Die Blockade des Kalino-Gürtels war mittlerweile aufgestellt. Dieses Asteroidenfeld war zwangsweise ein Weg für PAIN wenn sie den direkten Kurs zur Erde genommen hatten und selbst wenn sie den Gürtel per Sprungantrieb hinter sich lassen würden, wüsste die Flotte von SOUL dies vorher und könnte sie einfach abfangen. Zwischen den Felsen waren Generatoren, die den Sprungantrieb stören sollten aufgestellt und diese wurden aktiviert, direkt nachdem das Kommando-Schiff, ein weiterer Titan der Chaos-Klasse zur Truppe gestoßen war. Die Blockade bestand aus etwas weniger Schiffen als das Gegenangriffs-Kommando, welches weit hinter den Frontlinien versteckt aufgestellt wurde. Die Größe dieser Flotte belief sich auf 354 Schiffe. Aber Kirk Black hoffte, dass das genügen würde um einen feindlichen Angriff zurück zu schlagen. Er betrat die dreistöckige Brücke seines Schiffes und platzierte sich an jenem Holoprojektor, der ihm die Übersicht über das Schlachtfeld zeigen sollte. Es dauerte nicht allzu lange und unterhalb des Asteroiden-Gürtels öffneten sich unzählige Sprungtore, durch die sich die PAIN-Schiffe sammelten. Sehr zu Kirk Blacks Schock waren es insgesamt 220 Schiffe und weitere 100 Anti-Schiffs-Mechs.
„Schickt unser Ultimatum ab“, sagte er und einer der noch recht jungen Brückenoffiziere tat genau das.
„Sir, sie haben unser Ultimatum abgelehnt.“
Genau wie es zu erwarten war. Sie gingen in die strategisch beste ihnen mögliche Position und würden weiter vorstoßen. Aber genau aus diesem Grund waren die Schiffe von SOUL hier platziert worden.
„Es geht also los“, murnelte Kirk Black noch kurz. „Kampfsysteme aktivieren. Alle Jäger und Mechs starten. Direkten Abfangkurs auf die PAIN-Schiffe“, rief er anschließend. Die Schiffe gaben direkt vollen Schub und flogen auf die Feinde zu. Während dessen fuhren aus den Türmen die entsprechenden Geschütze aus und Schilde blitzten kurz auf bei der Aktivierung. Plötzlich startete ein einziger Schwarm aus Jägern aus den Schiffen von PAIN, während diese ihren Kurs wechselten. Auch bei SOUL starten Jäger und Mechs, aber nicht im selben Maße wie es bei PAIN geschah. Es schien fast so als wären sie sich längst im klaren darüber gewesen, dass sie dieses Gefecht führen mussten.
„Direkter Sturmangriff!“, schrie Kirk Black plötzlich als er sich mit der Unmenge an Gremlin-Jägern konfrontiert sah. Die Vampires flogen ihnen entgegen und nahmen sie beinahe todesmutig unter Feuer. Noch während die ersten Gremlins explodierten fegten die Strahlen der Kalamir-Geschütze einen Großteil der Vampires weg und trafen auf die Schilde der Titanen. „Energy-Driver auf Flak-Feuer einstellen. Raketen laden und ohne Kommando feuern!“
Es dauerte nicht lange bis ein einziges Inferno aus unzählbar vielen Raketen auf die Schiffe von PAIN los ging. Einige davon schlugen in Jäger ein und rissen sie mit sich. Andere wiederum schlugen in die PAIN-Schiffe, oder wurden von deren Flak-Waffen zerfetzt. Die Flotte begann die gesamte Feuerkraft auf einen Flottenteil von SOUL zu konzentrieren. Eine der Grim-Klasse-Fregatten wurde dort von Vaporatoren in Stücke gerissen. Mittlerweile waren die Gremlin-Jäger in Feuerreichweite und griffen an. SOUL reagierte sofort mit einem beinahe undurchlässigen Flak-Feuer darauf, während die Mechs weiter starteten. Einer der Gremlins wurde von einem Energie-Projektil an der Seite getroffen und krachte in einen Cerberus-Mech, der gerade gestartet war. Während dessen feuerte das Hauptschiff der SOUL-Flotte die Transphasen-Kanone ab und traf einen Dreadnought von PAIN, der stückweise von der Verzerrungen verbogen und zerrissen wurde, so lange bis der Reaktor brach und das Schiff in einer gewaltigen Explosion verging. Während alle dem flog die Flotte von PAIN in Begleitung von Mechs weiter. Und obwohl Kirk Black schon bessere Situationen in einer Schlacht erlebt hatte, war er gewillt die Schiffe nicht weiter zu lassen. Der Kalino-Gürtel war das Ende der Frontlinie. Weiter würde sie sich auf keinen Fall ausbreiten.
