Genre: Horror, Thriller
Laufzeit: 99 Minuten
Von: Henry Jacobson
Mit: Seann William Scott, Mariela Garriga, Dale Dickey
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
FSK: Ab 18 Jahren
Was denkt ihr über Eltern, die ihre Kinder schlagen? Sie vernachlässigen oder sie missbrauchen oder auf andere Arten gewalttätig sind?
Ich weiß, ein harter und krasser Einstieg in eine Review, aber ich denke, er passt sehr gut. Denn dieser Film dreht sich um genau dieses Thema.
Über die Laufzeit von etwas mehr als 90 Minuten verfolgen wir Evan, der sich an einer Schule und "Problemkinder" kümmert, sich ihrer Sorgen und Ängste annimmt und versucht, ihnen zu helfen. Doch hinter seiner ruhigen Fassade brodelt es aufgrund seiner eigenen Vergangenheit gewaltig. Denn er wurde von seinem Vater misshandelt. Das ganze nimmt noch eine Wendung, doch die ist gerade nicht wichtig, denn sein Ziel ist es, Rache an den Eltern der Schüler zu nehmen. Und das macht er auch, auf blutige Art und Weise. In seiner Welt hilft er den Schülern, wenn er jene, die ihnen Schaden zufügen, aus der Welt entfernt.
Deshalb begleiteten wir auch beinahe ausschließlich von Anfang bis Ende Evan, lernen sein Leben kennen, tauchen in seine Gedanken und seine Vergangenheit ein und verfolgen ihn bei seinem Alltag. Die Stimmung ist die gesamte Zeit über bedrückend. Man spürt beim Zuschauen, oftmals auch durch das Fehlen von Musik, dass etwas nicht stimmt oder in den nächsten Sekunden etwas passieren wird, das Evans Leben weiter aus den Fugen geraten lässt. Dass er dabei selbst frisch gebackener Vater ist und seine (verstörende) Mutter zur Hilfe kommt, um die neuen Eltern zu unterstützen, macht es für ihn nur schwerer.
Die Atmosphäre empfinde ich als eine große Stärke des Films. Nichts in diesem Film wirkt hell, alles hat einen düstern, unheilverkündenden Touch, der nicht nur die grausamen Taten, sondern auch Evans eigene Welt in einen schwarzen Mantel hüllt. Trotz der normalem Laufzeit baut der Film keiner große Geschwindigkeit auf, eher erleben wir viele Dinge sogar öfter. Oftmals kreide ich Filmen das als negativen Punkt an, doch hier hat genau dieser langsame, sich wiederholende Ablauf sehr stark dazu beigetragen, die Charaktere zu verstehen. Der Vater als Mörder, seine Frau als überforderte Mutter und die Mutter des Hauptcharakters, die ein finsteres Geheimnis mit ihrem Sohn zusammen hütet.
Alles in allem kann ich den Film für jene, die ein wenig Horror vertragen, empfehlen. Wo dort großartig der Thriller drin steckt, kann ich hingegen nicht sagen, ich hätte eher das "Drama" als ergänzendes Genre genutzt. Deshalb hinterlege ich diese Review auch im "Horror"-Bereich.
Zusammenfassung der Story:
Evan (Seann William Scott) liebt seine Frau Lauren (Mariela Garriga) und seinen neugeborenen Sohn über alles – so sehr, dass er notfalls auch über Leichen gehen würde, um diese zu beschützen. Und nicht nur seine eigene Familie: Als Vertrauenslehrer an einer Highschool hat er tagtäglich mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die zu Hause von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen missbraucht und misshandelt werden. Während er die Geschichten von Schülern und Schülerinnen wie Ray (Sean H. Scully), Kelly (Larsen Thompson) oder Chris (Raymond Cham) anhören muss und sich auch zu Hause die Probleme ansammeln, rastet Evan irgendwann aus und mutiert zum Serienkiller, der die Erwachsenen, die seine Schüler misshandeln, brutal ermordet. Doch schon bald kommt ihm die Polizei auf die Schliche...