Wir befinden uns heute auf einem kleinen Passagierschiff auf dem offenen Ozean, die Abendsonne ist längst in die Tiefen des Ozeans gesunken und so ist die einzige Lichtquelle der Mond und die Sterne. Ein Blick auf den nahenden Neumond, lässt uns unsere Lichtquellen revidieren und so sind es fast nur die Sterne, welche uns in dieser Nacht den Blick auf die sanften Wogen g erhellen. Unser Kapitän ist begeistert von den weit entfernten Himmelskörpern und zeigt uns, wo wir welches Sternzeichen finden, wie zum Beispiel das der Fische. Gebannt blicken wir zum Himmel und genießen die Ruhe der Nacht.
Als wir von Steuerbord ein verdächtiges Platschen vernehmen, wir eilen an die Reling und blicken mit Laternen bewaffnet auf das dunkle Wasser. Dort scheint etwas Größeres zu schwimmen. Zunächst können wir das große, schwärzliche Tier nicht erkennen, doch dann fällt es uns wie Schuppen von den Augen: ein Mondfisch (Mola mola)!
Dieser große Fisch ist einer der schwersten Knochenfische und erreicht ein Gewicht von 2,3 Tonnen, dabei ist der annähend runde Fisch mit einer Länge von 3,30 Metern schon recht lang, es existieren aber längere Knochenfische. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese Tiere an der Wasseroberfläche treiben, entweder lassen sie sich von Putzerfischen säubern oder von der Sonne wärmen. Vermutlich hat unser Mondfisch einen nächtlichen Besuch an einer Putzerstation wahrgenommen.
Der Mondfisch ernährt sich vorrangig von gallertigen Lebewesen wie Quallen und Salpen, aber auch andere kleine Tiere, wie Heringe oder Kopffüßer frisst der Mondfisch, sollte er sie zu fangen bekommen. Selber wird der (ausgewachsene) Mondfisch nur selten gejagt, einerseits ist seine enorme Größe dafür verantwortlich, sein zähes Fleisch ist zudem arm an Nährstoffen, weshalb er nur von wenigen Tieren in geringem Umfang erbeutet wird.
Mondfische sind zudem sehr fruchtbar, ein einziges Weibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen Eier ablaichen, was nicht nur die höchste Ei-Zahl aller Fische ist, sondern auch die höchste Nachkommenanzahl aller Schädeltiere. Von diesen erreicht aber nur ein Bruchteil das erwachsene Alter.
Bedenkt man all diese Umstände und die Tatsache, dass die Quallenpopulation in den letzten Jahrzehnten drastisch zugenommen hat, würde man erwarten, dass auch der Mondfisch in seinem Bestand gleich bleibend oder zugenommen hat. Allerdings wird die Art in der Roten Liste der gefährdeten Arten als gefährdet gelistet, der Bestand singt zudem.
Doch warum?
Grund ist die Fischerei, genauer Beifang. Mondfische sind Oberflächenbewohner, die leicht Opfer von Treibnetzfischerei werden, bei Studien hierzu war fast ¼ allen Beifangs ein Mondfisch. Aber auch Langleinen-Fischerei rückt den Mondfischen zu Leibe. Laut Schätzungen sind allein in den letzten 24 bis 30 Jahren durch Beifang rund 30 Prozent des gesamten Artbestandes verschwunden. Man könnte auch sagen, jedes Jahr verschwindet 1 Prozent des ursprünglichen Mondfischbestandes oder in 70 Jahren gibt es vielleicht keine Mondfische mehr.
Während wir über diese düsteren Aussichten brüten, verschwindet der Mondfisch im Dunkel des Meeres. Wir wollen ihn erinnern, wir wollen ihr bewahren! Weshalb er diese Woche unser Prompt ist.
Mondfisch (Mola mola) [Fische (Sternzeichen)]
Viel Spaß euch mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)
Felix H.
https://belletristica.com/de/books/42536-sternenfische/chapter/224991-sternenfische