Genre: Sci-Fi, Action, Thriller
Laufzeit: 140 Minuten
Regie: Chris McKay
Drehbuch: Zach Dean
Mit: Chris Pratt, Yvonne Strahovski, J.K. Simmons
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Amazon hat für Prime Video mal wieder in den teuren Trickkistensack gegriffen und einen 200 Millionen Dollar teuren Science Fiction Actionfilm mit Schauspieler Chris Pratt in der Hauptrolle auf die Beine gestellt. Und meiner Meinung nach ist "The Tomorrow War" einer der besten Sci-Fi Filme seit langer Zeit.
Der Film beginnt mit der Horrorvorstellung eines jeden Menschen: Das Herzschlagfinale der Fußball WM 2022 in Katar wird kurz vor dem entscheiden Schlusspfiff durch das plötzliche Auftauchen eines Portals unterbrochen, durch das Menschen aus der Zukunft treten und der Welt von einem brutalen Krieg gegen Aliens berichten!
Okay, ich bin ganz ehrlich, ich kann mit Fußball nichts anfangen, also wäre das für mich vielleicht sogar viel spannender.
Jedenfalls vereinigen sich die Nationen der Erde und schicken tausende von Soldaten in die Zukunft, um dort die Menschen im Kampf zu unterstützen. Als das nicht reicht, und weniger als 20% wieder zurückkehren, werden auch Zivilisten, gerade mal mit einer schnellen Grundausbildung unterstützt, in den Kampf geschickt.
Darunter befindet sich auch Protagonist Dan Forester, ein Ex-Soldat und derzeit Lehrer an einer Universität. Dan hat jedoch ganz andere, eigene Probleme. Denn er fühlt sich unterfordert und will unbedingt mehr aus seinem Leben und seinen Fähigkeiten machen. Doch trotz all der Erfahrung im Kampf und als Leiter einer eigenen Einheit, bekommt er immer wieder Absagen. Als schließlich seine Einberufung kommt. sieht er eine Chance gekommen, seinen Wunsch doch noch in Erfüllung gehen zu lassen.
Doch ausgerechnet die Zukunft zeigt ihm, dass das ein großer Fehler sein könnte.
Was man also beachten muss, ist, dass der Film sich nicht nur einzig und allein um eine außerirdische Bedrohung in der Zukunft dreht, sondern auch um die persönliche Entwicklung der Hauptfigur Dan Forester, der von Chris Pratt wirklich überzeugend gespielt wird. Und das sage ich nicht nur, weil ich Chris Pratt als Schauspieler richtig gerne mag, sondern weil man über die gesamte Geschichte an seiner Mimik und seiner Art zu sprechen ablesen kann, was wirklich in ihm vorgeht. Vor allem auch die Erkenntnis, in der Zukunft mit seiner eigenen Tochter zusammen zu arbeiten, die in den vielen Jahren jedoch ein eigenes Leben ohne ihren Vater an ihrer Seite verbracht hat, birgt viel Konfliktpotenzial, aber auch Gelegenheiten, Wogen zu glätten und Dan ganz neue Erkenntnisse und Einblicke zu bringen.
Was mich auch erfreut hat, ist, dass der Film nicht ausschließlich in der Zukunft stattfindet. Denn Dan kehrt auch wieder zurück und muss ohne die Unterstützung der Regierung, die sich wie gewohnt quer stellt, den Ursprungsort der Aliens in der sibirischen Eiswüste ausfindig machen und zerstören. Dabei bekommt er Hilfe von einigen Leuten, mit denen er eine Kameradschaft aufgebaut hat, sowie von seinem Vater, mit dem er sich zu Beginn des Filmes auf Kriegsfuß befindet.
Und auch, wenn der Ausgang des Films natürlich klar ist, bleibt der Film trotz seiner relativ langen Laufzeit von 140 Minuten stets spannend. Dan und seine Kameraden werden von einem Abenteuer in das nächste geworfen, befinden sich immer wieder an der Front im Kampf gegen die Feinde oder forschen unter Zeitdruck an einem Mittel, welches die Aliens vernichten kann, während eines der Aliens im Raum nebenan festgekettet ist, weshalb bald darauf die Basis von den Gegnern überrannt wird.
Zeitreisen bieten natürlich auch viel Potenzial, Fragen aufzuwerfen. Wieso beispielsweise schicken die Menschen aus der heutigen Zeit Soldaten in die Zukunft, wenn doch der Krieg auch bald im Hier und Jetzt auszubrechen droht? Weshalb funktioniert das Zeitreisen plötzlich so schnell, dann aber nur zu diesem einen Punkt in der Zukunft und zurück?
Das Thema selbst ist natürlich ziemlich komplex und es gibt viele Möglichkeiten, es aufzugreifen. Deshalb gibt es in dem Film auch relativ wenige Antworten, man nimmt es als Zuschauer einfach als gegeben hin. Man kann sich natürlich mehr wünschen, aber für den Film reicht das, was geliefert wird, vollkommen aus.
Visuell macht der Film dabei auch eine Menge her. Die Städte und Gebiete sehen wunderbar aus, selbst, als eine Fliegerstaffel über die Stadt hinwegfliegt und mit mehreren Bombenangriffen die komplette Fläche in Schutt und Asche zerlegt, während Dan und seine Mannschaft sich noch mitten in der Hot Zone befinden. Die Aliens selbst sind sehr cool und auch intelligent designt, sehen widerlich und gleichzeitig faszinierend und interessant aus. Der Angriff auf die Forschungsstation, später im Film, sieht beeindruckend aus und zaubert eine der meiner Meinung nach in der letzten Zeit imposantesten Szenen auf den Bildschirm.
"The Tomorrow War" ist meiner Meinung nach einer der besten Sci-Fi Filme der letzten Zeit und bekommt dank seiner guten Story, dem beeindruckenden visuellen Design und einer klasse Charakterentwicklung auf jeden Fall eine klare Empfehlung von mir!
Zusammenfassung der Story:
Der Untergang der Welt ist nah! In der nicht allzu fernen Zukunft des Jahres 2051 haben Aliens einen vernichtenden Kampf gegen die Menschheit begonnen, der kaum zu gewinnen ist. Um die menschliche Rasse vor dem kompletten Niedergang zu bewahren, nutzen Wissenschaftler die letzte Chance, die ihnen bleibt: Mit Hilfe einer neu entwickelten Technik werden Soldatinnen und Zivilisten aus unserer Zeit in die Zukunft geholt. Ex-Soldat und Lehrer Dan Forester (Chris Pratt) zählt zu den Auserwählten, die für die Zukunft der Welt eintreten müssen. Der Alien-Krieg hält jedoch auch persönliche Veränderungen für Dan bereit, der nur mit der Unterstützung seines entfremdeten Vaters Slade (J.K. Simmons) die Welt beschützen kann. Gemeinsam mit Slade und einer aus der Zukunft stammenden Wissenschaftlerin (Yvonne Strahovski) wird er auf eine ganz besondere Mission geschickt...