „Ich hab ihn versucht zu erreichen, aber wenn er in dem Raumnebel ist und dort kämpft, ist es unmöglich zu ihm durch zukommen. Aber es gibt eine Lösung“, stellte Drake nun viel ruhiger als vorher fest. „Doc... Was meinen sie? Kann ich sie mitnehmen?“
„Ich weiß ja nicht so recht, sie ist gerade erst…“
„Es geht hier um Leben und Tod!!!“ schrie er den Arzt an, der lediglich schockiert nickte. Ohne Katharina, die gerade die nötigste Kleidung trug um nicht nackt durch das Schiff zu rennen, Zeit für irgendetwas zu geben nahm Drake sie mit in den Hangar, wo er ohne zu fragen mit ihr einen der beschädigten Mechs nahm und startete. Nun zählten Sekunden um entweder Daniels Leben oder das von Nathan zu retten, vorausgesetzt es wäre nicht schon längst zu spät.
„Flucht wird dir auch nichts helfen, Nathan. Ich werde nach dir suchen und dich dann töten, genauso wie du es mit Katharina getan hast“, sagte Daniel während er weiter durch das Eisfeld flog und sich umsah. Nathan hatte sich derweilen einen sicheren Platz gesucht, wo er über seine weitere Taktik nachdenken konnte. Er sah sich um und überlegte wie er die Umgebung als Schutz nutzen konnte. Aber eines musste selbst Nathan sich nun eingestehen. Die Chancen standen wirklich nicht gut. Und dennoch. Daniel hatte Laura sterben lassen und das würde er ihm niemals vergeben.
„Ich hab dir schon mal gesagt, dass du mich mit deiner dämlichen Schlampe in Ruhe lassen sollst“, sagte Nathan nun, während auch er sich aus seiner Deckung begab.
„So hast du es immer gemacht, wenn dir die Argumente ausgegangen sind. Man solle dich in Ruhe lassen, ansonsten würdest du Gewalt gebrauchen. Und aus genau dem Grund ist dieses System richtig. Es verurteilt Leute wie dich!“
„Und übt regelmäßig Gewalt an Unschuldigen aus!“
„Nur weil deine genauso kriminelle Freundin krepiert ist, ist das kein Grund das System zu verteufeln.“
„Sie war auch deine Freundin. Zumindest hat sie sich immer um dich gekümmert, wenn es dir dreckig ging, wegen deinem Alten.“
„Und dann ist sie einfach verschwunden als ich sie gebraucht habe und nur um Musik zu machen. Genau wie du einfach verschwunden bist. Katharina war der einzige Mensch dem ich wirklich etwas bedeutete und du hast sie einfach umgebracht. Deshalb muss ich das selbe mit dir machen, sonst kann ich nicht mehr ruhig schlafen. Nie mehr in meinem Leben“, sagte Daniel während er um eine Ecke bog und direkt auf Nathan traf. „Da bist du ja. Aber nicht mehr lange“, fügte er nun an und feuerte eine Energie-Kugel auf den Incubus. Nathan wich nach oben aus und raste an der Oberfläche des Eisbrockens entlang, wo er mit den übrigen Puls-Werfern feuerte. Daniel schützte sich jedoch einfach mit der Energie-Kugel und jagte Nathan nun einen Feuerstrahl, der von blauen Blitzen umrundet wurde entgegen, verfehlte jedoch sein Ziel. Plötzlich stoppte Nathan einfach und baute Energieklingen an beiden Beinen des Incubus, sowie am Arm auf mit denen er mehrfach nach dem Enforcer schlug. Daniel wich schnell nach hinten und blockte die Klinge am Arm mit einem der beiden riesigen Schwerter ab. Nathan nutzte jedoch diese Möglichkeit um die beiden Schwerter mit den Klingen an den Beinen zu zersägen. Daniel baute nun einen weiteren pyro-energetischen Ball auf.
„ICH WERDE DICH TÖTEN NATHAN!!!“, schrie er wieder als er feuerte. Nathan wich jedoch schnell zur Seite und schlug mit einer Energie-Klinge am Bein des Incubus zu, als plötzlich an den beiden Kegelgebilden an den Armen des Enforcers pyroenergetische Klingen in vier Richtungen ausfuhren. Zeitgleich begannen die Kegel zu rotieren. Damit war es Daniel nicht nur möglich die Klinge abzublocken sondern auch noch das Bein des Incubus abzutrennen. Als er mit dem anderen Rotor zuschlug wich Nathan nach hinten. Daniel folgte ihm und rammte ihn durch weitere Eisklumpen in die selbe Richtung zurück aus der die Beiden in den Nebel geflogen waren.
