Es war ruhig geworden um das Regressio-Asteroiden-Feld. Wer es nicht wusste, würde niemals erahnen, welche explosive Schlacht sich dort abgespielt hatte. Langsam aber sicher wurde die Rebellion in den Hangar geschleppt, bzw. das was von dem Schiff noch übrig war. Zeitgleich widmeten sich Thomas und Jackson den Außenarbeiten an der Eternal Darkness. In Raumanzügen versuchten sie Metall irgendwie so zu verschweißen, dass es auf der Hülle genau passte um das Loch zu flicken.
„So´n Käse auch. Wieso hast du´s nicht hinbekommen, das Schiff schadenfrei zu halten?“, fragte Thomas relativ aufgebracht.
„Ich hab an den Waffen gesessen. Geflogen ist Jakob.“
„Dann hättest besser du fliegen sollen. Dieser Jakob hat doch nix drauf auf dem Sektor. Ich meine, guck mich an Alter. Ich hab den rostigen Transporter durch die Schlacht geflogen und er hatte keinen Kratzer. Wenn wir geflogen wären, müssten wir jetzt nicht ein ganzes Loch reparieren und ersetzen.“
„Reg dich ab, Mann. Wenigstens hat sich das Ganze gelohnt.“
„Gelohnt?“, fragte Thomas verwirrt.
„Du willst mir doch nicht erzählen, dass sie nicht heiß ist. Was erzähl ich da überhaupt? Heiß? Absolut unglaublich, trifft es eher.“
„Was ist absolut unglaublich?“, konnten die beiden plötzlich Helena fragen hören und wenig später stieg sie mit ihrem Raumanzug nach oben in das Blickfeld der beiden. Jackson lief rot an und bekam einen größeren Schweißausbruch.
„Weißt du, es ist nur, wie Nathan diesen Mech da geschlagen hat. Das war absolut unglaublich“, sagte Thomas und stieß Jackson an, der schnell ein „Ähhh… Ja. Genau das.“ zum Besten gab.
„Ja, das war es wirklich“, sagte Helena und wirkte dabei geistesabwesend.
„Was machst du überhaupt hier draußen?“, fragte Jackson nun nachdem er sich wieder gefangen hatte.
„Ich dachte mir, wenn ich schon dran schuld bin, dass ihr so hart arbeiten müsst, dann kann ich euch wenigstens dabei helfen.“
„Auf keinen Fall. Das ist zu gefährlich“, sagte Jackson.
„Jop. Du könntest verloren gehen, oder SOUL könnte plötzlich angreifen. Und ich glaube, wenn dir was passieren würde, könnte Jackson sich das niemals verzeihen“, sagte Thomas und zeigte dabei mit dem Daumen auf Jackson sehr zu dessen Schock. Helena begann zu lachen.
„Wenn das so ist, dann geh ich lieber wieder“, sagte sie und verschwand wieder. Jackson versuchte sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn zu wischen, stellte dann aber wieder fest, dass er einen Helm auf hatte.
„Das war aber knapp.“
„Was war knapp?“
„Mann, es ist noch zu früh für´n Liebesgeständnis. Ich kenn sie doch bisher nur flüchtig.“
„Je früher sie Wind davon kriegt umso besser für dich.“
„Nein, Mann. Lass das. Ich kümmer mich selbst drum. Und jetzt lass uns weiter arbeiten. Nathan tritt uns kräftig in den Arsch, wenn das nicht fertig wird.“
Mittlerweile trainierten sie sehr regelmäßig am Simulator. Daniel ließ Katharina gegen sich antreten. Sagte ihr wie sie kämpfen sollte und versuchte sie im Mechkampf zu schulen. Und tatsächlich wurde sie mit der Zeit immer besser und Daniel fiel es immer schwerer sie zu besiegen. Mittlerweile war ein weiterer Mittag vorüber und die beiden am Ende ihrer Kräfte. Und so verließen sie beide die Simulatoren.
„Ich glaube kaum, dass das irgendwas bringt“, sagte Katharina niedergeschlagen.
„Das ist doch Quatsch. Ich besiege dich zwar immer wieder, aber das fällt mir jedes Mal schwerer.“
„Wirklich?“
„Ich würde dich niemals anlügen“, sagte Daniel und bewirkte einen wahren Freudenausbruch bei Katharina, so dass sie ihm um den Hals fiel und ihn küsste. Auch als Drake, Kujiro, Shiro und Aimi dazu kamen, hörte sie damit nicht auf.
