Heute verlassen wir Nordamerika auf der Suche nach einem Tier, was die Wochenthemen vereint, die Winterinvasion hat heute begonnen und am Sonntag findet der Bärnesstag statt, wo ich mich als Schirmherr, vor allem weil so auch viel Munition gegen die Winterdämonen entstehen kann, besonders über rege Teilnahme freuen würde.
Gibt es überhaupt so ein Tier?
Gut ich würde die Frage nicht stellen, wenn es nicht so ein Tier gäbe. Damit wir es finden können, müssen wir in meine Studienstadt nach Halle und Nordamerika verlassen.
Das Tier, was wir heute suchen werden, es stammt nicht von hier, es stammt ebenfalls aus Nordamerika. Solche „Neozoen“ gibt es leider einige, nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt verteilt, bekannt sind Wildkaninchen in Australien, Ratten auf diversen Inseln und einige mehr. Ist so eine neue Art, den bereits bestehenden Arten in einem Vorteilsverhältnis, erobern sie schnell die neuen Lebensräume und vermehren sich rasch. Für die Arten, welche verdrängt werden, wie etwa der Große Kaninchennasenbeutler in Australien, kommen die Neuankömmlinge als Invasion daher. Zwar ist biologisch gesehen der Begriff „Biologische Invasion“ fehl gewählt, da eine Invasion eine kriegerische Absicht benötigt und die Tiere, welche als Invasoren betitelt werden, diese Intention nicht zwingend besitzen, da sie an sich nur versuchen zu überleben und sich fortzupflanzen. Zumal der Begriff Invasion negativ konjugiert ist, was aus einer Natur- und Artenschutzbetrachtung stimmig ist, ist der neutralen Betrachtung der Biologie, welche sich versucht einer Wertung zu entziehen, fern. Aber nicht nur in der Ferne können Neozoen invasiv auftreten, auch in Deutschland finden wir solche invasive Arten. Eine der kontrovers diskutierten Arten, ob es nun eine invasive Art ist, oder eben nur ein einfaches Neozoen, ist unser heutiges Prompt. Mit einem geschätzten Bestand von 1,3 Millionen Tieren, allein in Deutschland, ist das Tier eines der häufigsten, wenn nicht sogar das häufigste Raubtier Deutschlands. Um diesem besonderen Wesen auf die Schliche zu kommen, sollten wir bis zur Dämmerung oder fast schon Nacht warten. Wir bewaffnen uns mit großen Scheinwerfer-Taschenlampen und betreten die Pulverweiden über eine Brücke. Dunkel schwarz ist die Nacht und so erscheint es uns, dass wir heute nichts finden werden. Doch plötzlich raschelt es in unserer Nähe. Wir drehen uns um, doch da scheint nichts zu sein. Wir gehen weiter. Immer wieder hören wir fremdartige Laute, in der Ferne meinen wir Augen aufblitzen zu sehen, doch strahlen wir sie direkt an, sind ihre Besitzer verschwunden. Auch wenn uns ein beklemmendes Gefühl verfolgt, wir finden nicht, was es verursacht und verlassen die Saaleinsel. Aber auch als wir uns auf dem Heimweg befinden, fühlen wir uns beobachten. Immer wieder drehen wir uns um, doch dort scheint nichts zu sein. Fast erreichen wir unsere Unterkunft, als der nächste Poltergeist auf uns lauert: Eine zappelnde Mülltonne.
Unschlüssig, was zu tun ist, trauen wir uns letztlich heran. Irgendwas scheint darin gefangen zu sein, doch was? Vorsichtig und mit der Bereitschaft jederzeit in einem großen Satz davon zu springen, öffnen wir den Deckel. Die Tonne hört auf zu zappeln und ein maskierter Kopf schaut raus: ein Waschbär!
Der Nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor), meist auch Waschbär genannt, ist jene invasive Art, nach der wir suchten. Er gilt als ungemein anpassungsfähig und ist ein richtiger Kulturfolger. Dabei hilft ihm sein helles Köpfchen und das er, wie der Mensch, ein Allesfresser ist. Doch wie kommt der Waschbär von Nordamerika nach Europa? Dafür müssen wir etwas Zeitreisen, denn das für die Verbreitung des Waschbären in Europa wichtigste Ereignis war das Aussetzen von zwei Waschbärpaaren am 12. April 1934 am hessischen Edersee. 1945 etwa zwei Dutzend Waschbären aus einer Pelzfarm in Wolfshagen aus, welche eine zweite Population etablierten, die bis heute genetisch von der westdeutschen Population zu unterscheiden ist. Von diesen zwei Punkten begann die Expansion, so dachte man, inzwischen wissen wir, dass es noch mindestens zwei Ereignisse in Deutschland gegeben haben musste, welche hauptsächlich die heutige Population bildeten. Also eine noch nicht ganz aufgeklärte Geschichte. ^-^
Waschbär (Procyon lotor) [Bärnesstag* / Invasion]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und eine erfolgreiche Winterinvasion, möget ihr eure Ziele erreichen und den Kampf um Belletristica genießen!
*Beim Bärnesstag sollten die Texte einen bärigen Hintergrund besitzen/irgendwas mit Bären zu tun haben. Koalabär und Ameisenbär, sind dabei auch als Bären zu verstehen. Wenn ihr euch unsicher seid, ob es passt, kann ich aber vorher noch mal darüber schauen.
Weitere Informationen zum Bärnesstag: https://belletristica.com/de/books/38752-faq-barnesstag/chapter/199405-barnesstag-faq
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken :D
Snoozi
https://belletristica.com/de/books/28354-freunde/chapter/181764-hund-2
Xenon Aridae (Marv)
Systema
Felix H.
B.e.l.l.a. (Einhorn-Kostüm)
https://belletristica.com/de/books/32925-crikey-it-s-a-unicorn/chapter/210085-waschbar
Mobu Cajatoshija (Marv)