Genre: Thriller, Action
Laufzeit: 93 Minuten
Von: Guillaume Pierret
Mit: Alban Lenoir, Nicolas Duvauchelle, Ramzy Bedia
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2020
FSK: Ab 16 Jahren
"Verirrte Kugel" erscheint mir eine ziemlich unglückliche Übersetzung. Im Englischen heißt der Film "Lost Bullet", der Originaltitel lautet "Balle perdue". Und das Wort Verloren macht sich in diesem Falle wirklich besser, denn um genau diese Kugel dreht es sich in diesem Action-Thriller.
Lino ist ein klasse Mechaniker und kennt sich wunderbar mit Autos aus. Das macht sich sein Bruder zu Nutze und überzeugt Lino, ihm zu helfen, Schulden zu tilgen. Dafür muss jedoch Geld ran, und Lino kommt die Idee, mit einem getunten Auto frontal in einen Juwelier zu fahren. Das geht natürlich gründlich schief, sein Bruder kann fliehen, doch Lino landet im Knast. Da bleibt er aber nicht lange, da der Leiter einer Spezialeinheit, die gegen Drogenlieferungen kämpft, auf ihn aufmerksam wird. Der holt ihn aus dem Knast, lässt ihn für die Einheit die Wagen tunen und Lino bekommt dafür ein paar mehr Freiheiten. Das alles läuft gut, bis sich herausstellt, dass zwei Kollegen korrupt sind und ihren Vorgesetzen umbringen. Den Mord wollen sie Lino in die Schuhe schieben. Ab da beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn Lino bleibt nicht untätig und wird damit den korrupten Beamten ein Dorn im Auge.
Über den Film gibt es wirklich nicht viel zu meckern. Klar, die klassischen Logiklücken bleiben, wie wenn Lino anfangs mit seiner getunten Karre durch drei massive Wände fährt und am Ende die Frontlichter noch immer fröhlich vor sich hinleuchten. Oder wenn die Chefin mal wieder nicht zuhören will, wenn die Kollegin ihr etwas erklären will, was den Hauptcharakter entlasten könnte. Das alles passiert ja nur, damit eben auch ein wenig Action im Film vorhanden ist und es nicht direkt ein Happy End gibt.
Dafür ist die Action auch wirklich sehr gut gelungen. Positiv zeigt sich vor allem die Szene, in der Lino es schafft, eine Horde von Polizisten auf der Polizeistation mit bloßen Händen zu überwältigen und zu flüchten. Und natürlich auch die obligatorische Verfolgungsjagd am Ende, während der noch einiges an Altmetall zu Bruch geht.
Die Rollen sind klassisch gehalten. So haben wir den Helden, der seinen Namen reinwaschen will, einen korrupten Beamten, der der Drogenhandel leitet, seinen Kollegen, der alles macht, was sein Boss sagt und die eine Kollegin, mit der der Held eine Beziehung hatte und die sich erst dazu bringen muss, ihm zur Seite zu stehen. Die Chefin, die meint, alles in der Hand zu haben, bis sie merkt, dass das eben nicht so ist, darf da natürlich auch nicht fehlen. Aber so klassisch diese Rollen auch sind, die Schauspieler machen einen guten Job und die Figuren sind gut geschrieben, sodass am Ende kein Blödsinn dabei herauskommt.
Insgesamt haben wir mit "Lost Bullet" (Sorry, ich mag den deutschen Titel einfach nicht) also einen Standard Action-Thriller, der mit seiner durchschnittlichen Laufzeit gut den Abend füllen kann. Von mir eine Empfehlung!
Zusammenfassung der Story
Lino (Alban Lenoir) ist ein erstklassiger Automechaniker und setzt seine Talente vor allem dafür ein, krumme Dinger zu drehen. Als eines Tages bei einem seiner Coups etwas schiefgeht, wird Lino verhaftet. Der Chef einer auf Drogen spezialisierten Ermittlungseinheit bietet ihm einen Deal an, der ihn vor dem Gefängnis bewahren würde – und Lino geht drauf ein. Neun Monate später hat sich Lino mehr als nur bewährt. Doch dann wird er fälschlicherweise des Mordes beschuldigt. Er hat keine andere Wahl, als den einzigen Beweis für seine Unschuld zu finden: die Kugel, mit der der Mord begangen wurde und die nun in einem verschwundenen Auto steckt.