Genre: Animation, Fantasy, Abenteuer, Romanze
Laufzeit: 180 Minuten
Regie: Chiaki Kon
Drehbuch: Kazuyuki Fudeyasu, Naoko Takeuchi
Mit: Kotono Mitsuishi, Yukiyo Fujii, Misato Fukuen
Produktionsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 6 Jahren
Originaltitel: Bishōjo Senshi Sailor Moon Eternal
Als ich vor gar nicht allzu langer Zeit den Trailer zu "Pretty Guardian Sailor Moon" gesehen hatte, fühlte ich mich direkt wieder zurückversetzt in meine Kindheit und habe mich sehr auf den Film gefreut. Natürlich immer mit der Hoffnung, dass ich das alles nicht nur durch die rosarote Nostalgiebrille sehe und später dann enttäuscht werde. Jedoch kann ich sagen, dass ich genau das zu sehen bekommen habe, was ich erwartet hatte. Und es hat mir sehr gefallen!
Sailor Moon in einer modernen Optik zu sehen ist wirklich ein schönes Erlebnis. Und dazu dann einen gewaltigen und sehr wichtigen Teil der Story, der zeigt, dass hinter dem Untergang des Silver Moons noch eine dritte Partei steckte, die sich "Dead Moon" nennt! Und "Dead Moon" ist sehr gut in die Story mit eingebaut, denn auch wenn es im Film heißt, die dunkle Königin Nehellenia käme aus den Tiefen des Mondes, stellt sie jedoch eindeutig die dunkle Seite des Mondes da. Denn eine der Botschaften des Filmes ist, dass es dort, wo es Licht gibt, auch Schatten geben muss. Das eine kann ohne das andere nicht existieren. Und auch, wenn die damalige Königin, also Usagis Mutter, Nehellina vertrieben hat, war es ihr möglich, die neugeborene Prinzessin und damit das Königreich des Silver Moons zu verfluchen. Nun, nach so vielen Jahren, kehrt sie mit dem "Dead Moon Circus" während einer totalen Sonnenfinsternis auf die Erde zurück und will die Macht über die Erde und Elysion, das Reich im Kern der Erde, an sich reißen. Um das zu verhindern, müssen Sailor Moon und die Sailor-Kriegerinnen erneut ihre Kräfte aktivieren und zusammen gegen die Dunkelheit bestehen, die die gesamte Menschheit bedroht. Zusätzlich erfahren sie die gesamte Wahrheit über sich selbst und die Herkunft ihrer Kräfte.
Auch, wenn mir der Film wirklich Spaß gemacht hat, gibt es etwas, das mich gestört hat. Und zwar, dass das Böse anscheinend, obwohl es so mächtig und gefährlich dargestellt wird, viel zu schwach ist. Klar kommen die Kriegerinnen oftmals in Bedrängnis, doch die währt nicht lange, denn kurz darauf fliegt ihnen der Ausweg aus ihrer misslichen Lage regelrecht zu. Diese Art Schwäche habe ich zuletzt in den Skripten der neuen Star Wars Filme gesehen, in denen man sich nicht traute, die Guten auch mal Fehler machen zu lassen. Denn so können die Bösen trotz ihrer Kraft, Albträume zu kontrollieren, beinahe spielend leicht zurückgeworfen werden. Auch, dass Usagi und Mamoru durch das Aufblühen einer schwarzen Rose in Lebensgefahr stehen, hält sie am Ende nicht davon ab, mitten im Kampf ihre Heilung zu finden und mit der vereinten Kraft aller Sailor-Kriegerinnen Nehellina zu besiegen. Ich weiß, das war damals in vielen Anime so, und am Ende muss natürlich das Gute gewinnen, aber ich verstehe nicht, dass in diesem Film dann Nehellina als Dunkle Königin nicht zumindest versucht hat, die Vereinigung der Kräfte des Lichts zu zerschlagen. Oftmals stehen die "Bösen" in dem Film nämlich tatenlos herum, während sie Zeuge davon werden, wie die Kriegerinnen nach und nach zu ihren Kräften zurückfinden und alle Zweifel überwinden.
Was ich wiederum sehr schön finde ist die Weiterentwicklung der Charaktere. Vor allem Usagi als Super Sailor Moon macht noch einmal einen gewaltigen Schritt nach vorne, auch in ihrer Rolle als Beschützerin der Erde. Auch Mamoru macht dieselbe Entwicklung durch, denn beide machen den großen Schritt von Prinz und Prinzessin zu König und Königin. Auch die anderen Kriegerinnen machen eine längst fällige Entwicklung durch, und es werden sogar vier neue Kriegerinnen vorgestellt, die vielleicht eine Anspielung auf eine neue Serie oder einen neuen Film darstellen, da sie davon sprechen, dass "ihre Zeit noch nicht gekommen sei".
Zudem geht der Film, wie damals auch schon die Serie, sehr offen mit der Diversität der verschiedenen Geschlechter um. Transgender, gleichgeschlechtliche Liebe und noch weitere Formen sind zahlreich vertreten und werden dort als ganz normal behandelt, wie es heute auch sein sollte. Falls sich jemand wundert, weshalb ich schreibe "wie damals schon die Serie": Ich weiß nicht ob es durch die US-Portierung kam, doch damals war die Serie in Deutschland in diesen Belangen noch stark zensiert und wurde extra umgeschrieben, um diese Themen zu vermeiden.
"Pretty Guardian Sailor Moon Eternal" hat mir jedenfalls sehr gefallen! Und wer sich etwas über die Laufzeit von 180 Minuten wundert: Keine Sorge, auf Netflix kommt der Film in zwei Teilen von jeweils 80 Minuten, also lässt er sich gut einteilen, falls man keine Lust haben sollte, den Film in einem Rutsch durchzuschauen. Ich wurde von dem Film auf jeden Fall nicht enttäuscht, und wer Sailor Moon damals schon gerne gesehen hat, wird sich vor allem an der Weiterentwicklung der bekannten Charaktere und dem Stil von damals erfreuen.
Zusammenfassung der Story:
Tokio zur Zeit der Kirschblüte im April: In der japanischen Metropole wird die größte Sonnenfinsternis des Jahrhunderts gefeiert und Usagi alias Sailor Moon (Stimme im Original: Kotono Mitsuishi) und Chibiusa alias Sailor Chibi Moon (Sandy Fox) treffen auf Pegasus (Yoshitsugu Matsuoka), der auf der Suche nach der auserwählten Jungfrau ist, die über die Fähigkeit verfügt, das Siegel des Goldenen Kristalls zu brechen. Doch währenddessen sorgt auch eine böse Gruppierung namens Dead-Moon-Circus für Ärger. Die mysteriöse Truppe will die albtraumhaften Lemures freisetzen, den sagenumwobenen Silbernen Kristall rauben und die Herrschaft über den Mond und die Erde – und das gesamte Universum – übernehmen...
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=TEfIGktbwmI