Es war ein längerer Flug gewesen. Aber die Eternal Darkness erreichte Rakarion sehr bald. Schneller als Drake und Nathan lieb war. Nachdem die Eternal Darkness in einem Raumdock untergebracht worden war, machte Drake sich schnell auf die Suche nach Thomas und Nathan auf die Suche nach Helena. Sie hofften nur, dass beide es irgendwie überstehen würden. Drake fand Thomas genau dort, wo Jakob es ihm zuvor gesagt hatte. Bei der Arbeit an dem neuen Titanen.
„Jo, Mann. Wieso dieser Verband um den Arm und wo steckt eigentlich Jackson?“, fragte er voller Lebensfreude. Sogar so lebendfreudig, dass Drake direkt ein Problem damit bekam, ihm zu sagen, was er ihm sagen musste. „Was ist? Wieso der Depriblick?“, fragte Thomas nun weiter und langsam aber sicher stellte er fest, dass Drake ihm keine guten Nachrichten zu überbringen hatte.
„Ich kann das nicht…“, murmelte Drake.
„Du kannst was nicht?“
„Nicht so wichtig.“
„Ich will jetzt wissen was abgeht. Und wo steckt Jackson jetzt?“
„Jackson ist tot. Das geht hier ab!“, schrie Drake nun förmlich aus sich raus und setzte sich völlig fertig mit allem mit dem Rücken gegen die nächste Wand. „Jackson ist gestorben als er versucht hat uns alle zu retten“, fügte Drake nun in einem leiseren Ton hinzu bevor er sich nun traute Thomas ins Gesicht zu sehen. Seine ganze Lebensfreude war völlig verflogen und sein Blick war auf einen einzigen Schockzustand umgewechselt. Er bewegte sich nicht, keinen Millimeter. Es fiel ihm auch nicht auf, dass er sein Werkzeug fallen ließ. Er hatte schon direkt nach „Jackson ist tot“ nicht mehr hingehört und daher konnten auch Drakes darauf folgende relativierende Bemerkungen nichts mehr an seinem Zustand ändern. Das Leben schien ihn aus tiefstem Herzen zu hassen. Anders konnte Thomas es sich nicht erklären, dass es ihm zuerst die Person nahm, die er liebte und dann seinen besten Freund. Wie sollte er sich überhaupt ohne Jackson in der Welt zurecht finden? Jackson war es, der ihn beschützte und der ihm immer wieder bei allem wichtigen geholfen hatte. Ohne Jackson, war er doch nur ein einfacher Idiot, der nichts wirklich hinbekam und nicht in der Lage war irgendetwas zu bewirken. Was hatte jemand wie er schon für eine Existenzgrundlage, was hatte er schon für ein Recht zu existieren? Allerhöchstens eine Lebensaufgabe für jemand anderen zu bilden. Aber dieser andere war nun nicht mehr da und damit auch Thomas´ Existenzrecht abgelaufen.
„Drake. Ich würde jetzt gerne irgendwo alleine sein“, sagte er, nachdem er überhaupt wieder in der Lage war etwas zu sagen. Drake selbst brauchte nun eine Weile um diesen Satz wahrnehmen zu können. Aber nachdem er es verstanden hatte, richtete er sich ohne ein weiteres Wort auf und machte sich auf den Weg. Alles was Drake nun noch blieb war die Hoffnung, dass Thomas es überstehen würde. Aber sie war gering, denn immerhin waren Thomas und Jackson schon die besten Freunde gewesen seit sie kleine Kinder waren. Und dennoch hoffte er weiter und versuchte selbst gegen alle Zustände der Depression anzukämpfen.
