Da saßen sie nun zu sechst und taten das was sie sonst auch taten. Versuchen zu feiern und sich von allem was geschehen war und noch geschehen konnte abzulenken. Alle tranken Unmengen Alkohol, während Drake und Kujiro in diversen Video-Spielen ihre Kräfte maßen. Shiro und Aimi hatten sich, nach mehrfacher Aufforderung, auf einen Platz der Sitzgruppe in Drakes relativ groß ausgefallenen Quartier der Fallen gesetzt. Eigentlich war dies der Standard für Mech-Piloten auf dem Schiff, lediglich Daniel hatte ein Quartier, dass der niederen Besatzung entsprach. Mehr brauchte er auch nicht. Er hatte sich einen Platz in der näheren Runde genommen.
„Shiro, Aimi. Weshalb wolltet ihr eigentlich unbedingt dabei sein? Unser zusammen sein ist euch doch sonst auch egal“, warf nun Drake mit einer gewissen Verwirrung ein.
„Wir wollten lediglich ein wenig mehr über den Vorfall wissen“, antwortete Shiro.
„Und ein wenig menschliches Verhalten beobachten“, fügte Aimi hinzu.
„Das klingt ja fast so, als wärt ihr keine Menschen“, stellte Kujiro fest.
„Das sind wir in dem Sinne auch nicht.“
„Das verstehe wer will“, sagte Drake und wandte sich wieder dem Video-Spiel und dem Starkbier zu. Dann starteten sie noch eine Runde des alten Rennspiels. Und wenig später schrie Drake ein „ARG!“ aus, als Kujiro zum wiederholten Male seinen Renngleiter in die Mauer gerammt hatte, was wiederrum ein Anlass für die beiden und Daniel war, zu lachen.
„Daniel. Warum zockst du nicht auch ne Runde mit?“, fragte Drake nun.
„Würd ich ja gerne, geht aber schlecht“, antwortete er und deutete auf seine recht starre Bandage an der linken Hand. Drake zuckte kurz mit den Schultern und startete einen weiteren Versuch. Katharina war in der Zeit kurz verschwunden gewesen. Nun kam sie zurück und setzte sich rechts neben Daniel.
„Hat eigentlich irgendwer bei der Tech-Einführung aufgepasst?“, fragte dieser nun um sich von der für ihn peinlichen Situation abzulenken. „Ich weiß bis heute nicht was dieses Pyro-Driver-Dingens ist.“
„Der Pyrokinetische Driver?“, fragte Shiro nun. „Zunächst einmal ist Pyrokinese, so etwas wie Telekinese, aber eben so stark, dass sie sich zusätzlich in Form von Feuer sichtbar materialisiert und auch ähnliche Eigenschaften hat.“
„Müsste das Feuer nicht in sich zusammen fallen, wenn es ins All kommt?“
„Es ist kein Feuer in dem Sinne, es ist materialisierte Telekinese auf Subatomarer Ebene. Deshalb erlischt es im All auch nicht.“
„Das ist mir alles zu kompliziert. Hauptsache, die Waffe funktioniert, wenn ich sie brauche“, sagte nun Drake und gerade dachte er, dass er Kujiro besiegt hätte, da tauchte dieser plötzlich wieder im Spiel auf und besiegte Drake doch noch. „Verdammt. Wie machst du das?“
„Können. Reinstes Können.“
Während die beiden darüber diskutierten, nahm Katharina Daniels rechte Hand, die Hand die wieder ausreichend verheilt war. Daniel lief direkt rot an, als er ihre sanfte, zarte Hand in seiner relativ rauen, von Verletzungen und körperlicher Arbeit geprägten Hand fühlte. Er wusste nicht ob es an dem vielen Bier lag, dass Drake ihm aufgedrängt hatte, aber es war ein schönes Gefühl für ihn. Shiro und Aimi beobachteten besonders diese beiden aufmerksam. Und das machte Daniel noch verlegener. Plötzlich blitze es draußen im All. Mehrere sehr gewaltige Sprungtore öffneten sich. Heraus kamen PAIN-Schiffe. Es dauerte kaum zwei Sekunden, da wurde der Bereitschaftsalarm aktiviert und Verstärkung gerufen.