„Und wie macht sie sich?“, fragte Drake als die beiden fertig waren.
„Schon viel besser als vorher“, antwortete Daniel. „Zumindest, fällt es mir jedes Mal schwerer sie zu schlagen.“
„Wirklich? Das will ich sehen“, sagte Drake in seinem typischen, frech provozierenden, aber auch scherzhaften Ton.
„Und ich ebenfalls“, meldete sich plötzlich Shiro zu Wort.
„Und ich wette, dass sie es mit euch beiden aufnimmt“, sagte Daniel und sah zu Katharina.
„Ich glaube nicht, dass ich...“, versuchte sie Daniel zu erklären.
„Vertrau mir, du kannst sie beide schlagen. Da bin ich mir sicher“, unterbrach er sie. Noch etwas verunsichert stieg Katharina in den Simulator. Shiro und Drake folgten nur wenig später. Der Kampf startete und es dauerte kaum fünf Sekunden, da hatten die virtuellen Mechs von Drake und Shiro bereits erste Schäden. Insgesamt dauerte das Gefecht kaum zehn Minuten, dann war es zu Ende und Katharina hatte die beiden Männer geschlagen. Und das sogar mit Abstand, ohne allzu große Schwierigkeiten. Ähnlich wie Kujiro damals mit dem sie nun wahrscheinlich von den Fähigkeiten her gleich zog. Die beiden Verlierer stiegen aus dem Simulator.
„Da kommt wohl eine Menge Training auf mich zu“, stellte Drake fest. Er nahm es ganz locker auf nun der schlechteste Pilot des Teams zu sein. Shiro nahm das ganz nicht einmal halb so gelassen auf. Er brach wenig später zusammen und murmelte immer Sätze wie „Ich verstehe das nicht“ und „Ich kann unmöglich von einem Mädchen besiegt worden sein“ vor sich hin. Daniel hatte sich genau vor dem Simulator platziert, so dass Katharina ihm entgegen sprang und zum zweiten Mal um den Hals fiel. Sie lachte, freute sich, diesen Level erreicht zu haben und war Daniel wahrscheinlich auf ewig dankbar, dass er ihr das ermöglicht hatte.
„Wer hätte gedacht, dass sich so viel ändern würde, sobald die beiden zusammen kommen“, sagte Drake in einem halben Selbstgespräch.
„Was meinst du?“, warf Kujiro verwirrt ein.
„Sieh dir Daniel doch mal an. Mit so viel Selbstbewusstsein, war der vorher nicht gesegnet und Katharina hätte früher nicht mal mich besiegen können. Und jetzt könnte sie sogar dir gefährlich werden.“
„Ja, das ist wohl wahr“, antwortete Kujiro desinteressiert.
„Brücke an Mech-Team“, riss sie ein Durchruf aus ihrer Freude. „Wir haben einen kleineren Transporter auf den Sensoren, der sich als Transporter des Abgeordneten Michael Corner zu erkennen geben hat. Bereiten sie die Ankunft vor.“
Während Thomas und Jackson weiter an den Reparaturen arbeiteten, waren Nathan, Ray, Julian und Laura froh endlich etwas Erholungszeit zu haben. Und die verbrachten sie, wie sie ihre Zeit meistens verbrachten. Ray und Julian in ihren Quartieren beim Schlafen oder nachdenken über Pläne und Strategien und Nathan und Laura entweder zusammen oder getrennt bei der Musik. Helena rannte während dessen oft einfach orientierungslos durch das Schiff und versuchte immer wieder an Nathan ran zu kommen, traf ihn dabei aber meistens nur mit Laura zusammen an und versteckte sich dann hinter der nächsten Ecke. Und das war gerade der Bereich in dem Thomas arbeitete, so dass er in einem unachtsamen Moment mit ihr kollidierte.
