Du hältst dir die Ohren zu und duckst dich in den Schatten zwischen den großen Steinen. Keinen Moment zu früh, denn schon erkennst du einen bläulichen Lichtschimmer, der sich deinem Versteck über die Wiesen hinweg nähert.
Körperlose Gestalten schweben elegant von den niedrigen Klippen herab und auf das Wasser. Sie bestehen aus schwachem, blauem Licht, in dem blaue Blasen schweben – wie Luftblasen unter Wasser. Dort, wo sich das Gesicht zu befinden scheint, leuchten zwei der Blasen in hellem Gold, und diese beiden bewegen sich nicht wie der Rest des Körpers. Die seltsamen Wesen aus Nebel scheinen den Gesang auszustoßen. Es sind fünf oder sechs.
Obwohl du dich nicht erinnern kannst, ein Geräusch von dir gegeben zu haben, drehen sich alle Wesen zu dir um und fixieren dich mit goldenen Augen.
Eine Stimme erklingt in deinem Kopf: Magst du unseren Gesang nicht?
Dich fröstelt es plötzlich, obwohl die Nacht nicht so kalt ist. Nervös schluckst du, doch du kannst kein Wort sagen.
Möchtest du uns etwa beleidigen?, fragt eine weitere körperlose Stimme zornig.
Bevor du den Kopf schütteln kannst, leuchten die goldenen Augen rot auf und die sechs Wesen drängen sich um dich.
Das wirst du bereuen!
Entsetzt schließt du die Augen, als die sechs Wesen sich auf dich stürzen. Dir wird kalt, dann spürst du Wasser auf der Haut. Im nächsten Moment ist das Wasser überall, in deinem Gesicht, in deinen Lungen. Du schnappst nach Luft, doch kein Sauerstoff erreicht dich. Nur langsam wird dir schwarz vor Augen, du windest dich im Todeskampf, hältst verzweifelt am Leben fest und hast doch keine Chance.
Die Ohnmacht nimmt dich auf.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!