Du wendest dich nach Osten und lässt den Teich mit seinem seltsamen Bewohner bald hinter dir. Die Sonne scheint warm vom Himmel, gleichzeitig weht dir ein kühler Wind entgegen – perfektes Wanderwetter. Du läufst munter drauf los und merkst bald, wie deine Laune steigt. Hohes Gras raschelt und streicht um deine Knie. Schmetterlinge tanzen durch die Luft, die vom Duft der unzähligen Wildblumen erfüllt ist. Du vergisst die Tatsache, dass du in einer fremden Welt gestrandet bist, und pfeifst ein fröhliches Lied vor dich hin. An einem so schönen Ort wie diesem kann doch nichts Böses existierten, richtig?
Die Schmetterlinge scheinen ähnlich zu denken, denn sie flattern neugierig um dich herum. Hauchzarte Flügel streichen dein Gesicht, bevor sich die erstaunlich großen, buntgemusterten Wesen wieder in den Himmel schwingen. Du siehst ihnen nach und musst unwillkürlich lachen. Der Himmel ist azurblau, wie in einem Ferienparadies, und die Luft riecht wunderbar süß und sauber. Du fühlst dich leicht und beginnst, zu rennen. Du tanzt über die Wiesen, immer dem Horizont zu, der in beinahe greifbare Nähe rückt. Dein wilder Lauf stört Schwärme weißer Vögel auf, die flatternd in den Himmel steigen. Du siehst ihnen nach, wie sie glitzernde Wolken bilden und bald wieder im hohen Gras abtauchen. Nach einer Weile verlieren sie auch ihre Scheu vor dir, sodass du mitten in den Wirbel der startenden Vögel laufen kannst.
Dein Weg führt dich, später langsamer, durch ein hügeliges Land, vorbei an kleinen Bächen im Sandbett und ab und zu einem einsamen, uralten Baum. Schließlich weicht die Sonne hinter einen Vorhang aus Rot und Gold zurück, und der Mond betritt silbrigweiß den Himmel, der nachtschwarz die Sterne in den Vordergrund schiebt.
Mit der Nacht wird es kühler und du siehst dich nach einem Platz zum Schlafen um. Sofort fallen dir zwei Möglichkeiten auf. Nicht weit entfernt, in einem Tal, entdeckst du den dunkleren Schatten einer Hütte aus Holz. Es leuchtet kein Licht in den Fenstern, noch steigt Rauch aus dem Schornstein, also wohnt dort vielleicht niemand. Selbst der kleine Obstgarten neben der Hütte ist verwildert. Das wäre sicherlich ein gut geschützter Platz.
Ansonsten gibt es noch eine große Trauerweide am Rand eines kleinen Sees, die ihre dunkelgrünen Blätter in das klare Wasser senkt. Auch dort könntest du dich ausruhen, nur die Äste und den Himmel über dir, die Spiegelung der Sterne vor Augen.
- Du entscheidest dich für den malerischen Schlafplatz unter der Weide. …
Kapitel 353: [https://belletristica.com/de/chapters/34711/edit]
- Du folgst deinen Erfahrungen und wählst die Sicherheit der Hütte. …
Kapitel 356: [https://belletristica.com/de/chapters/34714/edit]