Du lächelst freundlich und entschuldigst dich: „Tut mir leid. Ich dachte, die Hütte wäre verlassen.“
Die drei Wesen treten über die Türschwelle. Sie sind klein und dürr, mit grauer Haut und dicken Knollennasen. Sie sagen kein Wort.
„Ich hoffe, ich habe euch keine Angst eingejagt“, redest du weiter. „Ehrlich gesagt seid ihr gerade ein wenig gruselig.“
Ausdruckslose, schwarze Augen mustern dich. Die drei tauschen Blicke und scheinen sich stumm zu unterhalten.
Dann tritt einer nach vorne. „Hallo … Fremdling. Du scheinst kein Spion zu sein.“
Du schüttelst den Kopf. „Ich habe mich verirrt. Lange Geschichte. Aber ich spioniere für niemanden.“
„Das glauben wir auch nicht“, sagt ein zweiter, jetzt herzlicher. Der dritte zündet eine kleine Öllampe an.
„Wir sind Burden, Clapton und ich bin Cohen“, stellt der zweite die Gruppe vor. Clapton nickt dir höflich zu. Burden schweig weiter und fährt damit fort, die kleine Hütte zu erleuchten.
„Tut mir leid. Ich habe euer Sofa zur Seite geschoben“, sagst du, als die drei sich in dem kleinen Wohnzimmer umsehen. Clapton und Cohen schieben das Möbelstück so, dass du noch genug Platz hast, sie dich aber sitzenderweise gut sehen können. Burden setzt sich schließlich zu ihnen. Inzwischen ist die düstere Hütte in helles, einladendes Licht getaucht.
„Verzeihung, aber was genau seid ihr?“, fragst du neugierig und, wie du hoffst, nicht unhöflich.
„Wir sind Gnolle, junger Mensch“, sagt Cohen. Seine Stimme ist sehr rau.
„Willst du ein wenig Brot?“, bietet Burden dir jetzt an.
Du nickst, bestehst aber trotz deines Hungers darauf, nicht viel zu essen. So ärmlich, wie die Hütte aussieht, können die Gnolle sicherlich nicht viel entbehren. Du fragst sie wegen der Sache mit dem Spionieren aus und erfährst, dass ganz in der Nähe eine böse Hexe haust, vor der sich die drei fürchten. Du beteuerst noch einmal, dass du keine Gefahr darstellst.
„Nein. Ihre Spione fliehen vor uns, oder sie schickt Monster, um uns anzugreifen“, erklärt Clapton. „Einmal auch einen Agenten, der für uns arbeiten wollte, um unser Vertrauen zu erschleichen. Du bist aber keines von Beidem.“
Dankbar nimmst du sein Urteil entgegen.
„Ich würde gerne die Nacht hier verbringen“, bittest du dann. „Gleich Morgen ziehe ich weiter.“
„Natürlich“, sagt Burden.
Als du dich am nächsten Morgen von den drei verabschiedest, hast du sie schon fast lieb gewonnen.
- Nach dieser ereignisreichen Nacht setzt du deine Reise fort. …
Kapitel 349: [https://belletristica.com/de/chapters/34353/edit]