Genre: Horror, Komödie
Laufzeit: 85 Minuten
Von: McG
Mit: Samara Weaving, Judah Lewis, Hana Mae Lee
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
FSK: Ab 16 Jahren
Ein Horrorfilm mit einer Altersfreigabe von 16 Jahren, kann das was werden? In meinen Augen schon, aber mit Abstrichen. Denn der Film möchte beides sein, eine Komödie, und gleichzeitig ein Horror-Film, doch beides will dem Film leider nicht ganz so gut gelingen.
Der Film orientiert sich dabei am klassischen Horror aus den 80er Jahren. Es gibt so beispielsweise nur einen etwas größeren Schauplatz, in diesem Film das Haus, in dm Cole wohnt, sowie ein kleiner Teil seiner Nachbarschaft. Doch für einen Horrorfilm gibt es meiner Meinung nach zu wenig "Splatter" in dem Film, und die Gore-Effekte sehen auch alles andere als gruselig oder makaber aus. Das habe ich sogar schon in einigen Actionfilmen besser gesehen, und dort liegt nicht einmal das Hauptaugenmerk darauf.
Klar bekommt man jemand zwei Messer in den Schädel gerammt, jemand anderes verliert den Kopf durch einen Schuss aus der Schrotflinte, aber das reicht nicht wirklich. Auch Angst oder gar Spannung mögen nicht wirklich aufkommen. Immer wieder wird versucht, eine beklemmende Stimmung aufzubauen, beispielsweise dann, wenn Cole langsam durch das Haus schleicht, angespannt und auf der Hut. Doch dafür ist alles ein bisschen zu vorhersehbar.
Und was macht der Anteil der Komödie in dem Film? Die volle Ladung Klischees abfeuern, und zwar in einem unglaublich schnellen Stakkato an flachen Witzen. Doch auch der ethnische Humor geht leider nach hinten los. So sehen wir beispielsweise den schwarzen Satanisten John, der gefühlt in jedem Satz und mit seiner Ausdrucksweise an seine afroamerikanische Herkunft erinnern möchte und so gut wie jedes Klischee eines Schwarzen bedient, die es seit den 80er Jahren gibt. Zumal viel zu oft das N-Wort fällt. Der Rest besteht größtenteils aus Sex-Witzchen und "Ball trifft Kopf"-Humor.
Etwas unverzeihlich finde ich den sexistischen Humor sobald es um die weiblichen Rollen geht. Dass Samara Weaving in einer Szene mit Bella Thorne feucht-fröhliche Küsse austauscht (stilecht in Zeitlupe) sehe ich als ironisches Augenzwinkern an. Aber wenn Bella Thornes Figur darauf degradiert wird, dass ihr Leben nichts wert sei ohne ihre Brüste, und auch nur Fingernägel und Brüste im Vordergrund stehen, wenn sie angeschossen wird, geht meiner Meinung nach etwas zu weit und denunziert die Figur, anstatt sie humoristisch auszustatten.
Logik-Fehler dürfen natürlich auch nicht fehlen, vor allem, wenn Cole beispielsweise in seinen Kriechkeller flieht, obwohl er mega Angst vor Spinnen hat und er einfach zu den Nachbarn hätte laufen können, um Hilfe zu holen.
Doch wieso bin ich dann der Meinung, dass das Konzept trotzdem aufgeht? Weil ich den ganzen Film mit einem Augenzwinkern betrachte. Der Streifen hat einen gewissen "Trash"-Charme an sich, sodass ich ihm zumindest die kleinen Macken verzeihen kann. Vor allem Samara Weaving (Guns Akimbo, Ready or Not) spielt ihre Rolle in der ersten Hälfte wirklich gut und hat tolle Dialoge, bis sie in der zweiten Hälfte plötzlich zur seelenlosen Mörderbraut verkommt. Doch das alles ist nicht die Schuld der Schauspieler, sondern die Schuld der Schreiber, das muss man immer im Hinterkopf behalten.
Allgemein finde ich, dass der Film eher nach hinten losgeht. Zu wenig Splatter und Horror, zu wenig Komödie. Doch meine Empfehlung lautet: Schaut ihn euch nicht alleine an. Ich denke, in einer Gruppe wird der Trash-Faktor viel lustiger und man muss sich nicht alleine aufregen. Für einen Abend, an dem man etwas Unterhaltung sucht, ist er jedenfalls zu empfehlen!
Zusammenfassung der Story:
Der junge Cole (Judah Lewis) ist heimlich verliebt – aber nicht in eine gleichaltrige Klassenkameradin oder Nachbarin, sondern ausgerechnet in die attraktive, bei allen beliebte Babysitterin Bee (Samara Weaving). Als er ihr eines Abends nachspioniert, macht er eine grausame Entdeckung: Bee ist eine kaltblütige Killerin und nicht allein mit ihrer Lust, Menschen umzubringen. Gemeinsam mit ihren Mörder-Freunden Allison (Bella Thorne), Max (Robbie Amell), Sonya (Hana Mae Lee) und John (Andrew Bachelor) lädt die Babysitterin ahnungslose Opfer in Coles Haus, die zum gemeinsamen Amüsement getötet werden, während der Junge im Bett gewähnt wird. Bee merkt, dass Cole hinter ihr Geheimnis gekommen ist – seine Chancen, die Nacht zu überstehen, stehen deswegen sehr, sehr schlecht. Die Jagd ist eröffnet!