Immer wieder sah sich Katharina die Aufzeichnung einer Kampf-Simulation von Kane in einem simulierten Faceless gegen einen Trupp Mantis- und Scissors-Transformer an. Direkt nach Simulationsbeginn startete Kane nach oben durch und wenig später blockte er die Waffen der PAIN-Mechs einfach mit den Chaos-Schilden ab. Direkt danach feuerte er Chaos-Strahlen und Blitze ab, mit denen er die Mantis-Mechs ohne weiteres zerstörte. Bevor die Scissors etwas tun konnten stürmte er dann mit der Energie-Sense auf sie zu und zerteilte sie alle mit einem Schlag. Und so funktionierte das in mehreren Simulationen mit unterschiedlichen, Kane völlig unbekannten Feindverhaltensmustern. Katharina kam einfach nicht dahinter wie Kane es schaffen konnte, dass bei ihm jeder Schuss ein Treffer war irgendeinen Trick musste es doch dabei geben. Simulierte Gefechte gegen ihn überlebte sie außerdem kaum eine Minute. Wenn diese unglaublichen Fähigkeiten in der Familie lagen, dann war es klar, dass keiner aus ihrem alten Team jemals eine Chance gegen Nathan Tate gehabt hatte. Sie verzweifelte an der Suche nach einer Lösung. Lag es daran, dass sie unkonzentriert war? Nein, das konnte sie ausschließen.
„Wie geht die Analyse voran?“, fragte Kane plötzlich.
„Ganz und gar nicht gut. Ich finde überhaupt nichts, was mir helfen würde.“
„Ich kann ihnen sagen weshalb, Mrs. Valentine. Weil sie danach suchen. Die Wahrheit wird sich ihnen intuitiv erschließen. Sie denken einfach zu viel und versuchen ein taktisches Muster in einem Kampfverhalten zu finden, dass sich rein intuitiv der Situation anpasst.“
„Aber was ist mit dieser beinahe unmöglichen Präzision?“
„Das ist auch völlig intuitiv. Jeder Mensch kann das, wenn er sich nur auf seine Intuition verlassen würde. Ich werde es ihnen beweisen“, sagte Kane als er Katharina in den Simulator brachte und sich selbst in den anderen setzte. „Leeren sie ihren Kopf und lassen sie ihren Körper handeln. Falls sie dennoch in Bedrängnis kommen sollten ist das wichtigste, dass sie die Ruhe bewahren. Ganz egal was passiert.“
„Ich werde es versuchen.“
„Nein. Hören sie auf es zu versuchen. Machen sie´s.“
Die Simulation begann. Beide steuerten einen Faceless. Katharina begann bereits im Kopf eine Analyse vorzunehmen und versuchte sich klar zu machen welche Chancen sie nutzen musste. Dabei fiel ihr auf, dass sie bereits schon wieder zu viel nachdachte. Kane wartete nicht lange und nahm sie ohne weiteres Warten mit Chaos-Strahlen unter Feuer. Und dann geschah etwas womit Katharina nicht gerechnet hatte. Ohne wirklich zu wissen was sie da tat wich sie zuerst nach rechts und dann nach links aus, während sie zeitgleich auf Kane zustürmte und mit den beiden Armklingen kreuzförmig zuschlug. Kane wich nach hinten und feuerte Chaos-Blitze gefolgt von einem Chaos-Energie-Ball-Hagel, denen Katharina instinktiv nach oben auswich. Tatsächlich funktionierte das was Kane zu ihr gesagt hatte. Aber das war bereits wieder ein Gedanke zu viel, denn nun durchschlug einer Chaos-Strahlen das Cockpit und ein weiterer den Reaktor des simulierten Mechs, so dass Kane auch diesen simulierten Kampf gewonnen hatte. Katharina sah auf die Stoppuhr des Kampfes und die zeigte 3 Minuten und 30 Sekunden an. Das war länger als sie es jemals zuvor gegen Kane ausgehalten hatte.
„Steigen sie aus und denken sie den Rest des Tages am besten darüber nach was sie heute gelernt haben“, befahl Kane und beide verließen die Simulatoren.
