Heute begeben wir uns in die warmen, tropischen und subtropischen Meere des Indopazifiks. Wir befinden uns nahe einem weißen Sandstrande und legen die Schnorchel an um nahe der Flussmündung zu tauchen. Wir sind heute nicht auf der Suche nach Korallen, sondern nach einem Tier, dass eine andere bunte Vielfalt erwecken bzw. zeigen kann. Oh da hinten hat sich etwas bewegt. Nein es ist doch nur eine Kokosnuss die im Wasser treibt. Kokosnüsse sind wahre Weltenbummler, sie können bis zu einem Jahr im Salzwasser überdauern und besiedelt so den gesamten tropischen Pazifik, nur ein kleines Archipel hielt dem Eindringling stand, genannt Hawaii. Die Inseln waren mit reinem Meeeresströmmungs-Express nicht in der Zeitspanne eines Jahres zu erreichen und so brachte erst der Mensch die vermeintliche Nuss auf die Insel. Nanu? Die Kokosnuss ist verschwunden und dort wo sie war, schwimmt ein Feuerfisch. Diese Tiere fressen aber keine Kokosnüsse? Noch während wir verwundert den vermeintlichen Feuerfisch betrachten, verwandelt er sich vor unseren Augen zu einer Seeschlange, dann zu einer Seezunge und dann zu einem Stachelrochen. Das ist das Tier wonach wir gesucht haben! Der Meister der Verkleidungen! Der Mimik-Oktopus, oder wie er im Deutschen auch heißt: "Karnevalstintenfisch" - als jemand der im Mainzer Umland aufgewachsen ist, bevorzuge ich Fastnachtstintenfisch, aber das ist leider kein gängiger Name für das Tier. Der kleine Krake mit einer Gesamtlänge von 60 Zentimeter betreibt aktive Mimikry, etwas was wir erst durch seine Entdeckung 2001 kennen (es gibt auch Quellen die 1998 als Entdeckung angeben), denn im Gegensatz zu anderen Tieren die Mimikry betreiben und ein, meist giftiges, Tier imitieren, hat der Mimik-Oktopus eine ganze Palette zur Verfügung. Die benötigt er auch, den anderes, wie viele seine Verwandten lebt er seltener in geschützten Korallenriffen mit vielen Verstecken, sondern im Freiwasser von Flussmündungen und ähnlichen Gewässern. Damit ist er Räubern relativ schutzlos ausgeliefert, um diesen zu entkommen bzw. sie zu verschrecken, imitiert er in der Regel giftige Tiere, wie etwa eine Seeschlange oder einen Feuerfisch. Seine natürliche Färbung ist als beige oder bräunlich zu beschreiben und kann, wie bei anderen Kopffüßern gewechselt werden. Wie andere Kraken ist der Mimik-Oktopus auch in der Lage seine Struktur zu verändern, damit er noch mehr dem ähnelt, als das er sich "verkleidet". Er ernährt sich vor allem von Fisch und Krustentiere, die er am Gewässerboden mit seinen Tentakeln zieht bzw. diese dort erbeutet, auch hier "verkleidet" sich der schlaue Krake um seiner Beute vorzumachen, dass sie nicht in Gefahr sei. Noch wissen wir recht wenig über diesen Kraken und das, obwohl er vom Roten Meer bis zum Great Barrir Riff vorkommt, also sehr verbreitet ist. Diese große Verbreitung hat die IUCN, obwohl noch keine Populationszahlen und Bestandsentwicklungen bekannt sind, zu Annahme gebracht, dass dieser Krake nicht gefährdet sei. Was nun wirklich positiv ist, bedenkt man, wie oft man liest, dass ein Tier neue entdeckt wurde und schon gleich als bedroht eingestuft werden muss. Dass das beim Mimik-Oktopus nicht so ist, können wir ein wenig feiern, was ja irgendwie zum bunten Rosenmontag passt.
Karnevalstintenfisch/Mimik-Oktopus (Thaumoctopus mimicus) [Oktokpus/Krake, Verkleiden]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken:
Elle
https://belletristica.com/de/books/27130-tierisch-gut/chapter/159293-15-2-2021-tintenfisch
B.e.l.l.a. (Einhorn-Kostüm)
https://belletristica.com/de/books/32925-crikey-it-s-a-unicorn/chapter/161762-mimik-oktopus
Mobu Cajatoshija (Marv)
https://belletristica.com/de/books/40569-erinnerungen-der-korallen/chapter/186829-die-hexe