Heute geht es in das Land der aufgehenden Sonne, wo seit Freitag die olympischen Spiele stattfinden. Japan ist ein Land voller Natur mit tropischen Regenwäldern im Süden, über gemäßigte Wälder und Wiesenlandschaften bis hin zu borealen Nadelwäldern mit eiskalten Wintern. Für unseren heutigen Japantripp wagen wir uns aber nicht zu weit in die Natur einem nahen Park in dem ein Tempel steht, scheint uns eine gute Mischung aus Natur und japanischem Flair zu sein. Wir schreiten über die Wege und entdecken im Wasser ein paar Fische schwimmen. Manche tragen rote, weiße und schwarze Flecken, andere sind blau geschuppt und wieder andere sind vollkommen gelblich oder grün. Es sind Nishikigoi, zu Deutsch Brotkarpfen, oder wie man sie bei uns besser kennt: Koi. Es handelt sich bei den Koi um keine eigenständige Art, sondern um eine Zuchtform einer Karpfenart. Welche Karpfenart genau für die Zucht des Kois genutzt wurde, ist nicht ganz geklärt, vermutlich waren es entweder der Gewöhnliche Karpfen (Cyprinius carpio) oder der Amurkarpfen (Cyprinus rubrofuscus). Zweiterer erscheint aufgrund der geografischen Nähe wahrscheinlicher. Irgendwann bemerkten die Menschen in Japan, dass die Fische, welche sie zum Insekten fressen importiert und in ihre Reisfelder ausgesetzt hatten, auch „besondere“ Farben besitzen konnten. Diese Exemplare wurden eingefangen und weiter gezüchtet. Seit etwa 1870 wurden dann Kois in Japan von Adeligen als Statussymbole gehalten, was den Koi bis heute auch als Statussymbol definiert.
Inzwischen gibt es weit über 100 Variationen der Koi, welche in 16 Hauptgruppen klassifiziert werden. Es lohnt sich die einzelnen Kategorien, ihre Farb- und Formkriterien, näher anzusehen. Denn wenn man sich damit etwas beschäftigt, stellt man fest, es gibt eine Art "Koisprache", also eine Nomenklatur, eine Sprache mit System. Was nicht ungewöhnlich ist, schließlich ist auch die japanische Sprache eine sehr logisch geordnete Sprache.
Nehmen wir zum Beispiel diesen Koi hier: http://benskoifarm.com/wp-content/uploads/2017/12/51.jpg
Es ist ein Doitsu Ki Utsuri. Die Eigenschaft sind Hierarchisch geordnet, allerdings liest man in Japan von rechts nach Links, also was für uns am Ende des Wortes steht, steht eigentlich am Anfang. Utsuri ist ein Koi mit einer weiteren Farbe auf schwarzem Grund. Der Fisch ist als schwarz und hat eine weitere Farbe, aber welche? Ki bedeutet gelb und erklärt so unsere Frage. Doitsu bedeutet das der Koi wenige, größere Schuppen besitzt, er stammt also aus einer Zuchtline, in der es zu einer Rückkreuzung mit dem europäischen Spiegelkarpfen kam (einer Zuchtform des Karpfens), welche auch als „deutscher Karpfen“ in Japan bezeichnet wird und Doitsu und Deutsch klingen mit etwas Fantasy gar nicht so weit auseinander.
Während unsere Gedanken durch diesen Exkurs in die japanische Sprache mit fischiger Nomenklatur Achterbahn fahren und wilde Kreise drehen. Beginnen manche der Koi ebenfalls in Kreisen zu schwimmen. Während die Fische über dem weißen Kiesboden schwimmen erinnern sie uns an die Olympische Flagge. Schlagartig wird uns bewusst, dass einer der Wettbewerbe, weswegen wir extra hergekommen sind, gleich beginnt.
Hastig entscheiden wir uns den Koi, als Prompt zu wählen.
Koi (Cyprinus rubrofuscus) [Armur-Karpfen / Olympia]
Ach eins noch! Das Wort „Koi“ noch eine weitere Bedeutung oder ist besser gesagt im japanischen mehrdeutig, es beschreibt nicht nur die Fische, sondern auch „Zuneigung“ oder „Liebe“, so sind Koi in Japan Symbole für Liebe und Freundschaft.
Vielleicht ganz passend für ein Event in dem sich Sportler aller Welt in ihre Liebe zu ihren Disziplinen messen. Auf faire Spiele, auf freundschaftliche Spiele und viel Spaß mit dem Prompt und den Werken! :D
Systema
B.e.l.l.a. (Einhorn-Kostüm)
https://belletristica.com/de/books/32925-crikey-it-s-a-unicorn/chapter/182860-koi
Mobu Cajatoshija (Marv)