Während Jackson, Thomas und Jakob bereits an den Umsetzungen der Pläne arbeiten und sich dabei Hilfe von Drake, Kujiro und anderen Werftarbeitern holten um die Reperaturen überhaupt jemals beenden zu können, fanden sich Nathan, Ray und Julian auf der Brücke ein. Sie hatten sich dort um den strategisch-taktischen Holoprojektor versammelt, der eine Übersicht über bestimmte Planeten gab.
„Das sind also die Kern-Punkte der Regierung von SOUL die besonders bedeutend für den sind, der die Regierung stürzen und übernehmen will“, stellte Nathan fest.
„So ist es. Wolf 349, Zorion, Jerrakan, Odin, Baldur und die Erde selbst“, fasste Julian zusammen.
„Und so wie diese Daten hier momentan aussehen können wir nicht einen davon einnehmen, selbst mit den von Jakob geplanten Verbesserungen an der Ausrüstung“, stellte nun Ray fest, der die Strukturen der planetaren Verteidigung und der Stellungen unten auf dem Planeten genau studierte.
„Ich hatte niemals behauptet, dass wir das könnten. Aber Nathan wollte einen Angriff starten.“
„Das wäre der reinste Selbstmord. Selbst wenn wir eine davon übernehmen sollten, müssen wir mit Gegenangriffen rechnen. Ganz zu schweigen davon, dass diese Punkte auch für PAIN ein wichtiges Ziel wären“, fügte Ray noch hinzu.
„Was genau ist das Problem an der Sache?“, fragte Nathan.
„Das Problem ist nicht die Qualität sondern die Menge. Wir sind zweieinhalb Schiffe, drei Mechs und zehn Leute gegen mindestens 100 Schiffe, tausende Mechs und hunderttausende Leute. Eher sogar Millionen oder gar Milliarden, wenn uns das Volk nicht akzeptieren sollte.“
„Und wenn wir unseren Angriff mit dem von PAIN zusammen ausführen?“
„Das würde die Zahlen eher noch verschlechtern. Wenn gleich ein 3-Way-War durchaus von Vorteil für uns wäre.“
„Also egal wie wir es drehen und wenden, wir brauchen mehr Leute, seh ich das richtig?“, warf Nathan nun ein.
„Die zu bekommen dürfte schwierig werden“, sagte Ray ganz emotionsneutral und versuchte Nathan zu desillusionieren.
„Julian. Ich weiß dass der größte Teil der Menschen, die sich gegen SOUL stellen vernichtet wird, aber was passiert mit dem Teil der überlebt oder auf seinen Tod wartet?“, fragte dieser nach einigen Minuten der Stille.
„Der wird in diversen Gefängnissen auf diesen Planeten und auf Gefängnisschiffen hier und hier festgehalten“, antwortete Julian und gab die Daten in den Holoprojektor ein, so dass dieser schnell Übersichten der Gefängnisse zeigte. „Wieso fragst du? Was genau hast du vor?“
Einer der Cerberus-Mechs wich schnell den Puls-Kanonen eines Gremlin-Jägers aus und feuerte ihm dann mit den Plasma-Gattlings. Der rechte Flügel des Jägers riss ab, bevor das Fahrzeug völlig unkontrolliert in eine Corvette vom Typ Crow krachte. Eine Explosion zog sich einmal durch das fast drei Mal so große Schiff, bevor es ebenfalls in seine Einzelteile zersprengt wurde. Der Cerberus wich derweilen einer Drohne eines Mantis aus und stürmte auf diesen zu. Bevor er jedoch in Schlagweite seines Schwertes kam trafen ihn die Tachyon-Blaster eines Wraiths und rissen zunächst den Arm des Mechs ab, bevor der Reaktor getroffen wurde und der Mech ebenfalls Explodierte. Die Dragonforces nahmen nun die erste Angriffswelle Lichs von PAIN unter Feuer, während die Korvetten, Fregatten und Kreuzer von SOUL langsam aber sicher vorrückten. Einer der Chaos-Titanen feuerte unzählige Raketen und Torpedos auf einmal ab und drohte so die PAIN-Flotte innerhalb kürzester Zeit zu zerlegen. Plötzlich fegten unzählige Ionen-Strahlen einfach durch die Reihen und zerstörten alle Raketen. Unzählige sehr große Explosionen durchzogen die Frontlinie und schoben die kleineren Schiffe einfach nach hinten, während ihre Schilde den größeren Schaden abhielten. Plötzlich stießen einige der Grim-Klasse-Fregatten und Hydra-Klasse-Kreuzer