Du verlierst keine Zeit, drehst dich um und rennst. Hinter dir brüllt etwas so laut, dass Blätter von den Bäumen fallen.
Du hetzt über rutschiges Laub und springst über große Äste, die dich mit knorrigen Zweigen aufzuhalten versuchen. Panisch stürmst du in ein Spinnennetz, aber du hältst nicht an, um die Fäden aus deinem Gesicht zu ziehen.
Die Erde bebt - das große Wesen folgt dir offenbar!
Erschrocken flüchtest du einen Hang hinauf und springst durch einen Graben mit trübem Wasser, der dich dahinter erwartet. Dann rutscht du in einer Schlammkuhle aus.
Du rappelst dich auf und machst einen Haken, rennst einen weiteren Hügel hinauf. Auf dessen anderer Seite erwartet dich ein tiefes Tal. Du rutscht den Hang herab und gibst ein erleichtertes Schluchzen von dir, als du in der Talsenke eine Hütte entdeckst. Dort wirst du vielleicht sicher sein!
Du sprintest durch das Tal, während das Stampfen hinter dir lauter wird. Dann reißt du die Holztür auf und hetzt in das Zimmer dahinter.
Du schlägst dir Tür zu und lehnst dich keuchend dagegen.
Durch ein kleines Fenster in der Tür kannst du Schwärze sehen, die über dem Hügel auftaucht. Das Monster war weniger nah hinter dir, als du gedacht hattest.
Jetzt wendet das seltsam unförmige Wesen schnüffelnd einen beinahe kreisrunden Kopf - doch es scheint deine Spur verloren zu haben.
Bevor du dich entspannst, drehst du dich um, um die Hütte zu untersuchen. Bei deinem Glück bist du gleich in die nächste Gefahr gestolpert!
Doch die Hütte ist leer, bevölkert nur von Spinnweben - und einem dürren, braunen Pferd, das dich traurig anschnaubt.
Verwundert starrst du das Tier an. Jemand hat das Pferd in der Hütte angebunden. Zu den Füßen des Tieres liegt ein Haufen altes Stroh, das das arme Tier durch den Strick nicht erreichen kann. Nach kurzem Zögern erbarmst du dich, hebst das Stroh auf und fütterst das Pferd.
Es frisst dir ohne zu Zögern aus der Hand, lässt aber die Hand selbst unversehrt - dafür bist du mehr als dankbar.
Danach schubbert das Pferd seinen Kopf an deiner Brust.
"Hallo", sagst du freundlich und löst langsam den Strick. "Wo ist denn dein Besitzer?"
Das Pferd antwortet nicht - obwohl dich das wahrscheinlich auch nicht überrascht hätte. Aber so, wie die Hütte aussieht, wohnt hier wohl niemand. Und wenn doch, hätte derjenige nicht eben den Pferdepapa-des-Jahres-Preis gewonnen. Selbst schuld, denkst du. Und außerdem würde dich so ein Pferd unglaublich schnell machen.
Gegenstand erhalten: ein Pferd
Bitte merke dir dein Inventar.
"Okay, sobald es draußen sicher ist, gehen wir beide los und suchen dir eine leckere Wiese."
Auf dem Rücken deines neuen Reittiers geht die Reise tatsächlich deutlich schneller vonstatten.
Kapitel 419: [https://belletristica.com/de/chapters/35364/edit]