„Das ist also unsere Ausgangslage. Wir haben die Eternal Darkness, Kagaru und damit unsere größten Schiffswerften, sowie den mächtigsten Mech überhaupt verloren und den Wiederstand auf dem Vormarsch hier her“, sagte Michael Corner auf einer Notfallsitzung des Parlaments.
„Ich finde es ist Zeit dafür, die Notfallermächtigung für den Kriegsfall einzusetzen“, sagte nun Kane.
„Nein, soweit sind wir noch nicht“, antwortete Kenji Yamamoto schnell, wohl wissend was das bedeuten würde.
„Außerdem wissen wir dann noch nicht, wer diese Macht bekommen sollte.“
„Ist doch ganz klar. Michael Corner.“
„Michael ist zwar einer unserer besten Politiker hier, aber von Kriegsführung hat er keine Ahnung. Ich schlage da eher Kamov oder Kane vor.“
„Nein. Kenji hat völlig recht. So weit sind wir noch nicht“, warf nun Michael ein.
„Ich bin nicht dieser Meinung und ich beharre weiter darauf“, antwortete Kane schnell.
„Soweit ich mich erinnere, haben sie diese ganze Situation verursacht. Also kümmern sie sich darum sie wieder zu bereinigen."
„Das wollte ich in jedem Falle gerade tun“, antwortete Kane.
„Ach wirklich? Mit welchen Maßnahmen?“, stellte John Hadden in den Raum.
„Ich habe vor mit der Walls of Chaos zu starten, die Fallen zu treffen und selbst mit dem Faceless, unserer neuesten Errungenschaft, den Kampf gegen Nathan Tate aufzunehmen.“
„Das klingt interessant“, sagte Michael mit einem großen Grinsen im Gesicht.
„Dennoch sollten wir uns weitere Schritte im Falle Ermächtigung im Kriegsfall vorbehalten“, sagte nun Kamov.
„Das werden wir. Aber es ist noch eine Weile hin, bis wir sie wirklich einsetzen. Bis dahin stellen wir eine schwere Defensiv-Linie in den Kalino-Gürtel und eine weitere auf Zorion.“
„Ich stimme zu“, antworteten alle Abgeordneten außer Kane. Aber das genügte um die Entscheidung zu besiegeln. Wutentbrannt verließ Kane den Raum, nachdem die Sitzung geschlossen war und schlug mit der Faust gegen eine Tür. Das Metall verbog sich und zerriss unter dem schieren Druck von Kanes Schlag. Schnell besann sich Kane wieder und sah sich schnell um, ob ihn auch niemand dabei gesehen hatte. Sein Plan war ohnehin schon gefährdet. Wenn ihn jemand dabei sehen würde, wie er unmenschliche Kraft ausübte, konnte er den Plan komplett vergessen. Michael Corner dagegen verließ den Saal mit einer gewissen Freude. Die anderen fünf vertrauten ihm auf jeden Fall mehr als sie Kane trauten und wenn Kane nun persönlich gegen Nathan Tate kämpfen würde, bestand sogar eine gewisse Chance ihn bald für immer los zu sein.
„Sollten wir nicht mal nach ihm sehen? Er ist schon seit über sechs Stunden da drinne“, sagte nun Drake zu Kujiro, als die beiden an einem Datenverarbeitungsraum vorbei gingen. An genau dem Raum in dem Daniel an seinem neuen Plan arbeitete.
„Nein. Der Versager kann wegen mir machen was er will, so lange er mir beim nächsten Gefecht nicht wieder im Weg steht.“
„Was wäre denn passiert wenn du gefeuert hättest? Der Sack wär trotzdem ausgewichen oder hätte einen anderen Weg gefunden.“
„Wahrscheinlich“, mischte sich nun auch noch Katharina ein, die zufällig auch gerade in der Nähe war.
„Ja, wahrscheinlich“, gestand Kujiro nun ein. „Es ist fast so als wüsste er immer was wir tun wollen.“
„Er kämpft nicht mit dem Kopf, sondern ganz mit seinen Gefühlen. Rein Intuitiv und tut immer das Richtige“, setzte Drake den Gedankengang fort.
„Das ist es doch!“, schrie Katharina plötzlich auf. „Deshalb können wir ihn nicht besiegen. Wir verlassen uns zu sehr auf Strategie, Taktik und festgelegte Rollen. Und deshalb müssen wir einfach ohne jeden Plan in die nächste Schlacht fliegen.“
„Nicht übel…“, stellte Drake nun fest.