„Tschuldigung“, sagte er schnell und half ihr dann auf. „Was machst du hier eigentlich?“
„Ich... Ähm... Ich hab mich nur verlaufen. Das Schiff ist riesig und da biegt man schnell mal falsch ab“, antworte Helena schnell und verlegen. Sie hoffte nur, dass er ihr das glaubte und nicht um die Ecke sehen würde. Aber genau das tat er. „Sie verstehen sich wirklich gut. Nathan und Laura“, murmelte Helena und setzte sich auf den Boden, versuchte sich so klein zu machen, wie sie konnte. „Ich meine, immer wenn ich Nathan sehe ist Laura nicht weit. Und sie bringen sich Gegenseitig zum Lachen und überhaupt. Und dazu ist sie noch DIE Laura Bryant. Wie soll ich überhaupt gegen sie ankommen?“, sagte sie weiter und begann mit jedem Wort hörbar in Tränen auszubrechen.
„Naja, ist schon klar, dass die zwei sich verstehen, immerhin kennen sie sich seit der Grundschule“, versuchte Thomas die Situation irgendwie zu relativieren, auch für sich selbst. Denn sein Augenmerk lag auf Laura. Außerdem überforderte ihn die Situation gerade völlig.
„Das macht es nicht gerade besser“, schluchzte Helena und machte sich noch kleiner.
„Hör mir mal zu. Ich bin auch ziemlich angepisst, dass die beiden sich gut verstehen, aber jetzt im Moment zählt sowieso erst Mal das Überleben. Das ist wichtiger. Außerdem will niemand so ne Emotussi, die Kerle stalkt und sich in die Ecke setzt und heult“, sagte Thomas nun sehr entschlossen und ernst, was bei ihm ungewohnt war. „Wenn wir mal von manch einem hier absehen“, setzte er dann ironisch nach.
„Aber was soll ich tun?“
„Such dir was zu tun. Ich glaube Jackson brauchte noch Hilfe beim Batteriewechsel.“
„Batteriewechsel?“, fragte Helena verwirrt.
„So nennen wir´s wenn wir zerschossene Energiespeicher in Schiffen wechseln.“
„Ach so“, sagte nun Helena und begann zu kichern. Sie wusste nicht warum, aber sie fand die Bezeichnung „Batteriewechsel“ lustig. Wahrscheinlich weil der Begriff, zwar veraltet aber zutreffend war. Dann richtete sie sich auf und machte sich auf den Weg.
Jakob arbeitete in der Zeit bereits an etwas neuem. Auch wenn er als Pilot eine ziemliche Niete war, so war er immer noch der einzige Naturwissenschaftler und Technikexperte und der einzige der die Fahrzeuge sinnvoll verbessern konnte. Er begann nun mit der Analyse des Pyro-Drivers am Lucifer und begann einige theoretische Ansätze für neue Waffensysteme auf diesem basierend zu entwickeln. Aber sie waren noch lange nicht ausgereift genug um sie bauen zu können. Nebenbei ging er die Pläne von Thomas durch, in denen er Aufrüstungen für die Nightmare geschaffen hatte. In erster Linie hatten die zur Folge, dass die Nightmare kein Frachtzug mehr war, sondern ein richtiger Transporter mit Komprimierungstechnik in einem vernünftigen Frachtraum. Das würde bedeuten, dass mehr Laderaum vorhanden wäre, beispielsweise für mehr Minen und Raketen in einer Schlacht wie der letzten. Zudem sollte das Schiff zwei Plasma-Triebwerke und ein Photonen-Triebwerk bekommen, was endlich den Geschwindigkeitsnachteil ausgleichen würde, sowie neue Navigationssysteme und endlich ein paar kleine Waffentürme gegen Jäger, so dass die Nightmare wenigstens nicht mehr 100%ig schutzlos wäre. Der Plan war tatsächlich gut, aber hing an einer Stelle. Der Material-Aufwand. Für ein wenig mehr bekam man sogar ein komplett neues Schiff und das war es was Jakob nun am Plan modifizierte, so dass er ein komplett neues Schiff erschaffen hatte in das er mehrere IDs einprogrammieren würde, so dass sie jederzeit wieder in die Gebiete von SOUL oder PAIN damit fliegen konnten. Und dank der extremen Geschwindigkeit, wären nur noch Jäger, Transformer oder Mechprototypen von Future Corp. in der Lage das Schiff noch einmal einzuholen. Nun stellte sich jedoch ein neues Problem. Wie sollte er das Schiff bauen lassen? Es gab auf der Eternal Darkness immer noch keine Produktionseinrichtungen und selbst wenn es die gäbe hätten andere Dinge, wie die Reparaturen an der Rebellion, den Mechs und der Eternal Darkness selbst, einfach Vorrang. Zumindest hatten die ganzen Schäden am Undead einen Vorteil. Sie konnten die Verbesserung dieses Mal richtig durchführen, nicht so halbherzig wie vorher und auch den Energy-Driver einbauen. Somit widmete sich Jakob wieder dem Pyro-Driver und dessen Analyse. Plötzlich stürmte Thomas die Tür rein. Jakob schrie erschrocken auf.
