Zu unserem 100. Prompt soll es etwas ganz Besonderes sein. Ganz besonders. Nun das ist die Schwierigkeit für mich, jedes Tier ist besonders und so war ich lange nicht sicher, welches Tier die Ehre des 100. Prompt erhalten sollte. Da wir heute rein von der Abfolge bei den Vögeln sind, soll ihnen diese Ehre zuteilwerden und ich entführe euch in eine Welt smaragdgrüner Blätter und fliegender Edelsteingötter. Es geht in die Wolken- und Nebelwälder Mittelamerikas, wo sich bereits ein Gefühl der Mystik ergibt.
In diesen Wäldern finden wir einen Vogel, der bereits bei den alten präkolumbischen Kulturen von großer Relevanz war und seine langen Federn schmückten die Kopfschmücke der Priester. Der Vogel wurde dafür nicht getötet, den er war heilig, da er als Verkörperung von Tlahuizcalpantecuhtli betrachtet wurde, besser bekannt als. Quetzalcoatl. Der Vogel, von dem ich spreche, ist der Quetzal (Pharomachrus mocinno) ein grün- und scharlachrot gefärbter Vogel aus der Familie der Trogone. Die Männchen dieser Art besitzen Schwanzfedern, die bis zu 100 Zentimeter Länge besitzen. Diese fallen nach der Brutzeit aus und dienen der Werbung der eher schlichten Weibchen. Während der Brutzeit vollführen die Quetzalmännchen spektakuläre Balztänze, die einem den Atem nehmen. Sie steigen aus den Bäumen der Berge mit lauten Rufen und welligem Flug auf und stürzen sich im Sturzflug in die Kronen. Es ist nicht überraschend, dass die frühen Kulturen, die dies beobachteten, an eine gefiederte Schlange denken mussten, als sie die langen Federn zuckend durch die Himmel fliegen sahen.
Auch wenn der Quetzal in früheren Zeiten heilig war und unter Schutz stand, so ist heute sein Ruhm und vor allem sein Reich bedroht. Die Zerstörung seines Lebensraums setzt ihm stark zu, Mittelamerika besitzt eine der höchsten Waldrückgangsraten der gesamten Welt. Neben diesem Unheil bejagt man den Vogel wegen seiner Federn. Der Quetzal ist in seinen Bestandszahlen im Rückgang und wird von der IUCN (noch) als niedrig gefährdet geführt. Was vor allem auch daran liegt, dass bereits seit 1997 Schutzbemühungen für diesen Vogel gelten und Projekte versuchen ihn zu erhalten. Und dennoch sieht die Zukunft des einstigen Gottes noch immer nicht sehr rosig aus. Es zeigt nur, wie sehr wir uns bemühen müssen, unser Wirken auf die Welt zu verstehen. Wie sehr wir uns weiter anstrengen müssen, um den Quetzal und andere Arten zu schützen, damit die Erde für sie und uns, wieder das wird, was sie einst war: ein gottgleiches Paradies.
Quetzal (Pharomachrus mocinno) [Tiergeschichten mit Hunderter Thematik]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)