„Ob das funktioniert?“, stellte Kujiro den Plan in Frage. „Naja egal. Wenn nicht sind wir genauso vor dem Kriegsgericht.“
„Ich geh schnell rein und sag Daniel bescheid“, sagte Katharina schnell und betrat den Raum. Drake und Kujiro warteten so lange dort. Im Raum fand sie Daniel vor, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Nicht einmal in dem Moment in dem er mit der Hand versucht hatte eine Konsole zu zerstören. Er war verzweifelt und komplett fertig mit der Welt. Denn er hatte immer noch keinen Plan.
„Daniel?“, traute sich Katharina nun zu fragen.
„Verschwinde. Ich muss arbeiten“, sagte Daniel und widmete sich wieder seinen Plänen.
„Aber genau deshalb bin ich doch hier. Du kannst aufhören. Drake, Kujiro und ich haben den perfekten Plan. Und der ist ganz einfach keinen zu haben“
„Sehr witzig. Wenn ich bis morgen keinen Plan hab, dann sterben wir alle.“
„Aber versteh doch. Dieser Nathan Tate kämpft mehr intuitiv und ist uns mit unseren Rollenvorstellungen und Taktiken deshalb überlegen.“
Daniel unterbrach seine Arbeit kurz um darüber nachzudenken. Es stimmte schon und es war wahrscheinlich genau deshalb auch sinnvoll Planlos ins Gefecht zu fliegen. Trozdem widmete er sich wieder der Arbeit. „Einen Notfallplan zu haben schadet nicht“, waren seine Worte dazu.
„Wieso tust du das? Wieso lässt du dich einfach von deinem Vater ausnutzen? Und wieso weißt du alle anderen Menschen zurück?“ fragte nun Katharina in einem hörbar deprimierten Ton. „Auch diejenigen, die dich lieben.“
„Weil ich es nicht verdiene mit anderen Menschen zusammen zu sein!“, schrie Daniel unter Tränen aus und schlug mit der Faust auf seine Arbeitskonsole. „Du hast Kujiro doch gehört. Und er hat definitiv recht. Und weil ich ein Versager bin, der im Weg steht, verdiene ich es nicht. Und ich verdiene es auch nicht geliebt zu werden. Erst recht nicht von dir.“
Auch Katharina brach nun in Tränen aus. Es tat ihr in der Seele weh mit anzusehen was Daniels Vater bereits angerichtet hatte. Es war an der Zeit für sie wirklich allen Mut zusammen zu nehmen. Noch bevor Daniel etwas sagen oder sich dagegen wehren konnte, küsste sie ihn. Der anfängliche Schock von Daniel darüber wurde mit fortlaufender Dauer immer mehr zu einem Wohlgefühl, so dass er sich irgendwann nicht einmal mehr dagegen wehren wollte.
„Bitte, tu das nicht. Ein so wunderschönes und nettes Mädchen verdient wirklich was Besseres als mich“, sagte Daniel nun leise.
„Ich will aber keinen anderen, angeblich besseren. Ich will dich“, antwortete Katharina sehr, beinahe überfreundlich und begann zu lächeln. Daniel drückte drei Tasten an der Konsole, welche ein Abschalten ohne Sicherung bewirkte und stand dann vom Sitzplatz dahinter auf. Er sah sie jedoch nur an. Ganze fünf Minuten stand Daniel vor Katharina und sah sie nur an und das obwohl er sie Umarmen wollte und er genau wusste, dass sie ihm gerade durch den Kuss jede Erlaubnis dazu erteilt hatte. Wovor fürchtete er sich eigentlich? Er begann langsam und zögerlich seine Arme um ihren Rücken zu legen. Es folgte keine abwehrende Reaktion, wie Daniel sie eigentlich grundsätzlich von Mädchen erwartete. Stattdessen legte sie ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn noch einmal.
„Hey, Katharina, was meinst…“, sagte Drake als er den Raum betrat, brach den Satz aber ab, verzog kurz das Gesicht, lief dann rot an und verschwand verlegen wieder, als er die beiden sah.
„Was ist denn nun? Was ist da drinne passiert?“, fragte Kujiro als Drake wieder raus kam.
„Das was irgendwann zwangsweise passieren musste“, sagte Drake immer noch verlegen, aber irgendwie auch erfreut.