„Verdammt. Was geht hier vor?“, warf Daniel ein.
„PAIN greift einen neutralen Planeten an“, antwortete Kujiro.
„Das ist doch unlogisch.“
„Außer es geschieht etwas auf Kagaru, wovon keiner von uns etwas weiß.“
Der Bug bestand aus einem lang gezogenen Keilgebilde. Dahinter war eine etwas dünnere Hecksektion, die hinten Rund endete. In der Mitte war das Heck gespalten. Außerdem waren an beiden Seiten des Hecks Trapezförmige Flügel angebracht, die wirkten, als würden sie die Keilform des Bugs weiterführen. In der Mitte des Schiffes war eine etwas höher und tiefer gebaute Mittelsektion, innerhalb welcher sich außerdem oben die Brücke, sowie unten das Andocktor für die größeren Schiffe befand. Am Ende dieser Mittelsektion befanden sich außerdem die Triebwerke. Der Bug war ebenfalls in zwei kleinere Spitzen aufgeteilt. Außerdem hatte das Schiff an diversen Stellen verglichen kleine, nach vorne gerichtete stachelförmige Ausläufer, die beiden größten an den Enden beider „Flügel“. Insgesamt war das Schiff sehr lang und breit, aber nur wenig in die Höhe gebaut. Die Farbe war eher ein dunkles grau mit einigen komplett schwarzen Stellen. Beleuchtet wurde das Schiff mit hellem blauem Licht. So präsentierte sich die Eternal Darkness, das wohl stärkste bisher bekannte Schiff in der Flotte von SOUL. Aber selbst, wenn man das wusste, war es dennoch langweilig es zu bewachen. Zumindest dachten das die beiden Soldaten, die zu diesem Job abkommandiert waren. Zumindest stimmte die Bezahlung irgendwo.
„Hey, Leute“, sagte Thomas und hielt den Wachen seine Lizenz vors Gesicht.
„Was wollt ihr jetzt noch in dem Schiff?“
„Wir haben vergessen eine Elektro-Leitung anzuschweißen. Das müssen wir dringend noch machen, sonst gibt´s ein schönes Feuerwerk beim ersten Maschinentest“, sagte Jackson. Verwirrt sahen die Wachmänner sich an. Dann gaben sie schnell, fast panisch den Weg frei. Jackson und Thomas betraten das Schiff und nahmen sich kurz Zeit zum Lachen, nachdem sie an Bord und außer Hörweite der beiden Wachen waren.
„Alter, wie dämlich kann man eigentlich sein?“
„Es weiß doch jedes Kind, dass die Elektroleitungen gar keinen Strom führen, wenn sie nicht fest und verbunden sind“,
Nachdem sich die beiden nun beruhigt hatten, gingen sie weiter in Richtung der Brücke. Diese hatte lediglich drei Sitzplätze an Konsolen. Und diese Konsolen wiederrum bestanden aus lediglich zwei PADs. Ähnlich den Kontrollen eines PAIN-Mechs. Kaum hatten Jackson und Thomes die Brücke betreten und die Hauptenergie hochgefahren, färbte sich das blaue Licht rot und ein Alarmsignal wurde aktiviert.
„Ist das der Eindringlings-Alarm?“, fragte Thomas.
„Nein schlimmer“, antwortete Jackson lediglich und zog sein Kommunikations-Gerät. „Nathan, hier ist der Feindalarm aktiv. Was ist hier los? Was bedeutet das jetzt?“
„Das bedeutet, dass ihr jetzt noch viel schneller arbeiten müsst als vorher“, sagte Nathan über die Kommunikations-Verbindung und Jackson machte sich direkt an die Arbeit die Codes für die Steuersysteme mit einem Algorithmus von Jakob zu knacken. Thomas versuchte sich derweil an den Kampfsystemen. Eine Explosion ereignete sich draußen und schüttelte das gesamte Schiff einmal durch.
