Du wirfst dem Schild einen hochmütigen Blick zu. Das sind jetzt deine Sachen! Wer's findet, dem gehört's.
Du marschierst an der Kiste vorbei und zu dem an den Klippen vertäuten Boot. Gerade willst du dein Pferd in das Gefährt locken, als du hinter dir ein merkwürdiges Rumpeln hörst.
Ganz langsam drehst du dich um. Hinter dir ist alles wie immer - nur die Kiste ist weg! Da liegt nur noch das Schild. Der Smiley darauf scheint dich direkt anzustarren.
Du siehst dich panisch um. Es ist nichts zu sehen. Panisch zerrst du an den Zügeln, doch das Pferd weicht wiehernd zurück. Du fühlst, dass hier irgendetwas ist und dich beobachtet. Jetzt kann es dich wenigstens nicht mehr sehen.
Inzwischen stehst du im Boot, während dein Blick über die Klippen irrt und dein Herz bis zu deinem Hals hämmert. Der Führstrick schneidet in deine Hände: Das Pferd weigert sich, dir zu folgen.
Mit leisem Knirschen schiebt sich das Boot vom Land und beginnt, in der Luft zu schweben als wäre es Wasser. Dann treibt es langsam fort von den Klippen, bis du das Pferd schließlich aufgeben musst. Der Eindruck einer mächtigen Präsenz, den du vorhin noch hattest, schwindet langsam und du gestattest es dir, aufzuatmen. Immerhin bleibt dir das Schwert. Du versuchst, das Zittern deiner Hände zu unterbinden.
Da geht plötzlich ein Ruck durch das Boot. Du schreist auf, als das Schiffchen ein ganzes Stück absinkt, und klammerst dich an die Bordwand.
"Nein, nein, nein ...", wimmerst du, als das Boot mit einem Mal sinkt. Zunächst langsam, dann immer rascher, als wäre seine Last zu schwer und würde schwerer wiegen, je weiter sich das Schiff von den Klippen entfernt.
"Neeeiiin!", schreist du, als das Schiffchen seinen letzten Halt verliert und in die Tiefe stürzt. Der Wind rauscht in deinen Ohren, fängt das Holz und wirft es wild herum. Gefangen in diesem Wirbel siehst du kaum, wie die dichte Nebeldecke immer näher kommt, die den Boden vor deinem Blick verbirgt. Dann fällst du dich den Nebel hindurch und siehst auf dem Boden die verwirrenden Mauern und Gänge eines gewaltigen Labyrinths, das sich bis zum Horizont erstreckt.
Dann schlägst du auch schon auf und dein Bewusstsein erlischt. Vielleicht wird irgendwann ein Wanderer deinen Leichnam inmitten der Holztrümmer finden und sich wundern, wie du an diesen Ort gekommen bist.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht![https://belletristica.com/de/chapters/244378/edit]