„ALTER, ich hab DIE Idee“, schrie er voller Freude.
„Die Idee wozu? Etwa wie man MICH AM BESTEN ZU TODE ERSCHRECKT?!?!“
„Nein, Mann. Ich brauch aber den Mech mit dem Pyro-Driver dafür. Der kann das Metall besser schmelzen und formen als wir mit unseren komischen Kleinwerkzeugen. Der macht uns das Leben um einiges einfacher und die Reparaturzeiten kürzer.“
Es dauerte nicht lange, da hatten sich alle sechs Piloten im Hangar der Fallen versammelt und sahen wie das Schiff von Michael Corner ankam. Wieder suchte Katharina schnell Daniels Nähe. Sie hatte keine Angst vor einer Schlacht und der Konfrontation mit dem Incubus, dafür viel mehr davor mit einem Vorgesetzten konfrontiert zu werden. Als Daniel das auf fiel legte er seinen Arm um sie und versuchte sie so gut zu beruhigen wie er in seiner Lage konnte, denn auch er fürchtete sich davor auf seinen Vater zu treffen. Die Tür öffnete sich und Michael stieg als erster aus, direkt gefolgt von Kirk Black und Tao Zi Fai.
„Meine Herren. Ich hatte eigentlich erwartet Kane Willson hier anzutreffen. Wo ist er?“, fragte Michael plötzlich in einem unerwartet ruhigen Tonfall und das obwohl er Katharina und Aimi in seiner Ansprache ausgelassen hatte.
„Tut uns ja leid, aber da haben sie sich wohl im Schiff geirrt. Der Chef von Future Corp residiert ein Schiff nebenan“, sagte Drake so höflich, dass es nur als Ironie aufgefasst werden konnte und Michael begann die Piloten der Reihe nach zu mustern. Seine durch Drake angeregte Abneigung gegen sie nahm dadurch nur noch weiter zu.
„Daniel. Komm mit, ich muss mich mit dir unterhalten“, sagte Michael eindringlich und scheinbar mit stark zurück gehaltener Aggression.
„Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Team“, war lediglich Daniels Antwort. Plötzlich stieß Katharina ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und deutete leicht auf zwei Wachen, die den Transporter ebenfalls verlassen hatten. Wahrscheinlich würde ihm sein Vater keine Wahl lassen. Und so kam es, dass Daniel seinem Vater in einen Nebenraum folgte. Direkt als die Tür abgeschlossen war, schlug dieser ihm mit der Faust einmal ins Gesicht.
„Du elendes Stück Scheiße. Bevor ich gelandet war wollte ich dich noch fragen, aber jetzt nachdem ich das hier gesehen habe ist mir völlig klar, weshalb der Auftrag noch nicht ausgeführt worden ist.“
„Ach wirklich? Und was meinst du zu wissen?“
„Ich habe dich zur Welt bringen lassen, damit du mich unterstützt. Und wenn du das tun würdest, anstatt alle diese Schlampen auf dem ganzen Schiff flachzulegen, solche wie deine kleine Freundin, dann könnten wir alle schon längstens viel weiter sein. Weniger vögeln, mehr arbeiten.“
„Du fantasierst dir doch was zusammen. Es liegt ganz einfach daran, dass Kane jetzt die Verfügungsgewalt hier hat. Alle Beschwerden gehen an ihn.“
„Komisch. So loyal bist du doch sonst nicht. Ich kann nicht mehr zulassen, dass du so weiter machst. Ansonsten wird der Plan der Familie Corner niemals umgesetzt sein.“
„Vielleicht ist dieser Plan aber nicht mein Plan.“
„Dann hätte ich dich besser zusammen mit deiner Mutter abgeschlachtet, als dich zur Welt kommen zu lassen und dich großzuziehen.“
„Pech für dich. Ich hab mir auch nicht ausgesucht zu leben. Aber wenn mich schon keiner gefragt hat ob ich leben will, dann gestallte ich es mir wenigstens so wie ich es für Angenehm empfinde.“
„WAS DU ALS ANGENEHM ZU EMPFINDEN HAST UND WAS NICHT, ENTSCHEIDE ALLEINE ICH, DU VERDAMMTES STÜCK VERRÄTERISCHE SCHEIßE!!!!“, schrie Michael nun seinen Sohn an und holte zu einem Faustschlag aus.