Langsam aber sicher flog die Flotte, bestehend aus ganzen 34 Schiffen, 12 davon von der Größe eines Dreadnoughts, zur Station. Im Vergleich was man so von Regierung und Wiederstand her kannte, waren vor allem die Dreadnoughts komplett anders. Sie waren weit weniger lang gebaut. Eines dieser Schiffe war kaum ein Drittel so lang wie ein Dreadnought von SOUL oder PAIN. Es bestand aus einer zylinderförmigen Hauptsektion, welche ebenfalls nur die Hälfte Durchmesser von dem hatte was SOUL oder PAIN-Schiffe auf diesem Gebiet hatten, an die vier rundliche Flügel in der Form von einem halben Oval angebracht waren. Besonders die nach oben und unten ragenden Flügel waren gigantisch im Vergleich zum Rest des Schiffes. Die zur Seite ragenden Flügel waren gerade mal halb so lang, eher sogar ein Drittel so lang. Die Flügel leuchteten zur Spitze hin in einem leichten roten Schimmer und die Fenster im Schiff leuchteten blau. Diese Schiffe wurden als Vulcano-Klasse bezeichnet und waren einst der Stolz der Regierungsflotte. Dazu kamen die weit kleineren, aber im Design ähnlichen Kreuzer, denen lediglich der untere Flügel um vier Fünftel verkleinert war. Diese Schiffe trugen den Namen Firebird und stammten aus der selben Era wie die Vulcanos. Die Schiffe waren alle in einer Art dunkelrot gehalten, auf dem wiederrum von der Front zum Heck hin eine Flammenbemalung abgebracht war. Gewiss war das eigentlich unpraktisch für getarnte Angriffe, aber das war meist gar nicht der Stil von Firestorm und seinem Clan, dessen Erkennungszeichen diese Schiffe waren. Er selbst war mit 30 Jahren sehr Jung für einen Clananführer, aber bereits jetzt schon ein wahrer Riese von seinen Körpermaßen her. Sein gerade einmal zwei Jahre jüngerer Bruder, im Clan „Raining Ash“ genannt, war das glatte Gegenteil davon und war meistens auf den Schutz seines Bruders angewiesen um in dieser Welt überhaupt überleben zu können. Diese beiden waren es nun, die zusammen mit den anderen Schiffskommandanten von Firestorm das Bordell betraten in dem Helena gefangen war. Diese versteckte sich schnell unter einem Tisch vor Angst, denn sie hatte es bereits einmal mit Firestorm und seinem Clan zu tun gehabt, als sie noch für Frost arbeitete. Dieser Kerl war gefährlich, das wusste sie. Weit schlimmer war jedoch, dass ihr Zuhälter nicht zuließ, dass sie sich versteckte und sie in die Öffentlichkeit zurück zwang. Es war besonders Raining Ash der sich unter den Frauen umsah. Firestorm wirkte dagegen wenig interessiert.
„WOW! Diese Blonde dort ist wirklich heiß“, stellte er dann fest und Firestorm sah genauer hin.
„Das ist Helena Dracous. Ehemals vom Frostclan und Tochter der beiden Anführer des früheren Dracous-Clans“, stellte dieser dann fest und schockierte seinen Bruder damit. Denn ihm war das nicht im geringsten aufgefallen. Aber da der Frostclan nun nicht mehr existierte war ihm das im Wesentlichen egal, wenn er genau darüber nachdachte. Firestorm schien in der Zeit völlig in Gedanken versunken zu sein.
„Was denkst du gerade Bruder?“
„Ich denke drüber nach sie dem Kerl der den Laden hier besitzt ab zukaufen.“
„Ob sich das wirklich lohnt?“
„Lohnen tut sich das Ganze in jedem Fall. Ich denke sie kennt einige Geheimnisse über den Frostclan und darüber wo der vielleicht einige materielle Reichtümer gebunkert hatte und wenn nicht, dann nutzt sie uns immer noch um unseren sexuellen Druck abzubauen und soweit ich weiß steht der Mannschaft sowieso gerade der Sinn nach Frischfleisch.“
„Wie willst du diesen Kerl dazu bringen sie zu verkaufen?“, warf Raining Ash ein und deutete auf den Bordellbesitzer.
„Damit“, sagte Firestorm und nahm einen kleinen Krümel eines hellgrün leuchtenden Materials hervor. Kyrogam. Ein Material aus dem die Regierung Energie gewann oder es gleich als Reaktormaterial für die Mechs der neuesten Generation verwendete. Unter Piraten und auch unter Wiederstands-Kämpfern war es jedoch mehr als nur selten, denn Future Corp waren momentan die einzigen, die es überhaupt abbauen konnten. „Wenn ich ihm alleine diesen Krümel anbiete wird er mir den ganzen Harem überlassen und seinen Laden dicht machen.“
„Wenn der wüsste, dass wir von unserer letzten Plünderung den ganzen Laderaum von allen unseren Schiffen mit dem Zeugs voll haben“, flüsterte Raining Ash und begann zu lachen.