von unten nach oben und nahmen die PAIN-Truppen unter Feuer. Einer der Kreuzer feuerte mit Energie-Blitzen direkt auf eine Arachnian. Bereits nach zwei Treffern waren die Schilde gefallen und fünf Explosionen von weiteren Treffern rissen gewaltige Stücke aus dem Schiff, bevor es ein weiterer Blitz einmal in der Mitte durchschlug und genau dort mit einer Explosion in zwei Teile riss. Schlagartig tauchten Locust-Mechs zwischen den Kreuzern nach unten und nahmen die SOUL-Schiffe mit Radiation-Turrets und Vaporatoren unter Feuer. Einer der Kreuzer ging direkt nach drei Treffern völlig in Flammen auf und driftete unkontrolliert auf die PAIN-Flotte zu, wo er mit einem der Locusts kollidierte. Beide Vehikel wurden von der Wucht des Zusammentreffens zusammen gedrückt, während mehrere kleinere Sekundär-Explosionen von innen heraus die Fahrzeuge endgültig zerrissen. Eine der Grims wich schlagartig einem Quantum-Beam-Generator eines Titanen aus und nahm einen der Demon-Dreadnoughts mit der Photonen-Kanone, sowie Energie-Bällen aus dem Energy-Driver unter Feuer. Ein Kreuzer schloss sich diesem Angriff an, so lange bis hinter diesem Kreuzer eine weitere Arachnian-Fregatte erschien und mit einem großen gewaltigen Feuerball einen Treffer direkt auf das Heck des Kreuzers traf. Das gesamte Antriebssegment wurde aus dem Kreuzer gerissen, der nun ohne jede Steuerung an dem Dreadnought von PAIN vorbei driftete und dort von mehreren Quanten-Projektilen getroffen wurde und in einem gewaltigen Feuerball verging. Während dessen stürmten Lichs die Mech-Verteidungslinie. Schnell raste einer der Aeons nach vorne und zersägte einen der PAIN-Mechs mit dem gewaltigen Energie-Schwert, bevor ein anderer Feind ihn mit einem Quanten-Strahler traf und zerstörte. Ein anderer Lich stürmte auf einen der Dragonforces zu und zersägte das Cockpit mit dem Kampf-Rotor. Blut bespritzte den gesamten Bereich des Mechs bevor der Reaktor brach. Wenig später nahm der selbe Lich einen weiteren Cerberus unter Puls-Kanonen-Feuer, der wiederum nach oben aus wich und mit den Plasma-Kanonen die beiden Arme abtrennte und den Lich anschließend mit seinem Energie-Schwert durchstach. Die Schlacht entwickelte sich immer mehr zu einem einzigen Chaos und, was viel schlimmer war, Kirk Black selbst konnte keine genaue Angabe mehr machen wer siegreich daraus hervor gehen würde.
Jackson zeigte sich einmal mehr als der härteste Arbeiter den Nathan jemals aufgenommen hatte. Vor allem an den Mechs arbeitete er beinahe ohne Unterbrechung, er nahm sogar sein Mittagessen bei der Arbeit zu sich. Zu ihm war durchgedrungen, dass Nathan in der nächsten Zeit einen direkten Angriff auf ein Gefängnis starten wollte. Das waren nicht mehr die harmlosen Versuche zu flüchten und unentdeckt zu bleiben. Das war ein direkter Krieg mit SOUL und deshalb konnte jeder noch so minimale Fehler in der Feineinstellung über Leben und Tod entscheiden. Das wusste Jackson und deshalb arbeitete er härter als jemals zuvor und das war bereits schwierig zu übertreffen. Langsam aber sicher nahm die Eternal Darkness wieder die alte Form an. Zumindest die unzähligen Löcher und Risse in der Hülle waren bereits restauriert, die Produktionsanlage war eingebaut. Nun ging es daran den Rest der Systeme zu ersetzen oder zu verbessern. Während sich Thomas darum kümmerte die Schilde wieder in Gang zu setzen arbeitete Jakob bereits an neuen Plänen für ein neues Schiff. Eine gewaltige Massenvernichtungswaffe, welche die Eternal Darkness sogar noch übertreffen sollte. Dazu begann er sich die Pläne des Incubus noch einmal anzusehen. Und dabei fiel ihm etwas auf. Ein Leistungsbegrenzer für den Reaktor. Weshalb der wohl dort eingebaut worden war? Den hatte er damals nicht vorgesehen gehabt. Und auf einmal fiel Jakob auf, dass sie niemals die