„Das würde ich nicht tun.“
„WIE BITTE?“
„Du schlägst mich nie wieder. Und wenn doch wirst du Konsequenzen tragen.“
„Drohst du mir etwa? Drohst du mir etwa, du Wurm? Du drohst deinem eigenen Vater? Na warte!“, schrie nun Michael und führte seinen Schlag aus. Daniel wich mit dem Kopf zur Seite aus und packte mit seinem Arm den seines Vaters. Dann schlug er mit dem anderen Arm seinem Vater in den Bauch und anschließend mit der Handfläche in sein Gesicht und zwar so fest, dass Michael mit einem kräftigen Ruck auf den Rücken geschleudert wurde. Seine Nase war gebrochen. Blut lief in Strömen heraus, außerdem wirkte es für ein paar Sekunden als müsste Michael sich übergeben.
„Sag nicht hinter her, dass ich dich nicht gewarnt hätte. Aber du wirst sowieso tun was du willst, das hast du immer getan“, sagte Daniel so ruhig, wie er sonst niemals war. Während dessen richtete sich Michael wieder auf.
„Du willst also wirklich kämpfen. Von mir aus. Aber sei dir über eins im Klaren. DAS WAR NUR EIN GLÜCKSTREFFER!!!!“, schrie Michael auf als er ein weiteres Mal nach Daniel schlug. Wieder packte Daniel den Arm seines Vaters und führte dieses Mal einen seitlichen Tritt auf seinen Kopf aus, der ihn wieder zu Boden brachte.
„Gib´s besser auf, so lange du noch nicht aussiehst wie ein Untoter. Weil das wirst du, wenn ich mit dir fertig bin. Ich habe eine zehn Jahre lange, kontinuierliche Militär und Kampfausbildung hinter mir. Und was hast du? Nichts, nur überdimensionale Maße.“
„Ich bring dich um. ICH BRING DICH UM, DU KLEINES STÜCK DRECK!!!“, schrie nun Michael Corner als er nach einem Metallstab griff und plötzlich damit nach Daniel schlug. Daniel wich mehreren Schlägen nach hinten aus und packte die Stange in einem günstigen Moment. Als er sie seinem Vater entriss, griff dieser nach einer Abdeckung mit der er Daniel einen Schlag ins Gesicht verpasste. Dieses Mal war es Daniel der zu Boden fiel und eine Platzwunde am Kopf ansetzte. Bevor sein Vater jedoch etwas sagen oder tun konnte rollte Daniel nach hinten und das so geschickt, dass er seinem Vater noch einen Tritt in den Bauch dabei mitgab. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte rammte er Michael mit dem Kopf gegen die Wand und schleuderte ihn dann mit dem Bauch auf den Boden. Dann zog Daniel seine Dienstwaffe und hielt sie seinem Vater seitlich an den Kopf.
„Also… Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Ich knall dich hier und jetzt ab und lasse es so aussehen wie einen Selbstmord, oder du verpisst dich hier und lässt mich mein Leben in Ruhe leben und meine Aufträge in Ruhe ausführen. Suchs dir aus. Die Wahl überlasse ich dir.“
„Das wirst du noch bereuen, ich bringe dich vor ein Militärgericht und lasse dich hinrichten, du Bastard!“
„Versuchs doch. Die Beweise aufzutreiben wird schwer. Außerdem kenne ich auch für dich 20 Gründe dich hinrichten zu lassen. Und die kann ich beweisen. Wie wäre es etwa mit deinen Versuchen das Parlament auszuhebeln und alleine die Herrschaft zu übernehmen? Also, hau jetzt ab und komm nie wieder“, sagte Daniel bevor er den Raum verließ. Als er den Hangar wieder betrat konnte man Katharina die Erleichterung im Gesicht ansehen. Die beiden umarmten sich und Katharina begann mit der Hand durch sein Gesicht zu streichen.