Auf der Eternal Darkness stellte sich langsam aber sicher eine gewisse Routine ein. Jeder übernahm eine Art Brückenschicht in der er auf Feinde aufpassen sollte. Den Rest der Zeit hatten die meisten einfach nur frei, besonders nachdem Jackson und Thomas mit den Reparaturbots alles wieder hergestellt hatten, gab für diese beiden nichts mehr weiter zu tun. Jakob tat das was er die meiste Zeit tat. Konstruktionspläne erstellen. Dieses Mal für ganze Schiffe und Mech-Neubauten. Dabei nutzte er die neuesten Erkenntnisse aus der Schiffsdatenbank mit. Das einzige Problem dabei war jedoch, dass die Eternal Darkness kein Mutterschiff war und daher auch keine Produktionsanlagen für ganze Schiffe besaß. Julian hatte noch ein paar Probleme mit dem „normalen Leben“ aber daran würde er sich sicher bald gewöhnen. Nathan hatte in der Zwischenzeit seine Musikanlagen, die er von Frost hatte in sein Quartier gebracht und versuchte sich musikalisch weiter zu bilden. Bisher hatte er dazu ja kaum eine Möglichkeit mehr gehabt. Und so drehte er den Verstärker laut auf und begann ein wenig Powerakkorde auf seiner Gitarre zu hauen oder einfach den Schredderstil zu spielen. Er versuchte immer noch besser schneller und zeitgleich melodischer zu werden. Es war das plötzliche eintreten von Laura, dass ihn davon ablenkte.
„Nein, nein… Mach nur weiter. Ich wollte eigentlich noch ein wenig hören“, sagte sie schnell.
„So lange du mir nichts bezahlen willst“, antwortete Nathan.
„Ach stimmt ja. Du hast ja diesen Grundsatz, kein Geld für deine Musik zu nehmen.“
„Den ich leider auf dieser Flucht schon zwei mal gebrochen hab.“
„Nathan. Ich hab da einen einzigen PAIN-Mech auf dem Schirm. Ein Mantis. Willst du dir ihn erst ansehen oder soll ich ihn gleich abknallen?“, unterbrach Thomas die beiden über das schiffsinterne Kommunikations-System.
„Ich komm mir das lieber ansehen“, sagte Nathan und verließ mit Laura zusammen schnell das Quartier.
Die Fallen traf gerade die letzten Vorbereitungen für den Sprung in die Nähe der Eternal Darkness, als sich neben dem Schiff plötzlich ein weiteres Sprungtor öffnete aus dem ein gewaltiger Dreadnought, die Walls of Chaos kam. Das Schiff bestand aus einer langen runden, fast zylindrischen Mittelsektion, an die ein nach vorne gebogenes, von einer scharfen Kante nach hinten immer dicker werdendes Halboval als Flügel, angebracht war. Diese Flügel endeten in zwei Spitzen, ähnlich die Front des Schiffes die sich kurz vor dem Ende in einen Halbkreis aufteilte und dort in zwei Spitzen endete. Das Schiff war komplett schwarz und hatte beinahe überall nach vorne oder nach hinten ragende schwertförmige Ausläufer in unterschiedlicher Größe. Der Kapitän der Fallen erschrak dabei so, dass er zuerst noch einen Befehl zum Ausweichmanöver gab. Von diesem Dreadnought aus startete nun ein vergleichsweise kleiner Personentransporter zur Fallen. Zeitgleich wurde auf dem Schiff das Team rund um Daniel zusammen gerufen. Sie versammelten sich alle im Hangar, so dass sie alle noch die Landung des Transporters miterleben konnten.
„Verdammt, das ist Kane Willsons privater Transporter“, stellte Kujiro fest.
„Was der wohl hier will?“, warf Drake nun einfach in den Raum. Im tiefsten Inneren fürchteten sie alle sich vor dem was jetzt kommen würde. Besonders aber Katharina und Daniel, die sich an den Händen nahmen und versuchten sich durch die Nähe die Angst zu nehmen. Der Transporter landete und Kane stieg aus. Er ließ sich nicht lange Zeit damit auf das Team zu zukommen.
„Eure Mission ist beendet. Ich übernehme ab hier selbst“, sagte er sehr zum Erstaunen des gesamten Trupps.