vollen Möglichkeiten des Incubus genutzt hatten, diesem Leistungsbegrenzer sei Dank. Er war sich auch noch nicht sicher ob er die Begrenzung wirklich entfernen lassen sollte. Future Corp. hatte sicherlich einen Grund dafür, auch wenn er sich Jakob nicht logisch erschließen ließ. Er blieb lieber bei seinen bisherigen Upgradeplänen und widmete sich seinem neuen Projekt. Es dauerte fünf weitere Tage bis der erste Mech fertig war. Entgegen aller Erwartungen war es nicht der Incubus, sondern der Undead, ganz einfach weil er nur repariert und nicht aufgerüstet worden war. Jackson begann sich in Folge besonders intensiv um den Incubus zu kümmern. Aber immer wieder kamen ihm Schwierigkeiten dazwischen, wie etwa, dass Teile der neuen Rüstung nicht passten oder der Transformprozess nicht so funktionierte wie er sollte. Das brachte Jackson an den Rand der Verzweiflung. Er sprang von der Schulter des Mechs und entschied sich eine fünf Minuten-Pause einzulegen. Vielleicht würde ihm ja dann eine Lösung für das Problem einfallen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Mech und nahm sich seine Trinkflasche. Zunächst nahm er zwei Schlucke, danach kippte er sich den restlichen Inhalt, welcher einfaches Wasser war, über den Kopf. Es war so wunderbar kühlend, so dass er sich am liebsten gleich noch eine Flasche Wasser übergekippt hätte. Er schwitzte am ganzen Körper, was wohl normal war, wenn man nur zum Schlafen eine Pause machte. Plötzlich hörte er jemanden kichern. Das konnte ja nur eine Person sein.
„Was gibt´s denn hier zu lachen?“, fragte Jackson Helena, die gerade den Hangar betrat, mit einem gewissen Sarkasmus.
„Nichts, nur wie du dir plötzlich das Wasser übergekippt hast, das sah so lustig aus“, antwortete sie ihm und kicherte dann weiter.
„Alter Werftarbeitertrick, wenn man in einer Atmosphäre arbeitet“, fügte Jackson noch an, während er sich seine langen Haare notdürftig mit den Händen nach hinten schob.
„Wie geht deine Arbeit voran?“
„Gar nicht gut. Ich glaub Jakob soll sich das nochmal ansehen. Die Hälfte der Teile passen nicht so wie sollen und wenn sie passen blockieren sie die Bewegungen.“
„Heißt das dann, dass du jetzt erst mal frei hast?“
„Wohl eher nicht. Ich hab auch noch nen anderen Mech den ich aufrüsten muss.“
„Schade“, sagte Helena bevor sie Jackson schnell und kurz küsste und dabei schien ihr seine momentane Verfassung völlig egal zu sein. „Beeil dich. Denn jetzt warte ich auf dich“, fügte sie noch schnell an, bevor sie verschwand. Jackson war noch fast eine ganze Minute wie paralysiert, bevor ihm ein „WOW“ über die Lippen kam. Dann schüttelte er kurz den Kopf und besann sich wieder auf seine Arbeit. Er wollte Jakob benachrichtigen wegen der Pläne. Genau das war es was er gerade noch tun wollte.
Katharina wiederholte mehrmals eine Standardkampfsituation. Und so schwer es ihr fiel das zu glauben, Kane hatte tatsächlich mit jedem einzelnen Wort, dass er über das Kämpfen gesagt hatte recht gehabt. Jeder Mensch konnte Kanes Stärke erreichen. Es war alles nur eine Frage der Meditationstechnik und des Reaktions- und Zieltrainings. Katharina dachte noch mehrmals darüber nach, bevor sie den Simulator verließ. Kane schien dort unerwartet bereits auf sie gewartet zu haben.
„Ich bin beeindruckt, das muss ich zugeben. Sie haben innerhalb kürzester Zeit das gelernt, wofür ich mit einigen Jahren Training gerechnet hätte“, sagte er.
„Diese Intuition ist ne tolle Sache. Dieses den Körper den Verstand kontrollieren lassen“, antwortete Katharina ihm sehr fröhlich für diese Umstände in denen sie sich immer noch befand. Während dessen kam sie Kane langsam entgegen, kam ihm dabei so nahe wie sie sonst eher Daniel gekommen war. Und die Tatsache, dass Kane das auch zuließ gab ihr den Mut einen Versuch zu starten und Kane zu küssen.
