Auch ohne irgendwelche Hilfsmittel gehst du langsam tiefer in die Höhle. Der Gestank wird mit jedem Schritt intensiver. Nasser Hund, verdorbenes Fleisch und getrocknetes Blut - nach einer Weile wird dir schlecht. Doch das ist deine geringste Sorge, denn plötzlich hörst du in der Dunkelheit vor dir ein lautes Geräusch: Ein Knurren, so tief und bedrohlich, dass du glaubst, die Wände der Höhle müssten zittern.
Du bleibst wie angewurzelt stehen. Langsam gewöhnen sich deine Augen an die Dunkelheit. Von irgendwoher muss ein wenig Licht in die Höhle fallen, jedenfalls kannst du schemenhaft die Wände erkennen. Und da, vor dir in einem schmalen Gang: Ein pechschwarzer Schatten, groß wie ein Bär.
Du machst entsetzt einen Schritt nach hinten, doch damit signalisierst du dem Schatten überdeutlich, dass du Beute bist. Noch ehe du umdrehen und eine waghalsige Flucht antreten kannst, ist der Schatten bei dir. Etwas packt deinen Brustkorb und du schreist, als Zähne in dein Fleisch dringen. Das Wesen hat dich gepackt und schüttelt dich wie ein Hund seine Beute.
Du verlierst das Bewusstsein, doch dann kommst du wieder zu dir. Es ist immer noch dunkel, dein Kopf dröhnt, und dein Brustkorb fühlst sich zerfetzt an.
Lautes Knurren erfüllt die Höhle. Nur benommen nimmst du wahr, wie sich riesige Wesen um ihre Beute streiten: Dich!
Du willst fortkriechen und tastest auf dem Boden nach Halt oder eine Waffe. Seltsamerweise ist dir warm, sehr warm. Und du bist unendlich müde.
Noch bevor du einen klaren Gedanken fassen kannst, bist du verblutet.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!