„Oh Gott. Du bist verletzt“, stellte sie erst jetzt schockiert fest und begann mit einem Stück Stoff vorsichtig das Blut abzutupfen.
„Das ist nichts. Nur ein Kratzer“, antworte Daniel so ruhig wie die ganze Zeit.
„Das hast du damals mit deinen Händen auch gesagt“, gab wiederum Katharina zum Besten, während sie sich ähnlich wie damals um Daniels Verletzung kümmerte.
„Was ist da drinne eigentlich abgegangen?“, fragte Drake.
„Ich hab uns allen Ruhe erkämpft. So lange wir versuchen den Auftrag auszuführen wird uns nichts passieren“
Jackson begann nun damit die Energiespeichersysteme des Schiffes zu ersetzen. Es machte ihm Angst. In der Werft wurde alle Systeme dafür abgeschaltet. Das konnten sie sich allerdings mitten im All als von allen Verfolgte "Schwerverbrecher" nicht leisten, deshalb gab es nur eine Möglichkeit. Und die war, die Speicher mit aktiver Hauptenergie auszuwechseln. Das allerdings war Lebensgefährlich. Langsam aber sicher tastete Jackson sich zu seinem Ziel vor und setzte gerade zu einer Leitungstrennung an, als er von Helena unterbrochen wurde und panisch sein Werkzeug fallen ließ.
„Hey, Jackson“, sagte sie.
„Shit, ey. Hast du mich erschreckt. Was machst du eigentlich hier?“
„Thomas sagte, dass du Hilfe dabei bräuchtest.“
„Typisch für Thomas“, sagte Jackson und schüttelte nur den Kopf.
„Dann brauchst du also keine Hilfe?“
„Die Arbeit muss ich selbst machen. Die ist gefährlich. Allerdings, kannst du trotzdem hier bleiben.“
„Wirklich?“
„Jop. Wenn ich dann sterbe, dann wenigstens in den Armen von einem schönen Mädchen.“
Helena versuchte sich gerade noch zu entscheiden, ob sie das als Kompliment, als guten Witz oder als schockierende Aussage werten sollte. Jackson kam ihr dabei jedoch dazwischen und begann zu lachen. Dann hob er sein Werkzeug auf und ging wieder seiner Arbeit nach. Tatsächlich war dieser Tag wohl einer der schönsten für ihn. Helenas Anwesenheit gab ihm den nötigen Motivationsschub um so schnell, effektiv und sicher zu arbeiten wie es nur ging. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Energiespeicher getestet und ersetzt und ganz ohne Komplikationen. Dazwischen unterhielten die beiden sich ein wenig und Jackson war auf eine gewisse Weiße froh, auch einmal jemand anderen als den leicht verrückten Thomas in seiner Nähe zu haben. Und nun erfuhr er einiges über sie, wie zum Beispiel ihre schwere Vergangenheit und jetzt konnte er auch verstehen, wieso Nathan einen ganzen Kleinkrieg geführt hatte um sie zu retten, selbst wenn er sich nur wenig zu ihr hingezogen fühlte. Nachdem Jackson nun die letzte Energieleitung an geklemmt und seine Werkzeuge zusammen geräumt hatte, entschied er sich endlich den Mut zusammen zu nehmen und Helena um etwas mehr als dieses kurze Zusammensein bei der Arbeit zu bitten. Als er jedoch etwas sagen wollte, war sie verschwunden. Nathan war einmal ohne Laura um die Ecke gebogen und Helena hatte direkt diese Gelegenheit genutzt.
„Nicht so stürmisch. Ich wollte eigendlich zu Jackson“, sagte Nathan lediglich.
„Hier drüben!“, rief Jackson ihm zu und Nathan kam die Schritte zu ihm. „Was gibts so wichtiges?“
„Ich hab gehört, dass die Energiespeicher wieder in Ordnung sind. Deshalb wird es wohl am besten sein, wenn ich den Rest Thomas überlasse und dich an die Mech-Reparaturen schicke.“
„Geht klar, Mann“, sagte Jackson nahm seinen Werkzeugkoffer und machte sich auf den Weg.
„Nathan ich würde gerne…!“, begann Helena zu sagen und kam nicht mehr dazu ihren Satz zu beenden.