„Ich hab´s!“, rief Jackson und setzte sich auf den Platz des Steuermanns. Wenig später aktivierten sich die Triebwerke der Eternal Darkness und das Schiff bewegte sich langsam vorwärts. Es war ganz klar, dass das Schiff nur sehr langsam beschleunigte. Aber nun war es ohnehin längst zu spät um sie zu stoppen. Das konnten nur noch die Schiffe da draußen.
„Shit! Ich hab hier alleine 40 Schiffe von PAIN, eins von SOUL. Dazu tausende Mechs und zehn große Anti-Schiffs-Geräte“, sagte Jackson, der auch an die Sensorik verkabelt war. „Und auf dem Langstreckensensor kann ich die 60 Schiffe Verstärkung für SOUL sehen. Thomas. Beeil dich!“
„Ey! Ich tu hier mein Bestes, Alter!“
Während die Eternal Darkness sich langsam aber sicher auf das Schlachtfeld zubewegte, bereits erste Schüsse am gewaltigen Titanen vorbei fegten und Thomas daran verzweifelte die Kampfsysteme zu aktivieren tauchten plötzlich die beiden Wachen vom Eingang auf und richteten ihre Waffen aus. Bereits das Geräusch einer aufladenden Plasma-Pistole brachte die beiden Werftarbeiter dazu ihre Hände zu heben. Nun hatten sie ein weitaus größeres Problem als ihnen recht war.
Nun startete auch die Nightmare aus der gewaltigen Station, welche sich jedoch auf der anderen Seite des Planeten befand, was bedeutete, dass sie zuerst ganz Kagaru umfliegen mussten um bei der Eternal Darkness an zukommen. Dennoch wagten sie es.
„Alles klar und jetzt. Vollgas“, gab Nathan durch die Kommunikations-Anlage an Julian durch, der zusammen mit Jakob und Laura im Cockpit saß.
„Verstanden“, sagte Julian und führte den Befehl aus. Schlagartig beschleunigte das Schiff auf die Maximalgeschwindigkeit und darüber hinaus, so lange bis sie fast das zehnfache der zugelassenen Geschwindigkeit erreicht hatten. Möglich war dies durch Jakob und Thomas, welche zusammen die Sperren entfernt hatten.
„Ich hoffe sie kommen so lange zurecht, bis wir da sind“, murmelte Laura.
„Ich würde mir mehr Sorgen um uns machen. Ich meine, die sitzen in einem Übermodernen Riesenkriegsschiff und wir nur in einer kleinen, rostigen Blechdose mit Triebwerken. Wer hat wohl die höheren Überlebenschancen?“, antwortete Jakob panisch.
Auf der anderen Seite des Planeten traf nun die Verstärkung von SOUL ein. 60 Schiffe beinahe aller Größen. Und kaum fünf Minuten später starteten die ersten Jäger-Staffeln und stießen vor. Das alles musste schnell geschehen, bevor es die von PAIN machen konnten. Aber auch die Truppen des Wiederstandes hatten sehr bald Jäger als Antwort geschickt. Im Orbit von Kagaru brach das reinste Chaos aus. Schnell wurden so viele Leute wie möglich von den Stationen auf die Oberfläche evakuiert. Und das nicht ohne Grund. Denn nun begann ein Artillerie-Feuer der Schiffe von PAIN. Gewaltige Energie-Projektile in nahezu allen Farben jagten von einer Seite auf die Andere und gingen meistens ins Leere. Ein gewaltiges Graviton-Projektil schlug in eine der Kolonien ein und riss einen ganzen Teil davon ab. Die Atmosphäre strömte aus und riss Gebäudeteile, Menschen, Fahrzeuge und Teile der Künstlichen Landschaft mit sich, bevor sich ein Kraftfeld aktivierte und den Schaden so gut wie noch möglich eindämmte. Innerhalb dieses Chaos galt es nun für die Jäger zu manövrieren. Einer der Vampires verfehlte sein Ziel und traf stattdessen einen herrenlosen Gleiter, der nun durch das All schwebte und brachte ihn zur Explosion. Wenig später krachte der Jäger jedoch in einen kleinen Trümmer aus Metall und explodierte. Nun rückten die Titanen, Dreadnoughts und Kriegsschiffe vor und versuchten den Mechs und kleineren Schiffen Deckung zu geben, das Feuer auf sich zu ziehen.