„Das ist doch irgendein Trick“, sagte Daniel nun. „Wenn wir gehen, kommen wir vor´s Kriegsgericht.“
„Außerdem hab ich nicht meine ganzen Nerven in das hier gesteckt, bin so weit gekommen, nur um jetzt die Mission abgenommen zu kriegen“, setzte Kujiro nach.
„Hmmm... Ganz wie ihr wollt. Aber ich möchte das ganze selbst mit in die Hand nehmen indem ich das Gespräch zu Nathan suche“, war Kanes wiederrum überraschende Antwort darauf.
„Nathan hört auf niemanden. Nicht einmal auf mich“, sagte Daniel.
„Ich habe eine ganz andere Bindung zu Nathan wie sie auch nur einer von ihnen sechs hat. Und wenn nicht, dann können sie ihn immer noch vernichten, nachdem ich es versucht habe.“
Der unbekannte Mantis-Mech-Pilot gab sich zum Erstaunen aller in Nathans Team als Ray zu erkennen, erklärte schnell seine eigene schwierige Situation und bat um eine Andockerlaubnis, die Nathan ihm letzten Endes gewährte, trotz des großen Protestes von Jakob, der wusste, dass Ray einst geschickt worden war um Nathan zu töten. Sehr zu deren aller Erstaunen dockte Ray jedoch völlig friedlich an und verließ seinen Mech. Er ging nun direkt auf Nathan zu, mit einer Selbstsicherheit, die Jakob schon fast respektlos vorkam. Er war sich sicher, dass Ray gleich versuchen würde Nathan direkt, Angesicht zu Angesicht umzubringen. Aber auch das tat er nicht. Stattdessen reichte er Nathan die Hand und stellte sich als „Ray Diamon, ehemaliger Generalsanwärter, Mech-Pilot und Strategischer Planer von PAIN“ vor. Nathan nahm dieses Freundschaftsangebot direkt an indem er Ray die Hand schüttelte.
„Nathan Tate. Und das sind Dr. Jakob Jakoby, unser Naturwissenschaftler, Mech- und Schiffskonstrukteur, Thomas Dorn und Jackson Jameston unsere beiden ausführenden Werftarbeiter und bald auch Schiffspiloten, Julian Hawk unser Politik-Experte und scheinbar auch ein sehr guter Pilot für Schiffe. Und Laura Bryant, die ist eigentlich nur zufällig hier.“
„Wissen sie Mr. Diamon, Sir, ich wurde mit Nathan gesehen und…“, warf Laura nun ein.
„Ich habe bereits davon gehört, Mrs. Bryant. Und es tut mir aufrichtig leid, was mit ihnen geschehen ist, auch wenn weder ich noch PAIN daran beteiligt waren, bin ich mir sicher, dass es ihnen bei PAIN ähnlich ergangen wäre. Und dafür schäme ich mich, denn ich war ein Liebhaber ihrer Musik.“
„Er quatscht zwar wie der letzte Schleimer, aber ich kann ihn irgendwie richtig gut leiden“, sagte Jackson.
„Das werd ich ihm schon austreiben“, fügte Thomas schnell an und lachte.
„Außerdem brauchen wir dringend einen strategischen Planer für das weitere Vorgehen und Mech-Piloten sind auch knapp“, warf Julian ein.
„Da siehst du´s Ray. Wir sind uns fast einstimmig einig und bei Jakob ist das ganz normal. Ich hab allerdings selbst eine Bedingung, bevor wir dich in unsere Familie der politisch Verfolgten aufnehmen“, sagte nun Nathan.
„Und die wäre?“
„Lass den förmlichen Scheiß. Wir sind hier nicht das Militär und das letzte was wir wollen ist ihre Sprache und Ränge. Also. Jeder von uns hat nen Vornamen und „Guten Tag“ als Gruß reicht vollkommen.“
„Ich denke, dass ich das einrichten kann.“
„Dann willkommen in unserer kleinen Familie“, sagte Laura fröhlich und umarmte Ray kurz, sehr zu dessen Verwirrung.
„Jakob, Thomas, Jackson. Ich weiß, dass es vor allem dir Jakob nicht gefallen wird, aber der Mantis ist so wie er jetzt da steht etwas schwach. Tut bitte was dagegen, dass er zumindest ein wenig mit dem Incubus mithalten kann“, sagte Nathan und machte sich wieder auf den Weg, denn er hatte noch Unmengen an Dingen zu Planen und zu erledigen. Er dachte da konkret an einen neuen Besuch einer Piraten-Station oder Werft, damit er weitere Pläne von Jakob umsetzen konnte.