Es ist Mittag, als du vor dir etwas anderes als Wiesen entdeckst. Es ist eine kleine Gestalt, die mitten auf einem der größeren Hügel steht, neben sich einen kleinen, eckigen Gegenstand.
Du gehst langsam näher. Der Fremde hat dich bald entdeckt und macht winkend auf sich aufmerksam. Als du ein wenig kurzatmig auf dem Kamm seines Hügels angelangt bist, eilt dir ein großgewachsener, bärtiger Mann in einem zerschlissenen Mantel entgegen. Du prallst von dem säuerlichen Geruch seines Schweißes zurück. Wie lange lebt dieser Mann schon hier draußen?
Gleichzeitig geht dir auf, dass du vermutlich inzwischen selbst wie ein Bettler aussehen musst.
"Du solltest nicht weiter gehen", sagt der Mann mit einer trockenen, rauen Stimme.
"Wieso nicht?", fragst du verwirrt.
Der Mann sieht dich an, als hättest du gefragt, wieso der Himmel blau ist. (Bei dem Blau allerdings auch eine gute Frage. Was macht deine Heimat nur falsch mit ihrem Himmel?)
"Bist du nicht von hier?", fragt der Mann.
Du schüttelst den Kopf und erklärst in groben Zügen, dass du dich verirrt hast und von einem seltsamen Abenteuer ins nächste stolperst.
"Ach, du bist ein Weltenwanderer!", ruft der Fremde aus und klatscht die Hände zusammen. "Dann darfst du natürlich weitergehen!"
Das macht dich stutzig. "Wieso darf ich weiter, wenn ich ein Weltenwanderer bin?", wunderst du dich.
"Na, ihr seid doch bekannt dafür, mit Gefahren umgehen zu können!"
Begeistert klopft er dir auf den Rücken und schubst dich leicht vorwärts, damit du weiter gehst.
"Warte!", rufst du aus. "Ich will nicht in Gefahr kommen! Das ist ein Missverständnis."
"Oh, du bist nicht ausgerüstet?" Der Mann hopst zu dem rechteckigen Gegenstand, den du schon aus der Ferne bemerkt hattest. Es ist eine Holzkiste mit angelaufenen Messingbeschlägen. Jetzt öffnet er sie und kramt darin herum.
"Bist du eher ein Ritter oder der heimliche Typ?", fragt er dich.
"Was?", fragst du.
"Naja, nimmst du lieber Pferd und Schwert, oder Dolch und Tarnmantel?"
Jetzt bist du wirklich verwirrt. "Wovon redest du?"
"Warte, ich erklär es dir."
Du hattest in den letzten Kapiteln die Möglichkeit, zwei von vier Gegenständen zu finden. Diese sind: Das Pferd, der Tarnmantel, das Schwert und der Dolch. Was du erhältst, ist dabei direkt davon abhängig, wie du dich angesichts möglicher Konfrontationen verhältst.
Du hast nun die Möglichkeit, dich für einen Kampfstil zu entscheiden: Möchtest du lieber still und heimlich vorgehen? Dann nimmst du dir den Tarnmantel und den Dolch. Willst du dagegen lieber offen kämpfen? Dann wähle das braune Pferd und das Schwert.
Eine andere Kombination als diese beiden ist nicht möglich.
Diese Wahl hat keine Auswirkung auf deine Überlebenschancen, nur auf dein Vorgehen.
Leider ist der seltsame Fremde ein Händler, das heißt: Er gibt dir die Sachen nicht umsonst, du musst dafür eigene Gegenstände eintauschen.
Ein Beispiel:
Wenn du bereits den Dolch und den Mantel gefunden hast, kannst du diese beiden behalten. Du kannst sie aber auch gegen Pferd und Schwert eintauschen.
Wenn du noch gar keinen Gegenstand gefunden hast, musst du zwei Gegenstände aus deinem Inventar abgeben, also zwei Sachen, die du auf deinen Reisen gefunden hast.
Wenn du nur einen Gegenstand besitzt, zum Beispiel das Pferd, kannst du dieses behalten, oder gegen den Mantel eintauschen. Dann musst du immer noch einen weiteren Gegenstand aus deinem Inventar für den Dolch beziehungsweise das Schwert eintauschen.
Falls du überhaupt keine Gegenstände zum Tauschen hast, kannst du auch darauf verzichten, etwas zu wählen, und ohne Waffen weiter gehen.
- "Sehr gute Wahl", sagt der seltsamen Mann und schiebt dich gegen deinen verwirrten Widerstand vorwärts.
Kapitel 447: [https://belletristica.com/de/chapters/35540/edit]