„Hände hoch!“
„KEINE BEWEGUNG!“, schrien die beiden Wachmänner, während sie weiter ihre Waffen auf Thomas und Jackson richteten.
„Öhm... Ich weiß ja nicht ob ihr´s auch wisst. Aber da draußen fackelt gerade euer Paradies ab und wenn wir da mit dem Schiff reingeraten und mein Kollege hier es nicht hinbekommt die Kampfsysteme zu aktivieren, dann sind wir alle Toast. Ihr auch“, sagte letzterer.
„SCHNAUTZE UND HÄNDE HOCH!“
„O.K., O.K. Chill mal, Alter“, sagte Jackson und ging langsam auf den Soldaten zu. Während dessen verfehlte ein Vaporator mit seinem gewaltigen gelb-blau leuchtenden Partikel-Projektil die Eternal Darkness nur sehr knapp. Stattdessen wurde die Werft getroffen und eine Verstrebung verabschiedete sich mit einer großen Explosion. Jackson nutzte nun die erst beste Gelegenheit um die Waffe des Soldaten zu packen und nach oben zu drücken. Schockiert von Jacksons gewaltiger Körperkraft griff dieser nun nach einem Messer und stach direkt zu. Jackson packte den Arm des Mannes und drückte so fest zu, dass er das Messer einfach fallen ließ. Zeitgleich feuerte nun der andere Soldat auf Jackson, traf jedoch nur seinen eigenen Mann, den Jackson schnell in die Schusslinie gezogen hatte. Der Oberkörper des Mannes zerfetzte und verteilte sich mitunter auch über Jackson. Der nahm nun relativ wütend die Waffe des gerade verstorbenen Soldaten und feuerte auf den anderen Wächter, der ein ähnliches Schicksal erlitt wie sein Kollege zuvor. Thomas sah sich traumatisiert um.
„Glotz nich so blöde. Mach lieber die Kampfsysteme klar!“, rief Jackson ihm zu und setzte sich wieder an seinen Platz. Thomas begann direkt mit der Umsetzung dieser Order. Aber es war hoffnungslos. Der Algorithmus von Jakob schien nicht für die Kampfsysteme zu funktionieren. Thomas forschte weiter und selbst er verstand es nun.
„Ich glaube, das bringt überhaupt nichts“, sagte er. „Diese Pisser haben die Kampfsysteme mit nem anderen Algorithmus gesichert als den Rest. Das Ding von Jakob bringt nix.“
„Dann versuch den Code selbst zu knacken.“
„Ich? Alter, ich versteh nix von Mathe. Das klappt noch viel weniger!“
„Wenn du´s nicht in 15 Minuten geschafft hast, sind wir beide höchstwahrscheinlich tot!“
Es dauerte nicht lange, da waren auch die Mechs an Bord der Fallen bereit. Das Schiff selbst wich gerade einem Tachyon-Projektil und einem Ionen-Strahl aus. Zeitgleich fuhren an beiden Seiten zwei große Waffensysteme aus, Photonen-Kanonen. Die Waffen schlugen in zwei Fregatten des Wiederstandes ein und zerfetzten sie einfach. Die ersten Mechs starteten bereits, als sich Shiro zum Rest gesellte.
„Das hat ja gedauert“, sagte Kujiro.
„Was daran liegt, dass sich unser Auftrag geändert hat. Unser Ziel ist nach wie vor der der Incubus.“
„Dann haben sie ihn gefunden?“, warf Drake ein.
„Genau das. Er bewegt sich genau auf diese Schlacht zu.“
„Na dann mal los“, sagte Kujiro und sprang ohne weitere Umwege in seinen Dracula-Transformer. Aimi nahm nach wie vor den Dragonforce, mit dem sie sich nun schon aus kannte, Drake den zweiten Dracula-Transformer und Shiro nahm sich den Torchbearer. Daniel und Katharina blieben zurück.
„Meinst du nicht, dass du den nehmen solltest?“, fragte sie vorsichtig und deutete auf den Ghostdragon.
