Heute geht es nach Japan, wo man dort heute den Tag des Meeres feiert, genauer auf die Ryūkyū-Inseln im Süden des japanischen Archipels. Da wir hierzulande mit gewaltiger Hitze zu kämpfen haben, klingt es doch recht verlockend, wenn wir uns dort im Meer Abkühlung verschaffen und ggf. Ein Prompttier finden. Wir bewaffnen uns mit Schnorcheln und Taucherflossen und springen in das kühle bzw. angenehm warme Nass. Wir tauchen ein in das Küstenmeer, welches gesäumt wird von saftig grünen Seegraswiesen. Immer wieder entdecken wir kleine Fische, Seeschnecken und Muscheln. Ein echtes Paradies!
Als sich der Himmel allmählich rot verfärbt und der Abend dämmert, erspähen wir in der Ferne etwas Größeres. Es trägt einen gegabelten Schwanz und fast hätten wir es für eine Meerjungfrau gehalten, doch der aufmerksame Blick entpuppt das große Tier als Dugong (Dugong dugon), den einzigen rezenten (heute noch lebenden) Vertreter der Gabelschwanzseekühe (Dugongidae). Dass wir so ein Tier in den Gewässern Japans überhaupt erblicken, kommt einem Wunder gleich. Früher waren Dugongs im gesamten Indopazifik, wo das Wasser warm und die Seegraswiesen einladend waren, verbreitet. Doch die Jagd des Menschen setzte den friedvollen Geschöpfen zu und so wurden sie immer weniger. Heutzutage ist die Jagd auf diese Tiere selten geworden und in vielen Ländern verboten, doch das ändert nichts daran, dass sie in vielen Gewässern verschwunden sind, wie den Malediven, den Lakkadiven, den Maskarenen, Hong Kong, etc. auch in den japanischen Gewässern sind diese Tiere unfassbar selten geworden, doch wie wir sehen gibt es sie hier noch.
Etwas häufiger sind sie im Roten Meer und besonders häufig, in Relation zur Seltenheit, in der Shark Bay in Australien, sie also hier zu finden, war ein großes Glück.
Dugongs ernähren sich ausschließlich von Seegras und weiden dies meist in Tiefen von nur wenigen Metern unter der Wasseroberfläche ab. Dabei legen die drei bis vier Meter langen Tiere regelrechte Spurrinnen ab, denen sie folgen und alles abweiden, was sich auf ihrem Weg befindet. Dabei ist diese Form des Abweidens so effizient, dass sie die Seegraswiese formt. Das soll bedeuten, dass in Gewässern wo Dugongs weiden, es mehr Seegras-Arten gibt, welche stickstoffreich und Faserarm sind, als die langsamer wachsenden Seegras-Arten mit viel Pflanzen-Fasern.
Der Dugong scheint fertig gefressen zu haben und schwimmt von uns davon. Wir blicken ihm nach und als wir wieder an Bord klettern, vernehmen wir im Schein der roten, untergehenden Sonne, den Balzruf eines liebestollen Dugongs. Vielleicht wird es in 13 Monaten hier ein Dugongkalb geben, wir hoffen es.
Dugong (Dugong dugon) [Meerjungfrauen]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)
https://belletristica.com/de/books/45979-stille-unter-den-wogen/chapter/247209-das-kalb