Genre: Action, Drama
Laufzeit: 90 Minuten
Regie: Damian Chapa
Drehbuch: Romina Di Lella
Mit: Romina Di Lella, Robert Davi, Danny Trejo
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2020
FSK: Ab 18 Jahren
Also manchmal fehlen selbst mir die Worte. Und das sage ich bei weitem nicht allzu oft. Wenn also eine Review schon so beginnt, könnt ihr sicherlich ahnen, dass ich zu dem Film "Pistolera" nichts Gutes zu sagen habe.
Ich dachte mir so "Hey, ein Film mit Danny Trejo! Ist bestimmt keine große Produktion, aber seine Machete-Filme haben mir schon gut gefallen!", und am Ende stellt sich heraus, dass er einfach nur ein Werbegesicht für den Film ist. Mehr als ein bisschen durch die Gegend ballern und ab und zu mal nicken macht er in dem Film nämlich nicht.
Ich wüsste aber bei der wild zusammengeschnittenen Story auch nicht, was ich groß sagen sollte. Der Film beginnt damit, die Hauptfigur, die den ganzen Film überaus betont knapp bekleidet über den Bildschirm läuft, während eines nichtssagenden Albtraums zu zeigen. Plötzlich geht es in ihre Vergangenheit, die zeigt, dass sie schon als Kind liebend gerne mit Waffen gespielt hat. Ihre Familie und die ihres ... Cousins? .. werden vom großen Gangster Raffaello vor ihren Augen ermordet. Bevor es sie trifft, setzt sie sich kurzerhand an eine Minigun und zerlegt die Mörder fachgerecht. Danach landet sie im Knast und schmiedet jahrelang Rachepläne.
Aber ab da beginnt der ganze Wahnsinn eigentlich erst. Dabei sticht vor allem die Frauenfeindlichkeit immer wieder hervor, denn wenn Frauen erwähnt werden, dann meist nur mit dem Wort, ohne dass man "Duschlampe" nicht schreiben könnte. Pistolera selbst hat dabei kaum Kleidung an, ständig rennt sie halb nackt durch das Bild, während die Kamera sich entweder auf ihre Möppies oder den Hintern konzentriert. Wenn dann doch mal ihr Gesicht gezeigt wird, dann haut sie ziemlich platte und abgedroschene Macho-Sprüche heraus. Auch ihr ... Cousin? (Ich hoffe, er ist ihr Cousin, ich hab da echt keine Ahnung) ... hat eigentlich nichts besseres zu tun, als dämliche Sprüche von der Leine zu lassen. Auch sonst ist er nicht sonderlich nützlich.
Zusätzlich werden wild neue Charaktere in den Pool geworfen, die alle versuchen, sich mit Bedeutungslosigkeit zu überbieten. Ich hatte den ganzen Film lang echt Probleme, die ganzen Figuren irgendwie zuzuordnen, weil sie einfach nicht interessant sind.
Als ob das alles nicht genug wäre, strotzt dieser Film einfach vor Logiklöchern. In einer Schießerei sagen beide Figuren sich, dass ihre Waffen fast leer sind, um dann kurz darauf ohne Nachzuladen wild um sich feuern. Der Bösewicht weiß die ganze Zeit nicht, dass er von Pistolera gejagt wird, kommt dann aber zwischendurch einfach so darauf, dass ja nur sie es sein kann. Kein anderer der ganzen Gangster, die er angeblich als Feinde hat, weil er ja der große Macher ist.
Auch die Schnitte stimmen an vielen Stellen gar nicht, Mal haben Figuren nur eine Waffe in der Hand, im nächsten Bild dann zwei. Mal ist eine Zigarette beinahe aufgeraucht, nur um im nächsten Bild noch fast vollständig zu sein.
Zu allem Übel sind die Synchronsprecher so gelangweilt, sodass sich kein Gespräch auch nur ansatzweise organisch anfühlt.
Es wurde sich einfach überhaupt keine Mühe mit dem Film gegeben. Es wirkt, als ob dieser Film eine Art Rohfassung wäre, die die Post Production niemals zu Gesicht bekommen hat.
Ich kann einfach nur von dem Film abraten. Ich würde sogar mal behaupten, dass "Pistolera" es schafft, selbst unter den Trashfilmen noch als Müll zu gelten. Mehr fällt mir dann dazu auch nicht mehr ein.
Zusammenfassung der Story:
Als der skrupellose Drogenbaron Raffaello (Robert Davi) die Familie des kleinen Mädchens namens Angel (Romina Di Lella) in einem Bandenversteck in Spanien ermordet, macht er einen fatalen Fehler: Er lässt sie am Leben. So setzt Raffaello eine blutige Kette von Ereignissen in Gang in diesem düsteren Straßenmärchen über Rache und ihren Preis.