„Nein. Den solltest du nehmen. Ich bleibe lieber bei der Maschine die ich all die Jahre kenne“, antwortete Daniel und sah zu seinem Aeon. Katharina konnte nur schwer ihren Blick von Daniel nehmen. Und er bemerkte das.
„Daniel. Ich müsste dir vor dem Start noch was sagen. Aber ich weiß nicht wie“, sagte sie nun. „Ich weiß, dass das hier vielleicht auch für dich nicht einfach wird, aber…“
In genau diesem Moment unterbrach ein Torpedo-Einschlag sie. Das Schiff wurde einmal komplett durchgeschüttelt. Es war kaum möglich das Gleichgewicht zu halten.
„Heb dir das lieber auf bis wir wieder da sind“, sagte Daniel und stürmte zu seinem Mech. Katharina seufzte kurz und ging dann ebenfalls zu ihrem Mech. Sie hoffte nur, dass sie noch Gelegenheit bekam, Daniel ihre Gefühle zu gestehen und dass sie beide heil zurück kamen. Das waren die Hauptgedanken, als sie mit dem Rest der Staffel startete.
Während die gewaltigen Vaporator-Geschosse in die Schilde der vier riesigen SOUL-Titanen krachten, luden die Dreadnoughts dahinter gewaltige Energie-Kugeln mit ihren Energy-Drivern auf und feuerten sie vor allem auf kleinere Schiffe, wie Kreuzer. Die Titanen bereiteten ihre mächtigsten Waffen vor. Die Transphasen-Kanonen. Während dessen waren die ersten Mechs in Schussweite. Die Mantis, Wraith, Dragonforce, Cerberus und wenigen Torchbearer-Mechs eröffneten ohne weitere Umschweife das Feuer aufeinander, während die Aeons der Regierung und die Lichs und Scissors weiter vorwärts stürmten. Einer der Aeon-Piloten aktivierte ohne Umschweife sein riesiges Energie-Schwert und zersägte den anfliegenden Scissors in der Mitte, bevor er mit Hilfe der Seitentriebwerke den Puls-Werfern eines Mantis entkam und mit der im Schwert integrierten Plasma-Gattling Gegenfeuer gab. Ein anderer Aeon-Pilot hatte nicht so viel Glück und wurde von der Graviton-Kanone eines Mantis getroffen. Die gewaltige Gravitations-Kraft ließ den Mech einfach implodieren und zerquetschte den Piloten zwischen den Cockpitwänden. Aber auch eine Reihe weiter hinten war man nicht sicher. Einer der Dragonforces feuerte mit der Photonen-Kanone auf einen Wraith und traf den Reaktor. Der Mech hinterließ eine gewaltige Explosion, die sogar noch den Nebenmann mitriss. Nun griffen auch Jäger in diese gigantische Schlacht ein. Einer der Vampires feuerte direkt mit Raketen auf einen Lich und trennte den rechten Arm ab. Der Pilot reagierte schockiert und bemerkte dabei nicht die Energie-Strahlen aus dem Energy-Driver eines Cerberus. Der Mech wurde am Cockpit einmal durchschlagen. der Pilot ebenfalls. Er blutete noch lange aus, bevor endlich ein zweiter Strahl den Reaktor des Mechs traf und ihn zur Explosion brachte. Die mächtigen Kriegsschiffe von SOUL kämpften derweil mit einem anderen Problem. Den näher kommenden Anti-Schiffs-Mechs. Es waren zehn vom Typ Scarab. Ein Anti-Schiffs-Mech der auch gegen Titanen effektiv sein würde und das obwohl der Scarab selbst gerade einmal halb so groß war wie ein Titan. Zumindest in dieser Reise-Form. Grundsätzlich hatte der Scarab eine flache, breite Form, weniger eine Hohe. An einem Oval-Bereich, an dem die lange Seite, die Front bildete gingen drei Stachelförmige Ausläufer nach hinten aus, wobei der mittlere länger war als die anderen beiden. In der Mitte befand sich außerdem eine Öffnung, die an ein Maul erinnerte und an den Seiten schien das Oval noch um zwei sichelförmige Gebilde erweitert zu sein. Am großen Stachelausläufer waren vier X-Förmige angeordnete Segel-Ausläufer angebracht, welche der Maschine etwas Insektoides gaben. Und die