Genre: Action, Krimi, Thriller
Laufzeit: 126 Minuten
Regie: Benny Chan
Drehbuch: Benny Chan, Ryan Wai-Chun Ling
Mit: Donnie Yen, Nicholas Tse, Qin Lan
Produktionsland: Hong-Kong, China
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Kultregisseur Benny Chan zeigt auch noch einmal in seinem letzten Film, wie kompromisslose, geradlinige Action zu funktionieren hat, die größtenteils aus 80er Jahre Actionfilmen bekannt ist. Leider verstarb Benny Chan nur kurz nach Abschluss der Produktion mit gerade einmal 58 Jahren an Krebs, und so wirkt dieser Film wie eine Art letzter Aufschrei, um noch einmal im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen auf der Leinwand fliegen zu lassen.
Und das gelingt ihm ausgesprochen hervorragend! Klar, viele werden eventuell sagen, dass die Story ja nun wirklich an sich ziemlich flach und sehr bekannt ist. Und ja, das mag stimmen, aber ich muss da zwei Gegenargumente in den Ring werfen:
1. Es ist sehr "erfrischend" zu sehen, wie ein Polizist, der dem Gesetz treu dient, selbst in den Machtstrudel der Korruption hineingezogen wird, nur um dann am Ende gegen seinen ehemaligen Partner antreten zu müssen, den er mit seiner Aussage selbst hinter Gitter verfrachtet hat.
2. Die Story ist nicht das Hauptaugenmerk des Filmes. Stattdessen scheint zwar alles ziemlich vorhersehbar, doch das erlaubt es dem Zuschauer, sich zurückzulehnen und dieses absolut grandiose Actionfeuerwerk in aller Ruhe zu genießen!
Dazu sei noch zu erwähnen: Es gibt keine Logiklöcher. Das habe ich bei noch einfacheren Filmen leider schon ganz anders erlebt.
Aber ja, wie gesagt, die Action steht an erster Stelle, und die ist furios und bombastisch. Die Kämpfe sind sehr gut choreographiert und vor allem mit einer wunderbar ruhigen Kameraführung aufgenommen. Es gibt keine grotesken Nahaufnahmen, die einem die Sicht versperren. Man weiß zu jeder Zeit, was passiert. Und das ist auch nötig, denn vor allem die letzte halbe Stunde ist so rasant, dass es ohne diese gute Kamera wahrscheinlich gar keinen Spaß gemacht hätte. Und ich denke da an Beispiel wie die "Taken"-Reihe, oder die "Bourne"-Filme. Shaky-Cam, absolut gruselig.
Vor allem schafft es der Film, dass man nach jeder Auseinandersetzung denkt "Alles klar, besser kann es gar nicht mehr werden", um dann eben doch nochmal einen draufzusetzen. Und das liebe ich einfach! Nicht zuletzt auch dank Donnie Yen, der zu meinen absoluten Lieblingsschauspielern zählt, nicht zuletzt auch dank seiner hervorragenden Performance als "Ip Man". (Zwei der Ip Man-Filme habe ich hier ebenfalls als Review, schaut da gerne unter dem Genre "Martial Arts".) Doch auch hervorzuheben ist Nicholas Tse, der die Rolle des Bösewichts manchmal sogar schon unheimlich überzeugend präsentiert. Außerdem sind die Auseinandersetzungen und Verfolgungsjagden mit so einfallsreichen Sequenzen gespickt, dass es niemals langweilig wird.
Was ich immer wieder bewundere ist auch der Einsatz, den die asiatischen Schauspieler für ihre Filme bringen. Sie sind mit vollem Körpereinsatz dabei, und das spürt man vor allem während der Martial Arts Kämpfe. Es ist nicht nur so, dass die Schauspieler sich während der Kämpfe auch wirklich treffen, sondern sie schaffen es, dass man deren Schmerz und Erschöpfung während des Zusehens regelrecht spüren kann. Am besten wird es während des Finales klar. Nach eines wilden Shoot-outs in den belebten Straßen, in dem auch Zivilisten zu Schaden kommen (was ebenfalls selten ist), verfolgen der Held und der Schurke sich minutenlang, bevor sie zum finalen Kampf aufeinandertreffen. Dieser ist absolut schonungslos und verlangt von beiden einfach jedes Bisschen an Kraft ab, das sie noch aufbringen können.
Es ist wirklich sehr schade, dass wir nicht mehr Filme von Benny Chan sehen werden. Doch mit diesem Film hat er ein Actionmeisterwerk geschaffen, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Eine absolute, uneingeschränkte Empfehlung meinerseits!
Zusammenfassung der Story:
Cheung Sung-bong (Donnie Yen) ist ein rechtschaffener Polizist, der von seiner Behörde dafür bewundert wird, viele Fälle gelöst zu haben. Eines Tages holt ihn seine Vergangenheit ein, als sein Einsatz von einer mysteriösen Gruppe Krimineller, angeführt von seinem ehemaligen Schützling Yau Kong-Ngo (Nicholas Tse), angegriffen wird. Yau Kong-Ngo war einst ein talentierter Polizist, der Cheung bewunderte und respektierte. Doch ein schrecklicher Unfall, der ihn vor drei Jahren ins Gefängnis brachte, verwandelte ihn in einen wütenden Mann mit dem Ziel, jeden zu töten, der ihm Unrecht getan hat – einschließlich seines ehemaligen Mentors.