Sommer 2015, wir sitzen vor dem Fernseher und begucken die Tagesschau, was normalerweise zum weinen ist.
Nun, jedenfalls an jenem Tag gab es nicht mehr zu heulen als sonst.
Wir befinden uns inmitten der Krim-Krise, die NATO tagt andauernd und Wladimir Putin, der lupenreine Demokrat (Zitat Ende) ist der aktuelle Buhmann.
Wir, also die Nato, haben zu diesem Zeitpunkt bereits seit vielen Jahren eine Schnelle Eingreiftruppe.
Jan Hofer teilt uns mit: ".....auf dem Gipfeltreffen in Newport/ Wales wurde die Gründung einer besonders schnellen Einsatztruppe beschlossen. Diese dient dem Schutz der NATO-Ostflanke. Sie soll die Reaktionsschnelligkeit der NATO-Reaktionskräfte ..."
Wir gucken uns ratlos an.
Einen Moment schwebt das Schweigen in der Luft.
Im Hintergrund schwafelt Jan Hofer weiter.
"Die wollen uns doch verarschen, oder?", seine Hand zuckt zum Fernseher.
"Ich weiß es nicht", kichere ich, "vielleicht ist das nur unglücklich übersetzt."
"Wir haben doch schon eine Schnelle Einsatztruppe", sein Mund spannt sich, ich weiß noch nicht ob vor Lachen oder vor Verärgerung.
Ich dränge das Lachen nicht mehr zurück. "Na ja, aber diese neue ist halt besonders schnell."
"Und als nächstes? Eine ganz besonders schnelle Einsatztruppe?"
Ich biege mich inzwischen vor Lachen. "Wenn sie in Köln gegründet wird, wird es die weltweit schnellste Einsatztruppe überhaupt sein."
"Nein, die weltweit allerschnellste Einsatztruppe überhaupt."
"Nein, die aller-allerschnellste Einsatztruppe weltweit und im ganzen Universum überhaupt."
Ich schwinge vom Sofa, um ein Tempo zu holen, mit dem wir uns die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen können.
Dem Nicht-Kölner sei erklärt, dass der Kölner selbst den Superlativ noch steigert und das Wort "einzigste" erfunden hat.