Öffnung an der Front wurde durch zwei weitere Ausläufer geschützt, welche auf den ersten Blick an die Hörner eines Skarabäus erinnerten, womit auch klar war, woher der Mech seinen Namen hatte. Die Farbe dieser Höllenmaschine war ein glänzendes Schwarz. Panisch gab einer der Dreadnought-Kapitäne den Befehl auf einen der Scarabs zu feuern. Die gewaltigen Photonen-Kanonen richten sich aus, die Projektile schlugen in ihr Ziel ein. Aber es war zwecklos. Die Maschine aktivierte einen gelb-farbenen Partikel-Schutzschirm, welcher die Energie der Dreadnoughtwaffen einfach in die Umgebung reflektierte. Somit traf ein Strahl aus Photonen eine Handelsstation und störte die Stützbauten für die künstliche Gravitation, so dass die Station unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenbrach und in brennenden Einzelteilen zunächst über das Schlachtfeld in Richtung der Planeten-Oberfläche stürzte. Dabei rissen unzählige Teile der Station auch Mechs und Jäger mit welche beim Eintritt in die Atmosphäre miteinander verschmolzen. Die Piloten erlitten die höllenartigsten Qualen, die nur möglich waren, während sie mit weit über 5000 Grad verbrannten. Langsam aber sicher kamen sich die Schiffe immer näher und es wurde immer schwieriger eine klare Front-Linie zu erkennen. Nun begann die wahre Schlacht.
Mit gewaltiger Geschwindigkeit näherte sich die Nightmare der Schlacht, welche bereits in vollem Gange war. Die Fronten waren mittlerweile völlig verschwommen. Das war zu erkennen und auch die Eternal Darkness, welche immer mehr zwischen diese sehr unklaren Fronten driftete war kaum zu übersehen. Sie befand sich jedoch auf der anderen Seite der Schlacht und so war es unmöglich das Schiff zu erreichen ohne dieses Schlachtchaos durchqueren zu müssen.
„O.K. Nathan, wir stecken hier in ner Sackgasse“, sagte Julian durch das Kommunikations-System.
„Öffnet den Container. Es wird Zeit für einen kleinen Test.“
„Und was jetzt?“, warf Jakob panisch ein.
„Na was glaubst du wohl?“, antwortete Julian ironisch.
„NEIN!“, schrie Jakob nun noch viel panischer und bekam nur ein ruhiges „Doch“ von Julian zurück und das immer wieder, während sich der Frachtcontainer öffnete und der Incubus langsam heraus segelte. Fünf Sekunden später aktivierte sich die Energie des Mechs und Nathan aktivierte die Transformation zum Jäger. In dieser Form rasten die beiden Fahrzeuge nun Seite an Seite auf das Inferno zu. Und tatsächlich griffen bereits nach wenigen Metern die ersten Jäger frontal an. Julian wich nach unten aus und steuerte nun auf eine Fregatte der Regierung zu. Nun setzten sich drei Jäger der Gremlin-Klasse hinter die Nightmare. Bevor sie jedoch feuern konnten, startete Nathan die Bat-Drohnen und schoss den Flügel von einem der Jäger ab. Der Pilot verlor die Kontrolle und krachte in eines seiner Staffelmitglieder. Der letzte Jäger krachte bei einem Ausweichmanöver in ein Trümmerteil einer PAIN-Fregatte. Julian wich nun einem Plasma-Projektil nach oben aus und Nathan einer Energie-Gattling zur Seite, bevor die beiden ihre Fahrzeuge hoch rissen und kaum einen Meter am Rumpf der Fregatte entlang flogen. Während sie das taten schlugen der ganzen Länge nach Quanten-Torpedos in das Schiff ein und hinterließen gewaltige Krater. Die Fregatte explodierte und brach in zwei Teile, die nun auch noch schräg voneinander weg drifteten, genau auf die Nightmare und den Incubus zu. Nur sehr knapp entkamen sie ihrem sicheren Ende. Aber damit war es noch lange nicht vorbei, denn nun kam erst der Kern der Schlacht. Nathan begann plötzlich zu beschleunigen.
