Genre: Sci-Fi, Abenteuer, Action
Laufzeit: 134 Minuten
Von: Gareth Edwards (V)
Mit: Felicity Jones, Diego Luna, Ben Mendelsohn
Produktionsjahr: 2016
Produktionsland: USA
FSK: Ab 12 Jahren
Ich eröffne diese Review gleich mal mit den Worten; Dies ist ein Disney Star Wars Film, der mir gefallen hat!
Und tatsächlich liegt es daran, dass der Produzent zeigt, dass er Star Wars verstanden hat. Die Story an sich ist eine, die es auf viele unterschiedliche Arten als Buch, Comic und Spielen schon gab. Disney hat nun eine "offizielle" Kanonvariante um die Geschichte gebastelt, wie die Rebellen an die Pläne für den Todesstern gekommen sind.
Das ganze beginnt mit Galen Erso, einem ehemaligen Spitzentechniker des Imperiums, seiner Frau und seiner Tochter Jyn, die auf einem abgeschiedenen Planeten leben und sich vor dem Imperium verstecken. Doch ganz, wie man die neuen Herrscher der Galaxis kennt, dauert es nicht lange, bis sie ihren entflohenen Wissenschaftler ausfindig machen. Doch da Galen sich weigert, seinen Dienst wieder aufzunehmen, wird er kurzerhand vom ehemaligen Freund der Familie, Orson Krennic, entführt, während seine Tochter auf dem Planeten ein Versteck findet und von Saw Gerrera (gespielt von Forest Whitaker) gerettet wird. Dann folgt ein Zeitsprung, Jyy wird von den Rebellen aus der Gefangenschaft des Imperiums befreit und soll sich ihnen anschließen auf der Suche nach ihrem Vater.
Ab da werden eine Menge neue Charaktere mit eingeführt, über die an von vorn herein schon eines weiß: Keiner von ihnen wird überleben. Das ist die sinnvollste Art, ihre Geschichte zu beenden, da sie nach dem Film laut Kanon nie wieder irgendwo einen Auftritt haben. Doch sorgt euch nicht! Denn trotz des Abschieds, den man später nehmen muss, ist die Reise dorthin ein spannendes Spektakel!
Was mich wieder zu dem Punkt bringt, weshalb ich diesen Film so schätze. Über die gesamte Laufzeit wird das Star Wars Feeling eingefangen. Man wird auf ein spannendes Abenteuer eingeladen und lernt viele neue Charaktere kennen. Diese schaffen es trotz ihrer fehlenden Tiefe, dass man mit ihnen mitfiebert und sie sogar ein Stück weit lieben lernt. Beispielsweise K-2SO, ein umprogrammierter, imperialer Droide mit einem schnippischem Charakter, oder Bodhi Rook, einem ängstlichen Deserteur, der am Ende seinen Mut findet. Ganz zu schweigen von Chirrut Imwe (gespielt von Donnie Yen) und Baze Malbus, zwei Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können. Aber auch Krennic, der sich von Großmoff Tarkin hintergangen fühlt und sogar ein Zusammentreffen mit Darth Vader persönlich überlebt.
Passend zu den schauspielerischen finde ich auch die Geschwindigkeit des Films. Ich hatte beim Anschauen nicht das Gefühl, dass eine Szene oder ein Strang der Handlung zu lang oder zu kurz gewesen wäre. Dazu muss man bedenken, dass es sich um einen alleinstehenden Film handelt, dessen Vorgänger so gesehen Episode 3 und dessen Nachfolger Episode 4 ist.
Wo ich gerade Episode 4 erwähne muss ich sagen, dass ich vor allem das Ende des Films wirklich sehr gelungen finde. Denn der Zeitsprung auf der Zeitlinie beträgt gerade mal ein paar Minuten. Das bedeutet, das Ende von Rogue One knüpft direkt an den Beginn des 1977 erschienenen "Eine neue Hoffnung" an.
Es gibt auch viel mehr positives zu berichten, doch das würde in einigen Spoilern enden, die - im Gegensatz zum Ende - viel vom Film wegnehmen könnten. Daher möchte ich kurz einen negativen Punkt anmerken, der mir aufgefallen ist: Die Darstellung von CGI Leia Organa und Wilhuff Tarkin. Denn so gelungen ich die optische Darstellung der beiden Charaktere finde, deren originale Schauspieler leider nicht mehr am Leben sind, fällt es mitunter in einigen Einstellungen doch leider sehr auf, dass es sich um CGI-Projektionen handelt. Das haben einige andere Filme schon etwas besser hinbekommen, auch mit einigen Tricks.
Auch der Auftritt des Saw Gerrera ist für mich etwas kurz gekommen, was aber auch daran liegt, dass diese Figur auch für Spiele und Bücher verwendet wurde, wo sie mehr Tiefe bekam.
Dieser Film vermittelt sehr gut den Kampf der unzureichend ausgerüsteten Rebellion gegen das mächtige Imperium. Beinahe so gut, wie "Das Imperium schlägt zurück" es damals vermittelt hat, auch wenn Rogue One nicht ganz an diese Vorlage rankommt. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn am Ende hatte ich sehr viel Spaß mit diesem Film!
Zusammenfassung der Story:
Jyn Erso (Felicity Jones) wird von den Rebellen um Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) aus dem imperialen Knast befreit und angeheuert. Jyns Vater Galen Erso (Mads Mikkelsen) war als Wissenschaftler maßgeblich daran beteiligt, die neue Superwaffe des Imperiums zu bauen, weswegen sein Insiderwissen und Jyns Verbindung zu ihm wertvoll sind. Die junge Frau, die sich seit ihrem 15. Lebensjahr allein durchschlägt, ist also genau die Richtige für ein Team, das Galen finden und eine Himmelfahrtsmission ausführen soll: Das Imperium will den Todesstern testen und die Rebellen wollen wissen, wie man ihn zerstört. Mit dem Agenten Captain Cassian Andor (Diego Luna) und dem umprogrammierten Ex-Imperiumsdroiden K-2SO (Alan Tudyk) zieht Jyn los. Der imperiale Militärdirektor Krennic (Ben Mendelsohn) will den Todesstern unterdessen so schnell es geht einsatzbereit bekommen...