Du machst dich auf den Weg zu den Hügeln. Langsam bleiben die schroffen Berge hinter dir zurück und der Boden wird zu sanft geschwungener Erde unter hellgrünem, weichem Gras. Die Luft ist immer noch klar und dünn, denn du befindest dich deutlich höher als im Wald auf der anderen Seite der Berge. Doch man siehst davon nichts, die Weite vor dir könnte genauso gut auf der Höhe des Meeresspiegels sein.
Während du dich in das Wellenmeer der Hügel begibst, steigt die Sonne langsam immer höher. Der zartrosa Schimmer der Morgendämmerung weicht einem unglaublich hellem, klarem Blau, so intensiv, dass du bald schon Nackenschmerzen davon bekommst, einfach in den Himmel zu starren. Du bist dir sicher, dass es in deiner alten Welt keinen Himmel gab, der so aussah - vielleicht noch über dem Meer an besonders sonnigen Tagen. In das Blau mischen sich bald ein paar Streifen von dünnen, flaumigen Wolken.
Und noch etwas siehst du, während die Sonne sich vollends über den Wiesen erhebt: Einen großen Schatten, der hoch über dir kreist, der einzige Vogel, der dir in diesem baumlosen Land begegnet.
Du versuchst, an dem schnell fliegenden Schatten Details zu erkennen. Irgendwie sieht das Wesen nicht wie ein richtiger Vogel aus - irgendetwas an ihm ist seltsam.
Doch das Tier ist winzig klein, da es so weit oben im leeren Himmel fliegt. Du kannst nicht erkennen, was dich an dem Wesen so stört.
- Es ist Mittag, als du vor dir etwas anderes als Wiesen entdeckst.
Kapitel 438: [https://belletristica.com/de/chapters/35531/edit]