Nach einer Weile hatte Nathan auch raus gefunden wo Helena sich befand. Sie war in ihrem Quartier. Es war eine schwere Aufgabe die ihm nun bevor stand. Etwas wovor er sich mehr fürchtete als vor finalen Konfrontationen mit SOUL und PAIN. Überhaupt gab es nicht mehr viel, was Nathan schockieren konnte seit er Daniel getötet und diese Phase seines Lebens abgeschlossen hatte. Er atmete noch einmal tief durch bevor er sich entschied, an der Tür zu klingeln und wenig später einzutreten. Helena war gerade dabei sich ihre Haare herzurichten und sich allgemein für das Wiedersehen mit Jackson heraus zu putzen. Auch ihr konnte man die Freude ansehen, die der Gedanke an Jackson hervorrief.
„Oh, du bist es Nathan“, stellte sie plötzlich fest. „Was ist los?“
„Ich muss ernsthaft mit dir sprechen.“
„Ich bin immer ernsthaft... Naja, meistens.“
„Lass den Scheiß. Es ist wirklich ne ernsthafte Sache. Es geht um Jackson.“
„Was hat er denn wieder angestellt?“
„Er ist tot! Das hat er angestellt.“
Genau in dem Moment in dem Nathan diesen einen Satz gesagt hatte, schien auch für Helena die Welt zusammen zu brechen. Das was sie gerade in der Hand hielt ließ sie fallen und ihre gesamte Freude war durch den Schockzustand sofort verflogen.
„Nein. Das ist nur ein dummer Witz von euch beiden. oder? Das ist nur ein Witz, das ist nicht wahr“, murmelte sie.
„Nichts würde ich mir mehr wünschen als das.“
„Das glaub ich euch nicht. Das glaub ich euch einfach nicht“, begann sie nun zu schluchzen, bevor sie endgültig in Tränen ausbrach. „Wieso Nathan? Wieso? GIB MIR JACKSON ZURÜCK!!!“, schrie sie, während sie Nathan mehrmals mit den Fäusten auf den Brustkorb schlug. Sie hatte nur noch wenig Kraft, so dass es Nathan nicht allzu große Schmerzen bereitete. Nach fünf Sekunden sackte Helena in sich zusammen und fiel vor Nathan auf die Knie.
„Jackson starb weil er an das alles hier geglaubt hat. Und weil er uns alle beschützen wollte“, sagte Nathan während auch er mit einem Bein auf dem Boden kniete und seine Arme um Helena legte, so wie er es damals bei ihrem zweiten Zusammentreffen getan hatte. „Sein Opfer war nicht umsonst, denn es war um eine bessere Welt zu erschaffen. Eine Welt in der die Menschen zum Wohle aller leben und arbeiten.“
„Nathan. Töte mich“, murmelte Helena nach einer kurzen Pause. „Diese bessere Welt wirst du niemals erschaffen können, wenn ich hier bin. Ich ziehe Katastrophen magisch an und jeder der mit mir zu tun hat wird irgendwann sterben. So war es mit meinen Eltern, so war es mit Frost, mit Raining Ash und Firestorm, mit Laura und nun auch mit Jackson. Und du wirst der nächste sein. Deswegen, töte mich, Nathan. Bitte, bevor du der nächste bist.“
„Ich werd dich nicht umbringen. Vergiss es.“
„Dann werde ich von hier verschwinden. Ich hab kein Recht hier zu sein. Ich hab nicht mal ein Recht zu leben.“
„Das werde ich auch zu verhindern wissen. Ich werde die neue Welt erschaffen. Und du wirst es miterleben. Notfalls aus einer unserer Zellen“, sagte Nathan bevor er sich wieder aufrichtete. „Verstehst du das?“
„Ich will doch nur das Beste für alle hier. Für die Menschheit“, schluchzte Helena, während ihr weiter Tränen aus den Augen auf den Fußboden tropften.
„Dann bleib am Leben bis die große Transformation beendet ist. Dann wirst du auch dein Glück finden“, sagte Nathan zum Abschluss bevor er das Quartier verließ. „Achte ein wenig auf sie und pass aus dem Hintergrund auf sie auf“, sagte er dann zum ersten besten Sicherheits-Mann den er antraf.
