Heute wollen wir einen Blick Richtung Nordamerika richten, doch lassen wir die politische Lage links liegen und widmen wir uns der wilden Schönheit des Kontinents. Vorbei an endlos scheinenden Wäldern und nicht weniger endlosen Prärien, wenn wir irgendwann in den Wüsten des südwestlichen Nordamerikas angekommen sein. Dort in den Büschen scheint sich etwas bewegt zu haben! Da schon wieder! Als wir näher hinsehen entdecken wir ein knapp 50 Zentimeter langes, kräftig gebautes, auffällig schwarz orange gefärbtes Tier. Es handelt sich bei dieser auffälligen Schönheit um eine Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum). Plump fast schon träge bewegt sich das Tier weiter an uns vorbei. Auch wenn sie harmlos erscheint, sollte man dieses Tier mit einer geringen Vorsicht genießen, den die Gila-Krustenechse gehört zu den wenigen giftigen Echsen. Sie erzeugt ihr Gift in umgewandelten Speicheldrüsen am hinteren Unterkiefer. Dieses Gift kann sie aber nicht wie eine Schlange mit den Zähnen injizieren, sie muss es in ihre Beute und Fressfeinde einkauen. Das klingt nicht nur schmerzhaft, es ist auch nachdem Biss ungeheuer schmerzhaft für viele Stunden. Der Biss ist für gesunde Menschen nicht gefährlich und nur für Personen mit Herzkreislaufschwäche ein wirkliches Risiko. Mit der Zeit fiel es einigen Personen auf, dass sie komischerweise sich nicht erinnern konnte, wann sie von einer Wespe gestochen wurden, aber detailliert daran erinnern konnten wie sie von Gila-Krustenechsen gebissen worden. Forschungen ergaben, dass Stoffe im Gift der Gila-Krustenechse das Gedächtnis fördern, sie legt also besonderen Wert darauf, dass man weiß, dass sie giftig ist und sie nicht noch einmal ärgert. Aus ihrem Gift wurden in den USA auch bereits erste Präparate gegen Alzheimer/Demenz angefertigt. Im Übrigen ist in den letzten 30 Jahren niemand mehr an einer Gila-Krustennechse gestorben, da sie eher nur selten zubeißt und heute die symptomatische Behandlung in der Regel reicht.
Doch genug von dem Gift! Was macht die Gila-Krustenechse, wenn sie nicht gerade giftig drauf ist? Gute Frage, denn die Echse lebt zu 90 Prozent ihrer Zeit unterirdisch und kommt meist nur für die Beutesuche an die Oberfläche. Sie ernährt sich vor allem von Eiern, kleinen Säugetieren und selten von Jungvögeln. Von Oktober bis März hält sie Winterruhe und kommt umso seltener an die Oberfläche, als sie es eh schon tut. Bei ihrer zurückgezogenen Lebensweise und ihrem giftigen Naturell möchte man meinen, es gibt nichts was dieses Tier zu fürchten hat. Doch leider befindet sich die bereits gering gefährdete Gila-Krustenechse im Rückgang, noch fehlen Daten, um den genauen Sachverhalt zu klären, Jagd und Lebensraumverlust scheinen in diesem Fall nicht der Grund, doch was dann? Es wäre schade, wenn die Welt ein solches Tier verlieren würde.
Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum) [Echse/Erinnerung]
Viel Spaß euch mit dem Prompt und den Werken:
Dr. Belletristica
https://belletristica.com/de/books/26971-crikrostichon/chapter/153105-heloderma-suspectum
B.e.l.l.a. (Einhorn-Kostüm)
https://belletristica.com/de/books/32925-crikey-it-s-a-unicorn/chapter/161758-gila-krustenechse
Mobu Cajatoshija (Marv)