Wir haben eine.
Sie war ein Abgabefall, das bedeutet, wir hatten zuvor nie ernsthaft erwogen, eine Schildkröte anzuschaffen, vielmehr ist im Freundes und Bekanntenkreis bekannt, dass wir bei herrenlosen Tieren helfen, selbst wenn wir sie nicht selbst aufnehmen können.
In einem Fall ging es soweit, dass wir den Kater einer Nachbarin, die umzog und ihn ins Tierheim bringen wollte, bis nach Magdeburg zu einem Bekannten fuhren, wo er nun glücklich lebt.
Zurück zur Schildkröte.
Ihr Name ist Kriemhild.
Sie lebt im Teich, weil sich die Haltung in einem Terrarium-Aquarium-Mix über den Winter als nicht artgerecht entpuppte.
Sie schwamm monatelang panisch gegen die Scheibe und nutzte ihren Lavastein unter der Wärmelampe nie.
Fragen in Schildkrötenforen offerieren sich als sinnlos.
Man stellt eine Frage und erhält von fünf Leuten sieben verschiedene Antworten.
Die Winter in NRW sind nicht sonderlich kalt, und werden es immer seltener sein, und so lebt sie seit dreizehn Jahren 365 Tage im Jahr im Teich und geht auch in die Winterruhe, ohne je erkrankt zu sein. Dazu gehört natürlich auch unsere Mitwirkung, indem wir in jedem Fall ein Zufrieren des Teiches vermeiden, was zuletzt im Winter 2011 viel Strom gekostet hat.
Aber egal.
Im letzten Sommer ließ sich eine Frage in einem Schildkrötenforum nicht vermeiden, denn Kriemhild tat etwas merkwürdiges.
Sie tauchte nicht auf.
Trotz Wärme und Sonnenschein sahen wir sie nie, was Anlass zur Sorge bereitet, weil es ein signifikant atypisches Verhalten ist.
Der Gemahl formulierte die Frage wie folgt:
Unsere Wasserschildkröte taucht nicht mehr auf. Sie verbleibt unter Wasser. Wir machen uns Sorgen. Was könnte das sein?
Und erhielt folgende Antwort:
Das kann ich nicht beantworten, wenn ich sie nicht sehe.
Bitte stelle eine aktuelles Foto von ihr ein.
(??????????)
Anmerkung: Im Nachhinein hat sich die Sorge als grundlos herausgestellt, weil es so heiß war, dass sie sich gut im Schilf getarnt hatte.