Michael Corner hatte also versagt. Genau wie Kane es erwartet hatte. Die Nachricht über den Verlust des Bruticus erreichte ihn genau in dem Moment in dem er sein Quartier im Future Corp-Hauptkomplex verlassen wollte um auf der Walls of Chaos auf Katharinas Rückkehr zu warten. Neben dieser für Kane sehr emotionsneutralen Nachricht, gab es jedoch auch noch gute Nachrichten. Die Wissenschaftler hatten den Unicorn fertig gestellt und als Nebenprodukt ihrer Forschungen zwei weitere Mech-Typen angefertigt, die sie speziell auf die Anführer von AIR und SOUL zusammen geschnitten hatten. All das war bereits beendet und da nun bekannt war wie man mehrere Driver miteinander synchronisieren konnte, würde auch der Bau des Archdemons nicht mehr lange dauern. Das alles ging Kane durch den Kopf als er in seinen Personen-Transporter stieg. Es dauerte nicht lange und das Vehikel startete aus dem Hangar und erhob sich ins All. Dabei flog es an einem Future Corp-Raumdock ganz dicht vorbei. Ein neues Raumdock, in dem Kane gerade ein neues Schiff, einen superschweren Titanen bauen ließ. Ein Schiff mit genug Feuerkraft um es mit zwei Schiffen der selben Klasse von PAIN aufzunehmen. Aber bis zu deren Fertigstellung sollte es noch eine Weile dauern. Bis dahin war die Walls of Chaos das stärkste Schiff, dass er zur Verfügung hatte und auf genau dieses hielt gerade sein Transporter zu. Der Andockprozess war kaum abgeschlossen als die Fallen im Orbit erschien. Und kaum zwei Sekunden nachdem Kane die Brücke betreten hatte, war Katharinas Transporter unterwegs. Während Kane auf die Ankunft wartete, nahm er im Stuhl des Kommandanten Platz und sah sich auf einem PDA die Daten der anderen Abgeordneten an. Sie waren nun die letzten die Kane irgendwie Überzeugen musste. Zu früheren Zeiten hätte Geld gewirkt. Aber nun würde es selbst damit schwierig. Er sah sich gerade die Akten über Kamov an. Nach einer kurzen Denkpause wusste Kane was er tun musste um ihn zu überzeugen. Nun fehlten noch vier weitere Abgeordnete die es zu überzeugen galt. Kirk Black und Tao Zi Fai folgten ihm ja bereits bedingungslos. Während er weiter nachdachte betrat Katharina den Raum und riss Kane plötzlich aus seinen Gedanken.
„Hey“, grüßte sie Kane, küsste ihn kurz und setzte sich dann auf seine Beine. „Wie laufen deine Geschäfte und Pläne?“
„Ich hab bereits alles was ich zum Sieg über Ronald Pain brauche. Es fehlt nur der Rückhalt im restlichen Volk. Und die Vernichtung von Nathan Tate und seiner Rebellion.“
„Du hattest mir versprochen, dass ich letzteres selbst tun darf, wenn ich würdig bin, erinnerst du dich?“
„Ich habe nur auf den richtigen Moment gewartet. Und der ist nun nachdem Michael Corner versagt hat gekommen. Jetzt sind sie geschwächt genug, dass du und meine Leute sie beseitigen können.“
„Wo sind sie?“, fragte Katharina und man merkte ihr an wie sie immer unruhiger wurde.
„Nur die Ruhe meine bezaubernde Schülerin. Ich werde dir schon früh genug mitteilen was du wissen willst.“
„Nun. Vielleicht kann ich den Prozess ein klein wenig beschleunigen“, sagte Katharina und küsste Kane mehrmals. Schon längst hatten die beiden die Aufmerksamkeit der anderen Brückenoffiziere auf sich gezogen, aber für den Moment interessierte das keinen von beiden. Dann hob Kane sie plötzlich auf seine Arme und trug sie von der Brücke.
