Genre: Action
Laufzeit: 82 Minuten
Von: Ross Boyask
Mit: Stuart G. Bennett, Vinnie Jones, Jessica-Jane Stafford
Produktionsland: England
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Tiberius Film als Verleiher, das steht meist für sehr billige "Low Budget"-Produktionen. Einige von ihnen kann man sich mit Hängen und Würgen noch anschauen, ohne vor Scham im Boden zu versinken. Aber lasst mich euch eine Sache sagen: "Vengeance Man 2 - Die Abrechnung" gehört keinesfalls dazu.
Um diese Sache gleich einmal abzuhaken: Die Synchronisation der Charaktere ist grottenschlecht. Ehrlich, ich habe selten etwas derartig Dröges erlebt. Jeder Charakter scheint zu nuscheln, wirkt absolut unmotiviert und scheint beim Sprechen einzuschlafen. Gleichzeitig ist die deutsche Übersetzung an vielen Stellen bestenfalls einfach nur fragwürdig. Es gibt darin Sätze, die man so niemals sagen, höchstens schreiben würde. Wenn überhaupt.
Die Story wirkt, als ob ein einziger Drehbuchschreiber einen Tag eingesperrt in einem Keller verbringen musste und danach direkt die Fahnenflucht angetreten hat. Selten habe ich so viele Logiklöcher auf die Nase gedrückt bekommen. Das ganze Verhalten der Figuren in dem Film wirkt steig und alles andere als intuitiv. Selbst die Action, allem voran die Feuergefechte, auf die sichtlich mehr Wert gelegt wurde, verkommen zum Affentheater, wenn so viel Munition verschossen wird, dass man damit den gesamten 1. Weltkrieg hätte bestreiten können, und am Ende bestenfalls einer ins Gras beißt. Selbst die Kopfschüsse sind sichtbares CGI, und ab da wirkt es dann, als ob den Produzenten selbst die Lust vergangen wäre.
Die Charaktere selbst bleiben flach, uninteressant und einer davon verkommt sogar zur Witzfigur, weil er ungefähr das letzte Viertel des Films in Unterwäsche herumläuft. Weil niemand ihm Ersatzkleider geben kann. Und weil es alle witzig finden. Muss man da noch mehr sagen?
Lediglich zwei Rollen konnten mich überzeugen. Da wäre einmal die Rolle des Soldaten "Gold", der hin und hergerissen ist zwischen seiner Rache an dem Mann, der seine gesamte Einheit verraten und ermordet hat, oder einer möglichen weißen Weste, wenn er der Mission folgt und diesen Mann nur festnimmt. Und die Rolle des Schurken "Sean Teague", der von Vinnie Jones gespielt wird. Dieser Schauspieler war auch schon in besseren Streifen zu sehen und hat einen annehmbaren Synchronsprecher (wenn er sich dieses Mal auch etwas unmotiviert anhört). Dieser wird von Gold gejagt und in eine "Art" Verfolgungsjagd gezwungen. Da Sean Teague jedoch immer wieder stehen bleibt, sich jeden Kampf mit ansehen muss und immer wieder auf Gold wartet, nur um dann immer wieder gefangen genommen zu werden, wieder zu fliehen und so weiter, geht dem Charakter selbst ziemlich schnell die interessante Luft aus.
Wirklich Wert gelegt wurde bei diesem Film höchstens auf die Martial Arts Einlagen. Das ist aber auch kein Wunder, da die Schauspieler dort in verschiedenen Kampfsportarten trainiert sind und dort zeigen können, was sie drauf haben. Da bleibt dann sogar mal die Kamera ruhig, zeigt aus den passenden Winkeln, was gerade passiert und fängt das Geschehen gut ein.
Für mich persönlich ist diese gesamte Produktion mit das schlechteste, das ich je gesehen habe. Interessant also für jene, die sich gerne SchleFaZ-Filme anschauen! Wer aber eine ordentliche Unterhaltung erwartet, der wird schwer enttäuscht.
Zusammenfassung der Story:
Der ehemalige Sondereinsatzkommandosoldat John Gold (Stu Bennett) erhält die Gelegenheit, Sean Teague (Vinnie Jones) - den Mann, der sein Team bei seiner letzten Mission in Osteuropa vor einigen Jahren verraten hat - vor Gericht zu bringen. Gold würde Teague liebend gerne tot sehen – aber er ist überzeugt davon, dabei zu helfen, ihn in ein Militärgefängnis zu bringen, damit er dort für seine Verbrechen büßen kann. Auf dem Weg dorthin wird Gold Teagues Team abwehren müssen, die versuchen, ihn herauszuholen, ebenso wie einen Scharfschützen, der anscheinend fest entschlossen ist, Teague zu töten, bevor er in Sicherheit gebracht werden kann...