Mittlerweile waren Drake und Katharina nicht mehr weit vom Nebel entfernt. Drake versuchte immer noch Daniel zu erreichen, obwohl er genau wusste, dass er das nur konnte, wenn sie ebenfalls im Nebel wären. Umso schockierter waren sie beide als plötzlich der Enforcer und der Incubus aus dem Nebel schossen. Die Energie-Flügel des Incubus waren mittlerweile durch die vielen Kollisionen mit Eisbrocken abgerissen. Es war Nathan unmöglich das Ganze noch zu seinen Gunsten zu entscheiden. Das war ihm klar als Daniel nach hinten zurück wich und aus dem Kampfrotor eine einzige pyroenergetische Klinge wurde.
„Scheint so, als würde ich am Ende doch bekommen was ich wollte“, sagte Daniel während er zu einem Stich ausholte.
„Ich werde Laura nicht hängen lassen. ICH BRING DICH UM!!!“, schrie Nathan als auch er zu einem Stich mit der Energieklinge ausholte. Fast synchron schrien sie beide als sie den schnellsten möglichen Schub gaben und aufeinander zurasten. Es trennten sie nur noch wenige Meter. Dann konnte Daniel sie hören. Er konnte Katharina durch die Kommunikations-Anlage schreien hören und auch kurz durch das Kommunikations-Fenster sehen. Sie war am Leben, sie hatte das unmögliche geschafft. Damit war das alles vollkommen sinnlos. Es gab keinen einzigen realen Grund mehr für ihn Nathan zu töten. Gerade einmal zwei Meter vorher brach Daniel glücklich wie wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nicht seinen Angriff ab und sah zum Kommunikations-Fenster. Plötzlich durchschlug blaue Energie das Cockpit und auch Daniel selbst am Bauch. Blut spritze gegen die hintere Cockpitwand und beschmierte sie fast vollständig, als Daniel vor Schmerzen aufschrie. Nathan hatte seinen Angriff nicht wie Daniel beendet. Er hatte ihn ausgeführt, sehr zu Drakes und Katharinas Schock hatte Nathan den Angriff durchgeführt. Zunächst brach Daniel in Tränen aus, dann Katharina und Drake. Der Schmerz war nur von kurzer Dauer. Seine Sicht verschwamm langsam und trotz allem kam da langsam dieses Glücksgefühl in Daniel auf.
„Es war ein Unfall. Es war alles nur ein Unfall“, sagte er schwach über die Kommunikations-Leitung zu Nathan, der das Ganze nur ab nickte, bevor Daniel die Verbindung trennte.
„DANIEL, GEH NICHT! BLEIB BEI MIR!!!“ schrie Katharina unter Tränen noch bevor Daniel etwas sagen konnte.
„Ich liebe dich“, murmelte Daniel einfach als Letztes bevor er die Augen schloss und sich dem Tod hingab. Nathan riss die Energie-Klinge nun nach oben und zerteile den Enforcer genau am Reaktor. Er konnte nicht zulassen, dass es stärkere Mech-Modelle als seines außerhalb seines Teams gab. Mehrere kleinere Explosionen zerrissen den Enforcer langsam, bevor sich zwei Schockwellen bildeten und eine letzte gewaltige Kugelförmige Explosion die letzten Reste des Mechs vernichtete. Katharina schrie mehrfach unter Tränen „NEIN!“ aus, bevor sie immer leiser „Das ist nicht wahr“ murmelte. Drake erkannte jedoch den ernst ihrer Situation und zog sich trotz Katharinas lautstarkem Protest zurück. Nathan lachte. Er lachte wie er noch nie in seinem Leben gelacht hatte und das obwohl er auf den Boden des Cockpits sah. Es war kein verstandloses Lachen. Es war ein freudiges Lachen.
„Laura. Ich hab´s geschafft. Ich hab ihn umgebracht, nur für dich“, sagte er als er lächelnd den Kopf hob und sein Gesicht im Licht zeigte. Er war entspannt wie schon seit langem nicht mehr. Er begann wieder zu lachen, während ihm gleichzeitig Tränen aus den Augen liefen. Tränen des Glücks aber auch Tränen der Trauer und der Verzweiflung.