„Was sollte das denn?“, fragte Kane in seinem typischen emotionslosen Tonfall.
„Ich setzte das um, was du mir beigebracht hast und lasse meinen Körper den Verstand kontrollieren.“
Selbst wenn es nicht ganz das war, was Kane ihr vermitteln wollte, machte er es bereitwillig mit. Immerhin kämpfte er einen harten, geheimen Kampf gegen den Rest der Welt und wenn jemand das rausfände, wäre möglicher Weise jeder Moment sein letzter. Demnach wäre auch jede Möglichkeit eine Beziehung einzugehen möglicher Weise seine letzte. Außerdem gab es da etwas, dass ihn und Katharina verband. Er konnte es sich selbst nicht erklären, aber es war weitaus mehr als nur ihre körperlichen Vorzüge. Und selbst wenn sie ihn verraten würde. Er befand sich immer noch in der stärkeren Position und konnte sie beseitigen. Wenn er gewusst hätte was in ihrem Kopf tatsächlich vor sich ging, hätte er sie direkt beseitigt. Denn sie sah darin eine einmalige Gelegenheit den mächtigsten Mann des Universums zu kontrollieren. Doch nun gaben sie sich zunächst einander den körperlichen Vorzügen des anderen hin.
Der Angriffs-Trupp aus Fregatten und Kreuzern nahm weiter die Titanen von PAIN unter Feuer. Immer wieder blitzen deren Schilde auf und wurden einfach nicht Schwächer. Die in einer V-Formation fliegenden Fregatten rasten an einem der Avatars entlang, vermieden damit das Feindfeuer und feuerten immer und immer wieder mit Plasma-Kanonen, Energie-Kugeln uns Torpedos. Aber alle Waffen prallten am Titanen ab. Als sie den Schutz des Giganten verloren hatten nahmen die Dreadnoughts sie unter Feuer. Eine der drei Fregatten wurde direkt von einer Quanten-Kanone beiseite gefegt. Die anderen beiden anderen wichen zur Seite, jede dabei in eine andere Richtung. Dabei feuerten sie kontinuierlich weiter. Plötzlich stieß ein Locust von unterhalb nach oben und sägte die Fregatte mit einer Klaue in zwei Teile. Die übrige Fregatte wich einem Dreadnought von der von der Seite kam nach oben aus und krachte dabei in einen Kreuzer. Beide Schiffe deformieren und zerbrachen einfach unter dem Druck dieses Aufpralls. Das war der letzte Rest des Angriffstrupps gewesen. Die Schlacht lief insgesamt nicht gut für SOUL. Obwohl sie geringfügig in der Anzahl überlegen waren, schienen die PAIN-Schiffe und Mechs einfach absolut unbesiegbar zu sein. Besonders diese Titanen der Avatar-Klasse. Es schien egal zu sein wie viele Schüsse man auf einen davon abgab, die Schilde schienen es einfach abprallen zu lassen. Mittlerweile belief sich die Stärke der SOUL-Flotte auf 210 Schiffe, wärend die PAIN-Flotte immer noch bei 310 Schiffen war.
„Deaktiviert die Sprungstöreinheiten, danach springen wir zum Treffpunkt Delta 4. Wir ziehen uns zurück“, sagte Kirk Black hörbar schweren Herzens. Plötzlich öffneten sich überall zwischen der Schlacht Sprungtore, durch welche die Schiffe von SOUL verschwanden. Der SOUL-Chef hielt es für die beste Entscheidung zu verschwinden so lange es sich bei seiner Truppe definitiv noch um eine Flotte handelte. Diese konnte man dann zur nächsten Blockade hinzufügen und dort vielleicht den Sieg davon tragen. Am Treffpunkt angekommen begann eine Schiffszählung. Es waren jedoch von den 210 Schiffen nur 180 zurück gekehrt. Was mit dem Rest geschehen war konnte niemand so genau sagen. Vielleicht hatten die Berechnungen Fehler und sie waren am falschen Punkt angekommen, vielleicht waren sie aber auch zerstört worden. Jetzt musste er das aber zunächst einmal irgendwie dem Kriegsberechtigten Kane Willson, Tao Zi Fai und dem Parlament erklären. Er wusste selbst nicht genau wie er das machen sollte, aber er musste es irgendwie versuchen.