Da diese Woche wieder der internationale Tag der Nashörner (am 22.09.2021) ist, packen wir unsere Rucksäcke für eine Forschungsreise nach Südostasien. Tief in den Dschungel wollen wir. Natürlich nicht allein, wir haben ein Guide, der uns gebeten hat Kletterseile mitzunehmen, um Nashörner in den Bäumen zu sehen. Noch sind wir nicht sicher, ob wir ihn richtig verstanden haben, denn warum sollten Nashörner in den Bäumen leben? Wir folgen über Wurzeln und Steine unserem Guide immer tiefer in den Regenwald, längst haben wir den Sekundärwald verlassen und sind im dichten urtümlichen Primärwald angelangt, also jenem Wald der von Menschen nahezu unberührt ist.
Unser Guide gibt uns Anweisungen die Kletterseile bereits zu machen, wir werden wohl einen besonders hohen Baum erklimmen. Vielleicht kann man von dort aus in großer Entfernung Nashörner sehen?
Es ist eine ziemliche Tortur, die Kletterei, doch nach gut zwei Stunden sind wir allesamt in einer großen Baumkrone angelangt und haben Platz in deren Astgabeln genommen.
Nashörner sehen wir hier keine. Doch nur wenig später nach unserer Ankunft in der Baumkrone fliegt zum Nachbarbaum ein großer schwarzer Vogel mit buntem Schnabel. Er flattert zum Stamm und landet dort. Auffällig ist der große gebogene blassgelbe Schnabel auf dem ein gelb-oranges Horn thront. Ein Nashornvogel! Doch nicht irgendeiner, es ist der Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros), wie wir an seinem Schnabel erkennen können.
Doch was macht der Vogel da an dem Baum? Er scheint etwas zu suchen und nun gefunden zu haben. Ein kleines Loch aus dem plötzlich eine Schnabelspitze herausschaut ist da etwas ein anderer Rhinozerosvogel eingeschlossen? Schon wollen manche von uns aufspringen und zu dem Baum herüberklettern, um den Vogel zu befreien, doch unser Guide hält uns auf und erklärt, dass wir das Brüten nicht stören sollen. In der Tat mauern sich die weiblichen Vögel aller Nashornvögel mit ihrer Brut in einer Baumhöhle ein, das Männchen hilft von außen mit. Nur ein kleines Loch bleibt offen, durch das das Männchen das Weibchen versorgt, während sie die Eier bebrütet. Mit dieser ungewöhnlichen Brutmethode verringern Rhinozerosvögel und ihre Verwandten die meisten Übergriffe von Nesträubern. Für ganze drei Monate verbleibt das Weibchen in der eingemauerten Baumhöhle, ehe sie vor dem flügge werden der Jungvögel das Nest von innen heraus öffnet und dieses verlässt.
Zwar sind Rhinozerosvögel noch nicht so selten, wie die großen Säuger, doch auch sie werden von der IUCN als potenziell gefährdet betrachtet, da sie für ihr Überleben die immer seltener werdenden Primärwälder benötigen.
Wir verweilen noch etwas in der Baumkrone und beginnen an dem Prompt der Woche zu tüfteln.
Rhinozerosvogel (Buceros rhinoceros) [Nashornvogel / Nashorntag]
Viel Spaß mit dem Prompt und den Werken :D
Felix H.
https://belletristica.com/de/books/30793-taglich-tierisch/chapter/189988-tierfakt-247-21-09-2021
B.e.l.l.a. (Einhorn-Kostüm)
https://belletristica.com/de/books/32925-crikey-it-s-a-unicorn/chapter/210079-rhinozercosvogel
Mobu Cajatoshija (Marv)
https://belletristica.com/de/books/40520-zwischen-salz-und-sand/chapter/211963-willkommen-zuhause