„Keine Zeit. Ich muss noch mit Jakob über seine neuesten Pläne diskutieren und dann treff ich Laura. Also, viel Spaß noch“, unterbrach Nathan sie und machte sich nun seinerseits auf den Weg. Jackson hatte das alles mitgehört und als er sich umdrehte, konnte er sehen, wie Helena darunter litt. Es war Jackson unverständlich wie Nathan ihr so etwas antun konnte, vor allem nachdem er solche Mühe damit hatte sie aus gleich zwei Piratenclans zu befreien.
„Dieses elende Stück Dreck. Der wird sich noch umsehen, was ich kann und was nicht“, murmelte Michael Corner auf dem Flug von der Fallen zur Walls of Chaos. Seine Verletzungen waren weitgehenst versorgt worden, so dass es nicht mehr ganz so danach aussah, als wäre er in eine Schlägerei verwickelt gewesen. Als sein Schiff landete, konnte Michael Kane bereits im Hangar sehen.
„Ich heiße sie willkommen an Bord meines Schiffes“, sagte Kane, als Michael und der SOUL sowie der AIR-Chef ausstiegen.
„Ich komme besser gleich zur Sache“, antworte Michael Corner schnell. „Wieso ist der Auftrag noch nicht ausgeführt? Wieso haben wir anstatt den Incubus zurück zu bekommen, einen ganzen Titanen an Nathan Tate verloren und wieso machen sie hier gemütlich Kaffee-Kränzchen während diese Schwerverbrecher und Massenmörder längst verschwunden sein könnten?“
„Weil ich mir Siegessicher bin“, antwortete Kane relativ ruhig und besonnen.
„Wie kommen sie darauf Mr. Willson? Bisher haben sie und ihre Ideen oder Erfindungen nichts besonders bewirkt“, sagte Tao Zi Fai.
„Ich habe den hier“, sagte Kane und deutete auf ein eingepacktes Bündel, dass jedoch in seinen Umrissen sehr stark an einen Mech errinnerte. „Der Faceless ist unsere neueste Erfindung. Er verfügt über eine völlig neue völlig neue Waffe. Einen neuartigen Driver.“
„Wurde dieser neuartige Driver schon einmal getestet?“, warf nun Kirk Black ein.
„Im Gefecht noch nicht, aber in zahlreichen Versuchen, Simulationen und im Testlabor. Ich vertraue auf meine Wissenschaftler und darauf, dass sie in der Lage sind eine zuverlässige Waffe zu bauen.“
„Ich aber nicht“, sagte Michael Corner energisch.
„Das ist nicht ihr Problem Mr. Corner. Sondern ganz alleine meins. Ich bin derjenige, der das Risiko eines Systemversagens trägt und werde sterben, wenn dem so ist“, sagte Kane und brachte Michael damit völlig aus dem Konzept. „Außerdem arbeitet unser Labor an vielen neuen Waffen von solcher Stärke, dass die Regierung ohne weitere Probleme in der Lage sein sollte die Separatisten alleine mit den ersten Prototypen zu unterwerfen. Gerätschaften wie der Bruticus oder der Unicorn werden Rebellen das Fürchten lehren. Wo wir gerade dabei sind. Wie verläuft der Krieg?“
„Die PAIN-Truppen versammeln sich und bereiten einen Angriff auf unsere Barrieren vor. Während sie das tun, werden wir einen Gegenangriff direkt auf den Hauptplaneten durchführen“, sagte der SOUL-Chef.
„Wenn der erfolgreich ist, brauchen wir ihre ganzen Spielzeuge nicht mehr. Dann geht ihre Firma daran Bankrott“, fügte Michael Corner noch an.
„Ganz wie sie meinen. Aber ich glaube kaum, dass der Wiederstand so dumm wäre die Hauptwelt schutzlos zurück zu lassen“, sagte Kane. „Ich bin mir sicher, dass ihr Plan fehlschlägt und deshalb mache ich mir über Bankrott nur wenig sorgen.“
„Dann wäre da noch etwas“, warf nun Tao ein. „Ich habe aus zuverlässigen Quellen etwas über anstehende Verräter auf der Fallen gehört. Deshalb habe ich AIR-Agenten zur Observation eingeschleust. Ich dachte nur, dass sie das wissen sollten, Mr. Willson.“