Ehe ich wegen der Dienstunfallfolgen in den vorzeitigen Ruhestand ging, hatte ich einst einen Vorgesetzten, der mich....na, wie soll ich es formulieren?
Ich habe ihm in meiner, leider noch nicht fertig geschriebenen Krimi-Satire Schlafende Hunde ein Denkmal gesetzt, und hier ist zu berücksichtigen, dass es sich um eine Satire handelt. (Im Herbst wird sie fertig, bestimmt )
Dieser Mann verursachte durch Inkompetenz und nervtötendes Gebaren mitunter psycho-vegetativen Bluthochdruck und zwei Hörstürze.
In einem ersteren dieser Fälle, fühlbar hoher Blutdruck, raste ich morgens um 11 Uhr vom vorzeitig abgebrochenem Dienst direkt zu meinem Hausarzt.
Als ich da ankam, hatte ich mich bereits beruhigt, aber noch immer einen Blutdruck von 179/ 100.
Aber bevor ich dort ankam, geriet ich in eine Polizeikontrolle, weil ich "gelasert" worden war.
Ich war zu schnell gefahren.
Daran war nichts zu ändern, da half auch die mit Amtssiegel versehene Pappe nicht, die mich berechtigte, kostenfrei auf unserem Behördenparkplatz zu parken, die mich als Beamtin auswies und die im Fenster lag.
Man winkte mich also raus.
"Guten Tag", der Polizist stelzt auf mich zu.
Ich sehe ihn an, was leicht ist, da ich in einem Cabrio sitze. "Guten Tag!", trillere ich und suche schon nach meinen Papieren.
"Sie sind zu schnell gefahren", er linst zu dem Behördenpapier im Fenster und wirft einen Blick auf meinen Führerschein, "wir haben sie gelasert."
"Och."
"Äh, ja, sind sie mit einem Verwarngeld von 20 Euro einverstanden."
"Aber selbstverständlich", krame ich ich in meiner Geldbörse und bemerke, wie er das amtseigene Papier im Fenster in Augenschein nimmt.
"Ich habe das nur leider nicht bar. Geht auch EC-Karte?" Mit einer Hand wedele ich schon mit der Karte.
"Bargeld können wir sowieso nicht annehmen", er macht ein Zeichen zu seinem Kollegen, der mit einer EC-Karten-Maschine angewackelt kommt, "das dürfen wir nicht mehr."
"Nicht mehr?", frage ich hintersinnig grinsend.
Worauf er nicht eingeht, aber meine EC-Karte annimmt. Ich bezahle das Verwarngeld, stecke meine Karte zurück ins Portmonee, denke, ich könne nun weiter fahren, als er plötzlich eindringlich wird.
"Bitte sagen Sie ihren Kollegen", seine Hand zuckt zu dem Behördenpapier im Fenster, "das wir die ganze Woche hier stehen, ja?"
"Aber ja", lächele ich freundlich und brause davon.
Besagtem Vorgesetzten habe ich es nicht gesagt.