„Ich gehe den Weg frei räumen“, sagte er dabei noch.
„Na klasse!“, schrie Jakob nun noch viel panischer als zuvor.
„SCHNAUTZE DA HINTEN!“, schrie Julian zurück und wich einem Plasma-Strahl und einer gewaltigen Energie-Kugel aus, bevor einer der PAIN-Titanen mit einem Flakfeuer begann.
Mittlerweile war es nicht mehr weit für die Eternal Darkness bis zur Schlacht. Und Thomas saß immer noch ratlos vor der Konsole der Kampfsysteme und versuchte den Code zu knacken.
„Ich geb´s auf Alter“, sagte Thomas deprimiert.
„Das tust du nicht! Wenn du´s schon nicht so hinbekommst, dann versuch irgendwelche Worte.“
Und so saß Thomas nun da und versuchte Worte wie „Hirsch“, „123456789“ oder „Bahnhof“ als Passwort einzugeben. Eben das was ihm gerade in den Sinn kam. Aber das war genauso sinnlos, wie sich mit der Mathematik dahinter befassen zu wollen, da Thomas davon einfach nichts verstand. Ein weiteres Quanten-Projektil verfehlte nun die Brücke nur sehr knapp und es war nur eine Frage der Zeit bis die ersten Mechs darauf aufmerksam wurden. Und dieser Zeitpunkt ließ nicht lange auf sich warten, als plötzlich ein Mech vom Typ Lich vor der Brücke erschien und seine Waffen ausrichtete. Schockiert sahen die beiden Werftarbeiter auf. Sie waren nun schon so weit gekommen, aber es war alles sinnlos gewesen. Die grüne Strahlen-Kanone des Mechs leuchtete auf und deutete bereits an, was nun bevor stand. Plötzlich schlugen jedoch Projektile eines Puls-Werfers in den Mech ein und brachten ihn zur Explosion. Wenig später tauchte der Incubus vor dem Brückenfenster auf. Die Arm-Panzerungen waren zu je zwei Puls-Werfern transformiert worden und transformierten sich nun wieder zurück. Das Schauspiel zog die Aufmerksamkeit von zwei Cerberus-Mechs von SOUL auf sich, die sich direkt auf Nathan und seinen Incubus stürzten. Dieser Griff über Kreuz nach den beiden Schwertern und zerteilte die beiden Feinde in der Mitte, noch während er die Schwerter eigentlich nur zog.
„Ich hab euch diese Möglichkeit jetzt gegeben. Nutzt sie gefälligst“, murmelte Nathan, wohl wissend, dass seine Kommunikations-Anlage abgeschaltet war. Und mit dem Mut der Verzweiflung gab Thomas nun noch weitere Worte ein. Aber es funktionierte wieder nicht. Wutentbrannt schlug er auf die Konsole und gab anschließend aus blanker Verzweiflung das Wort „Arschloch“ ein. Das Rote „Denied“-Zeichen wechselte kurz auf ein grünes „Granted“-Zeichen und anschließend eröffnete sich Thomas die gesamte Kontrolle über alle Kampfsysteme. Wer auch immer das als Passwort für die Kampfsysteme eines Regierungsschiffes gewählt hatte, schien es für ganz besonders unüblich und dadurch für ganz besonders sicher gehalten zu haben. Thomas selbst konnte es kaum glauben. Noch bevor Jackson etwas sagen konnte, aktivierte Thomas die Haupt-Schilde des Schiffes. Genau rechtzeitig, bevor ein Tachyon-Projektil in den Bereich der Brücke einschlug, aber nun keinen Schaden mehr hinterlassen konnte.
„Au, Mann. Was für ein Glück“, sagte Jackson erleichtert. „Was war das Codewort?“
„Willst du nicht wissen. Glaub mir“, sagte Thomas und legte nun seine Hände auf die PADs, welche für die Kampfsysteme gedacht waren. Wenig später eröffnete die Eternal Darkness das Feuer und Nathan stieß mit dem Incubus nach vorne, wo er mit den Puls-Werfern einen weiteren Lich zerstörte, die gerade versuchte seinen Incubus mit dem Rotor anzugreifen.