„Nathan und seine Rebellion sind im Orbit um Rakarion. Ich werde dir die Walls of Chaos zusätzlich zur Seite stellen, sowie einen Titanen, zwei Schlachtschiffe und fünf Fregatten.“
„Wieso hast du mir das jetzt gesagt?“
„Weil ich bereits die Gewissheit habe zu bekommen was ich will“, antwortete Kane ihr, bevor er sie küsste und mit ihr in seinem Quartier verschwand.
Auch wenn man es ihnen nicht ansah waren auch Shiro und Aimi schwer getroffen, von Jacksons plötzlichem Tod. An wem sollten die beiden sich nun noch orientieren, wenn es sich um das Entdecken von Emotionen handelte? Das alles war nun erst einmal egal, denn Jakob hatte sie beide in den Hangar der Eternal Darkness gebeten wo er ihnen etwas zeigen wollte. Sicherlich die beiden neuen Mechs, die er in der letzten Zeit konstruiert und gebaut hatte. Shiro holte Aimi an ihrem Quartier ab, bevor sie sich beide ohne ein Wort zu sagen auf den Weg machten. Aimi sah zu Shiro nach oben und dann auf seine Hand. Wie gerne würde sie die jetzt nehmen, so wie sie es bei vielen anderen glücklichen Paaren gesehen hatte. Shiro erging es ähnlich und unter ihren Maskierungen waren sie beide so rot angelaufen, wie es sonst nur wenige Menschen waren. Sie sehnten sich definitiv nach der Nähe des anderen, schienen sich aber nicht so recht zu trauen sich das ganze einzugestehen und ihren Gefühlen eine Chance zu geben und selbst wenn, durfte es niemals jemand erfahren. Mittlerweile waren sie beide im Hangarbereich angekommen, wo ihre neuen Mechs neben den Wracks der anderen standen. Sie sahen dem Enforcer, dem Mech den Daniel in seinen letzten Stunden gesteuert hatte sehr ähnlich. Nicht nur dass der gesamte Aufbau wenig massiv und weit mehr auf Ergonomie und gute Beweglichkeit ausgelegt war, der Mech verfügte sogar nur über verglichen kleine Energie-Flügel. Die Farbe war ein schwarz und eine Stellen waren eher grau, aber auch immer noch sehr dunkel. Der Kopf hatte drei Hörner und erinnerte an einen Dämon. Man sah der Maschine an, dass sie speziell auf den Stil der beiden ausgelegt war, den sie auch im direkten Kampf wählten, anders als die Maschinen, die sie bei SOUL vorgesetzt bekommen hatten.
„Und was meint ihr?“. fragte Jakob, als er sich dazu stellte.
„Ein durchaus effizientes Design“, sagte Shiro so analytisch wie er auch sonst immer war.
„Mechs, die unserem Kampfstil durchaus gerecht werden könnten“, fügte Aimi noch hinzu.
„Das werden sie sicherlich. Ich hab das Ganze mit allen Waffen versehen, die eures Gleichen auch im direkten Kampf benutzen würden, sie so verbessert, dass sie auch noch im direkten Kampf taugen und dazu noch ein Tarnsystem und verbesserte Sensoren dazu genommen“, sagte Jakob stolz auf seine Arbeit.
„Ich denke, damit sollten wir in der Lage sein ausreichend effizient kämpfen zu können“, sagte Shiro, bevor er sich mechanisch wieder auf den Weg machte. Wieder einmal wurde Shiro mit einer Emotion konfrontiert die er einfach nicht verstand, weshalb er dem ganzen lieber schnell aus dem Weg ging. Normaler Weise hätte er die Situation einfach ignoriert, egal was man daraufhin von ihm denken würde.
