Heute am 25.09, ist Tag der Träume. Als großer Fan jeglicher Art von Mythologie musste ich sofort an die Traumzeit denken. Mein Kopf driftete bereits in fantastische Geschichten ab, als sich mir die Frage stellte, welchem Tier wir begegnen werden. Setzt euch zu mir ans Feuer, schließt die Augen oder starrt den davon ziehenden Funken nach, wir begeben uns heute auf eine Traumreise.
Das Land des heutigen Uluṟu war zur Zeit der Träume flach; es gab, dort, wo heute der bekannte Felsen empor steigt, das Uluṟu-Wasserloch und die Mututjilda-Quelle an der die Wanambi-Menschen lebten. Auf der Sonnenseite wohnten die Mala, die Hasenkänguru-Menschen und auf der Schattenseite die Kunia, die Teppichschlangen-Menschen, in Harmonie und Frieden. Weit ab von diesem Land lebten die Windulka, die Mulgasamen-Menschen. Sie wollten für die jungen Menschen eine Initiation-Zeremonie durchführen, um sie in den Stand der Erwachsenen zu erheben. Als gute Nachbarn luden sie auch die Mala und die Kunia ein. Die Einladung überbrachte der Glockenvogel Panpanpanala der zu beiden Stämmen flog. Die Mala sagten ab, da sie selbst Initiationen durchführen wollten. Die Kunia nahmen die Einladung gerne an und reisten an. Sie kamen bis ans Uluṟu-Wasserloch, um dort zu nächtigen. Dort begegneten sie den Schläfrigen Echsenfrauen, und verliebten sich in sie und reisten nicht mehr weiter.
Die Mulgasamen-Leute warteten auf die Mala und auf die Kunia und schickten erneut den Glockenvogel los, der sich erkundigten sollte, warum sie nicht zu ihrer Zeremonie kommen.
Die Kunia sagten nun, dass sie das Wasserloch und die schläfrigen Echsenfrauen nicht verlassen wollten. Die Mala betonten, dass sie ihre eigenen Zeremonien der Initiation vorbereiten wollten. Die Mulgasamen-Leute waren verärgert und wollten beide Nachbarvölker für das Ablehnen der Einladungen bestrafen.
Die Mulgasamen-Leute erschufen zu diesem Zwecke zur einen teuflischen Dingo und es entstand ein Kulpunya, ein Hund, mit riesigen Zähnen und ganz ohne Haare, von so bösartigem Charakter, wie ihn kein anderes Tier haben könnte. Der Teufelshund erreichte den Uluṟu als alle Mittagsschlaf hielten, und tötete viele der Mala, welche die Warnrufe von Lorin, der Eisvogelfrau nicht hörte. Die Überlebenden vertrieb der Kulpunya vom Uluṟu.
Damit auch uns nicht das Gleiche widerfährt, sollten wir uns mit den Träumen und ihren Bedeutungen auseinandersetzen. Ganz besonders an dieser Legende des Uluru-Mythos finde ich die Erwähnung des Glockenvogels, den dieser Name passt eigentlich auf eine südamerikanische Gattung von Vögeln. Doch die können ja nicht gemeint sein? Ich suchte ein wenig umher und fand die Rätselslösung:
Der Gelbstirn-Schwatzvogel (Manorina flavigula) ist ein Singvogel aus der Familie der Honigfresser. Er und seine nächsten Verwandten (die aber nicht im Bereich des Uluru vorkommen) werden auch als Glockenvogel bezeichnet, genauer als Bell miner (Manorina melanophrys). Da der Gelbstirn-Schwatzvogel auch im Gebiet des Ulru vorkommt, wollen wir uns mit diesem Vogel diese Woche beschäftigen.
Der 28 Zentimeter lange Vogel hat eine graubraune Oberseite, starke graue Flügel mit gelblichen Partien, schwarze Augenumrandungen, eine cremefarbene Unterseite, sowie einen gelben Augenfleck, welcher Namensgebend war, sowie einen gelben Kehlfleck, Schnabel und gelbe Füße. Mit Ausnahme des Süd- und Nordostens ist dieser Vogel in ganz Australien zu finden, wo er sich von Früchten und Insekten ernährt. Aktuell gilt der Bestand der Art als nicht gefährdet und stabil – es wäre traumhaft, wenn dies für alle Tiere gelten könnte.
Gelbstirn-Schwatzvogel (Manorina flavigula) [Tierische Traumzeit]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)