Genre: Action, Thriller
Laufzeit: 87 Minuten
Von: Matt Eskandari
Mit: Bruce Willis, Nicky Whelan, Steve Guttenberg
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2020
FSK: Ab 16 Jahren
"Wohoo!", war meine erste Reaktion, als ich sah, dass wieder ein Film mit Bruce Willis erschienen ist. Denn ich muss gestehen, ich mag Bruce Willis wirklich sehr. Viele Filme haben mich wirklich sehr erfreut, unter anderem natürlich die "Die Hard"-Reihe, aber auch viele einzelne Filme wie "R.E.D." oder "Cop Out!". Leider gab es unter vielen Werken, in welchen er in letzter Zeit mitgewirkt hat, auch viele Gurken. Filme, die nicht über "Durchschnittlich" hinaus kamen oder sogar den Erwartungen meinerseits überhaupt nicht gerecht wurde. Als Fan von Willis natürlich eine ziemliche Enttäuschung, denn eigentlich macht es mir nichts aus, wenn er mal nicht die Hauptrolle einnimmt. Doch wenn er zu einer belanglosen Nebenfigur verkommt oder nur so kurz auftritt, dass man denken könnte, der Film wolle nur mit einem Star auf dem Cover werben, deiner eine Screentime von sage und schreibe 5 Minuten höchstens hat, dann ist das ein herber Schlag.
"Trauma Center" ist wieder so ein Kandidat, bei dem ich mir nicht sicher bin, was ich davon halten soll. Vorneweg: Bruce Willis hat nicht die Hauptrolle, auch, wenn er als erstes aufgelistet wird in der Riege der Schauspieler. Seine Rolle als Detective muss Platz machen, und zwar für Madison, die durch einen Unfall ihre Mutter verloren hat und sich nun um ihre kleinere Schwester kümmern muss. Diese steckt mitten in der Pubertät, ist aufmüpfig und im Film auch nicht gerade die hellste Leuchte im Kronleuchter.
Naja, zurück also zu Madison, die eines Nachts Zeugin wird, wie in Cop von zwei Männern niedergeschossen wird, bei denen es sich um zwei korrupte Cops aus dem Drogendezernat handelt. (Kurz dazu: Ihr glaubt nicht, wie oft ich das schon mit angesehen habe in hunderten Actionfilmen. Aber ich habe nichts dagegen, solange es GUT geschrieben ist.) Anstatt aber in Deckung zu bleiben, stürmt sie dem Mann zur Hilfe, während die anderen beiden Cops noch auf sie feuern. Wie durch ein Wunder wird sie nur am Bein getroffen ... und wird ohnmächtig. Okay, vielleicht kann man das noch mit einem Schock erklären, aber wieso zur Hölle ist sie dann nicht in Deckung geblieben? Ganz einfach, damit sie in genau das Krankenhaus gebracht wird, in dem auch ihre keine Schwester aufgrund eines Asthmaanfalls liegt. Übrigens schon das dritte Mal in diesem Monat, da Emily ihr Spray nicht mitnehmen möchte, weil man sie in der Schule deshalb mobbt.
Doch die beiden Cops jagen Madison, da einer der Cops "unglücklicherweise" mit seiner Dienstwaffe geschossen hat. Aber erstaunlicherweise nur auf Madison, nicht auf den bereits verstorben Cop, der übrigens der Partner von Detective Wakes (Bruce Willis) war. Während Wakes sich also außerhalb des Krankenhauses auf Spurensuche begibt und dabei so ziemlich in Vergessenheit gerät, außer für ein paar vollkommen sinnbefreite, glücklicherweise aber kurze Szenen, jagen die korrupten Cops also Madison durch das Krankenhaus, um ihr die Kugel aus dem Bein zu pulen. Das einzige Beweisstück, das sie in Bedrängnis bringen könnte.
Das Krankenhaus ist, neben vielen anderen Dingen, der beste Beweis, dass an Produktionskosten gespart wurde. Denn wo anfangs zumindest noch ein paar Ärzte, Schwester und Patienten zu sehen sind, sieht man später so gut wie gar nichts mehr. Das Krankenhaus scheint wie ausgestorben, und das nicht nur in der siebten Etage, wo man Patienten mit schwer ansteckenden Krankheiten aufbewahrt. Übrigens, wer sich jetzt fragt, wieso niemand sofort der armen Madison die Kugel aus dem Bein operiert, auch das wird im Film erklärt. Dort wird nämlich ernsthaft gesagt, dass die Chirurgen schon alle Feierabend oder Urlaub hätten, der Eingriff aber noch so zwei Tage Zeit hätte, da das Projektil ja nur 3 Zentimeter tief in ihr drin stecken würde. Dieser Satz hier dient als Brücke, um die vorherige Aussage sacken zu lassen.
Allgemein wird viel in diesem Film durch Dialoge vorbereitet. So viel, dass man nicht mehr großartig überrascht wird, wenn Madison eine Schlüsselkarte von einem komplett durchgedrehten Hausmeister braucht, um die gesperrten Aufzüge nutzen zu kümmern, um so nur eine Etage tiefer zu fahren, in der Hoffnung, ihren beiden Verfolgern entfliehen zu können.
Noch schlimmer finde ich aber die misslungene "Horror"-Atmosphäre, die man dem Krankenhaus verpasst hat. Nichts in der Beschreibung deutet auf Horrorelemente hin, sodass es völlig deplatziert wirkt, wenn Madison sich in dunklen Gängen mit blinkenden Lichtern wiederfindet, nur damit sich die Bösen aus der Dunkelheit schälen können oder sie durch eine Scheibe schaut und plötzlich als Jumpscare einer der Verfolger in bester "Hier ist Johnny!"-Manier auf sie hinabschaut und versucht, in den Raum einzudringen. Dass Wakes nach einem missglückten Attentat auf ihn auf die Idee kommt, dass das gesamte Drogendezernat dahinter stecken muss, ist gut und schön. Aber die Idee wird nicht fortgesetzt. Man erfährt einfach nicht, was das ganze Schauspiel nun für Konsequenzen hatte, was ich wiederum für sehr inkonsequent halte. Denn trotz der normalem Laufzeit entstehen viele Längen, in diesen diese "Horrorszenen" regelrecht ausgekostet werden müssen, sodass man Ende für eine vernünftige Auflösung keine Zeit mehr bleibt. Nicht mal in Dialogform, was der Film ja sonst so gerne macht.
Alles in allem kann ich einfach nur sagen, nein, muss ich leider sagen, dass der Film mich eher enttäuscht. Erneut nichts Gutes mit Bruce Willis und auch so einfach kein guter Film.
Zusammenfassung der Story:
Madison (Nicky Whelan) hat gerade ihre Mutter verloren. Der Tod war sehr schmerzhaft für sie. Sie zieht nach Puerto Rico, um einen Neustart zu machen. Bald muss sie ihre minderjährige Schwester Emily (Catherine Davis) nach einem schweren Asthmaanfall ins Bezirkskrankenhaus von San Juan bringen. Kaum zurück bei der Arbeit, wird Madison Zeugin, wie ihr Kollege von korrupten Cops (Tito Ortiz) ermordet wird. Sie wird angeschossen – und kommt ebenfalls ins Bezirkskrankenhaus von San Juan. Detective Wakes (Bruce Willis) verlegt Madison auf eine abgeschottete Quarantänestation in der obersten Etage des Spitals, damit sie einigermaßen in Sicherheit ist. Doch die korrupten Polizisten wollen sich nicht aufhalten lassen. Es dauert nicht lange, da ist auch das Leben der jüngeren Schwester Emily (Catherine Davis) in Gefahr...