Wie ihr ja schon mitbekommen habt, bin ich vor ein paar Wochen mit Leegween in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen und jetzt auch endlich wieder mit Internet ausgestattet. Unsere Wohnung entwickelt sich derweil immer weiter und bekommt so auch neue "Untermieter". Einer dieser Untermieter stammt direkt von meiner Arbeit im SEA LIFE. Dort hatte sich nämlich eine unsere Langusten ebenfalls "weiterentwickelt" oder wie es der Aquarist gesagt hat, der sie mir gab: "Sie ist über sich hinaus gewachsen." Gemeint ist damit aber nicht das lebendige Tier, sondern seine alte Haut, die es abgestreift hat, um weiter wachsen zu können. Diese Haut wurde zunächst mehrere Tage getrocknet, damit sie nicht mehr nach Fisch riecht und unsere Wohnung einen speziellen Geruchscharakter erhält. Nachdem der Trocknungsprozess erfüllt war, wurde die Haut ganz vorsichtig mit dem Auto, Schneeflocke, meiner Freundin, ins Eigenheim transportiert, wo sie letztlich auf einem Deko-Tablett landete. So kam die Langustenhaut mit dem Namen Langos in unsere Wohnung. Doch was wissen wir eigentlich über die Languste - außer das sie einigen sehr gut zu schmecken scheint.
Die Gewöhnliche Languste (Palinurus elephas), auch Europäische Languste genannt, ist eine Art aus der Familie der Langusten (Palinuridae). Sie kann maximal 50 Zentimeter Körperlänge erreichten und ihr zweites Antennenpaar ist mehr als körperlang (wird also länger als der eigentliche Körper). Die Schreitbeinpaare I bis III sind ohne Scheren, sodass man sie leicht von dem Hummer unterscheiden kann. Die Grundfärbung der Tiere ist rotbraun bis violettbraun, während die Antennen rotbraun und gelb gebändert sind. Jungtiere besitzen ein gelbes Längsband auf der Körperoberseite und gelbe Antennen, welche mit dem älter werden immer mehr verblassen und zum Rotton übergehen. Die Europäische Languste ist im Ostatlantik vom südwestlichen Norwegen bis nach Marokko zu finden und dringt auch ins Mittelmeer ein, fehlt dort aber im südöstlichen Teil des Binnenmeeres. Weiter findet man sie an den Küsten der Azoren, Madeiras und der Kanaren. Das Krustentier lebt auf Felsböden in einer Meerestiefe von 5 bis 160 Metern. Die Tiefe ist dabei abhängig von der Wassertemperatur, in kalten Wassertemperaturen ist sie relativ nahe der Oberfläche zu finden, in wärmeren Gewässerzonen zieht sie es vor tiefer zu leben. Sie mag es also recht frisch.
Leider sieht es aktuell für Langos Freunde im Meer gar nicht gut aus. Die Europäische Languste gilt aktuell als gefährdet und sinkt in ihren Beständen seit Jahren drastisch. Grund dafür ist die massive Überfischung dieser Tiere.
Es fehlen Langzeitdaten, um wirklich das ganze Ausmaß der Überfischung zu realisieren, allerdings malen die wenigen verfügbaren Daten ein stark düsteres Bild. Umso wichtiger ist es, dass wir die Gewöhnliche Languste in den Fokus bringen und uns mehr mit diesen Tieren beschäftigen.
Gewöhnliche Languste (Palinurus elephas) [Tierisches Zusammenwohnen]
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)