Kane war nun wieder auf dem Weg zurück zur Oberfläche. Mit äußerst hoher Geschwindigkeit bewegte sich sein Personentransporter durch die Wolken auf das Hauptgebäude der Regierung zu, wo er eine Ratssitzung einberufen hatte und das obwohl er das mittlerweile in Kriegsfragen nicht mehr nötig hatte. Aber es gab noch einiges zu erledigen. Wie abgesprochen fand sich Kamov im Hangar ein, als der Transporter ankam.
„Was ist so wichtig, dass sie mich stören?“, fragte Kamov Kane noch während er ausstieg.
„Ich brauche ihre Unterstützung.“
„Sie haben alle Rechte die sie brauchen um den Krieg zu gewinnen.“
„Ich spreche ja auch nicht von Berechtigungen. Ich spreche von ihren Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld.“
„Ich habe schon lange keine Rechte mehr militärische Vehikel zu verwenden oder militärisch tätig zu werden.“
„Und wollen sie die nicht wieder haben? Haben sie nicht diesen Wunsch in ihrem tiefsten Inneren noch einmal in einer Schlacht mitzuwirken?“
„Ich habe nicht das Recht.“
„Würde es sich nicht unglaublich gut anfühlen in einer Waffe von ungeahnten Ausmaßen gegen PAIN anzutreten und diese Schweine endlich zum Teufel zu jagen? Ich kann ihnen diese Möglichkeit bieten. Ich werde ihnen die Kontrolle über den Unicorn, eine Waffe, die in der Lage sein sollte ganze Planeten von PAIN zu vernichten, überlassen.“
„Wa... Was verlangen sie dafür?“, fragte Kamov während er sich den Sabber zurück halten musste.
„Ihre Unterstützung in einer kleinen innenpolitischen Sache. Und zwar, dass sie umgehend zurück treten“, antwortete Kane. Kamov nickte das ganze lediglich ab.
„Wenn ich das ganze jetzt unterschreibe, wann darf ich dann in die Schlacht ziehen?“, war Kamovs letzte Frage dazu. Und Kane gab ihm als Antwort lediglich „Wenn es soweit ist“, aber das genügte Kamov völlig. Er war einfach paralysiert von der Möglichkeit wieder töten und morden zu dürfen, dass ihm alles andere egal war. Kane machte sich derweilen auf den Weg in den Parlamentsraum, wo sich alle übrigen Abgeordneten versammelt hatten. Nun galt es nur noch vier weitere Dummschwätzer von seiner Sache zu überzeugen. Aber Kane hatte sie alle eingehend studiert und wusste genau wo er ansetzen musste.
„Meine Herren Abgeordneten. Ich spare mir sämtliche Formalitäten, denn das was ich zu sagen habe ist von großer Bedeutung“, sagte Kane als er die Mitte des Raumes erreicht hatte.
„Und was ist so wichtig?“, fragte einer von ihnen.
„Ihre gesamten Maßnahmen die sie gegen PAIN eingesetzt haben, haben versagt. Und PAIN wird hier her kommen und den Krieg in unser Regierungszentrum tragen.“
„Tun sie was dagegen! Dafür sind sie bevollmächtigt.“
„Das werde ich auch. Unter einer Bedingung. Jeder von ihnen wird augenblicklich zurück treten. Ansonsten werde ich nichts unternehmen und PAIN hier einfach einmarschieren lassen.“
„Aber das würde sie zum einzigen übrigen Angeordneten und Alleinherrscher machen.“
„So ist das Leben. Aber keine Sorge. Sie alle werden von der Reform profitieren und künftig meine Berater sein und im selben Luxus leben wie sie es die ganze Zeit getan haben“, sagte Kane abschließend und die vier übrigen Abgeordneten begannen sich zu beraten.
