Hier, im Westen der Banane läuft im WDR-Fernsehen das Nachrichtenmagazin "Aktuelle Stunde" zur Vorabendzeit. Ich glaube, zwischen 18:40 und 19:30 Uhr. In der Regel wird es von zwei Journalisten gleichzeitig moderiert und informiert über News aus NRW.
Mein Lieblingsteam, was ich höchst-ironisch meine, besteht aus Thomas Bug und Susanne Wiesele, dem gebotoxten Spiegeläffchen.
Seit circa 3 Wochen werden die beiden, an einem langen stylischen Tisch stehenden Journalisten/Moderatoren vermittels einer Plexiglasscheibe getrennt.
Das Ding hängt zwischen ihnen von der Decke.
Der WDR-Beitrag zum coronabedingten Social-Distancing, auf die Spitze getrieben bis zur Lächerlichkeit, wird von mir nur noch mit den Worten "Das Plexi-Team!" begrüßt.
Man sollte annehmen, schlimmer ginge es nicht mehr.
Man sollte meinen, eine Steigerung der Entblödung wäre kaum möglich, bis....ja...
..bis ich das Interview einer WDR-Journalisten, ein Beitrag jener Sendung, mit irgendeinem Arzt im Rest von NRW via Skype, ich betone Skype sah, die alleine im Büro mit Mundschutz vor einem Laptop saß. Von dessen Monitor ihr der keineswegs bemundschutzte Arzt Rede und Antwort stand.
Darüber hinaus befragen sie Interviewpartner im Real-Life im Freien mit Mikrofonen auf gefühlt 800 Meter-Stangen, die von einer Frau gehalten werden, die aussieht, als zöge sie beim Hochseeangeln in den Florida-Keys einen Jung-Hai aufs Boot.
Ächz!
Die Notwendigkeit, uns diese Mikrofonhalterin überhaupt filmisch zu offenbaren, erschließt sich mir nicht. Vielmehr befürchte ich, dass Tom Burow, dem Intendanten des WDR, nicht bewusst ist, wie sehr er sich im Bemühen, seinen Sender als besonders vorsichtig darzustellen, der Lächerlichkeit preisgibt.
Es lebe das Plexi-Team!