Heute geht es nach Nordamerika, genauer an die südliche Ostküste des Kontinents. Wir sollen heute einem Herpetologen helfen, Reptilien und Amphibien einzufangen, die in dem zukünftigen Siedlungs- und Baugebiet ihren Lebensraum verlieren würden, um sie umzusiedeln. Er bittet uns schützende Kleidung anzuziehen, denn wir begeben uns in nicht ganz ungefährliches Terrain. Wir starten unsere Suche in den frühen Morgenstunden, die Sonne beginnt allmählich zu strahlen, eine gute Zeit Reptilien zu suchen! Denn zu dieser Zeit sind die wechselwarmen Tiere noch recht träge und lassen sich meist an sonnigen Stellen ausfindig machen. Wir sammeln einige kleine Echsen und Kröten ein. Nichts Ungewöhnliches bis... wir ein verräterisches Rasseln, gar klappern hören. Es ist ziemlich laut, die Ursache muss sehr nah sein. Wir schlucken und jeder schaut unter sich, aber da ist nichts. Da zeigt der Herpetologen unter sich und bittet still um einen Schlangenstock. Mit diesem gebogenen Metallstab greift er nach etwas zwischen seinen Beinen und legt es auf einen nahen Felsen ab. Eine riesengroße Klapperschlange. Minimum zwei Meter misst das hell olivgrüne Tier, es trägt ein deutliches Rautenmuster auf dem Rücken, die an Diamanten erinnern. Anhand dieser Merkmale können wir schon ziemlich sicher sagen, dass wir eine Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus) vor uns haben. Wie alle Klapperschlangen ist sie hochgiftig und sollte daher mit einer gewissen Vorsicht und Respekt begutachtet werden. Angst brauchen wir aber keine zu haben und scheinbar denkt sich das auch die Klapperschlange, welche ihr Klappern immer leiser werden lässt. Das kennzeichnende Merkmal aller Arten, mit Ausnahme der Santa-Catalina-Klapperschlange (Crotalus catalinensis) [Die hat nämlich keine] ist die Schwanzrassel, eine aus Hornringen bestehende Struktur am Schwanzende, mit der rasselnde Geräusche als Warnlaut produziert werden können. Damit will die Klapperschlangen einen auf Distanz halten, damit man nicht auf sie tritt. Diamant-Klapperschlangen sind ovovivipar, das heißt, sie bringen lebende Jungtiere zur Welt. Der Wurf liegt dabei zwischen sieben und 21 Jungschlangen, die bei der Geburt rund 30 bis 36 Zentimeter lang sind. Die Diamant-Klapperschlange ist derzeit in der Roten Liste erwähnt, aber als nicht gefährdet betrachtet. Auch unser Freund wird durch die Bauprojekte nicht wirklich gefährdet und umgesiedelt in ein neues Revier. Vorsichtig lässt unser Herpetologen die Diamant-Klapperschlange mit dem Stock in einen Schlangensack. Was für ein Fang! Wir entscheiden uns über dieses imposante Tier zu schreiben.
Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus) [Tiergeschichten mit Rasseln]
Viel Spaß euch mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)
Felix H.
https://belletristica.com/de/books/30793-taglich-tierisch/chapter/221293-tierfakt-389-11-02-2021