„Da sie und bereits die Konsequenzen erläutert haben, werden wir annehmen“, sagte nun John Hadden und alle vier begannen ihre Austrittserklärungen zu formulieren. Alle taten dies mit einer gewissen Freude. Bis auf einen und das war Kenji Yamamoto. Ihm sah man das Unglück im Gesicht an, aber er tat was er tun musste um die unzähligen Leben zu retten, die Kane einfach sterben lassen würde.
Die Arbeiten an dem neuen Schiff machten trotz der Tatsache dass Thomas nun aus fiel sehr schnell Fortschritte. Wäre Jackson noch am Leben, könnte das Schiff wohl schon fertig sein, dachte Jakob sich als er sich den Reparaturen an den Mechs widmete. Nicht sehr lange und die Reparaturen an allen Maschinen waren beendet. Nun fehlte nur noch das neue Schiff.
„HEY, KOMMT MAL ALLE GANZ SCHNELL HER!!!“, schrie plötzlich Drake, als er das Raumdock betrat und die Arbeiter zu einem Bildschirm brachte. Er selbst ging schnell auf die Brücke der Eternal Darkness, wo die anderen ebenfalls genau das Selbe verfolgten. Selbst Thomas sah es sich in einem Quartier an. Zu sehen war Kane, der eine Rede hielt.
„Meine Mitbürger. Ich habe soeben die traurige Nachricht erhalten, dass alle übrigen Mitglieder unseres Parlaments zurück getreten sind. Sie fühlten sich mit der Situation überfordert und wollten Platz für Andere machen. Aber so weit wird es nicht kommen. Denn hiermit übernehme ich alle Regierungsfunktionen dieses Staates. Seien sie innenpolitischer oder außenpolitischer Natur. Und deshalb werde ich direkt mit meinen ersten Maßnahmen beginnen. Future Corp. wird staatlicher Hauptlieferant für Waffensysteme und Schiffe. Alle übrigen Konzerne, welche sich auf diesem Sektor betätigen, werden mit sofortiger Wirkung verstaatlicht und Future Corp. hinzugefügt. Zusätzlich hierzu werden ab sofort die Future Squads, die sich aus den Kriegern, welche bei Future Corp. angestellt waren, zusammen setzt, gegründet und SOUL übergeordnet sein. Außerdem werden alle Schiffe von SOUL, sofern sie nicht schon darüber verfügen, mit pyrokinetischen Drivern aufgerüstet werden, sowie die neu entwickelten Vehikel von Future Corp. in Massenproduktion gegeben. Außerdem werden Blockaden rund um Tyr und die Erde errichtet, sowie der bereits vorbereitete Gegenschlag verstärkt und ausgeführt. Lasst uns gemeinsam diese Landesverräter, die unter dem Deckmantel des gerechten Wiederstandes gegen uns vorgehen ihren gerechten Strafen zuführen. Lasst uns gemeinsam ein Utopia für alle wirklichen, gerechten Menschen erschaffen. Lasst uns eine Welt erschaffen in der keine Konflikte mehr möglich sind. Dies ist die Geburt des großen universalen Imperiums.“
Mit Abschluss von Kanes Rede brach die Menge, die sich um ihn versammelt hatte in große Massenhysterie aus. Kein Wunder, denn Kane hatte ihnen das Utopia, das große Paradies versprochen. Aber Nathan wusste, dass Kane der letzte wäre, der ihnen genau das geben würde.
„Dieser Bastard“, gab Drake zum besten.
„Sei lieber ruhig. Immerhin geht es hier um Nathans Bruder“, warf Kujiro schnell und ernst ein.
„Nein, ist schon in Ordnung. Immerhin hat er euch beide und die beiden von AIR ausgenutzt und jetzt nutzt er die ganze Welt aus. Das ist nicht wie ich eine gewaltfreie Welt erschaffen wollte“, sagte nun Nathan.
„Wie wird es jetzt weiter gehen?“, warf Ray ein.
„Wir müssen uns Kane holen. So schnell wie wir können. Dann haben wir zumindest eine geringe Chance auf einen Erfolg. Jakob. Wie lange brauchen wir noch mit der Blaze Luminous?“
„Dem neuen Titan meinst du? Ich hoffe nicht länger als eine Woche.“
„Beschleunige das. Ist mir egal wie und wenn ihr die Arbeiter mit den Waffen bedroht.“
„Nathan, ist mit dir auch alles in Ordnung?“, warf nun Julian schockiert ein.
„Mit mir ist alles in Ordnung. Es ist die Welt die krank ist. Und wenn wir Kane nicht bald aufhalten sind wir ohnehin alle dem Tode geweiht. Wenn er erst PAIN besiegt hat können wir nichts mehr gegen ihn unternehmen.“
Wie lange hatte er sein Quartier nun schon nicht mehr verlassen? Einen Tag? Zwei Tage? Einen Monat? Thomas hatte es nicht einmal mehr wirklich mitbekommen und es war auch völlig sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Es war irgendwie alles sinnlos ohne Jackson. Wie hätte er wohl gewollt, dass es weiter geht? Thomas begann seinen Gedanken zu Ende zu denken. Was hätte Jackson wohl für diesen Fall gewollt? Wahrscheinlich, dass Thomas sich um Helena kümmern und eben genau das Gegenteil von dem tun sollte, was er tat. Aber es war so unglaublich schwierig. Thomas hatte sich definitiv verändert. Ohne Jackson hatte sein gesamtes Wesen keinen Sinn. Der ganze Sarkasmus, die ganze Ironie, ohne Jackson stand er genau als das dar, was er in Wahrheit auch war. Ein Trottel aus den Slums von Crematoria. Es war so unglaublich schwer nun noch einmal die Kraft zu finden sich auf zu richten und das Quartier wieder zu verlassen. Und dennoch erreichte der Gedanke an Jackson und seinen möglichen letzten Willen, dass Thomas die nötige Kraft fand und sich aus dem Quartier begab. Er war wackelig auf den Beinen und sein Blick entsprach dem, den man sich bei einem Zombie vorstellte. Er war eigentlich gar nicht wirklich anwesend. Lediglich sein Körper war es. Daher waren Thomas auch die Blicke der Anderen, die ihm auf dem Gang begegneten vollkommen gleichgültig. Er bekam es nicht einmal wirklich mit. Lediglich als er die Tür zu Helenas Quartier erreichte und sie öffnete riss ihn der Anblick von Helena per Schock aus seinem abwesenden Zustand.
„ICH BRAUCH HIER UNTEN SCHNELL IRGENDNEN ARZT!!!“, schrie Thomas plötzlich durch die Kommunikations-Kanäle. Er wusste nicht wie lange sie schon so auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß und wie viel Blut sie schon verloren hatte. Und überhaupt. Welcher Arsch hatte ihr überhaupt ein Messer in die Hand gegeben? Lange würde sie nicht mehr leben, wenn Thomas nicht schnell einen Weg finden würde ihre Verletzungen zu versorgen.
„Bitte. Lass mich gehen“, murmelte Helena geschwächt, während sie versuchte Thomas von sich fern zu halten. Aber da sie geschwächt und Thomas ohnehin der Stärkere war konnte sie das nicht verhindern.
„Wenn ich nicht sterbe, wirst du´s auch nicht!“, sagte Thomas bestimmend und in genau diesem Moment trat ein medizinisches Team in den Raum, dass Helena abtransportierte. Es war zum Glück noch nicht zu spät gewesen. So lange sie noch bei Bewusstsein war, war es noch nicht zu spät. Thomas war froh rechtzeitig da gewesen zu sein um sie zu retten. Sollte das etwa sein neuer Lebenszweck sein? Leute vor sich selbst zu beschützen. Oder etwa im Allgemeinen andere Leute zu beschützen, so wie Jackson es immer getan hatte?